Münster (dpa) – Nach coronabedingten Betriebsstilllegungen und Quarantäne in der Fleischindustrie im Jahr 2020 muss das Land NRW in weiteren Fällen Lohnentschädigungen zahlen. Das hat das Verwaltungsgericht Münster am Donnerstag entschieden. Damit schlossen sich die Richter in zwei Musterverfahren dem Verwaltungsgericht Minden an, das Ende Januar vergleichbare Entscheidungen getroffen hatte. An beiden Gerichten liegen mehr als 7000 Klagen von betroffenen Arbeitnehmern, die über Subunternehmer in Schlachtbetrieben bei Tönnies in Rheda-Wiedenbrück oder Westfleisch in Coesfeld eingesetzt wurden. Die beiden Urteile sind noch nicht rechtskräftig (Az.: 5a K 854/21 und 5a K 423/21). Weiterlesen
Ukraine: Teils dramatischer Rückgang bei Aussaatflächen
Kiew (dpa) – Die Folgen des Ukraine-Krieges für die globale Nahrungsmittelsicherheit werden immer sichtbarer.
Die Vereinten Nationen warnen bereits vor einer globalen Lebensmittelkatastrophe, weil etwa 30 Prozent der ukrainischen Agrarflächen nicht bestellt werden können. Das US-Landwirtschaftsministerium geht bei Weizen dabei von kriegsbedingten Ernteeinbußen von rund einem Drittel aus.
Nach Zahlen aus der Ukraine selbst (Stand 12. Mai) gingen die bestellten Flächen um mehr als 40 Prozent zurück. Dabei fällt der Anbaurückgang nicht bei allen Feldfrüchten so dramatisch aus, wobei auch Unsicherheiten bei den Zahlen mit Blick auf die von Russland besetzten Gebiete bestehen. Weiterlesen
Salmonellen in Schokofabrik: Mehr als 260 Fälle in Europa
Stockholm (dpa) – Im Zusammenhang mit dem Salmonellen-Ausbruch rund um Schoko-Produkte von Ferrero haben EU-Behörden inzwischen 266 bestätigte Fälle registriert. Dazu kommen 58 Verdachtsfälle, wie die EU-Gesundheitsbehörde ECDC am Mittwoch in Stockholm mitteilte.
Betroffen sind mehr als ein Dutzend europäischer Länder, darunter auch Deutschland. In den meisten Fällen seien Kinder unter zehn Jahren erkrankt. Viele davon mussten ins Krankenhaus. Die Behörde will die Entwicklung weiter beobachten. Weiterlesen
Bank-of-England: «Apokalyptische» Lebensmittelpreise drohen
London (dpa) – Angesichts des russischen Kriegs gegen das wichtige Agrarland Ukraine hat der britische Zentralbankchef Andrew Bailey vor «apokalyptischen» Preissteigerungen bei Lebensmitteln gewarnt.
Die Ukraine habe zwar ausreichend Vorräte, aber könne die Waren nicht exportieren, sagte Bailey einem Parlamentsausschuss in London. «Es ist eine große Sorge für dieses Land und eine große Sorge für die Entwicklungsländer», sagte der Chef der Bank of England britischen Medien vom Dienstag zufolge. «Tut mir leid, dass ich apokalyptisch bin, aber das ist ein großes Problem.» Weiterlesen
Linke fordert Verbot von Nahrungsmittel-Spekulation
Berlin (dpa) – Wegen der stark gestiegenen Lebensmittelpreise fordert die Linke ein Verbot von Spekulation mit Nahrung und Agrarrohstoffen.
Bei einer Inflationsrate von mehr als sieben Prozent wüssten viele Menschen nicht, wie sie den nächsten Einkauf bezahlen sollten, sagte die Linken-Vorsitzende Janine Wissler der Deutschen Presse-Agentur. Weiterlesen
Weniger Bio: Kunden achten beim Einkauf stärker aufs Geld
Berlin (dpa) – Viele Deutsche sparen sich wegen der hohen Inflation die Bio-Lebensmittel. Bioläden und Bio-Supermärkte verkauften in den ersten drei Monaten dieses Jahres deutlich weniger Ware als im Vorjahreszeitraum, wie der Bundesverband Naturkost Naturwaren der Deutschen Presse-Agentur mitteilte.
Im Schnitt lagen die Tagesumsätze demnach im Januar knapp zehn Prozent niedriger, im März schon mehr als 18 Prozent. Ähnlich sei die Tendenz im Bio-Großhandel. Zahlen zur verkauften Menge lagen nicht vor. Weiterlesen
Özdemir will mehr Weizenanbau ermöglichen
Berlin (dpa) – Bundesagrarminister Cem Özdemir setzt sich angesichts angespannter Getreidemärkte wegen des Ukraine-Krieges dafür ein, EU-Vorgaben für den Wechsel von Ackerpflanzen zu verschieben.
«Damit könnten unsere Bauern mehr Weizen produzieren», sagte der Grünen-Politiker den Partnerzeitungen der Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft und der «Stuttgarter Zeitung»/«Stuttgarter Nachrichten». Weiterlesen
Anders Shoppen: Wie der Krieg das Einkaufen verändert
Einzelhandel
Von Erich Reimann, dpa
Düsseldorf (dpa) – Häufiger beim Discounter einkaufen, auf teure Markenartikel verzichten und mehr auf Sonderangebote achten: Der Ukraine-Krieg und die rasant steigenden Preise bei vielen Produkten haben das Einkaufsverhalten vieler Menschen in Deutschland innerhalb weniger Wochen verändert.
Das zeigen aktuelle Umfragen und Daten von Marktforschern. «Haushalte reagieren sehr schnell, wenn sich die Rahmenbedingungen stark verändern», sagte der Handelsexperte Robert Kecskes vom Marktforschungsunternehmen GfK der Deutschen Presse-Agentur. «Das war bei der Pandemie so, und es ist jetzt beim Ukraine-Krieg und der hohen Inflationsrate genauso.» Die Menschen seien verunsichert, viele spürten, dass ihr frei verfügbares Einkommen schrumpfe und das habe deutliche Auswirkungen auf ihr Einkaufsverhalten. Weiterlesen
Steigende Preise: Deutlich mehr Briten lassen Mahlzeiten aus
London (dpa) – Immer mehr Haushalte in Großbritannien lassen einer Umfrage zufolge aus finanziellen Gründen Mahlzeiten aus oder reduzieren sie. Weiterlesen
Molkereien: Milch und Käse könnten noch teurer werden
Osnabrück (dpa/lni) – Milchprodukte könnten nach Angaben des zuständigen Branchenverbands bald deutlich teurer werden.
«Bei Milchprodukten mit längeren Kontraktlaufzeiten sind die Preissteigerungen im Laden teils noch nicht wirklich angekommen, das wird erst in den kommenden Wochen und Monaten geschehen», sagte Björn Börgermann, Geschäftsführer des Milchindustrie-Verbandes, der «Neuen Osnabrücker Zeitung» (NOZ, Samstagsausgabe). Weiterlesen
Höchster Anstieg der Preise Großbritannien seit 2011
London (dpa) – Wachsende Energiekosten und der russische Krieg gegen die Ukraine haben den stärksten Anstieg der Einzelhandelspreise in Großbritannien seit mehr als zehn Jahren ausgelöst.
Im April kletterten die Preise im Jahresvergleich um 2,7 Prozent, so viel wie seit September 2011 nicht mehr. Das ergab der veröffentlichte Monatsindex des Einzelhandelsverbands BRC und des Marktforschungsinstituts Nielsen IQ. Im März hatte das Plus bei 2,1 Prozent gelegen. Weiterlesen