Schüsse auf Rabbinerhaus bei Synagoge – Reul: «Anschlag»

Essen (dpa) – Auf das frühere Rabbinerhaus an der Alten Synagoge in Essen sind mindestens vier Schüsse aus einer scharfen Waffe abgefeuert worden. Verletzt wurde niemand, wie die Polizei mitteilte. Der Mann, der die Schüsse auf eine Tür abgefeuert haben soll, wird noch gesucht.

In dem getroffenen Gebäude ist ein Institut für deutsch-jüdische Geschichte untergebracht. Es grenzt direkt an die Alte Synagoge, die heute als Kulturzentrum und nicht mehr als Gotteshaus genutzt wird. Weiterlesen

Ex-Reserveoffizier wegen Spionage für Russland verurteilt

Prozess
Von Frank Christiansen, dpa

Düsseldorf (dpa) – Ein inzwischen entlassener Reserveoffizier der Bundeswehr ist als Spion im Dienste Russlands schuldig gesprochen worden. Das Düsseldorfer Oberlandesgericht verurteilte den 66-Jährigen am Freitag wegen geheimdienstlicher Agententätigkeit zu einem Jahr und neun Monaten Haft auf Bewährung. Der im Nadelstreifenanzug erschienene Angeklagte nahm das Urteil äußerlich regungslos zur Kenntnis.

Der Mann aus Erkrath bei Düsseldorf habe dem russischen Militärgeheimdienst GRU jahrelang Informationen geliefert – unter anderem über das Reservistenwesen der Bundeswehr und die Auswirkungen der EU-Sanktionen gegen Russland nach der Krim-Annexion im Jahr 2014, erläuterte das Gericht.

Er sei getrieben gewesen von einer «extrem russlandfreundlichen Einstellung und dem Drang, sich bei russischen Militärangehörigen beliebt und wichtig zu machen», sagte der Vorsitzende Richter. Dabei habe er in Kauf genommen, den Interessen der Bundesrepublik und der USA zu schaden. Weiterlesen

Bewährungsstrafe für Busfahrer nach Kokainfahrt

Traunstein (dpa) – Der Fahrer eines Reisebusses, der Ende Februar in der Nähe des oberbayerischen Inzell unter Kokaineinfluss einen Unfall mit vielen Verletzten verursacht hatte, kommt mit einer Bewährungsstrafe davon.

Wegen Gefährdung des Straßenverkehrs und fahrlässiger Körperverletzung in 54 Fällen hatte das Amtsgericht Traunstein einen Strafbefehl erlassen. Der sieht eine Haftstrafe von zehn Monaten vor, die auf drei Jahre zur Bewährung ausgesetzt wird. Außerdem muss der Mann 2400 Euro an eine gemeinnützige Einrichtung zahlen. Weiterlesen

Kein Public Viewing: Fast 200 Kneipen boykottieren WM

Berlin (dpa) – Zahlreiche Kneipenbesitzer haben sich gegen eine Übertragung der Fußball-WM-Spiele in ihren Lokalen entschieden. «Bald sind es 200 Kneipen, die uns mitgeteilt haben, dass sie keine WM-Spiele zeigen werden», schreibt die Initiative «Boycott Qatar 2022» auf Twitter. Weitere Gaststätten, die sich dem Protest anschließen wollten, könnten sich über die Internetseite melden und in die Liste aufnehmen lassen, heißt es auf der Webseite der Protestbewegung. Weiterlesen

Leeres Auto auf Bahnübergang – ICE kollidiert mit Fahrzeug

Bonn (dpa) – Ein ICE ist in Bonn in der Nacht zum Donnerstag in ein auf den Gleisen stehendes Auto hineingefahren. In dem Wagen befanden sich keine Menschen, wie Feuerwehr und Polizei mitteilten. Der Zugführer erlitt einen Schock, die Fahrgäste blieben unverletzt.

Trotz einer eingeleiteten Notbremsung konnte der Zug einen Zusammenstoß mit dem Fahrzeug im Stadtteil Gronau nicht mehr verhindern. Am Auto entstand Totalschaden. Auch der ICE sei stark beschädigt worden, sagte ein Polizeisprecher. Ersten Schätzungen zufolge beträgt der Schaden mehr als 300.000 Euro. Weiterlesen

Pfando spricht nach BGH-Urteil wegen Wuchers von Einzelfall

Karlsruhe (dpa) – Das rechtskräftig zu Schadenersatz wegen Wuchers verurteilte Pfandleih-Unternehmen Pfando sieht sein Geschäftsmodell dennoch grundsätzlich bestätigt. Es handele sich um einen «einzigen – lange zurückliegenden und nicht vergleichbaren – Einzelfall», teilte eine von Pfando beauftragte Anwaltskanzlei am Donnerstag auf Anfrage mit. «Vergleichbare Fälle gab es in der Vergangenheit jedoch nicht.»

Der Bundesgerichtshof (BGH) hatte in letzter Instanz bestätigt, dass ein Pfando-Kunde übervorteilt wurde und dem Mann Schadenersatz zusteht. Es liege ein «wucherähnliches Geschäft» vor. Weiterlesen

Thyssenkrupp übertrifft Prognose – Aktionäre profitieren

Essen (dpa) – Der Stahl- und Industriekonzern Thyssenkrupp hat im vergangenen Geschäftsjahr 2021/22 seine selbstgesteckten Ziele übertroffen. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) stieg von knapp 800 Millionen auf 2,1 Milliarden Euro, wie die Thyssenkrupp AG am Donnerstag in Essen mitteilte. Der Umsatz legte um 21 Prozent auf 41,1 Milliarden Euro zu. Der Jahresüberschuss betrug 1,2 Milliarden Euro. Im Vorjahr hatte das Unternehmen noch einen Verlust von 25 Millionen Euro verbuchen müssen.

Als einen Grund für die Gewinnsteigerung gab das Unternehmen unter anderem gestiegene Preise in den Märkten der beiden umsatzstärksten Geschäftsbereiche Steel Europe und Materials Services an, in dem Thyssenkrupp sein Werkstoffhandels- und Dienstleistungsgeschäft gebündelt hat. Die gestiegenen Preise hätten zu höheren Erlösen und verbesserten Margen geführt. Weiterlesen

Attendorn: Briefe wiesen früh auf gefangenes Mädchen hin

Attendorn (dpa) – Im Fall eines jahrelang gefangengehaltenen Mädchens in Attendorn (Sauerland) hat das Jugendamt nach dpa-Informationen im Herbst 2020 erstmals einen mysteriösen Brief erhalten, der auf das heute achtjährige Kind hinwies: Der Text war aus ausgeschnittenen Buchstaben zusammengesetzt und aus Sicht des Mädchens geschrieben. Es folgten weitere anonyme Schreiben, aber erst zwei Jahre später wurde das Kind befreit.

Der zuständige Kreis Olpe hatte vor wenigen Tagen bereits Defizite im Zusammenhang mit dem Fall eingeräumt. Interne Unterlagen der Ermittler verdeutlichen nach dpa-Informationen, was damit gemeint war: So hatte die Krankenkasse dem Jugendamt nach dem ersten Brief auf Anfrage mitgeteilt, dass die Mutter – die mit ihrer Tochter angeblich 2015 nach Italien gezogen war – noch Beiträge in Deutschland zahle. Weitere Recherchen des Jugendamts unter anderem bei Kinderärzten ergaben nichts, weshalb der Brief offenbar ad acta gelegt wurde. Weiterlesen

Pfando muss übervorteiltem Kunden Schadenersatz zahlen

Gerichtsurteil
Von Anja Semmelroch, dpa

Karlsruhe (dpa) – Kunden, die an das Pfandleih-Unternehmen Pfando nicht nur ihr Auto, sondern auch noch viel Geld verloren haben, können auf Schadenersatz hoffen. Der Bundesgerichtshof (BGH) entschied in einem Musterfall, dass der betroffene Kunde durch das Pfando-Geschäftsmodell «cash & drive» übervorteilt wurde. Es liege ein «wucherähnliches Rechtsgeschäft» vor. Die Karlsruher Richterinnen und Richter sprachen dem Mann in letzter Instanz Schadenersatz zu. In drei anderen Fällen muss das zuständige Oberlandesgericht nun prüfen, ob ebenfalls Ansprüche bestehen.

Das Berliner Unternehmen Pfando, das bundesweit mehr als 25 Filialen unterhält, bezeichnet sich selbst als die bessere «Alternative zum Autopfandhaus» und Marktführer auf seinem Gebiet. «Bei Pfando erhalten Sie in 60 Minuten Bargeld für Ihr KFZ und können wie gewohnt weiterfahren!», heißt es auf der Internetseite.

Umgesetzt wird das mit einer Kombination aus einem Kauf- und einem Mietvertrag. In allen vier Fällen hatten die Kunden ihr Auto für die benötigte Summe faktisch an Pfando verkauft – immer unter Wert. Gleichzeitig mieteten sie das Auto für sechs Monate zurück. Weiterlesen

Art Cologne erwartet mehr Besucher als im vergangenen Jahr

Köln (dpa) – Die Kölner Kunstmesse Art Cologne rechnet bei ihrer diesjährigen Ausgabe mit mehr Zuspruch als im Vorjahr. «Im letzten Jahr hatten wir 34.000 Besucherinnen und Besucher, vor der Pandemie waren es 55.000», erklärte Direktor Daniel Hug zum Start der Messe am Mittwoch. «Ich denke, wir werden noch nicht wieder auf dieses Niveau zurückkommen, aber doch mehr Gäste begrüßen können als im vergangenen Jahr.» Weiterlesen

Mädchen gefesselt gefunden – Polizei ermittelt in alle Richtungen

Münster/Ostbevern (dpa) – Nach dem Fund eines bewusstlosen und an den Händen gefesselten 13-jährigen Mädchens in einem Wald in Ostbevern im Münsterland ermittelt die Polizei in alle Richtungen. Das sagte eine Sprecherin der Polizei am Mittwochmorgen. Das Mädchen sei noch am Dienstagabend aus dem Krankenhaus entlassen worden, berichtete die Polizei später. Nähere Angaben zum Gesundheitszustand der 13-Jährigen wollte die Sprecherin nicht machen. Weiterlesen

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