Tanken so teuer wie nie – Opposition fordert Entlastung

Preisentwicklung
Von Christof Rührmair und Andreas Hoenig, dpa

München (dpa) – Tanken ist in Deutschland so teuer wie nie zuvor. Nach Diesel hat nun auch Superbenzin der Sorte E10 eine Rekordhöhe erreicht, wie der ADAC am Mittwoch mitteilte.

Im bundesweiten Tagesdurchschnitt des Dienstags kostete ein Liter E10 1,712 Euro – das sind 0,3 Cent mehr als am bisherigen Rekordtag, dem 13. September 2012. Diesel kostete 1,640 Euro pro Liter. Auch dies sei ein Rekord, der Kraftstoff hatte in den vergangenen Monaten aber schon mehrmals Höchststände erreicht. Beides zusammen lässt nun auch die Debatte um Entlastungen der Verbraucher hochkochen. Weiterlesen

Inflation im Euroraum steigt auf Höchststand

Luxemburg (dpa) – Die Inflationsrate im Euroraum ist zu Jahresbeginn auf einen neuen Höchststand gestiegen. Die Verbraucherpreise lagen im Januar um 5,1 Prozent über dem Niveau vom Vorjahresmonat, wie das Statistikamt Eurostat am Mittwoch in Luxemburg nach einer ersten Schätzung mitteilte.

Dies ist der höchste Wert seit Einführung des Euro 1999. Im Dezember hatte die Rate bei 5,0 Prozent gelegen. Volkswirte hatten für den Jahresbeginn hingegen im Schnitt einen merklichen Rückgang auf 4,4 Prozent erwartet.

Im Vergleich zum Vormonat stiegen die Verbraucherpreise um 0,3 Prozent. Hier war ein Rückgang um 0,4 Prozent prognostiziert worden. Weiterlesen

Sparkassen: Inflation bleibt hoch – EZB muss handeln

Berlin/Frankfurt (dpa) – Deutschlands Verbraucher müssen nach Einschätzung der Sparkassen noch länger mit höheren Teuerungsraten leben.

Es bestehe «ein nicht zu vernachlässigendes Risiko», dass «uns der höhere Preisdruck länger erhalten bleibt», sagte der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV), Helmut Schleweis, am Mittwoch laut Redetext.

Ein fortgesetzter höherer Preisauftrieb in Verbindung mit den niedrigen und sogar negativen Zinsen führe dazu, dass Ersparnisse immer weiter an Wert verlören. «Diese Gefahr wird umso größer, je länger die Geldpolitik auf Kosten der Verbraucher den deutlich steigenden Preisen tatenlos zusieht», sagte Schleweis. Weiterlesen

Inflation in Deutschland im Januar bei 4,9 Prozent

Statistisches Bundesamt
Von Friederike Marx, dpa

Wiesbaden (dpa) – Die Inflation in Deutschland bleibt zu Jahresbeginn unerwartet hoch. Zwar sank die Teuerungsrate im Januar auf 4,9 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Montag in einer ersten Schätzung mitteilte.

Im Dezember hatte sie noch bei 5,3 Prozent gelegen. Analysten hatten allerdings einen deutlich geringeren Anstieg der Verbraucherpreise gegenüber dem Vorjahresmonat von im Schnitt 4,4 Prozent erwartet.

Eine höhere Inflation schwächt die Kaufkraft von Verbrauchern, weil sie sich für einen Euro dann weniger kaufen können als zuvor. Auch an mickrig verzinsten Ersparnissen nagt eine höhere Teuerung. Weiterlesen

Steinbach: Sorge um extrem hohe Energiepreise

Potsdam (dpa/bb) – In der Diskussion um hohe Energiepreise hat Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) Gegenmaßnahmen gefordert. Von den hohen Preisen seien Privathaushalte, kleine und mittelständische Unternehmen sowie die energieintensive Industrie betroffen, betont er in einem Schreiben an Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne), das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Zuvor hatten die «Potsdamer Neuesten Nachrichten» darüber berichtet. Weiterlesen

Bundeskartellamt sagt Nein zu Milchpreisaufschlägen

Bonn (dpa) – Das Bundeskartellamt hat Plänen deutscher Milcherzeuger für flächendeckende Preisaufschläge eine Absage erteilt.

Das vom Agrardialog Milch ausgearbeitete Finanzierungskonzept zu Gunsten der Rohmilcherzeuger sei «kartellrechtlich nicht zulässig», sagte Kartellamtspräsident Andreas Mundt in Bonn. Ausdrücklich bemängelten die Wettbewerbshüter, dass bei dem Konzept der Milcherzeuger Nachhaltigkeitsaspekte keine Rolle spielten. Weiterlesen

Regierung will mehr Schutz für Stromkunden

Von Andreas Hoenig, dpa 

Berlin (dpa) – Die Bundesregierung will mit einer Gesetzesreform kurzfristigen Kündigungen von Strom- und Gasverträgen durch Billiganbieter sowie Preissprüngen einen Riegel vorschieben.

«Wir dürfen die Verbraucher nicht nochmal so im Regen stehen lassen», sagte Oliver Krischer (Grüne), Parlamentarischer Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. «Das war und ist eine große Belastung für viele Menschen und ein großer Schock, auf einmal eine Kündigung des Gas- oder Stromanbieters im Briefkasten vorzufinden»

Tarife und Kündigungen 

Konkret kündigte Krischer an, es solle künftig einheitliche Tarife in der Grundversorgung geben, damit Neukunden nicht das Doppelte oder Dreifache gegenüber Bestandskunden zahlen. «Gesplittete Grundversorgungstarife sind am Ende nur ein unnötiges Beschäftigungsprogramm für Gerichte, was wir vermeiden wollen» Mit gesplitteten Tarifen ist eine Aufspaltung für Neu- und Bestandskunden gemeint.

Außerdem solle die Aufkündigung von Gas- oder Stromlieferungen künftig mehrere Monate vorher angekündigt werden müssen, damit Verbraucher sich in Ruhe einen neuen Versorger suchen könnten, so Krischer.

Billiganbieter 

Das Ministerium will damit darauf reagieren, dass viele Billiganbieter in Turbulenzen geraten sind und Tausende Verträge gekündigt haben. Diese Verbraucherinnen und Verbraucher fallen dann in die sogenannte Ersatzversorgung beim Grundversorger der jeweiligen Kommune – müssen aber nach Darstellung der Verbraucherzentralen oft deutlich mehr zahlen.

«Es gibt Handlungsbedarf», sagte Krischer. «Wir wollen deshalb die Hürden für Liefereinstellungen erhöhen und das Instrument der Grund- und Ersatzversorgung auf neue Füße stellen»

Das Ministerium werde außerdem Vorschläge machen, wie die unseriösen Wettbewerber von der Bundesnetzagentur besser herausgefiltert werden. «Dass rund einer Million Gas- und Stromkunden innerhalb kürzester Zeit gekündigt wird, darf sich so nicht wiederholen»

Verbraucher und Veersorgung 

Verbraucherinnen und Verbraucher müssten bei Neukundentarifen teils bis zu 1654 Euro mehr im Jahr zahlen als Bestandskunden, heißt es in einem Positionspapier des Verbraucherzentrale Bundesverbands.

Einige Grundversorger, die sich bisher längerfristig und angesichts der aktuellen Preissteigerungen dadurch kostengünstiger mit Strom oder Gas für ihre Kunden eingedeckt haben, sähen sich aufgrund einer gestiegenen Anzahl von Neukunden gezwungen, zusätzlich Energie früher als geplant am Spotmarkt zu deutlich höheren Preisen einzukaufen.

Daher seien einige Grundversorger dazu übergegangen, zwischen Neu- und Bestandskunden zu unterscheiden und Neukunden zu teureren Tarifen zu versorgen. Dies aber ist aus Sicht der Verbraucherzentralen rechtlich unzulässig, gefährlich für einen fairen Wettbewerb und auch nicht nachvollziehbar.

Nach Auskunft der Verbraucherzentralen gibt es bundesweit bereits sieben Abmahnungen und eine Androhung wegen der Einstellung von Stromlieferungen, der Kündigung von Verträgen oder wegen extremer Preiserhöhungen. Weitere Abmahnungen seien in Planung.

Aus Kreisen des Wirtschaftsministeriums hieß es, es würden nun in enger Abstimmung mit dem Verbraucherschutzministerium zügig konkrete Vorschläge für Anpassungen im Energiewirtschaftsgesetz erarbeitet. Es gehe um mehr Schutz für Verbraucherinnen und Verbraucher durch klare Ankündigungsfristen vor der Liefereinstellung und um Verbesserungen der Regelungen zur Ersatzversorgung und Grundversorgung.

Es bestehe grundsätzliche Einigkeit bei den zuständigen Akteuren, dass es nach der Liefereinstellung von großen Energieversorgern bei Strom und Gas Regelungsbedarf gebe, hieß es weiter. Die Akteure sind neben dem Wirtschafts- und Klimaschutzministerium das Bundesumwelt- und Verbraucherschutzministerium, die Bundesnetzagentur und das Bundeskartellamt.

Meinungen

Verbraucherschutzministerin Steffi Lemke (Grüne) hatte der dpa gesagt: «Die Bundesregierung beobachtet das Verhalten der Marktakteure sehr genau und prüft mögliche regulatorische Schritte.»

Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hatte dem «Spiegel» gesagt, der Elektrizitätsmarkt sei wie der Gasmarkt komplett liberalisiert worden. «Offensichtlich konnten nicht alle Stromanbieter die Versprechen, die sie den Kunden gemacht haben, einhalten. Da ist eine Discount-Mentalität entstanden, die nur dann funktioniert, wenn alles reibungslos läuft. Sobald es Unsicherheiten im Markt gibt, bricht alles zusammen» Das Ministerium arbeite daran, bei den Anforderungen an die Tarife nachzujustieren.

Auch aus der Opposition gibt es Stimmen für mehr Regulierung des Energiemarktes. Der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) sagte der Düsseldorfer «Rheinischen Post» (Montag), es gebe in Deutschland eine handfeste Energiekrise. «Deshalb fordere ich einen Bund-Länder-Gipfel, der einen konkreten Aktionsplan beschließt» Darin enthalten sein müsse eine staatliche Regulierung für Billig- und Grundversorgungsanbieter, um «Auswüchse» zu verhindern.

Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft hatte die Grundversorger in Schutz genommen. Nach der Liefereinstellung durch Energiediscounter hätten die Versorger für die betroffenen Kunden von heute auf morgen zusätzliche Strom- oder Gasmengen im Energiehandel einkaufen müssen.

 

 

 

Regierung will Stromwucher eindämmen

Verbraucher
Von Basil Wegener, dpa

Berlin (dpa) – Die Bundesregierung will Stromkundinnen und -kunden in Deutschland künftig besser vor Preissprüngen schützen.

«Die Bundesregierung beobachtet das Verhalten der Marktakteure sehr genau und prüft mögliche regulatorische Schritte», sagte Bundesverbraucherschutzministerin Steffi Lemke (Grüne) der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.

Die Verbraucherzentralen schickten bereits mehrere Abmahnungen und kündigten weitere an. Die Ampelkoalition erwägt wegen der hohen Energiepreise eine frühere Abschaffung der EEG-Umlage für die Stromkunden. Weiterlesen

Energie treibt Erzeugerpreise auf Rekordniveau

Wiesbaden (dpa) – Die hohen Energiekosten haben die Erzeugerpreise für gewerbliche Produkte in Deutschland auf einen Nachkriegsrekord getrieben. Die Preise lagen im Dezember 24,2 Prozent über dem Wert aus dem Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt berichtete.

Eine derartige Steigerung hat es in der Bundesrepublik noch nicht gegeben. Im Jahresdurchschnitt ergab sich zum Vorjahr ein Anstieg um 10,5 Prozent nach einem Rückgang von 1 Prozent 2020.

Die Erzeugerpreise beschreiben die Entwicklung für in Deutschland erzeugte und verkaufte Produkte des Bergbaus und der Industrie sowie der Energie- und Wasserwirtschaft. Sie wirken sich verzögert auch auf die Verbraucherpreise aus. Weiterlesen

Inflation in Eurozone steigt auf Rekordwert von 5 Prozent

Luxemburg (dpa) – Die Inflation im Euroraum hat Ende 2021 einen Rekordwert erreicht. Die Verbraucherpreise stiegen im Dezember gegenüber dem Vorjahresmonat um 5 Prozent, wie das Statistikamt Eurostat nach einer zweiten Schätzung mitteilte.

Eine erste Erhebung wurde bestätigt. Damit liegt die Inflationsrate so hoch wie nie seit der Euro-Einführung. Im Vormonat hatte die Teuerungsrate 4,9 Prozent betragen. Auch dies war bereits ein Rekord. Weiterlesen

Stärkster Preissprung bei Großhandelspreisen seit 1974

Wiesbaden (dpa) – Die Großhandelspreise in Deutschland sind im vergangenen Jahr so stark geklettert wie seit fast 50 Jahren nicht mehr.

Eine höhere Steigerung als die im Jahresdurchschnitt errechneten 9,8 Prozent gab es nach Angaben des Statistischen Bundesamtes binnen Jahresfrist zuletzt 1974 während der ersten Ölkrise mit plus 12,9 Prozent.

Ein Grund für die Entwicklung im vergangenen Jahr: Die große Nachfrage nach Rohstoffen und Vorprodukten angesichts der wirtschaftlichen Erholung nach dem Corona-Tief. Vor allem die Preise für Mineralölerzeugnisse (plus 32 Prozent) sowie Erze und Metalle (plus 44,3 Prozent) zogen im Großhandel im Vergleich zum Vorjahr kräftig an, wie das Bundesamt am Mittwoch mitteilte. Weiterlesen

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