Behördenmitarbeiterin mit Messer verletzt – Festnahme

Wuppertal (dpa) – Im Wuppertaler Haus der Integration ist eine Mitarbeiterin der Ausländerbehörde mit einem Messer schwer verletzt worden. Die Stadt Wuppertal berichtete von einem Messerangriff auf eine Mitarbeiterin in der städtischen Einrichtung, die dabei verletzt worden sei. Kollegen hätten den mutmaßlichen Täter festgesetzt und bis zum Eintreffen der Polizei festgehalten.

Ein Motiv des mutmaßlichen Täters sei nicht bekannt, erklärte die Stadt und verwies dabei auf die laufenden Ermittlungen der Polizei. Das Haus der Integration verbindet nach Angaben der Stadt Institutionen, die sich in Wuppertal um Zugewanderte und Geflüchtete kümmern.

Nach Angaben der Polizei haben die Beamten einen 20-jährigen Tatverdächtigen festgenommen. Nähere Angaben zu der Person und zum Verlauf der Tat machte die Polizei zunächst noch nicht. Nach ihren Informationen ist die 25-jährige Mitarbeiterin der Behörde schwer verletzt, Lebensgefahr bestehe nicht. Rettungskräfte brachten sie in ein Krankenhaus. Bei der Tat sei ein Messer eingesetzt worden sein.

Dank an die Kollegen

«Ich bin sehr betroffen von diesem schrecklichen Angriff«, erklärte Wuppertals Oberbürgermeister Uwe Schneidewind (Grüne) und wünschte der Verletzten alles Gute für ihren Genesungsprozess. «Mein großer Dank und Respekt gelten den Kollegen, die mutig und ohne Rücksicht auf eine mögliche eigene Gefährdung eingegriffen und den Täter überwältigt haben. Wir werden jetzt alles tun, damit alle Kolleginnen und Kollegen im Haus der Integration auch langfristig die bestmögliche Unterstützung erhalten», erklärte der Oberbürgermeister.

Das Haus der Integration wurde laut der Stadt am Donnerstag zunächst geschlossen. Dort werde auch am Freitag der normale Dienstbetrieb nicht wieder aufgenommen. Mitarbeiter des Rettungsdienstes leisteten psychologische Unterstützung für die Mitarbeiter. «Das ist ein Schock für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Unsere Gedanken sind bei der Kollegin, wir senden ihr die besten Wünsche zur Genesung», erklärte der Wuppertaler Sozialdezernent Stefan Kühn.

Der Deutsche Beamtenbund Nordrhein-Westfalen verurteilte den Angriff auf das Schärfste und forderte von der schwarz-grünen Landesregierung Handlungsempfehlungen für die Kommunen. «Die Übergriffe auf Beschäftigte des öffentlichen Dienstes nehmen inzwischen Überhand. Das kann die Politik nicht länger verantworten. Der Schutz der Beschäftigten des öffentlichen Dienstes ist vordringliche Vorgesetztenpflicht und muss deshalb auch wirklich zur Chefsache werden», erklärte der Landesvorsitzende Roland Staude.

 

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