EU-Kommissar warnt vor mehr Energiearmut in Europa

Brüssel (dpa) – Angesichts stark gestiegener Energiepreise warnt EU-Arbeitskommissar Nicolas Schmit vor mehr Energiearmut in Europa. Es gebe bereits Millionen Menschen, die unter Energiearmut litten, «und diese Zahl könnte noch größer werden», sagte Schmit der Deutschen Presse-Agentur.

Zwar könne die EU-Kommission den EU-Ländern helfen, die Auswirkungen der derzeit hohen Energiepreise für die Menschen zu begrenzen, aber es sei primär Sache der nationalen Regierungen, Maßnahmen zu ergreifen. Weiterlesen

Gaskrise in EU – Russland ruft zu Verhandlungen auf

Moskau (dpa) – Russland hält eine neue Gaskrise in Europa auch in Zukunft für möglich. «Ich schließe nicht aus, dass sich eine solche Situation wiederholt», sagte der für Energiefragen zuständige Vize-Regierungschef Alexander Nowak im Staatsfernsehen.

Er rief deshalb die Verantwortlichen in der EU zu Verhandlungen auf. «Wir sind zu einem Dialog bereit» Russland hatte weitere Lieferungen in Aussicht gestellt. Es gebe aber keine Anfragen dazu, meinte Nowak. Weiterlesen

Wohngelderhöhung wegen teurerer Energie?

Berlin (dpa) – Die Verbraucherzentralen fordern angesichts stark gestiegener Energiepreise einen raschen Schutz für Menschen mit geringeren Einkommen.

Kurzfristig sollte dafür eine Erhöhung des Wohngelds vorbereitet werden, «damit niemand in diesem Winter frieren muss», sagte der Chef des Bundesverbands (vzbv), Klaus Müller. Zudem sollten Strom- und Gassperren ausgesetzt werden, die bei säumigen Zahlungen drohen können. Auch die noch amtierende Bundesregierung sei «sehr wohl in der Lage, Dinge vorzubereiten», die die neue Regierung gleich nach der Kanzlerwahl beschließen könnte. Weiterlesen

Preisbremsen für die Energiekosten akut gesucht

Verbraucher
Von Sascha Meyer, dpa

Berlin (dpa) – Angesichts happiger Kostensprünge beim Heizen und Tanken rücken Preisbremsen für viele Haushalte in den Blick – und das schon dringlich für den nahenden Winter.

Die Verbraucherzentralen fordern die amtierende Bundesregierung auf, noch direkt Vorarbeiten für ein höheres Wohngeld in die Wege zu leiten, um vor allem Menschen mit geringen Einkommen zu unterstützen. In der Diskussion sind daneben auch Steuerentlastungen. Dabei geht es über die akute Preiskrise hinaus um grundsätzliche Weichenstellungen, um eher steigende Energiepreise für mehr Klimaschutz sozial abzufedern.

Der Chef des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv), Klaus Müller, forderte eine Erhöhung des Wohngelds, «damit niemand in diesem Winter frieren muss». Dies helfe zielgenau Menschen, die bedürftig sind, verteilt über die ganze Bevölkerung wäre es nicht finanzierbar. Auf die Höhe eines Aufschlags legten sich die Verbraucherschützer nicht fest. Es sollte ein genauer Blick darauf geworfen werden, wie sich die Preise im November entwickeln, sagte Müller. Mit «signifikanten Weitergaben» an die Kunden sei dann wohl im Dezember, Januar, Februar zu rechnen. Das Wohngeld ist ein staatlicher Mietzuschuss, auch Eigentümer, die ihre Wohnungen selbst nutzen, können es bekommen.

Nötig seien zudem Regelungen, um Strom- und Gassperren auszusetzen, die bei säumigen Zahlungen drohen können, sagte Müller und verwies auf ein Vorbild in der Corona-Krise. Die noch amtierende Regierung sei auch «sehr wohl in der Lage, Dinge vorzubereiten», die dann die neue Regierung unmittelbar nach der Kanzlerwahl beschließen könnte. Die Bundesregierung hatte am Mittwoch mitgeteilt, keine zusätzlichen Maßnahmen ankündigen zu können. Müller nannte dies «fahrlässig».

Die Deutsche Umwelthilfe sprach sich dafür aus, die Stromsteuer auf das von der EU erlaubte Minimum zu reduzieren. Außerdem sollte die Ökostrom-Umlage verringert werden – mit Einnahmen, die der Staat aus dem CO2-Preis erhält. In Deutschland sind seit Jahresanfang 25 Euro je Tonne Kohlendioxid (CO2) fällig, das beim Verbrennen von Diesel, Benzin, Heizöl und Erdgas entsteht.

Die Energieexpertin des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Claudia Kemfert regte eine «Pro-Kopf-Rückerstattung» der CO2-Abgabe an. Dies würde vor allem Bezieher niedriger Einkommen entlasten, sagte sie der Deutschen Presse-Agentur. Denn Haushalte mit niedrigerem Einkommen müssten relativ gesehen einen höheren Anteil davon für Energie aufwenden.

Die EEG-Umlage zur Förderung des Ökostroms sinkt im kommenden Jahr nach dpa-Informationen schon von 6,5 auf 3,72 Cent pro Kilowattstunde. Zuvor hatte die «Frankfurter Allgemeine Zeitung» darüber berichtet. Zur Senkung trägt auch ein Milliardenzuschuss des Bundes bei.

Die Betreiber der großen Stromnetze wollen die Höhe der Umlage nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) an diesem Freitag bekanntgeben. Sie ist aber nur ein Bestandteil des Strompreises. In der Branche wird damit gerechnet, dass eine sinkende EEG-Umlage die Preise insgesamt stabilisiert. Auf der anderen Seite sind nämlich Beschaffungskosten, die die Energieversorger für Strom zahlen müssen, deutlich gestiegen.

Jüngste Vorschläge der EU-Kommission für einen «Werkzeugkasten» zum Kampf gegen teurere Energie stießen auf ein geteiltes Echo. Der Wohneigentümerverband Haus & Grund forderte die Regierung auf, davon Gebrauch zu machen und die Steuern auf Gas unverzüglich um 50 Prozent zu senken. Zudem solle die CO2-Bepreisung für die kommenden sechs Monate ausgesetzt werden. So wäre sicherzustellen, dass Heizen und Warmwasser im Winter bezahlbar bleiben. «Die verfehlte Energiepolitik darf nicht auf dem Rücken der Verbraucher ausgetragen werden»

Aus Sicht der Verbraucherzentralen steht in dem Papier aus Brüssel «nichts Neues», wie Müller sagte. Die Kommission spiele nur den Ball zu den Nationalstaaten zurück. Die am Mittwoch vorgelegten Vorschläge sehen etwa direkte Zahlungen, Steuererleichterungen und Subventionen für kleine Firmen vor. Die EU-Kommission erwägt auch mittelfristige Reformen, um den europäischen Energiemarkt robuster zu machen.

Der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) sagte der «Rheinischen Post» (Freitag), bei der Einführung der CO2-Abgabe auch für Privathaushalte zu Jahresbeginn habe noch niemand absehen können, «dass die Energiepreise unabhängig davon so rasant ansteigen werden wie derzeit – und das weltweit» Preissignale seien gerade für den Klimaschutz wichtig. «Aber es darf dadurch nicht zu Brüchen in der Wirtschaft oder sozialen Härten kommen» Hans schlug nach Angaben der Zeitung unter anderem vor, die Mineralöl- und Erdgassteuer zeitlich begrenzt zu senken. Überfällig sei auch eine dauerhafte Senkung der Stromsteuer, die derzeit 2,05 Cent pro Kilowattstunde betrage.

Die Gewerkschaft Verdi gab «deutlich spürbare Reallohnsteigerungen» als Ziel für kommende Tarifrunden aus. Der Vorsitzende Frank Werneke sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland: «Da die Preissprünge etwa für Lebensmittel, Energie und Benzin insbesondere Menschen mit geringeren und mittleren Einkommen betreffen, beinhalten unsere Tarifforderungen Mindestbeträge, die die Lohnsteigerungen für diese Beschäftigten überdurchschnittlich wirken lassen»

Im September waren die Verbraucherpreise verglichen mit dem Vorjahresmonat um 4,1 Prozent gestiegen. Gründe dafür waren vor allem höhere Energiekosten und die nach einer Senkung wieder angehobene Mehrwertsteuer.

Ökonomin Kemfert erläuterte, steigende Preise für Rohöl, Erdgas und Kohle seien auch auf das Wiederanspringen der Konjunktur nach der Corona-Krise zurückzuführen. Grundsätzlich gelte aber: «Die Preise für fossile Energien sind das Problem. Wenn wir die Energiewende nicht ausgebremst hätten, hätten wir heute einen Anteil von erneuerbaren Energien von etwa 80 Prozent, was die Preise drücken würde» Auch Verbraucherschützer Müller mahnte Tempo beim Ausbau der Erneuerbaren an. Nötig sei ein Rahmen, damit sich die Wirtschaft so schnell wie möglich von den fossilen Energien entkoppeln könne und Verbraucher klimafreundliche Alternativen zur Verfügung hätten.

 

 

 

Spritpreise auf Rekordkurs

Verkehr
Von Andreas Hoenig, Christof Rührmair

München (dpa) – Die Spritpreise steigen immer weiter und machen die Fahrt zur Tankstelle zunehmend schmerzhaft. Inzwischen haben Diesel und Super E10 Neunjahreshochs erreicht, wie der ADAC mitteilte. Nur im Rekordjahr 2012 war Sprit kurz noch einige Cent teurer, doch die Abstände schrumpfen zusehends.

Besonders Diesel legte zu: Am Dienstag kostete der Treibstoff im bundesweiten Tagesdurchschnitt laut ADAC 1,526 Euro pro Liter – 4,8 Cent mehr als vor einer Woche. Damit fehlen bei Diesel noch 2,8 Cent zum Allzeithoch aus dem August 2012. Auch E10 verteuerte sich deutlich. Am Dienstag war es mit 1,647 Euro pro Liter um 3,8 Cent teurer als vor Wochenfrist. Zum Allzeithoch aus dem September 2012 fehlen damit noch 6,2 Cent. Weiterlesen

Droht eine dauerhaft höhere Inflation?

Weiterer Preisschub
Von Friederike Marx, dpa 

Wiesbaden (dpa) – Das Leben in Deutschland wird immer teurer. Nach Daten des Statistischen Bundesamtes legten die Verbraucherpreise im September gegenüber dem Vorjahresmonat um 4,1 Prozent zu. Damit überschritt die Inflation erstmals seit Dezember 1993 wieder die Vier-Prozent-Marke.

Welche Folgen haben steigende Teuerungsraten? 

Eine höhere Inflation schwächt die Kaufkraft von Verbrauchern, weil sie sich für einen Euro dann weniger kaufen können als zuvor. Auch für Sparer, die Geld beispielsweise auf mickrig verzinsten Tagesgeldkonten parken, sind steigende Inflationsraten bitter. Nach Berechnungen der Commerzbank-Tochter Comdirect verloren Spareinlagen in den ersten neun Monaten in Deutschland insgesamt rund 47 Milliarden Euro an Wert wegen niedrig verzinster Einlagen. Weiterlesen

Energiepreise steigen stark – Inflationsrate über 4 Prozent

Wiesbaden (dpa) – Gestiegene Energiepreise heizen die Inflation in Deutschland weiter an. Erstmals seit knapp 28 Jahren überschritt die Jahresteuerungsrate im September die Vier-Prozent-Marke.

Die Verbraucherpreise kletterten gegenüber dem Vorjahresmonat um 4,1 Prozent, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Die Wiesbadener Behörde bestätigte damit vorläufige Daten. Eine Vier vor dem Komma wurde zuletzt im Dezember 1993 mit 4,3 Prozent ermittelt. Gegenüber dem August blieben die Verbraucherpreise im September unverändert. Weiterlesen

Bestands- und Neubauwohnungen in Deutschland immer teurer

Frankfurt/Berlin (dpa) – Käufer von Eigentumswohnungen und Bauherren müssen immer tiefer in die Tasche greifen. Der Durchschnittspreis für Eigentumswohnungen in Deutschland ist einer Studie zufolge im vergangenen Jahr weiter gestiegen.

Hinzu kommen steigende Baupreise. Im August des laufenden Jahres verteuerte sich der Neubau von Wohnungen nach Angaben des Statistischen Bundesamtes vom Donnerstag so stark wie seit 1970 nicht mehr.

Die Preise für Eigentumswohnungen erhöhten sich im Schnitt von 2019 auf 2020 um 10,2 Prozent auf 225.242 Euro, wie aus einer ebenfalls am Donnerstag veröffentlichten Analyse des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) und des Immobiliendienstleister Accentro hervorgeht. In Berlin, München, Hamburg, Düsseldorf, Stuttgart, Köln und Frankfurt/Main kletterten die Preise demnach mit 10,8 Prozent überdurchschnittlich stark, dort mussten Käufer im Schnitt 429.007 Euro für eine Eigentumswohnung auf den Tisch legen.

Für die Studie wurden die Kaufpreise für Wohnungen in 81 deutschen Städten ausgewertet. Vom Einzimmer-Appartement bis zum großen Luxusloft wurden alle Wohnungen berücksichtigt, die in einem aufgeteilten Wohnhaus liegen und von Privatpersonen erworben werden können.

 München und Hamburg Spitzenreiter

Besonders teuer sind dem Eigentumsreport zufolge Wohnungen in München. Im Jahr 2020 lag der Preis für eine Eigentumswohnung in der bayerischen Landeshauptstadt durchschnittlich bei fast 580.000 Euro.

Knapp dahinter rangiert Hamburg mit knapp 503.000 Euro. Der günstigste Standort im Vergleich der 81 untersuchten Städte ist die Universitätsstadt Gera im Osten Thüringens. Dort kostet eine Eigentumswohnung den Angaben zufolge durchschnittlich 58 511 Euro.

Einen starken Preisanstieg bei Eigentumswohnungen gab es im Vergleich zum Vorjahr der Auswertung zufolge in Osnabrück, Oldenburg, Koblenz und Heidelberg. Dort kletterten die Preise jeweils um 30 Prozent und mehr. Mit weitem Abstand am stärksten gingen die Preise für Eigentumswohnungen in Wolfsburg nach oben: um fast 86 Prozent. Dieser Anstieg sei vor allem auf den Verkauf sehr hochwertiger Wohnungen zurückzuführen.

Zugleich steigen die Preise für den Neubau konventionell gefertigter Wohngebäude. Sie lagen nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im August um 12,6 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Ein stärkerer Anstieg wurde nach Angaben der Wiesbadener Behörde zuletzt im November 1970 mit 13,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat gemessen.

Einfluss der Mehrwertsteuer

Bei dem aktuellen Anstieg spielt auch die Rücknahme der temporären Mehrwertsteuersenkung eine Rolle. Um den Konsum in der Corona-Krise anzukurbeln, hatte der Bund die Mehrwertsteuer befristet vom 1. Juli 2020 bis zum 31. Dezember 2020 gesenkt. Seit Januar 2021 gelten wieder die regulären Mehrwertsteuersätze. Ohne diesen Effekt wären die Baupreise dem Bundesamt zufolge rein rechnerisch um 9,7 Prozent gestiegen.

Hinzu kommen gestiegene Materialkosten. Bauholz etwa war nach Angaben der Statistiker wegen der erhöhten Nachfrage im In- und Ausland im August dieses Jahres 46,5 Prozent teurer als ein Jahr zuvor. Vor allem bei bereits laufenden Bauprojekten sorgten gestiegene Materialkosten für Schwierigkeiten, berichtete IW-Immobilienexperte Michael Voigtländer: «Es gibt Projektentwickler, die Probleme haben, weil sie vor einiger Zeit zu Festpreisen verkauft haben und jetzt feststellen, dass die Kosten aus dem Ruder laufen» Weitere Belastungen seien Fachkräftemangel im Handwerk sowie teure Baugrundstücke.

«Durch die steigenden Baupreise, die historisch hoch sind, wird eine Bestandsimmobilie wesentlich interessanter für die Bevölkerung als ein Neubau», bilanzierte Lars Schriewer von Accentro. An den hohen Baukosten werde sich so schnell nichts ändern, solange die etwa durch Corona verursachten Logistik-Probleme bestehen blieben.

 

 

 

Inflation über vier Prozent – Energie deutlich teurer

Preise
Von Friederike Marx, dpa 

Wiesbaden (dpa) – Für Verbraucher und Sparer ist die Nachricht bitter: Erstmals seit knapp 28 Jahren hat die Inflation in Deutschland wieder die Vier-Prozent-Marke überschritten.

Angeheizt vor allem von höheren Energiekosten legten die Verbraucherpreise im September gegenüber dem Vorjahresmonat nach ersten Berechnungen des Statistischen Bundesamtes um 4,1 Prozent zu. Volkswirte sehen dennoch aktuell keinen Anlass zur Beunruhigung. Im kommenden Jahr dürfte sich der Preisauftrieb nach ihrer Einschätzung wieder abschwächen. Weiterlesen

Preise für Heizöl und Kraftstoff deutlich gestiegen

Saarbrücken (dpa/lrs) – Saarländische Haushalte müssen für das Befüllen ihrer Heizöltanks derzeit deutlich mehr bezahlen als noch vor einem Jahr. Heizöl habe sich im September im Vergleich zum Vorjahresmonat um 83,1 Prozent verteuert, teilte das Statistische Amt Saarland am Donnerstag mit. Andere Energieformen zögen mittlerweile nach: Fernwärme wurde demnach um 10,4 Prozent teurer, Gas um 9,2 Prozent und Strom um 4,5 Prozent. Nur bei Brennholz und Holzpellets seien die Preise noch relativ stabil geblieben. Weiterlesen

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