Riccardo Simonetti: Pferdeschwanz als «absolute Hass-Frisur»

Baden-Baden (dpa) – Entertainer Riccardo Simonetti sind seine Haare nach eigener Aussage heilig. «Meine ganze Woche ist nach Haarwäschen geplant. Und das werden nur Menschen mit Locken verstehen», erklärte er der Deutschen Presse-Agentur. Die Haare seien ein Markenzeichen, er trage sie seit der Schulzeit lang, so der 29-Jährige. «Ich liebe es, mich durch meine Haare auszudrücken und damit zu experimentieren, daher lege ich viel Wert darauf, dass sie gesund bleiben.»

Was gar nicht geht: ein Pferdeschwanz. «Ein Pferdeschwanz an mir ist einfach meine absolute Hass-Frisur», machte Simonetti deutlich. «Den trage ich nicht mal, wenn ich alleine zu Hause bin. Ich finde die Frisur an mir selbst einfach nur unsexy und fühle mich damit immer wie ein zwölf Jahre altes Pferdemädchen.» Da gehe es aber nur um die Frisur an ihm: «Ich möchte nicht pauschal sagen, dass das an anderen nicht auch gut aussehen soll», betonte er und ergänzte im Scherz: «Nicht, dass sich die Pferdeschwanz-Lobby jetzt gegen mich stellt.» Weiterlesen

Barbara Schöneberger ist für alle Mottopartys gewappnet

Baden-Baden (dpa) – Die Moderatorin Barbara Schöneberger liebt Verkleiden und hilft auch ihrer Tochter bei der Suche nach Karnevalskostümen. «Ich bin ja vielleicht nicht immer die perfekte Mutter, aber was das Verkleiden angeht schon», sagte die 48-Jährige der Deutschen Presse-Agentur. «Wenn es Lila mit grünen Punkten sein soll, habe ich das sicher im Schrank. Und auch noch den passenden Schmuck dazu.» Weiterlesen

Disney streicht rund 7000 Stellen

Burbank (dpa) – Der Entertainment-Riese Walt Disney plant trotz guter Geschäfte im vergangenen Quartal deutliche Einschnitte beim Personal.

Rund 7000 Stellen – etwa drei Prozent der weltweiten Belegschaft – sollen im Rahmen eines Programms wegfallen, das die jährlichen Kosten um 5,5 Milliarden Dollar (5,1 Mrd Euro) senken soll. Das gab Disney-Chef Bob Iger am Mittwochabend bei der Präsentation der Quartalszahlen bekannt. Bei Anlegern kam die Nachricht gut an – sie ließen die Aktie nachbörslich zeitweise um rund Prozent steigen.

Iger kündigte angesichts «weltweiter wirtschaftlicher Herausforderungen» einen großen Umbau des Konzerns an. Dabei verdiente Disney zuletzt besser als erwartet: In den drei Monaten bis Ende Dezember legte der Gewinn im Jahresvergleich um elf Prozent auf 1,3 Milliarden Dollar (1,2 Mrd Euro) zu. Die Erlöse wuchsen um acht Prozent auf 23,5 Milliarden. Damit übertraf Disney die Prognosen. Weiterlesen

Tödlicher Erbstreit unter Obstbauern im «Bozen-Krimi»

Von Ute Wessels, dpa

Bozen (dpa) – Eine Frau liegt tot in einem Kanal, ein Mann rennt weinend davon und die Polizei taucht bei ihren Ermittlungen schnell ganz tief ein in einen Familienkonflikt. Der Ehemann und der Schwager des Opfers rücken in den Fokus.

Der «Bozen-Krimi» verquickt einmal mehr ein Verbrechen mit regionalen Traditionen und erzählt so ganz nebenbei und natürlich etwas zugespitzt ein Stück Heimatgeschichte aus Südtirol. Zu sehen ist die 17. Folge der erfolgreichen ARD-Reihe am Donnerstag um 20.15 Uhr im Ersten. Regie führt Sabine Derflinger, das Drehbuch stammt von Mathias Klaschka.

Südtirol ist bekannt für seine Apfelplantagen und so spielt der «Bozen-Krimi» in diesem Fall unter Obstbauern. Das Opfer, Therese Pfister (Hanna Binder), gehörte jedenfalls einer alteingesessenen und mächtigen Familie von Landwirten an. Gab es Ärger mit der Konkurrenz? Kommissarin Sonja Schwarz (Chiara Schoras) und ihre Kollege Jonas Kerschbaumer (Gabriel Raab) stellen schnell fest, dass der Bruder der Toten und zugleich Erbe des elterlichen Hofes, Johannes Pfister (Oliver Mommsen), unter den Obstbauern nicht sehr beliebt ist.

Aber auch Thereses Ehe scheint nicht glücklich gewesen zu sein. Sie hatte nachweislich eine Affäre mit ihrem Schwager Gernot (Jan Messutat). Das Motiv könnte also auch ganz simpel Eifersucht lauten. Doch da ist noch Urban Masur (Saro Emirze), der für Thereses Bruder arbeitet und von einem alten Familiengeheimnis zu wissen scheint.

Sonja Schwarz geht gewohnt rational an den Fall heran. Und der Zuschauer gewinnt Einblick in traditionelle, ins Mittelalter zurückreichende Bewässerungsmethoden der Obstbauern sowie in Erbfolgeregelungen, die über Generationen hinweg gepflegt wurden.

Bei dem Thema gerät die Kommissarin auch privat in Stress. Denn ihre Ex-Schwiegermama Katharina (Lisa Kreuzer) macht sich Gedanken, wie es mit ihrem Weingut weitergehen könnte. Sie will ihr Testament aufsetzen und fragt Sonja und ihre Enkelin Laura (Charleen Deetz) um Rat – nicht ahnend, dass ein Konflikt droht. Aber, so sagt Hauptdarstellerin Chiara Schoras im ARD-Interview, Sonja sei klar, «dass Katharina und Laura die wahren Heldinnen des Hofes sind».

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Dominik Grafs «Gesicht der Erinnerung» im Ersten

Von Johannes von der Gathen, dpa

Berlin (dpa) – Wenn die Visionen kommen, dann haut es die Physiotherapeutin Christina (Verena Altenberger) völlig aus den Latschen. Das ist wie ein Gewitter im Kopf. Die Frau mit der burschikosen Kurzhaarfrisur wird immer wieder von Erinnerungen an eine lange vergangene Beziehung heimgesucht. Mit 16 Jahren hat sie sich unsterblich in den deutlich älteren Jacob (Florian Stetter) verliebt, einen Familienvater. Als der Angehimmelte bei einem Autounfall starb, brach für Christina eine Welt zusammen.

Mit Medikamenten und Therapien hält sie sich mühsam über Wasser, bis sie den jungen Musiker Patrick (Alessandro Schuster) trifft – und nach einigem Zögern wie entflammt wirkt: Ihre neue Liebe ähnelt frappierend dem verstorbenen Jacob. Und dies ist erst der Anfang einer Amour fou zwischen Euphorie und Wahnsinn. Das berührende Liebesdrama «Gesicht der Erinnerung» von Regisseur Dominik Graf nach dem Drehbuch von Norbert Baumgarten («Sag mir nichts») läuft am Mittwoch um 20.15 Uhr im Ersten.

Ist es wirklich Zufall, dass Patrick nur ein paar Kilometer von dem Ort entfernt geboren wurde, an dem ungefähr zur selben Zeit Jacob verunglückte? Christina mag dies bald nicht mehr glauben, und entdeckt immer mehr Gemeinsamkeiten zwischen den Männern. Dabei steht sie eigentlich, wenn sie nicht gerade von Visionen heimgesucht wird, mit beiden Beinen fest in der Realität. Aber die Bilder der zwei Geliebten, die sich langsam übereinanderschieben, kommen immer näher.

Das wird für den lebenslustigen Patrick bald zu viel. Christina modelliert ihn nach dem Abbild des Toten: Er soll die Anzüge tragen, die Jacob mochte, und sich die Haare dunkel färben lassen, eine bizarre Konstellation fast wie in Hitchcocks Klassiker «Vertigo».

Die österreichische Schauspielerin Verena Altenberger, die bis zum letzten Jahr noch beim Münchener «Polizeiruf 110» ermittelte, verkörpert die zupackende Physiotherapeutin über 90 Minuten mit bewundernswerter Präsenz. Ihre jüngere Schwester Judith Altenberger spielt überzeugend die 16-jährige Christina. Der vielbeschäftigte Newcomer Alessandro Schuster, den einige als Filmsohn der Dresdner «Tatort»-Kommissarin Karin Gorniak kennen dürften, stellt Patrick dar. Aber es gibt auch eine ganze Reihe interessanter Nebenfiguren, die wie beiläufig um das Liebespaar gruppiert sind.

Dominik Graf («Fabian oder Der Gang vor die Hunde») hat ohne jede billige Esoterik einen hellwachen, überbordend lebendigen und beseelten Film inszeniert. Der sich um große Fragen dreht und kleine Details nicht ausspart: Wenn Christina auf dem Balkon sitzt und träumt, arbeiten im Hof Handwerker, und es scheint eine unsichtbare Verbindung zu geben. Auch für den Gefühlsaufruhr der Protagonistin findet der Film die kongenialen Bilder, manchmal in schnellen, blitzartigen Schnitten, dann wieder in ruhigen Einstellungen.

Zwischen Alltag und Ewigkeit liegen dann manchmal Sekunden. Salzburg als Schauplatz des Dramas wird von Kameramann Hendrik A. Kley eher profan eingefangen, eine etwas altmodische Stadt, ohne jeden Hauch von mozartsüßer Festspielatmosphäre. Später geht es in die Berge, in eine wild-romantische Landschaft, da weiten sich die Perspektiven, Wasserfälle rauschen wie seit Urzeiten. Hier scheinen sich die Liebenden endgültig zu verlieren. Ist der Tod gar nicht das Ende?

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30 Jahre im «heute journal»: Gause verrät erhoffte Nachricht

Mainz (dpa/lrs) – Gundula Gause, seit genau 30 Jahren Co-Moderatorin im «heute journal» und nach eigenen Worten ein «ZDF-sozialisiertes Wesen», möchte noch eine bestimmte Nachricht verkünden dürfen. «Frieden auf dieser Welt», antwortete die 57-Jährige auf die konkrete Frage nach der erhofften News in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview des Branchenportals «turi2». «Ein Ende des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine und die Rückkehr Russlands in die internationale Gemeinschaft. Das ist ja der dunkle Schatten, der zurzeit auf uns liegt – und der sehr belastend ist.» Am 8. Februar 1993 trat Gause erstmals im «heute journal» in Erscheinung – zusammen mit Wolf von Lojewski. Fast zwei Jahrzehnte war sie später in dem ZDF-Nachrichtenmagazin meist zusammen mit Claus Kleber zu sehen. Weiterlesen

«Tatort»-Schauspieler Schuster: Ich lese jeden Fanbrief

Dresden (dpa) – Auch im Zeitalter von Instagram, Facebook und Tiktok erhält der 20 Jahre alte «Tatort»-Schauspieler Alessandro Schuster noch einige Fanpost per Brief. «Die Hauptresonanz für meine Arbeit erreiche ich schon in erster Linie über die sozialen Netzwerke und Foren, in denen man den Austausch der Leute über manche Projekte nachlesen kann. Dennoch bekomme ich pro Jahr immer mal wieder in unterschiedlichen Abständen einige Hände voll Briefpost von meiner Agentur in die Hand gedrückt», sagte der Filmsohn der Dresdner «Tatort»-Kommissarin Karin Gorniak (Karin Hanczewski) der dpa. Weiterlesen

EU will stärker gegen Desinformation vorgehen

Brüssel (dpa) – Auch mit Blick auf die russische Kriegspropaganda will die EU stärker gegen Desinformation im Internet vorgehen. Dafür baut sie ein Zentrum zur Analyse und zum Informationsaustausch über Desinformation auf, wie der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell in Brüssel bei einer Konferenz ankündigte.

Die EU wolle damit besser verstehen, wie Desinformationen und Kriegspropaganda aus Staaten wie Russland oder China in der EU verbreitet und organisiert würden. Denn der Ukraine-Krieg werde nicht nur auf dem Schlachtfeld geführt, sondern auch im Internet, um Menschen zu manipulieren. Zudem solle das Zentrum zum Austausch von Erfahrungen und Wissen dienen. Weiterlesen

RTL plant Wegfall von 700 Stellen bei Gruner + Jahr

Hamburg/Köln (dpa) – RTL Deutschland plant in seinem Zeitschriftensegment um den früheren Verlag Gruner + Jahr den Wegfall von rund 700 der 1900 Stellen. Dazu werden Magazintitel eingestellt und Verkäufe geprüft, während in die verbleibenden Kernmarken wie zum Beispiel «Stern» vor allem im Digitalen investiert wird, wie der Medienkonzern am Dienstag mitteilte. Hintergrund ist das drohende Abrutschen der rückläufigen Publishing-Geschäfte in die Verlustzone.

Konkret sehen die Pläne so aus: Die 13 Marken «Stern», «Geo», «Capital», «Stern Crime», «Brigitte», «Gala», «Schöner Wohnen», «Häuser», «Couch», «Geolino», «Geolino mini» sowie die digitalen Bereiche von «Eltern» und «Chefkoch» bleiben im Portfolio. Sie machen nach Unternehmensangaben etwa 70 Prozent des Umsatzes aus. Bis 2025 sind Investitionen von rund 80 Millionen Euro geplant. Weiterlesen

Arte zeigt das «Kriegstagebuch einer Kinderärztin»

Von Christian Thiele, dpa

Berlin/Lwiw (dpa) – Es gibt viele bewegende Geschichten aus der von Russland angegriffenen Ukraine. Immer wieder kommen bedrückende hinzu – je länger der vor fast einem Jahr begonnene Krieg dauert. Eine erzählt Regisseur Carl Gierstorfer («Charité Intensiv: Station 43»), der die Anästhesistin Wira Primakova in einem Kinderkrankenhaus in der westukrainischen Stadt Lwiw begleitet hat. Arte strahlt seine Dokumentation «Ukraine: Kriegstagebuch einer Kinderärztin» am Dienstag (7.2.) um 22.50 Uhr aus (dann ein Jahr in Mediathek online).

Primakova leitet die Intensivstation der Okhmatdyt-Klinik nahe der polnischen Grenze. Gierstorfer (48) war über Wochen mit der Kamera an ihrer Seite. «Ukraine: Kriegstagebuch einer Kinderärztin» lässt die Zuschauer teilhaben am Leben einer Frau mitten im Krieg, die um ihren Mann an der Front bangt und gleichzeitig Menschenleben rettet.

«Mein Gott, das ist furchtbar», sagt die Ärztin zu Beginn des Films und schaut auf die Röntgenbilder der Zwillinge Diana und Sophia. «Hier ist die Lunge kollabiert. Das ist die Lungenentzündung.» Die beiden Frühchen sind in Kiew zur Welt gekommen. Nach dem Ausbruch des Krieges Ende Februar 2022 habe sie mit ihren Babys die ukrainische Hauptstadt verlassen müssen, erzählt Mutter Katja. Es sind Geschichten wie diese, die das Ausmaß des Krieges verdeutlichen.

Am 2. Februar 2023 steht Wira Primakova vor dem Filmtheater am Friedrichshain in Berlin. Ihr Zug hat Verspätung. Sie ist gekommen, um mit anderen Gästen zu sehen, wie der Dokumentarfilmer und Journalist Gierstorfer das Leben der Anästhesistin an dem Abend auf die Kinoleinwand bringt. Wie sich ihr Leben im Krieg verändert habe, wird sie gefragt. «Ich habe abgenommen», antwortet sie und lacht dabei. Eine starke und lebensfrohe Frau steht vor den Kinotüren.

«Am Anfang war es schwer, weil mein Mann in den Krieg gegangen ist. Meine positive Einstellung habe ich mir aber nicht nehmen lassen», sagt sie der Deutschen Presse-Agentur. Vor zwei Wochen sei ihr Mann zurückgekehrt von der Front im Osten nahe der Stadt Bachmut, wo seit Monaten heftige Kämpfe toben. Primakova ist erleichtert. Nun diene er nahe der Heimatstadt. «Ich hoffe, er bleibt auch dort.» Lwiw (früher: Lemberg) ist bislang von größeren Kriegsschäden verschont geblieben.

Die einstündige Dokumentation begleitet Primakova in der Klinik, zu Hause mit ihrer Mutter, die wegen des Krieges viel weint. Aber auch betend in einer Kirche ist sie zu sehen. Bewegend ist etwa die Szene, als ein Kind namens Wanja aus der lange umkämpften Stadt Mariupol in der Ostukraine eingeliefert wird mit einer Splitterverletzung am Rücken. Ein anderer Junge hat bei einer Explosion schwerste Verletzungen erlitten. Nun kann er immerhin seine Zehe wieder bewegen. Welche seelischen Schäden er hat, lässt sich nur erahnen.

«Als ich das erste Mal rübergefahren bin, hatte ich sehr viel Angst», sagt Gierstorfer. «Man stellt sich vor, dass die Raketen auf einen niederhageln. Wenn man aber dort ist, dann wird alles ein Stück weit Normalität und dann verschwindet auch die Angst.» Er habe nie Hass bei den Ukrainern gespürt, sondern «unglaublichen Zusammenhalt».

Ziel der Dokumentation sei es gewesen, die Normalität abzubilden, sagt der Regisseur der dpa. «Ich war nicht auf der Suche nach krassen Bildern und Geschichten. Ich wollte verstehen, wie die Zivilisten das erleben.» Primakova sagt, mit der Kamera habe sie kein Problem gehabt. Nur habe sie aufpassen müssen, nicht mehr so viel zu fluchen, sagt sie und lacht herzlich.

Was sie sich wünscht? «Ich möchte, dass die Ukraine gewinnt in diesem Krieg, wir wieder unseren Alltag zurückbekommen, die Kinder nicht mehr im Keller Zuflucht suchen müssen.»

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Volksmusikstar Marianne wird 70

Von Sabine Dobel, dpa

Vaterstetten (dpa) – Die Enkelin bekommt selbst gemachten Milchreis mit in die Schule, abends wird gekocht – und im heimischen Garten sprießt eigener Salat. Bei allem Erfolg sind sie bodenständig geblieben, die Familie ist ihnen das Wichtigste. Marianne und Michael Hartl eroberten als Traumpaar der Volksmusik die Charts – und sind auch privat ein Erfolgsduo, mit skandalfreier Ehe, zwei Söhnen und vier Enkeln. 50 Jahre sind die beiden in diesem Sommer zusammen, 50 Jahre stehen sie gemeinsam auf der Bühne – und davor steht noch ein rundes Datum an: Am 7. Februar wird Marianne 70 Jahre alt.

Die beiden haben allen Grund zum Feiern, ein schwieriges Jahr liegt hinter ihnen. Nun setzen sie neue Schwerpunkte in ihrem Leben. Für das nächstes Jahr plant das Duo eine Abschiedstournee. «Da soll die Jugend jetzt ran. Es gibt so viel Nachwuchs. Wir freuen uns jetzt auf unsere Freizeit», sagt Marianne Hartl.

Beim Spaziergang mit Familienhund Winnie, einem 17-jährigen West Highland White Terrier, war sie im vergangenen Jahr gestürzt und hatte sich die Schulter gebrochen. Dann bekam Michael einen Schlaganfall. Beide haben sich gut erholt. Marianne stand kürzlich wieder auf Skiern, Michael hält sich mit täglichem Powerwalking fit.

«Nur zur Miete»

Dennoch: «Was passiert ist, das lässt einen schon aufhorchen: Aufgepasst, du bist nur zur Miete in deiner “Wohnung”. Und wie du mit deiner Wohnung umgehst, ist deine Verantwortung», sagt Marianne Hartl. «Der Blickwinkel hat sich geändert. Wir wissen: Das Metermaßband wird kürzer.»

Natur, Golfen, die Berge, der Garten – Familie. «Wir haben unsere Prioritäten jetzt auf unsere Familie, auf die Enkelkinder und auf unsere Freizeit konzentriert.» Zudem engagiert sich das Paar mit seinem Verein «Marianne und Michael Frohes Herz e.V.» für Bedürftige. Die passionierten Golfer planen erneut ein Charity-Turnier für einen guten Zweck, die Spieler kommen dazu in Dirndl und Lederhosen.

Den runden Geburtstag wird Marianne mit ihrem Michael beim Golfen auf Teneriffa verbringen, sein Geschenk an sie. Danach wird im kleinen Familienkreis gefeiert. Wünsche? «Nein! Ich hab alles», sagt Marianne Hartl. «Ich bin dankbar, ich hab so viele schöne Sachen erleben dürfen.»

Dankbarkeit und Kompromissbereitschaft – das sind ihre Rezepte auch für eine gelingende Partnerschaft. «Jeder gibt einen Teil weg, gewinnt aber auch einen Teil dazu. Das ist ein Veränderungsprozess, den wir glücklicherweise gut geschafft haben.»

Beim Jugoslawen hat es gefunkt

An das erste Treffen erinnern sich beide genau. Am 17.07.1973 um 17.00 Uhr, zwischen Hofbräuhaus und Platzl. Marianne lädt Michael mit Essensmarken aus der Kanzlei, in der sie als Steuergehilfin arbeitet, zum Jugoslawen ein. Nach drei Stunden hat es gefunkt. Zwei Wochen später zieht Michael bei Marianne ein – in ihr Kinderzimmer. Sie wohnt noch bei den Eltern. «Ich habe das ganz geschickt eingefädelt: Marianne hat einen kleinen Blumenstrauß gekriegt – und die Schwiegermutter einen großen», erzählte er einmal.

Marianne war behütet aufgewachsen, sie ging bis zu ihrem 16. Lebensjahr bei Klosterschwestern zur Schule. Die Strenge habe ihr gut getan, sagt sie. «Mich hat das klösterliche Leben schon sehr geprägt – ich find: zu meinem Vorteil.» Die Schwestern förderten ihr musikalisches Talent, sie spielte Flöte, Melodica und Akkordeon, konnte singen und Theater spielen. Mit 16 sang bei einer Schul-Aufführung eine kleine Operette von Mozart. «Im Grunde genommen war das wahrscheinlich der Einstieg in die Musik.»

Die Musik war der erste Anker zwischen ihr und Michael, der damals noch Adolf hieß, sein eigentlicher Name, der bis heute im Pass steht. Als Künstlername hatte Adolf gerade in München keinen guten Klang. Bei seinen ersten Auftritten in Wirtshäusern jodelte er deshalb als Adi, daraus wurde Michel wie Vater und Großvater, und dann Michael.

Der Erfolg folgt prompt

Kurz nach dem Kennenlernen nimmt Michael Marianne mit auf die Bühne – der Startschuss der gemeinsamen Karriere. Die erste Platte «Rund samma, g’sund samma» erscheint ein Jahr später im Jahr 1974. Die beiden landen Hits und feiern Platten-Erfolge. Ende der 1980er Jahre übernehmen sie beim ZDF die Moderation der Shows «Superhitparade der Volksmusik» und «Lustige Musikanten». Eine letzte ZDF-Sendung «Weihnachten mit Marianne und Michael» gab es im Jahr 2010.

Wie die beiden den 50. Jahrestag ihres Kennenlernens im Sommer feiern, ist noch offen. Nächstes Jahr geht es ohnehin gleich weiter mit den Jubiläen: Michael wird 75, das Erscheinen der ersten Platte liegt 50 Jahre zurück, der 45. Hochzeitstag steht an.

Doch erst einmal erfüllen sich die beiden einen langgehegten Traum. «Im Sommer gehts nach Kroatien.» Vor zwei Jahren haben die beiden ein Motorboot gekauft, um die Inselgruppe der Kornaten zu durchfahren – «es wird ein Abenteuer». Der betagte Winnie wird dabei sein und Freunde auf einem anderen Boot. «Wir freuen uns sehr drauf», sagt Marianne. «Wir haben jetzt unsere goldenen Jahre.»

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