Krankenkasse: Zahl vermuteter Behandlungsfehler gestiegen

Foto: Georg Wendt/dpa

Mainz. Die Zahl der vermuteten Behandlungsfehler in Rheinland-Pfalz ist nach einer Auswertung der Techniker Krankenkasse (TK) gestiegen. 2023 hätten sich mit 266 Versicherten 7,3 Prozent mehr als im Vorjahr an die Krankenkasse mit dem Verdacht gewandt, sie seien Opfer eines Behandlungsfehlers geworden, teilte die TK am Dienstag in Mainz mit. Bundesweit seien es im vergangenen Jahr 6509 Versicherte gewesen, die sich bei der TK wegen möglicher Behandlungsfehler gemeldet hätten.

„Längst nicht bei jedem Verdachtsfall verdichten sich die Hinweise, dass es sich tatsächlich um einen Behandlungsfehler handelt“, teilte der Leiter der TK-Landesvertretung in Mainz, Jörn Simon, mit. Nur etwa bei jedem dritten Fall lasse sich die Vermutung im Laufe der Überprüfung erhärten. Allerdings gehe man von einer hohen Dunkelziffer aus. „Wir schätzen, dass auf jeden uns gemeldeten Fall rund 30 nicht gemeldete kommen“, sagte Simon.

Mit 33 Prozent der gesamten Fälle in Deutschland sei die Chirurgie die Fachrichtung, bei der die Versicherten die meisten Fehler vermuteten, hieß es. Mit etwas Abstand folgt die Zahnmedizin/Kieferorthopädie (17 Prozent), gefolgt von der Allgemeinmedizin und der Geburtshilfe (jeweils acht Prozent). Auf die Orthopädie und Pflegefehler entfielen jeweils sechs Prozent der Meldungen.

Laut TK können Krankenkassen ihre Versicherten bei der Prüfung, ob ein Behandlungsfehler vorliegt, unterstützen, indem sie zum Beispiel beim Medizinischen Dienst kostenfreie Gutachten in Auftrag geben. In Rheinland-Pfalz waren im vergangenen Jahr bei der TK mehr als eine halbe Million Menschen versichert. (dpa/lrs)

 

 

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