Medizinstudenten bei der Ausbildung in einem OP-Saal.

Medizinstudienplätze: Keine Mehrheit für Länder-Kooperation

Mainz. Die oppositionelle CDU-Fraktion ist im rheinland-pfälzischen Landtag mit der Idee einer Kooperation mit dem Saarland für mehr Medizinstudienplätze gescheitert. Ein entsprechender Antrag wurde am Donnerstag in Mainz mit den Stimmen der Ampel-Fraktionen bei Zustimmung von CDU, Freien Wählern und AfD abgelehnt. Weiterlesen

Ein Krankenzimmer in einer Kinderklinik.

„Durchgängig am Limit“ – Kindermediziner schlagen Alarm

Berlin. Führende Kindermediziner schlagen angesichts der Lage an deutschen Kinderkliniken Alarm. „Inzwischen ist das System das gesamte Jahr durchgängig am Limit, nicht mehr nur während der Infektwellen im Winter“, sagte Florian Hoffmann, der neu gewählte Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), dem „Stern“. Weiterlesen

Krankenkasse: Zahl vermuteter Behandlungsfehler gestiegen

Foto: Georg Wendt/dpa

Mainz. Die Zahl der vermuteten Behandlungsfehler in Rheinland-Pfalz ist nach einer Auswertung der Techniker Krankenkasse (TK) gestiegen. 2023 hätten sich mit 266 Versicherten 7,3 Prozent mehr als im Vorjahr an die Krankenkasse mit dem Verdacht gewandt, sie seien Opfer eines Behandlungsfehlers geworden, teilte die TK am Dienstag in Mainz mit. Bundesweit seien es im vergangenen Jahr 6509 Versicherte gewesen, die sich bei der TK wegen möglicher Behandlungsfehler gemeldet hätten. Weiterlesen

Nobelpreis für Grundlagen der mRNA-Impfstoffe gegen Covid-19

Stockholm (dpa). Für ihre grundlegenden Arbeiten zu mRNA-Impfstoffen gegen Covid-19 erhalten in diesem Jahr die in Ungarn geborene Forscherin Katalin Karikó und der US-Amerikaner Drew Weissman den Nobelpreis für Medizin. Das teilte das Karolinska-Institut in Stockholm mit. Weiterlesen

Studie zu Biotech sieht viel Potenzial in Rheinland-Pfalz

Mainz (dpa/lrs). Rheinland-Pfalz hat gute Voraussetzungen, um ein bedeutender Biotechnologie-Standort der Zukunft zu sein, muss sich dafür in der umkämpften Branche aber ordentlich strecken. So in etwa lassen sich die Ergebnisse einer von der Landesregierung in Auftrag gegebenen Studie zusammenfassen. Rheinland-Pfalz sei in der Biotech-Forschung wettbewerbsfähig aufgestellt, hieß es etwa in der Ausarbeitung der Unternehmensberatung Roland Berger. An einigen Stellen machte sie aber Verbesserungsbedarf aus, etwa bei der Unterstützung von Gründern oder der Verfügbarkeit von Infrastruktur.

Speziell in Feldern, in denen Rheinland-Pfalz Stärken habe, wie der Immuntherapie, der Altersforschung sowie der mRNA-Technologie, und das alles in Kombination mit Künstlicher Intelligenz, würden international hohe Wachstumsraten erwartet, sagte Studienleiter Thilo Kaltenbach von Roland Berger am Freitag in Mainz. Der Erfolg von Biontech sei «ein ganz klares Momentum» für Rheinland-Pfalz und Deutschland, wahrscheinlich auch für Europa. Bis dato habe sich die Biotech-Industrie in Deutschland in einen recht überschaubaren Rahmen weiterentwickelt, auf einem international gesehen relativ niedrigen Niveau. «Jetzt ist es umso wichtiger, auf diesem Erfolg aufzubauen.»

Hierzulande säßen große, internationale Unternehmen wie BASF, Boehringer Ingelheim oder Schott, auch die Deutschlandzentrale des dänischen Pharmaunternehmens Novo Nordisk, erwähnte Kaltenbach. «Aber wir sehen auch eine Lücke bei den Start-ups, bei den kleinen Unternehmen, die jetzt in der Folge von Biontech, aber auch unabhängig von Biontech ausgegründet werden und finanziert werden.»

Es gelte, den Weg von der Forschung zu wirtschaftlichem Erfolg zu fördern, junge Teams zu fördern, sie in die Lage versetzen, ihre Ideen umzusetzen. Ferner sieht die Studie als Risikofaktor einen relativ langsamen Ausbau von Labor-Infrastruktur im Vergleich zum Anstieg der Nachfrage. Sie spricht sich klar dafür aus, die in Kaiserslautern stark etablierte Künstliche Intelligenz noch stärker zu verzahnen mit der medizinischen Biotechnologie in Mainz.

Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) sagte, bis 2026 werde ein Volumen von bis zu 800 Millionen Euro für die Biotechnologie und die Lebenswissenschaften in Rheinland-Pfalz zur Verfügung gestellt. Allerdings werde es nicht ohne privates Kapital gehen. «Da geht es teilweise um Summen, da braucht man private Interessenten», sagte sie. Nötig für den Erfolg sei auch, dass man in Deutschland künftig a nders mit Patientendaten arbeiten könne als bisher.

Wissenschaftsminister Clemens Hoch (SPD) hält das Erklären von wissenschaftlichen Erkenntnissen für immens wichtig. «Es geht vor allem darum, den Nutzen von Forschungsergebnissen so darzustellen, zu erklären, dass er das Interesse derjenigen weckt, die ein Geschäftsmodell daraus anbieten können.» Wertvoll sei etwa, dass die internationale Wissenschaftskonferenz «Curious Future Insight Conference» im kommenden Jahr nach Mainz komme. Mit der Kombination aus der KI-Stärke in Kaiserslautern, den Hochleistungsrechnern in Mainz und der biotechnologischen Forschung im medizinischen Bereich habe Rheinland-Pfalz ein Alleinstellungsmerkmal bundesweit.

Bei dem laut Studie notwendigen Ausbau von Infrastruktur geht es für den Landeskoordinator für Biotechnologie, Eckhard Thines, nicht nur um Produktionsstätten und Laborflächen, sondern auch um Forschungsinfrastruktur. Die sei wichtig für Start-ups, um möglichst rasch wettbewerbsfähig werden zu können, aber auch teuer. «Ein Standort wird attraktiv, wenn er nicht nur die technologische Infrastruktur und die modernsten Methoden hat, sondern auch die Kompetenz am Standort hat, die für den Betrieb notwendig ist.»

Exemplarisch verwies Thines auf extrem hochauflösende Mikroskope am Fachbereich Biologie der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz, die auch für lebende Präparate verwendet werden könnten. So etwas sei für Start-ups oder kleinere Unternehmen nicht leistbar, sie könnten aber auf die Technik in Mainz zurückgreifen. Forschungstechnologie könne unabhängig davon genutzt werden, wo gewonnene Erkenntnisse am Ende zum Einsatz kommen, ob also in der weißen, roten oder grünen Biotechnologie. Unter roter Biotechnologie ist die für Anwendungen in der Medizin und Gesundheit zu verstehen, bei der weißen geht es um industrielle Produktion und bei der grünen um Agrarwirtschaft.

«Die Biotechnologie ist sehr plattform- und technologielastig und mit der Etablierung solcher Plattformen haben sie die Möglichkeit, eben nicht nur in der medizinischen Biotechnologie zu wirken, sondern auch in der weißen Biotechnologie beziehungsweise im Pflanzenschutz», sagte Thines. Er halte das für unabdingbar. «Biotechnologie ist Schlüsseltechnologie des 21. Jahrhunderts.»

 

 

 

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Dentalmuseum zeigt Skurriles und Religiöses

Colditz (dpa) – Faszinierend und manchmal auch etwas gruselig: Die Stücke, die in Kürze im Dentalmuseum im sächsischen Colditz zu sehen sind, werfen einen ganz besonderen Blick ins Innere des Menschen. Fühlen ihm im wahrsten Sinne auf den Zahn.

Bis zu 2500 Jahre alte Objekte – darunter Zahnstocher, Prothesen und Schnitzereien aus Elfenbein – können Besucherinnen und Besucher für ab dem 3. Mai für kurze Zeit in dem Museum nahe Leipzig in Augenschein nehmen. Weiterlesen

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