«Intimate» – Humor für die Generation Z

Von Thomas Bremser, dpa

Berlin (dpa) – Jede Menge nackte Hintern, Sexszenen und peinlich berührte Blicke: Die Impro-Comedy<<Intimate>>, die seit diesem Freitag beim Streamingdienst Joyn Plus und später bei ProSieben läuft, ist wohl vor allem für prüde Menschen schwer zu ertragen – ähnlich wie ihr Vorbild «jerks» von Christian Ulmen. Die achtteilige Serie improvisiert, ist nah am Leben – und: verletzt niemanden. Ein Verdienst der fünf jungen Macher aus Hamburg.

«Viele sind noch der Meinung, man darf alles und Humor darf sich über jede:n lustig machen. Ich glaube, das ist so langsam überholt», findet Emil Belton (23). Zusammen mit seinem Zwillingsbruder Oskar und seinen Jugendfreunden Bruno Alexander (23), Max Mattis (24) und Leo Fuchs (22) ist er für Drehbuch, Regie, Schnitt und Produktion zuständig.

Die fünf möchten ihrer Generation mit dem Humor etwas vermitteln: «Wenn du nicht in der Position einer bestimmten Minderheit bist, ist es schwierig, darüber Witze zu machen. Denn du weißt nicht, wie es ist, diskriminiert zu werden.»

Achtsam und trotzdem lustig

Achtsam, nicht diskriminierend und trotzdem lustig: Die jungen Filmemacher der Produktionsfirma «Kleine Brüder» zollen damit einer vielfältigen Gesellschaft Tribut. Ein Zeitgeist, der längst noch kein Alltag in deutschen Mainstream-Komödien ist.

«Für alle Szenen, in denen es um Minderheiten geht, haben wir uns bei den jeweiligen Gruppen informiert. Für uns war es Voraussetzung, sie mitschreiben oder brainstormen zu lassen», sagt Oskar Belton. Am Set sei dann auch immer jemand der betreffenden Minderheit vor Ort gewesen. «Da waren wir sehr offen und es war lehrreich für uns», erzählt Bruno Alexander.

Der 23-Jährige ist zusammen mit den Belton-Brüdern für den Amazon-Überraschungserfolg «Die Discounter» verantwortlich. Die Dreharbeiten der dritten Staffel laufen gerade. Auch hier kommen die Schauspielerinnen und Schauspieler ohne festes Drehbuch aus. Das sei auch ein Grund, warum mehrere Gaststars für «Intimate» zugesagt hätten, sagt Oskar Belton. So spielt etwa Heike Makatsch eine tragende Rolle.

«Viele wollen eine Abwechslung zum normalen Drehalltag, der in Deutschland Programm ist: Dialoge, stundenlange Planung der Kameraeinstellungen, Marken, auf denen man genau stehen muss. Viele haben einfach Bock, der Kunst des Spielens wieder Raum zu geben. So wie im Theater.»

Schnelle Schnitte

«Intimate» ist mit seinen schnellen Schnitten und der Jugendsprache («Digger», «Bro») für ein älteres Publikum vielleicht gewöhnungsbedürftig. Doch am Ende überzeugt die Impro durch eine äußerst realistische Erzählweise und Figuren, mit denen sich viele junge Menschen der Generation Z identifizieren dürften.

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Erste Hinweise nach TV-Sendung zu Tod eines Rollstuhlfahrers

Sulzbach/Saarbrücken (dpa/lrs) – Im Fall des gewaltsamen Todes eines Rollstuhlfahrers im saarländischen Sulzbach sind nach Ausstrahlung der ZDF-Sendung «Aktenzeichen XY… Ungelöst» bereits erste Hinweise bei der Polizei eingegangen. Es handelt sich um «einige wenige Hinweise», die noch ausgewertet werden müssen, wie ein Sprecher des Landespolizeipräsidiums am Donnerstag mitteilte. Weiterlesen

«Aktenzeichen XY» einsam an der Spitze

Berlin (dpa) – «Aktenzeichen XY… Ungelöst» hat am Mittwochabend Fernseh-Deutschland dominiert. 5,92 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer (22,1 Prozent) verfolgten ab 20.15 Uhr das Fahndungsmagazin im ZDF. Rudi Cerne widmete sich dieses Mal unter anderem mehreren Jahrzehnte zurückliegenden Morden.

Das Erste strahlte weitere Episoden der Historienserie «Unsere wunderbaren Jahre» mit Katja Riemann, Anna Maria Mühe und Damian Hardung aus – 2,42 Millionen Menschen (8,9 Prozent) waren am Bildschirm dabei. Der fast 15 Jahre alte Münster-Krimi «Wilsberg: Der Mann am Fenster» mit Leonard Lansink, Oliver Korittke und Rita Russek lockte 1,79 Millionen Leute (6,7 Prozent) zu ZDFneo. Weiterlesen

TV-Koch Sebastian Lege hat das Rezept zum Quotenhit

Berlin (dpa) – Mit seinen Enthüllungen über Lebensmittel hat sich der TV-Koch Sebastian Lege für das ZDF zu einem Zuschauermagneten entwickelt. 3,59 Millionen (13,5 Prozent) schalteten am Dienstag ab 20.15 Uhr im Zweiten das Ernährungsmagazin «ZDFbesseresser: Die Tricks der deutschen Restaurants» ein. Damit hat der Mainzer Sender einen Topwert auf einem Sendeplatz erreicht, der in den vergangenen Jahren oft geschwächelt hat.

Auch sehr stark war RTL mit der Komödie «Miss Merkel – Ein Uckermark-Krimi»: Den Film mit Katharina Thalbach und Tim Kalkhof holten sich 3,12 Millionen (12,2 Prozent) ins Haus. Weiterlesen

Maren Kroymann würde gern noch mehr ernste Rollen spielen

Köln (dpa) – Die Kabarettistin und Schauspielerin Maren Kroymann würde im Fernsehen gern noch mehr ernste Rollen spielen. «Ich werde momentan sehr stark als Person im komischen Bereich begriffen – das freut mich wirklich sehr. Aber das soll nicht dazu führen, dass die Leute sagen: Ach, das ist die Lustige, die man nur nehmen kann, wenn es um Pointen geht», sagte die 73-Jährige der Deutschen Presse-Agentur in Köln. «Ich möchte schon gerne auch dramatische Rollen spielen – wie ich das ja auch schon gemacht habe.» Weiterlesen

Peter Urban hört als Kommentator beim ESC auf

Hamburg (dpa) – Schluss für das ESC-Urgestein Peter Urban: Der diesjährige Eurovision Song Contest wird für den Hamburger Journalisten der letzte sein. Das teilte der Norddeutsche Rundfunk (NDR) am Mittwoch mit.

«Ich werde 75, es ist der 25. ESC und das ist ein perfekter Zeitpunkt, um aufzuhören. Und irgendwann hätte es ja sowieso sein müssen», sagte Urban der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg. Der NDR-Journalist hatte die Aufgabe 1997 übernommen und musste in der Zeit nur ein Mal wegen Krankheit aussetzen. Weiterlesen

Darf Stefan Mross «Immer wieder sonntags» weiter moderieren?

Stuttgart (dpa) – Nach dem Strafbefehl gegen den Schlagersänger und Moderator Stefan Mross prüft der SWR, ob der 47-Jährige die ARD-Schlagerssendung «Immer wieder sonntags» weiter moderieren darf. «Wir sind mit Stefan Mross im Gespräch mit dem Ziel, den Sachverhalt und die Hintergründe gemeinsam aufzuklären», teilte ein Sprecher des Stuttgarter Senders mit. Dies werde noch etwas Zeit in Anspruch nehmen.

Geplant war bislang, dass Mross am 7. Mai wieder auf der Bühne stehen und bis Ende August zwölf Folgen der Livesendung präsentieren wird. Mehrere Medien berichteten zuvor. Weiterlesen

«Breaking Bad» auf Isländisch: Arte-Serie «Blackport»

Von Jann Philip Gronenberg, dpa

Reykjavik (dpa) – Als in einem isländischen Dorf im Jahr 1983 ein Deal zu einer Übernahme eines Fisch-Trawlers scheitert, wittert die unscheinbare Harpa ihre Chance. Die Sekretärin des Bürgermeisters kauft mit ihrem Ehemann und Freunden das Schiff und steigt trotz Herausforderungen mit hoher Inflation und Fangquote zu einer Größe im Fisch-Geschäft auf.

Darum dreht sich der Achtteiler <<Blackport>> , den Arte an diesem Donnerstag und am 30. März jeweils ab 21.45 Uhr zeigt. Er hat nicht nur wegen so mancher Szene mit Drogenkonsum einen Hauch von der US-Kultserie «Breaking Bad» (2008-2013). Aber statt Sand in der Wüste New Mexikos gibt es Eis im isländischen Fjord zu sehen.

Harpa (Nína Dögg Filippusdóttir) entpuppt sich als tüchtige Geschäftsfrau, der beinahe jedes Mittel Recht ist, um sich den Weg nach oben und zu mehr Geld zu bahnen. Dabei nutzt sie den ihr verfallenen Jón aus. Der ist inzwischen praktischerweise vom Bürgermeister zum Fischereiminister aufgestiegen ist und der für eine schnelle Nummer im Hotel gerne sein Abstimmungsverhalten ändert.

Regisseur Gísli Örn Gardarsson zeichnet ein düsteres Bild eines kleinen verschneiten isländischen Dorfes. Die Serie punktet mit tollen Motiven und einer äußerst ungewöhnlichen Themenwahl rund um die privatisierten Fangquoten, die für große Gewinner, aber auch große Verlierer, darunter ganze Gemeinden, sorgte. Schließlich ist Fisch in Island einer der wichtigsten Rohstoffe. Und er ist endlich.

Mit den Fangquoten sollte eine Überfischung abgewendet werden. Jedes Schiff erhielt Fangrechte für eine bestimmte Menge. Ein System, das sich im Laufe der Jahre wandelte. So durften diese Rechte auch vermietet, verkauft oder vererbt werden. Fisch, eigentlich ein Allgemeingut in Island, wanderte so – Filetstück für Filetstück – in die Hände von Großunternehmen – sogenannte Quotenkönige.

Regisseur Gardasson entdeckte das Thema bei Dreharbeiten zu einem anderen Projekt. «In dieser abgelegenen, unwirtlichen Region haben wir einen der sogenannten Quotenkönige kennengelernt – diese Fischer sind dank der Fangquoten reich geworden. Er war völlig davon überzeugt, das Meer und die Fische gehörten ihm. Da haben wir gemerkt, dass wir, wie viele Isländerinnen und Isländer, nichts darüber wussten.» Aus dieser Beobachtung entstand die Serien-Idee.

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Adel Tawil: Pandemie war für mich Zeit der Selbstreflexion

Ludwigshafen (dpa) – Sänger Adel Tawil («Lieder») hat die Corona-Jahre genutzt, um über sich nachzudenken. «Ich glaube, dass die ganze Pandemie für uns alle eine Phase war, in der wir einfach mal Zeit hatten, um sich um uns selbst zu kümmern und ein bisschen nachzudenken über das Leben, über die guten Dinge, die man hat, über die schlechten Dinge, die passiert sind und man vielleicht loswerden sollte», sagte Tawil (44) dem privaten Radiosender RPR1 in Ludwigshafen. «Ich habe gemerkt, dass all die Jahre so an mir vorbeigerast sind. Ich habe gemerkt, dass ich manche Dinge vielleicht hätte anders machen sollen.»

«Aktenzeichen XY» soll Hinweis auf Mord an Mann bringen

Sulzbach/Saarbrücken (dpa/lrs) – Bei der Aufklärung des gewaltsamen Todes eines Rollstuhlfahrers im saarländischen Sulzbach soll die ZDF-Sendung «Aktenzeichen XY… Ungelöst» neue Erkenntnisse bringen. Die Polizei geht nach einer Mitteilung vom Dienstag von Mord aus, der Fall ist aber auch nach monatelangen Ermittlungen ungeklärt. Beamte hatten den 71 Jahre alten Rollstuhlfahrer am 14. Mai 2022 leblos in seiner Wohnung in Sulzbach gefunden. Eine besorgte Nachbarin hatte sie angerufen. Die Obduktion des Mannes habe ergeben, dass er durch mehrere Stichverletzungen am Oberkörper und Hals gestorben war. Weiterlesen

Grimme-Preise für Böhmermann und das Sandmännchen

Köln (dpa) – Der eine Kinderstar, der andere Kritikerliebling: Satiriker Jan Böhmermann und das berühmte Sandmännchen aus dem Kinderfernsehen werden in diesem Jahr mit Grimme-Preisen ausgezeichnet. Das teilte das Grimme-Institut am Dienstag in Köln mit. Der Grimme-Preis gilt als renommierteste Auszeichnung, die man in Deutschland für eine Fernsehproduktion bekommen kann.

Böhmermann, bereits mit vielen Trophäen dekoriert, erhält die Ehrung 2023 zusammen mit seinem Team für seine ZDF-Sendung «ZDF Magazin Royale», die Satire und Comedy mit investigativer Recherche kombiniert. Böhmermann hatte das Format nach seinem Wechsel vom Spartensender ZDFneo im ZDF-Hauptprogramm etabliert. Nach Angabe des Grimme-Instituts ist es bereits der sechste Grimme-Preis in der Karriere des Moderators. Weiterlesen

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