US-Apotheken akzeptieren milliardenschweren Opioid-Vergleich

Woonsocket/Deerfield (dpa) – Die großen US-Apothekenketten CVS und Walgreens haben im Rechtsstreit um eine angebliche Mitschuld an der Schmerzmittel-Krise im Land einem teuren Vergleich zugestimmt. Dem vorläufigen Kompromiss zufolge würde CVS 5,3 Milliarden Dollar und Walgreens 5,0 Milliarden Dollar zahlen, wie die Unternehmen am Mittwoch mitteilten. Auch Walmart steht laut US-Medienberichten vor einem Vergleich im Volumen von 3,1 Milliarden Dollar.

Bundesstaaten, Kommunen, Städte und Ureinwohnerstämme in den USA werfen den Konzernen vor, den verheerenden Opioid-Missbrauch durch mangelnde Kontrolle beim Handel mit Schmerzmitteln verschärft zu haben. CVS und Walgreens weisen dies zurück und berufen sich darauf, lediglich von Ärzten verschriebene Pillen verkauft zu haben. Der Vergleichsentwurf enthält kein Schuldgeständnis der Unternehmen. Weiterlesen

Corona-Inzidenz in Rheinland-Pfalz deutlich niedriger

Koblenz (dpa/lrs) – Die Zahl der behördlich registrierten Corona-Infektionen in Rheinland-Pfalz hat den niedrigsten Stand seit einem Monat erreicht. Das Landesuntersuchungsamt ermittelte am Donnerstag eine Inzidenz von 451,3 Fällen je 100.000 Einwohnern innerhalb von sieben Tagen. Am Donnerstag vergangener Woche waren es 752,0.

Die Corona-Inzidenz in Rheinland-Pfalz liegt damit auch unter dem Bundesdurchschnitt, den das Robert Koch-Institut am Donnerstag mit 493,4 angab. Die Gesundheitsämter des Bundeslandes meldeten am Donnerstag 2750 neue Infektionen mit Sars-CoV-2 (Stand 14.10 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus stieg um neun auf 6358. Zurzeit sind nach Daten des Landesuntersuchungsamts 114.668 Menschen mit dem Virus infiziert. Weiterlesen

Philips will 4000 Stellen weltweit streichen

Amsterdam (dpa) – Der wegen teurer Probleme bei Beatmungsgeräten unter Druck geratene Medizintechnikhersteller Philips will rund 4000 Stellen abbauen und so die Kosten deutlich senken. Die Aufwendungen für Abfindungen und Kündigungen werden sich voraussichtlich auf etwa 300 Millionen Euro belaufen und in den kommenden Quartalen anfallen, teilte der Konkurrent von Siemens Healthineers bei der Vorlage endgültiger Zahlen zum dritten Quartal am Montag in Amsterdam mit. Der Konzernumbau erfolgt, nachdem Roy Jakobs erst Mitte Oktober den langjährigen Unternehmenschef Frans van Houten abgelöst hatte.

Wo Philips Stellen abbauen möchte, wurde nicht bekannt. Die Pläne sollten bei den Zahlen für das vierte Quartal erläutert werden, hieß es. Das Unternehmen hat hierzulande Standorte unter anderem in Aachen und Böblingen, in Hamburg befindet sich die Deutschland-Zentrale. Eine Sprecherin in Hamburg hatte noch keine Informationen, was die Ankündigung für die deutschen Standorte bedeutet. Weiterlesen

Menschen kommen länger ohne Eingriff beim Zahnarzt aus

Berlin (dpa) – Füllungen, Wurzelbehandlungen oder neue Kronen: Die Menschen in Deutschland kamen laut einer Auswertung der Barmer-Krankenkasse zuletzt im Schnitt etwas länger ohne invasive Zahnbehandlungen aus. Die Versicherung leitet daraus ab, dass insbesondere jüngere Menschen in der Tendenz bessere Zähne haben, wie aus dem Zahnreport der Barmer hervorgeht, der am Donnerstag in Berlin vorgestellt wurde. Die Auswertung beruht auf Daten aus dem Zeitraum von 2012 bis 2020 zu gesetzlich Versicherten der Barmer.

Besonders in der Gruppe der 20-Jährigen verbesserte sich demnach die Zahngesundheit deutlich. Sie kamen 2020 durchschnittlich 4,4 Jahre ohne Eingriffe bei Zahnärztinnen und Zahnärzten aus. Das war im Vergleich zu 2012 ein Zuwachs von mehr als einem halben Jahr. Gut ein Viertel der Gruppe brauchte in dem Zeitraum zwischen 2012 und 2020 gar keine invasive Behandlung ihrer Zähne. Weiterlesen

«Das war zu erwarten»: Virologe zu Corona-Infektionen

Mainz (dpa/lrs) – Angesichts zunehmender Corona-Infektionen sollten sich nach einer Empfehlung des Mainzer Virologen Bodo Plachter alle überlegen, ob sie an größeren Veranstaltungen teilnehmen. «Es ist ziemlich heftig, was im Augenblick passiert», sagte Plachter der Deutschen Presse-Agentur mit Blick auf die seit September deutlich steigenden Infektionszahlen.

«Wir haben Oktoberfest, Bundesliga und viele große Veranstaltungen», sagte der Direktor des Instituts für Virologie der Universitätsmedizin an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Zusammen mit den kühleren Temperaturen sei der Anstieg zu erwarten gewesen. An den Kliniken sei die Situation aufgrund der Versorgung von vielen Infizierten inzwischen «sicherlich anspruchsvoll». Weiterlesen

Ärzte protestieren gegen Sparpolitik der Bundesregierung

Ingelheim (dpa/lrs) – Mit einer Protestaktion wollen rheinland-pfälzische Ärzte heute gegen die Sparpolitik von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) demonstrieren. Aufgerufen zu der Kundgebung in Ingelheim unter dem Motto «Wir sehen schwarz! – Für die Zukunft unserer Praxen!» hat die Kassenärztliche Vereinigung (KV) alle ambulant tätigen Ärzte und Psychotherapeuten. Laut KV wollen die Teilnehmer während der Aktion ihre Praxen schließen. Zur erwarteten Teilnehmerzahl gab es keine Angaben. Weiterlesen

Gambia: 69 Tote nach Einnahme von verunreinigtem Hustensaft

Banjul (dpa) – Die Zahl der Todesfälle infolge der Einnahme von verunreinigten Husten- und Erkältungssäften in Gambia ist laut dem Gesundheitsministerium des Landes auf 69 gestiegen. Am Samstag hatte Adama Barrow, der Präsident des westafrikanischen Landes, außerdem die Lizenz für den in Verdacht stehenden indischen Pharmahersteller Maiden Pharmaceuticals Limited beendet. Weiterlesen

Lieferengpässe bei Medikamenten nehmen in Deutschland zu

München (dpa) – Medikamente vom Fiebersaft bis zum Krebstherapeutikum sind nach Aussage des Deutschen Apothekerverbandes hierzulande immer häufiger und immer länger nicht erhältlich.

«Über 250 Mittel sind aktuell als nicht lieferfähig gemeldet», sagte der Vizevorsitzende des Verbands, Hans-Peter Hubmann, der Deutschen Presse-Agentur vor dem Welttag der Patientensicherheit, der am morgigen Samstag begangen wird. «Das Problem ist schon sehr bedeutend, das muss man klar sagen.»

«Lieferengpässe gibt es immer wieder mal, weil ein Produzent ausfällt, aber die Menge und die Länge des Ausfalls ist deutlich dramatischer geworden», schilderte Hubmann. Vor fünf Jahren seien zahlenmäßig nicht einmal halb so viele Produkte betroffen gewesen. Probleme gibt es dabei nicht nur bei Nischenprodukten, sondern auch gängige Mittel gegen Bluthochdruck und Diabetes oder Schmerzmittel wie Ibuprofen waren phasenweise bereits nicht erhältlich. Weiterlesen

Blutkonserven in Deutschland werden knapp

Homburg/Köln (dpa) – Transfusionsmediziner sehen angesichts rückläufiger Blutspenden die Versorgung mit Blutprodukten in Deutschland mittelfristig gefährdet. «Es droht ein eklatanter Mangel in den Blutbanken», sagte der Direktor des Instituts für Klinische Hämostaseologie und Transfusionsmedizin am Universitätsklinikum des Saarlandes, Hermann Eichler, in Homburg der Deutschen Presse-Agentur. Grund sei der demografische Wandel: «Die Generation der Baby-Boomer kommt jetzt ins Rentenalter und fällt allmählich aus dem Spenderpool heraus.» Ausreichend junge Spender, die das ausgleichen könnten, kämen aber nicht nach, sagte Eichler. Weiterlesen

Transfusionsmediziner warnen vor Blutknappheit

Homburg/Köln (dpa) – Transfusionsmediziner sehen angesichts rückläufiger Blutspenden die Versorgung mit Blutprodukten in Deutschland mittelfristig gefährdet. «Es droht ein eklatanter Mangel in den Blutbanken», sagte der Direktor des Instituts für Klinische Hämostaseologie und Transfusionsmedizin am Universitätsklinikum des Saarlandes, Hermann Eichler, in Homburg der Deutschen Presse-Agentur. Grund sei der demografische Wandel: «Die Generation der Baby-Boomer kommt jetzt ins Rentenalter und fällt allmählich aus dem Spenderpool heraus.» Ausreichend junge Spender, die das ausgleichen könnten, kämen aber nicht nach, sagte Eichler.

«Die Blutversorgungslage ist prekär. Nicht nur in der Urlaubszeit, nicht nur wegen Corona, sondern grundsätzlich prekär», sagte der Professor. Wenn man nicht gegensteuere, könnte es sein, dass künftig medizinische Standards nicht mehr zu halten seien. «Das Blut haben wir dann einfach nicht mehr.» Weiterlesen

Ukrainischer Soldat: «Krieg kann noch lange dauern»

Kriegseinsatz
Von Ulli Brünger, dpa

Bochum (dpa) – Seine Mimik und seine Augen verraten, dass er zwischen Freude, Hoffnung und Verzweiflung schwankt. Aleksandr Shepieliev weiß nicht so recht, was ihn in wenigen Tagen nach der ersehnten Rückkehr in seiner Heimat Ukraine erwartet. Wie kaputt ist sein Land? Wer lebt noch, wer ist verletzt? Was hat seine Familie, was haben Freunde daheim durchgemacht? Doch trotz der vielen Unwägbarkeiten und des unfassbaren Leids in seiner vom Krieg weitgehend zerstörten Heimat kann er es das Wiedersehen kaum erwarten. «Ich freue mich darauf, bald wieder nach Hause zu kommen und meine Familie und vielleicht auch meine Kameraden wiederzusehen», sagt der 21 Jahre alte Berufssoldat am Freitag in Bochum.

Nach einer monatelangen medizinischen Behandlung im Ruhrgebiet fährt der Offizier der ukrainischen Armee am kommenden Mittwoch zurück ins Kriegsgebiet. Sein älterer Bruder holt ihn ab und bringt auch andere in NRW behandelte Landsleute mit dem Bus in die Ukraine. Weiterlesen

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