Corona-Inzidenz in Rheinland-Pfalz weiter leicht gestiegen

Koblenz (dpa/lrs) – Die Corona-Infektionen in Rheinland-Pfalz nehmen weiter zu. Das Landesuntersuchungsamt ermittelte am Donnerstag eine Inzidenz von 640,9 Fällen auf 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen. Am Donnerstag vergangener Woche waren es 626,2. Es wird angenommen, dass das tatsächliche Ausmaß der Infektionen mit Sars-CoV-2 höher ist, weil es inzwischen weniger Testungen gibt; nur positive PCR-Tests werden von den Gesundheitsämtern erfasst.

Die Corona-Inzidenz in Rheinland-Pfalz liegt etwas unter dem Bundesdurchschnitt. Bundesweit betrug sie am Donnerstag nach Daten des Robert Koch-Instituts 690,6. In Rheinland-Pfalz hatte der Wert seinen bisherigen Höchststand am 29. März mit 1747,1 erreicht, den jüngsten Tiefststand am 30. Mai mit 174,4. Weiterlesen

Bundesgericht bestätigt Corona-Impfpflicht für Soldaten

Von André Jahnke, dpa

Leipzig (dpa) – Die Corona-Impfpflicht für Soldaten bleibt bestehen. Dies hat der 1. Wehrdienstsenat des Bundesverwaltungsgerichts in Leipzig am Donnerstag entschieden. Er wies die Beschwerden von zwei Offizieren der Luftwaffe gegen die Aufnahme der Corona-Schutzimpfung in die sogenannte Duldungspflicht zurück. Die Oberstleutnante sahen ihr Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit verletzt. Die Entscheidung ist rechtskräftig.

Die Lageeinschätzung des Verteidigungsministeriums zum Zeitpunkt des Erlasses im November 2021 zur Verpflichtung einer Corona-Impfung sei richtig gewesen, betonte der Vorsitzende des Senats, Richard Häußler. Soldaten verrichteten ihren Dienst oft gemeinsam in engen Räumen, Panzern, Flugzeugen oder Schiffen, was ein besonderes Risiko der Verbreitung übertragbarer Krankheiten mit sich bringe. «Das Coronavirus ist das, was früher eine Seuche genannt wurde.» Daher sei die Aufnahme in die Liste der Impfungen gerechtfertigt gewesen. Weiterlesen

Corona-Tests verweigert: Land wirft Justizbeamtin raus

Trier (dpa/lrs) – Eine Justizbeamte, die trotz dienstlicher Anordnung Corona-Tests beharrlich verweigert, kann ihren Job verlieren. Das hat die in Rheinland-Pfalz für das Disziplinarrecht zuständige Kammer des Verwaltungsgerichts Trier nach Mitteilung vom Mittwoch entschieden – und eine Beamtin der Justizvollzugsanstalt Wittlich aus dem Dienst entfernt. Die Frau habe sich nicht nur im vergangenen Herbst nicht testen lassen wollen. Sie habe sich auch gegenüber Kollegen und Vorgesetzten wiederholt «in hohem Maße kritisch» gegen staatliche Corona-Maßnahmen geäußert und Gefangene von einer Impfung abgeraten. Weiterlesen

Wie man Corona im Abwasser aufspürt

Von Gisela Gross, dpa

Berlin (dpa) – Relativ niedrige Kosten, geringer Aufwand und ein Echtzeit-Lagebild der Pandemie: Amtsärzte haben sich kürzlich für eine Ausweitung von Abwasseranalysen auf Corona-Spuren ausgesprochen. «Optimal wäre, wenn alle Kommunen mitmachen würden», sagte der Vorsitzende des Bundesverbands der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes, Johannes Nießen, der Funke-Mediengruppe. Bisher läuft in Deutschland ein Pilotprojekt mit 20 Standorten, unter anderem in Berlin. Dazu Fragen und Antworten.

Wie funktionieren solche Untersuchungen?

Zunächst werden im Klärwerk Abwasserproben entnommen. «Da reichen kleine Fläschchen mit 200 Milliliter zweimal pro Woche», sagte Emanuel Wyler, der seit Anfang 2021 am Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in Berlin etwa Analysen zu Virusvarianten mit durchführt. Im Abwasser finden sich, stark verdünnt, winzige Virusbestandteile, die manche Infizierte beim Zähneputzen oder beim Toilettengang ausscheiden. «Wir extrahieren die Viren aus der Probe und nehmen dann eine PCR-Untersuchung vor, wie man das auch vom Abstrich in der Nase oder dem Rachen kennt.» Untersucht werde die Probe nicht nur auf Sars-Cov-2, sondern für die Vergleichbarkeit auch auf harmlose, aber weit verbreitete Pflanzenviren. Weiterlesen

Kassenärzte: Servicenummer 116 117 wird gut genutzt

Saarbrücken (dpa) – Die bundesweit einheitliche Patientenservice-Nummer 116 117 hat im Saarland deutlich an Bedeutung gewonnen. Das berichtete der Vorstand der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) des Saarlandes am Dienstagabend in Saarbrücken. Demnach kennt laut einer Befragung zwei Jahre nach dem Start inzwischen rund die Hälfte der Bürger und Bürgerinnen die Nummer. 2021 habe man im Saarland über 100.000 Anrufe gezählt. Allein an einem Brückentag hätten die Mitarbeiter kürzlich 500 Anrufe bearbeitet. Weiterlesen

Corona: Gesundheitssystem «stellenweise wieder an Grenzen»

Berlin (dpa) – Angesichts von Personalausfällen in Kliniken wegen der Corona-Sommerwelle warnt der Ärzteverband Marburger Bund vor Einschränkungen bei der Gesundheitsversorgung. «Wir sehen Engpässe in Kliniken, insbesondere in Schleswig-Holstein mit seinen besonders hohen Infektionszahlen», sagte die Vorsitzende Susanne Johna dem <Handelsblatt>. «Aber auch in anderen Bundesländern können Stationen, Notaufnahmen und der Rettungsdienst wegen Personalmangels teilweise nicht mehr betrieben werden. Wir müssen außerdem davon ausgehen, dass in den kommenden Wochen noch mehr Personal ausfällt.»

Insgesamt sei die Lage zwar zu schaffen, aber das Gesundheitssystem komme «stellenweise wieder an Grenzen», sagte Johna. «Im dritten Pandemiejahr ist das eine kleine Katastrophe.» Die meisten würden sich nicht im Dienst, sondern im Privatleben anstecken.

Die Vorsitzende der Ärztegewerkschaft warnte erneut vor der Gefahr gleichzeitiger Corona- und Grippewellen im Herbst. Mit Blick auf die politische Debatte darüber, welche Corona-Schutzmaßnahmen dann möglich sein sollen, kritisierte sie eine «Hängepartie»: «Dass die Politik sich vor der Sommerpause nicht über Maßnahmen für den Herbst einigen konnte, halte ich für einen großen Fehler. (…) Den dritten Herbst in Folge können wir uns nicht richtig vorbereiten.»

Auch die Deutsche Krankenhausgesellschaft hatte sich zuletzt bereits besorgt gezeigt wegen Personalausfällen in Kliniken.

Corona: Personalengpässe machen Krankenhäusern zu schaffen

Koblenz (dpa/lrs) – Die Krankenhäuser in Rheinland-Pfalz haben wegen der Corona-Sommerwelle mit Ausfällen insbesondere beim Pflegepersonal zu kämpfen. «Auch bei uns kommt es immer wieder zu Personalengpässen in Kliniken, die auch zu Abmeldungen von Abteilungen oder Stationen oder Notfallaufnahmen führen», sagte der Geschäftsführer der rheinland-pfälzischen Krankenhausgesellschaft, Andreas Wermter, der Koblenzer «Rhein-Zeitung» (Mittwoch). Derzeit sei vor allem die Personalsituation im Pflegedienst sehr angespannt, doch auch bei den Ärzten komme es punktuell zu vorübergehenden Engpässen. Weiterlesen

Weiter Unmut über Sachverständigen-Gutachten zu Corona

Hamburg/Berlin (dpa) – Der Streit über das Sachverständigen-Gutachten zu den Corona-Maßnahmen geht weiter. Drei Mitglieder der Kommission wehren sich in einem Beitrag für «Zeit Online» gegen die Kritik an ihrer Arbeit.

«Die Kommission wird eingesetzt, arbeitet, liefert pünktlich. Und muss am Tag der Abgabe von führenden Politikerinnen und Politikern lesen, dass man “eh schon alles wisse” und das Gutachten kein “Bremsklotz” sein dürfe», schreiben die Sozialforscherin Jutta Allmendinger, der Volkswirt Christoph Schmidt und der Virologe Hendrik Streeck. Weiterlesen

Curevac gegen Biontech: Vorwurf der Patentrechtsverletzung

Tübingen (dpa/lsw) – Das Tübinger Biotech-Unternehmen Curevac hat in Deutschland eine Klage gegen den Corona-Impfstoff-Hersteller Biontech SE und zwei Tochterunternehmen eingereicht. Das Unternehmen spricht von Patentrechtsverletzung. Wie Curevac am Dienstag weiter mitteilte, fordert es eine «faire» Entschädigung für die Verletzung einer Reihe der geistigen Eigentumsrechte aus mehr als zwei Jahrzehnten Pionierarbeit in der mRNA-Technologie, die bei der Herstellung und dem Verkauf des Impfstoffs Comirnaty von Biontech/Pfizer (Deutschland/USA) verwendet wurden. Die Klage wurde vor dem Landgericht Düsseldorf erhoben. Weiterlesen

Spürhunde sollen Corona-Infektion erschnüffeln

Wiesbaden (dpa) – Mit extra geschulten Spürhunden will Hessen Wege für das frühzeitige Erkennen von Corona-Infektionen erforschen. Bei der Studie der Universitätsmedizin Mainz geht es um anonym durchgeführte Tests in hessischen Altenpflegeheimen, wie Sozialminister Kai Klose (Grüne) am Montag in Wiesbaden ankündigte. Die Früherkennung sei extrem wichtig im Kampf gegen die Corona-Pandemie. Er rechne mit vielen wichtigen Erkenntnissen durch die Studie. Der Einsatz von Spürhunden mit ihrem besonderen Geruchssinn erscheine sehr vielversprechend. Weiterlesen

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