Lieferengpässe im Handel dauern wohl noch lange

Konjunktur
Von Alexander Sturm und Wolf von Dewitz, dpa

München (dpa) – Verbraucher in Deutschland müssen sich angesichts globaler Lieferprobleme noch lange auf Verzögerungen im Handel einstellen.

Ob Fahrräder, Spielekonsolen, Autos, Heimwerkerbedarf oder Möbel: Die Nachschubprobleme machen sich in vielen Branchen bemerkbar und dürften so schnell nicht verschwinden. Das hat Folgen: Wartezeiten sind lang oder manche Produkte nicht verfügbar. Und im Weihnachtsgeschäft dürften die Preise steigen.

Wie weit die Probleme reichen, zeigt eine am Dienstag veröffentlichte Umfrage des Münchner Ifo-Instituts unter rund 1000 Einzelhändlern. Demnach erwarten sie Lieferprobleme bis weit in den Sommer 2022 hinein. Im Schnitt rechnet die Branche noch für zehn Monate mit Engpässen. «Die Produktauswahl wird zu Weihnachten und lange danach eingeschränkt sein», sagte Klaus Wohlrabe, Leiter der Ifo-Umfragen. Weiterlesen

Gegen Europas Gaskrise – Gazprom will Lieferungen hochfahren

Energiekrise
Von Ulf Mauder, dpa 

Moskau (dpa) – Die Gaskunden in Europa können nach Monaten der Energiekrise von dieser Woche an auf zusätzliche Energielieferungen aus Russland hoffen.

Knapp zwei Wochen ist es her, dass Russlands Präsident Wladimir Putin unter dem Druck steigender Preise und schlecht gefüllter Speicher den staatlichen Gasriesen Gazprom anwies, die Reserven in Deutschland und Österreich aufzufüllen. Zuerst sollten noch die heimischen Vorräte aufgefüllt werden. Doch nun soll Gazprom auch die Ventile für Europa weiter aufdrehen.

Russlands Staatsmedien jubelten, Putin sei der «Retter in der Gasnot» und bewahre die EU vor dem Kälteschock. Kurz vor dem Start bekräftigte ein Sprecher Putins, der Plan stehe, Gazprom liefere nach dem 8. November noch mehr als die vereinbarten Pflichtmengen. Auch der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft hatte die Ankündigung Moskaus begrüßt. Ende Oktober waren laut Verband die von Gazprom belieferten Anlagen in Deutschland nur zu 21 Prozent gefüllt, unterdurchschnittlich im Vergleich zu anderen Gasspeichern.  Weiterlesen

Söder bringt geringere Mehrwertsteuer für Benzin ins Spiel

Berlin (dpa) – CSU-Chef Markus Söder hat sich angesichts steigender Energiepreise für eine Senkung der Mehrwertsteuer für Benzin ausgesprochen. «Beim Benzin sollten wir überlegen, ob wir die Mehrwertsteuer vorübergehend auf den ermäßigten Satz reduzieren», sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Für die Wirtschaft sollte ein gedeckelter Industriestrompreis eingeführt werden. Zudem müssten die EEG-Umlage zur Ökostromförderung auf null und die Stromsteuer auf europäisches Mindestmaß reduziert werden, sagte Bayerns Ministerpräsident. Er hatte erst kürzlich die Koalitionsverhandler von SPD, Grünen und FDP aufgefordert, die Mehrwertsteuer auf Energie und Kraftstoffe zu senken. Weiterlesen

Gas wird teurer: Weitere Versorger erhöhen Preise

Verbraucher
Von Helge Toben, dpa

München/Berlin (dpa) – Immer mehr Verbraucherinnen und Verbraucher müssen für Gas zum Heizen und Kochen demnächst tiefer in die Tasche greifen. Weitere Gasversorger wollen in Deutschland ihre Preise erhöhen.

Seit August hätten mittlerweile 98 Gasgrundversorger ihre Preise erhöht oder Erhöhungen angekündigt, berichtete das Vergleichsportal Check24 am Dienstag in München. Vor gut sechs Wochen zählte das Portal erst 50. Verbraucherinnen und Verbraucher müssten diesen Winter mit einer Welle an Gaspreiserhöhungen rechnen, sagte Steffen Suttner von Check24.

Im Durchschnitt lag der Anstieg bei 17,3 Prozent. Für einen Musterhaushalt mit einem Jahres-Verbrauch von 20 000 Kilowattstunden bedeute dies zusätzliche Kosten von durchschnittlich 263 Euro pro Jahr, berichtete das Portal. Betroffen seien bislang insgesamt rund 560 000 Haushalte. In Deutschland gibt es laut Statistischem Bundesamt rund 42,8 Millionen Wohnungen (2020). Knapp die Hälfte aller Wohnungen wird mit Gas beheizt. Als ein Hauptgrund für die aktuell steigenden Gaspreise gilt die weltweit gestiegene Energienachfrage infolge des Konjunkturaufschwungs nach der Corona-Krise. Weiterlesen

Nahverkehrskunden zahlen teils kräftig drauf

Berlin (dpa) – Nicht nur Sprit und Lebensmittel werden teurer. Viele Menschen in Deutschland müssen demnächst auch für das Bus- und Bahnfahren draufzahlen.

Die Preise steigen im Winter nicht nur im Fernverkehr, sondern in zahlreichen Regionen auch im Nahverkehr. Damit werden viele tägliche Wege teils deutlich teurer: Je nach Verkehrsverbund steigt der durchschnittliche Tarif um bis zu 5,5 Prozent. Das geht aus Beschlüssen zur bevorstehenden Preisrunde zum Jahreswechsel hervor, die die Deutsche Presse-Agentur ausgewertet hat. Anderswo ändern sich die Preise dagegen gar nicht. Weiterlesen

Hohe Energiepreise: Inflation steigt auf 4,5 Prozent

Wiesbaden (dpa) – Ein kräftiger Sprung bei den Energiepreisen hat die Inflation in Deutschland im Oktober weiter angeheizt.

Die Verbraucherpreise stiegen um 4,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag anhand vorläufiger Daten mitteilte. Eine Teuerungsrate von 4,5 Prozent hatte die Wiesbadener Behörde zuletzt im Oktober 1993 gemessen. Im September hatte die Inflation mit 4,1 Prozent bereits die Vier-Prozent-Marke überschritten. Weiterlesen

Inflation auf Rekordhöhe

Bad Ems (dpa/lrs) – Die Inflation in Rheinland-Pfalz hat im Oktober einen Höchststand seit dem Beginn einer erfassten «Zeitreihe» des Statistischen Landesamtes im Jahr 1995 erreicht. Getrieben auch von einer kräftigen Verteuerung von Energie lagen die Verbraucherpreise im Oktober um 4,6 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats, wie die Behörde in Bad Ems am Donnerstag mitteilte.Die Inflationsrate überstieg im Land damit den sechsten Monat in Folge das von der EZB angepeilte Inflationsziel von zwei Prozent. Weiterlesen

Baupreise im Saarland ziehen kräftig an

Saarbrücken (dpa/lrs) – Bauherren müssen auch im Saarland für die eigenen vier Wände tiefer in die Tasche greifen. Nach Angaben des Statistischen Amtes in Saarbrücken lag der Preisindex für den Neubau von Wohngebäuden im Bundesland im August 2021 um 12,7 Prozent über dem vergleichbaren Vorjahreswert. Allein gegenüber dem Vorquartal (Mai 2021) kam es demnach zu einem Anstieg um 3,9 Prozent auf einen Indexstand von 122,4 Prozent. Weiterlesen

Energiepreise: EU-Minister besprechen langfristige Maßnahmen

Brüssel (dpa) – Die Energieminister der EU-Staaten beraten heute bei einem Sondertreffen in Luxemburg über Maßnahmen gegen die drastisch gestiegenen Energiepreise.

Das Thema wurde bereits beim EU-Gipfel vergangene Woche diskutiert und ist der einzige Punkt auf der Tagesordnung. Unter anderem wollen die Minister Vorschläge für langfristige Mittel gegen die Preisschwankungen besprechen.

Die EU-Kommission hatte vor zwei Wochen einen Werkzeugkasten mit Maßnahmen vorgelegt, die Staaten national gegen die hohen Preise einsetzen können – zum Beispiel Steuersenkungen oder Subventionen für kleine Unternehmen. Darüber sind sich die Länder weitgehend einig, mehrere haben solche Maßnahmen bereits umgesetzt. Weiterlesen

Weihnachtsbäume so teuer wie voriges Jahr

Hannover (dpa) – Trotz Inflation, Lieferengpässen und steigender Transport- und Personalkosten gehen die Weihnachtsbaum-Pflanzer davon aus, dass die Christbäume in diesem Jahr etwa gleich viel kosten werden wie im letzten.

«Grundsätzlich gehen wir davon aus, dass die Preise konstant bleiben, aber natürlich kann es in einzelnen Segmenten auch zu Preissteigerungen kommen», prognostiziert Saskia Blümel, Geschäftsführerin des Bundesverbandes der Weihnachtsbaumerzeuger, zwei Monate vor Weihnachten.

Nach Verbandsangaben wird die besonders beliebte Nordmanntanne wie in der vergangenen Saison pro Meter zwischen 21 und 27 Euro kosten. Blautannen sind mit 12 bis 16 Euro günstiger, für Fichten werden 9 bis 12 Euro genommen. «Viele Bäume in Deutschland werden in Familienbetrieben direkt vermarktet, hier fallen im Gegensatz zum Einkauf beim Händler zum Beispiel keine höheren Transportkosten an», erklärt Blümel. Die relativ große Preisspanne erklärt die Branchensprecherin auch mit der unterschiedlichen Qualität der Bäume. Weiterlesen

Weltbank: Energiepreise bleiben 2022 hoch

Washington (dpa) – Die stark gestiegenen Energiepreise werden nach Ansicht der Weltbank auch im kommenden Jahr hoch bleiben und damit weltweit für Inflationsdruck sorgen.

Das Wirtschaftswachstum könnte sich zudem teilweise von den Energieimporteuren auf die Produzenten verlagern, erklärte die Weltbank in einem Bericht zu den Rohstoffmärkten. Die Energiepreise sollen demnach erst in der zweiten Hälfte des kommenden Jahres angesichts einer besseren Angebotslage und einer langsamer wachsenden Nachfrage wieder sinken. Weiterlesen

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