Genf/Frankfurt (dpa). Sommerzeit, Reisezeit: Weiterlesen

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Genf (dpa). Konflikte, Hunger und Klimawandel entwurzeln immer mehr Menschen. Weiterlesen
Wiesbaden (dpa) – Die Zehnkämpfer Niklas Kaul (Mainz) und Simon Ehammer (Schweiz) sind am Donnerstag im Wiesbadener Schloss Biebrich mit dem Fair-Play-Preis des deutschen Sports ausgezeichnet worden. «Sie haben den Teamgedanken auf das nächste Level gehoben. Ihr verkörpert Fair Play, Ehrgeiz, Wettkampf, Respekt und Freundschaft», sagte Thomas Weikert, Präsident des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB), in seiner Laudatio auf die Preisträger. «Ihr seid ziemlich beste Konkurrenten.» Weiterlesen
Von Christiane Oelrich, dpa
Genf (dpa) – Es war tatsächlich ein Geistesblitz «bei der täglichen Sitzung», wie Uwe Bezold sagt, also auf der Toilette. Dort sinniert der Ingenieur aus Bayreuth, der in Zürich in einem Bürohaus arbeitet – wo viele die gleichen Toiletten benutzen – über die Klobürste. «Fast alles geht inzwischen kontaktlos: das Abziehen, das Reinigen der Klobrille, der Wasserhahn, ein Spender für Desinfektionsmittel – aber die Klobürste muss jeder am Griff anfassen», sagt er der Deutschen Presse-Agentur beim Erfindersalon in Genf. «Das ist doch eine Lücke in der Hygienekette.»
Und so entwickelt Bezold mit einfachen Mitteln – «ein bisschen Blech und Plastik» – ein Klobürsten-Gestell. Bei «Cleanstem» gleiten auf Pedaltritt Greif-Arme mit Desinfektionsmittel an dem Griff hinunter. Krankenhäuser, Altenheime, Hotels, Restaurants – er sieht ein breites Feld für seine Erfindung, und sucht wie Hunderte Aussteller auf dem Erfindersalon Geschäftspartner, die seine Idee aufgreifen wollen.
Auf der Suche nach Investoren
Die Erfindermesse findet seit Mittwoch bis zum 30. April statt. Natürlich geht es dort um knallharte Geschäfte: Mehr als 800 Aussteller suchen finanzkräftige Investorinnen und Investoren. 80 Prozent der Aussteller sind Firmen und Institute, die Lösungen für knifflige Technologieprobleme oder Innovationen in Bereichen wie Umwelt und Mobilität vorstellen, und mehr als die Hälfte kommen aus China einschließlich Hongkong. Tüftler, die in der heimischen Garage an Erfindungen für Alltagsprobleme basteln, sind eher rar, aber es gibt sie.
Bei Lucyle Carrara aus Genf war es ihr Sohn Aaron, der sie beim leidigen Thema Töpfchen-Training auf eine «klo-reiche» Idee brachte. Sie hat den schwarzen Sticker «Crocodisk» entwickelt, der ins Töpfchen geklebt wird und beim Bepinkeln ein buntes Krokodil oder Einhorn zum Vorschein bringt. Damit sei es ein Kinderspiel gewesen, Aaron auf das Töpfchen zu bekommen. Der Sticker lasse sich auch in die Kloschüssel kleben, sagt Carrara. «Zielpinkeln, um ein buntes Krokodil zum Vorschein zu bringen, zieht übrigens auch Väter von Kleinkindern an», sagt sie lachend. Der Sticker ist beim Reinigen unverwüstlich, und ein Beitrag zum Umweltschutz, findet Carrara, denn je schneller die Kinder sauber seien, desto weniger Windeln würden gebraucht.
Toilettengeschäfte
Und dann gibt es noch die Klopapierrolle mit Beleuchtung. Das Gestell Toadylight lässt die Rolle wie einen Pilz aussehen, die bucklige Oberfläche leuchtet im Dunkeln durch Phosphoreszenz in gelb, grün oder orange. Der Genfer Eric Vassaux sagt, viele Leute wollten beim nächtlichen Toilettengang kein Licht einschalten. Sie fänden zwar dem Weg zum stillen Örtchen blind, oft aber nicht das Papier. «Nicht jeder hat eine Klopapierrollenhalterung. Oft steht die Rolle irgendwo auf einem Schränkchen oder dem Fußboden», sagt er. Deshalb das Licht. Das Gestell lässt sich auch mit Saugnapf an der Wand befestigen. Für rund 50 Euro, meint er, könne dies an Mann und Frau gebracht werden.
Mit dem Toilettengeschäft in weitestem Sinne befasst sich auch die Firma QRC aus Liechtenstein. Sie verspricht, die Beckenboden- und andere Rumpfmuskeln ganz ohne Anstrengung zu trainieren. Das könne Inkontinenz und Rückenschmerzen heilen, sagt Geschäftsführer Emiel Spiessens. «Im Alter lässt die Muskelkraft nach, und diese Muskeln gezielt zu trainieren, ist schwierig», sagt er. Wer auf seinem Sessel Platz nimmt, spürt die pulsierende Magnetstimulation in der Sitzfläche wie ein Kribbeln am Allerwertesten, das ist alles. Die Muskelarbeit werde aber getan, versichert er. Krankenhäuser und Altenheime hätten schon von anhaltenden Erfolgen berichtet.
Von Christiane Oelrich, dpa
Zürich (dpa) – Die Schweizer Großbank UBS hat nach der Nothochzeit mit der gestrauchelten Konkurrentin Credit Suisse Mitte März Milliarden an zusätzlichen Kundengeldern bekommen. Ihr Gewinn halbierte sich allerdings wegen Rückstellungen für einen Rechtsstreit in den USA, wie UBS in Zürich mitteilte. Eine umfassende Strategie zur Integration der CS legte die Bank noch nicht vor.
Im ersten Quartal flossen der UBS 28 Milliarden Dollar (25,32 Mrd Euro) an Neugeldern zu, davon sieben Milliarden in den zehn letzten Märztagen, also nach der Ankündigung der Übernahme der CS. Der Gewinn schrumpfte auf 1,03 Milliarden Dollar. Bei den Rückstellungen geht es um Altlasten aus dem Geschäft mit Ramsch-Hypotheken aus der Zeit vor der Finanzkrise. Laut Bankchef Sergio Ermotti sind die Gespräche mit dem US-Finanzministerium «weit vorangeschritten».
Wie geht es weiter mit der UBS?
Die wichtigste Aufgabe sei, zügig eine gute Strategie vorzulegen, sagt Stefan Legge, Dozent für Volkswirtschaft an der Universität St. Gallen. «Wo soll die UBS in fünf Jahren stehen? Unsicherheit ist Gift für alle. Das Bankgeschäft lebt von Vertrauen.» Im Idealfall werde sie das Filetstück der CS, die Vermögensverwaltung, integrieren, das riskante Investmentbanking schließen und das Schweiz-Geschäft eigenständig weiterführen.
Die UBS verwaltete Ende März 4,16 Billionen Dollar an Vermögen. Zusammen mit dem Geschäft der CS wären es über fünf Billionen Dollar – und die UBS damit mit Abstand der größte Vermögensverwalter der Welt. Allerdings sieht Legge das Risiko von Abflüssen. «Vermögende hatten in der Vergangenheit womöglich Geld bei der UBS und bei der Credit Suisse, denn sie wollen ja nicht alles auf eine Karte setzen. Deshalb dürften sie nun einen Teil ihres Geldes abziehen und sich eine neue zweite Bank suchen, um das Risiko wieder zu streuen.»
Was hinzu kommt
Die Konkurrenz soll versuchen, der UBS Kunden und Mitarbeiter abzujagen, berichtete das gewöhnlich gut vernetzte Portal «Inside Paradeplatz». «Unsere Konkurrenten haben es auf die besten CS-Berater und -Spezialisten sowie deren interessanten Kunden abgesehen», zitierte es einen UBS-Mitarbeiter.
Für die UBS sind die kommenden Monate eine Gratwanderung. Vielen Parlamentarier ist eine Bank nicht geheuer, deren Bilanzsumme doppelt so groß ist wie die gesamte Schweizer Wirtschaftsleistung, das Bruttoinlandsprodukt (BIP). Zum Vergleich: in Deutschland entspricht die Bilanzsumme des größten Geldhauses, der Deutschen Bank, etwa einem Drittel des deutschen BIP. Diskutiert wird eine umfangreiche Regulierung, um die Bankenbranche zu zügeln.
Mit der Abspaltung des CS-Schweiz-Geschäfts könnte sich UBS aus der Schusslinie der Politik nehmen, schafft sich damit aber selbst Konkurrenz. Zudem käme es bei Politikern und der Öffentlichkeit schlecht an, wenn sie damit einen Reibach machen würde. Spekuliert wird, dass das Schweiz-Geschäft an der Börse bis zu 15 Milliarden Franken bringen könnte. Die UBS hatte nur drei Milliarden Franken für die CS gezahlt. Unklar ist allerdings noch, was für Risiken die UBS mit der CS übernommen hat. Die Regierung hat allerdings einen 109 Milliarden Franken großen Rettungsschirm aufgespannt.
«Nicht alles den Amerikanern nachmachen»
Die Bankenbranche will eine drohende Regulierungswut abwenden. Weil ein starker Bankenplatz zum Image der Schweiz gehört, warnen Banken davor, den Finanzplatz etwa durch scharfe Boni-Vorschriften für internationale Manager unattraktiv zu machen. Deshalb spielt der Chef der Bankiersvereinigung, Marcel Rohner, das CS-Debakel herunter: Es habe ja nur eine von 231 Banken ein Problem gehabt. Man dürfe jetzt nicht allen Banken überhastet Zügel anlegen.
Legge fände das aber gar nicht schlecht: «Die Schweiz sollte ihren eigenen Weg gehen», sagt er. «Man muss nicht alles nachmachen, was die Amerikaner machen. Man kann sagen; hier gelten andere Spielregeln. Hier gibt es zwar nicht so hohe Renditen, aber dafür auch nicht alle zehn Jahre eine Krise.» Er spricht sich dafür aus, dass Banker angesichts der Millionen-Gehälter und -Boni mit ihrem Privatvermögen für die Folgen allzu riskanter Geschäfte haften.
Zürich (dpa) – Kunden haben bei der gescheiterten Schweizer Großbank Credit Suisse auch im ersten Quartal 2023 in großem Umfang Gelder und Einlagen abgezogen. Das Geldinstitut rechnet nach einem Milliardenverlust 2022 auch im laufenden Quartal und im Gesamtjahr mit roten Zahlen, wie es in Zürich mitteilte. Die Börse reagierte dennoch mit einem leichten Kursanstieg, auch wenn die Papiere auf niedrigem Niveau um 0,80 Franken (0,82 Euro) verharrten.
Es dürfte das letzte Quartalsergebnis der geschichtsträchtigen Bank sein. Die Credit Suisse (CS) war nach Skandalen, massiven Verlusten und dem Abzug von Kundeneinlagen in Schieflage geraten. Die Regierung hatte angesichts nervöser Finanzmärkte und aus Sorge vor einer weltweiten Bankenkrise am 19. März eine Übernahme durch die Konkurrentin UBS eingefädelt. Sie wendete dafür Notrecht an und verprellte Aktionäre, die riesige Verluste erlitten. Viele haben Klagen angekündigt. Weiterlesen
Zürich (dpa) – Ein diese Woche in Zürich versteigertes Dinosaurier-Skelett geht nach Antwerpen in Belgien. Das Auktionshaus Koller lüftete am Freitag das Geheimnis um den zunächst anonymen Käufer. Es handelt sich um die gemeinnützige Kunststiftung Phoebus, die das Skelett eines Tyrannosaurus rex (T. rex) öffentlich ausstellen will.
Weil ihr Kulturzentrum erst in einigen Jahren fertig gestellt wird, prüfe sie, ob das Skelett in der Zwischenzeit an ein Museum ausgeliehen wird, wie Stiftungsmanagerin Katharina Van Cauteren sagte. Auch Wissenschaftler sollen Zugang bekommen. Weiterlesen
Berlin (dpa) – Schallplatten-Fans können sich am Samstag (22.4.) auf über 400 limitierte Vinyl-Releases anlässlich des Record Store Day freuen. Rund 240 Läden nehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz an der internationalen Verkaufsaktion teil, wie der Veranstalter mitteilte. «Wir möchten erreichen, dass die Leute wieder in die Plattenläden gehen und die Kultur vor Ort erleben. Mit dieser Idee ist der Record Store Day ja auch entstanden», sagte der Projektmanager Carsten Wetzl.
Der Record Store Day wird von Musikfans, Bands sowie Plattenläden jedes Jahr gefeiert. Entstanden ist der Aktionstag 2008 in den USA, in Deutschland nehmen Schallplattenläden seit 2011 teil. «Es gibt diese besonderen Releases nur an diesem Tag, die werden dafür auch extra produziert», erklärte Wetzl. Die limitierten Platten umfassen dann beispielsweise unveröffentlichte Songs, Bonustracks, Liveaufnahmen oder sie sind in verschiedenen Designs verfügbar. Weiterlesen
Zürich (dpa) – Das in Zürich versteigerte seltene Dinosaurier-Skelett bleibt nach Angaben des Auktionshauses Koller in Europa. Der bislang anonyme Käufer des T. rex namens «TRX-293 Trinity» hat dafür gestern in Zürich 5,5 Millionen Franken (rund 5,6 Millionen Euro) bezahlt.
Er machte ein Schnäppchen: Der Verkaufspreis für die auf Lebensgröße montierten, Millionen Jahre alten Knochen lag am unteren Ende der Schätzung (fünf bis acht Millionen Franken). Im Preis ist die Kommission für das Auktionshaus enthalten.
Verkäufer war ein Privatbesitzer, der anonym bleiben wollte. In den USA gehören solche Funde dem Besitzer oder Pächter des Bodens, auf dem sie entdeckt werden. Weiterlesen
Berlin (dpa) – Trotz Kritik aus Deutschland und anderen westlichen Ländern bleibt die Schweiz bei ihrem strikten Nein zur Weitergabe von Waffen und Munition an die Ukraine. Der Schweizer Bundespräsident Alain Berset begründete das am Dienstag nach einem Treffen mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in Berlin mit der Neutralität seines Landes, das auch nicht zur EU oder Nato gehört. «Man kann nicht verlangen, dass wir unsere eigenen Gesetze brechen», sagte Berset.
Die Schweizer Neutralitätsgesetze bedeuteten, dass die Regierung bei Konflikten keine Seite militärisch unterstützen könne. Allerdings müsse geschaut werden, «wie man sich da entwickeln soll, muss oder kann», sagte Berset. Diese Diskussionen fänden in der Schweiz auch statt. «Es ist wichtig, dass wir uns an Regeln halten, und sie anpassen wenn es nötig sein sollte», sagte Berset. Weiterlesen
Basel (dpa) – Zwei moderate bis hohe Dosen des Rauschmittels LSD können nach einer Studie aus Basel bei mittel- bis schwergradiger Depression die Symptome lindern. Erste Ergebnisse dieser Studie wurden am Freitag bei einem Symposium «80 Jahren LSD» in Basel vorgestellt. Die Studie führten Matthias Liechti, Felix Müller und Kollegen von der Universität Basel mit dem biopharmazeutischen US-Unternehmen MindMed durch.
Der Schweizer Chemiker Albert Hofmann hatte bei der Suche nach neuen Medikamenten am 16. April 1943 in seinem Basler Labor durch Zufall die berauschende Wirkung von LSD entdeckt. Weiterlesen