Wie Forscher Krankheiten im Abwasser ablesen

Krankheitserreger
Von Gisela Gross, dpa

Berlin (dpa) – Einen Datenschatz stellt man sich so nicht gerade vor. Eine unscheinbare Plastikflasche, gefüllt mit einer grünlich-braunen Flüssigkeit: Abwasser aus einer Berliner Kläranlage. Allerdings können Forscherinnen und Forscher aus dem, was die meisten Menschen unbedacht im Waschbecken und der Toilette herunterspülen, eine Menge an Informationen gewinnen. Zum Beispiel über Krankheitserreger wie das Coronavirus. Dieses etwa scheiden Infizierte mit Urin, Kot und teils wohl auch über den Speichel aus.

«Während Umweltmonitoring in Deutschland noch in den Kinderschuhen steckt, entsteht in den USA bereits ein neuer Industriezweig», sagt der Molekularbiologe Markus Landthaler vom Max-Delbrück Centrum für Molekulare Medizin (MDC) in Berlin. Er erzählt von neuen Start-ups, die etwa Abwassermonitoring für Kommunen anbieten. Aus den gemessenen Viruskonzentrationen lassen sich Trends von Infektionswellen ablesen. Und das laut Experten viel früher als mit Meldezahlen. Auch fielen Verzerrungen durch das Testen weg: Während nur manche Infizierte zum Arzt oder ins Testzentrum gehen, muss nun mal jeder zur Toilette. Weiterlesen

Lauterbach will klare Impfempfehlung für jede Altersgruppe

Berlin (dpa) – Angesichts der befürchteten Corona-Herbstwelle drängt Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach die zuständigen Experten, ihre Empfehlungen zur vierten Impfung anzupassen. Er fordert «klare Empfehlungen für alle Altersgruppen», ob und in welchen Fällen diese zweite Auffrischungsimpfung ratsam ist. Bisher empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) sie nur Menschen über 70 sowie einigen Risikogruppen.

«Natürlich wollen auch die Jüngeren wissen, was sie denn nun machen sollen», sagte der SPD-Politiker Lauterbach, der derzeit selbst Corona hat, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. «Wir müssen auch eine Antwort für den 40-Jährigen haben. Sollte er sich auf keinen Fall impfen lassen? Oder nur in Ausnahmefällen, zum Beispiel bei sehr vielen Kontakten am Arbeitsplatz? Oder nur, wenn der Hausarzt das empfiehlt? Man braucht für jedes Alter eine Botschaft.» Spätestens, wenn die neuen, an die Omikron-Variante angepassten Impfstoffe da seien, «sollte es klare Ansagen auch für die unter 60-Jährigen geben». Erwartet werden vier angepasste Impfstoffe und zwar frühestens am 9. September, wie Lauterbach jüngst gesagt hatte. Weiterlesen

Nach Tod von Ärztin: Österreich will Hass im Netz bekämpfen

Wien (dpa) – Österreichs Justiz und Sicherheitsbehörden sollen als Reaktion auf den Tod einer bedrohten Ärztin stärker für den Kampf gegen Hass im Netz gerüstet werden. Justizministerin Alma Zadic (Grüne) kündigte am Samstag an, dass sie gemeinsam mit Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) daran arbeiten werde, jeder Polizeidienstelle und Staatsanwaltschaft die nötigen Ressourcen und Werkzeuge zu geben, um alle Opfer ernst zu nehmen und Täter zeitnah zur Rechenschaft zu ziehen. «Diese Ausforschung dauert oft zu lange, was für Betroffene natürlich extrem belastend ist», sagte sie. Weiterlesen

Immunologe: Mit Viertimpfung auf angepasste Vakzine warten

Berlin (dpa) – Der Immunologe Carsten Watzl sieht aktuell Gründe, mit einer vierten Corona-Impfung noch auf an die Omikron-Variante angepasste Vakzine zu warten.

«Da die angepassten Impfstoffe hoffentlich nächsten Monat kommen, kann man jetzt auch warten, wenn man die vierte Impfung bisher noch nicht gemacht hat», sagte der Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. «Die Impfung mit den angepassten Impfstoffen verstärkt noch einmal die Immunität gegenüber Omikron und sie werden wahrscheinlich auch einen gewissen Schutz vor Infektionen bieten.» Weiterlesen

Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 417,2

Berlin (dpa) – Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Samstagmorgen mit 417,2 angegeben. Am Vortag hatte der Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 432,2 gelegen (Vorwoche: 578,1; Vormonat: 678,8).

Allerdings liefern diese Angaben nur ein sehr unvollständiges Bild der Infektionszahlen. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus – vor allem weil bei weitem nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen. Weiterlesen

Nicht nur Corona: Experte erwartet Rückkehr anderer Erreger

Mainz (dpa/lrs) – Der Mainzer Virologe Bodo Plachter rechnet damit, dass sich im Herbst und Winter neben Corona andere Infektionskrankheiten der Atemwege ausbreiten werden. «Es kehren Erreger zurück, die zuvor wegen der Corona-Beschränkungen – etwa Maskenpflicht und Abstand halten – zurückgedrängt waren», sagte der Direktor des Instituts für Virologie der Unimedizin Mainz im Redaktionsgespräch der Deutschen Presse-Agentur. Weiterlesen

Nicht nur Corona: Plachter erwartet Rückkehr anderer Erreger

Mainz (dpa/lrs) – Der Mainzer Virologe Bodo Plachter rechnet damit, dass sich im Herbst und Winter neben Corona andere Infektionskrankheiten der Atemwege ausbreiten werden. «Es kehren Erreger zurück, die zuvor wegen der Corona-Beschränkungen – etwa Maskenpflicht und Abstand halten – zurückgedrängt waren», sagte der Direktor des Instituts für Virologie der Unimedizin Mainz im Redaktionsgespräch der Deutschen Presse-Agentur.

Durch den verminderten Kontakt wegen der Corona-Beschränkungen sei das Immunsystem vieler Menschen weniger trainiert worden. Weiterlesen

Tod von Ärztin Kellermayr: Behörden ermitteln wieder

Wels (dpa) – Nach dem Tod der von Corona-Impfgegnern bedrohten Ärztin Lisa-Maria Kellermayr haben auch die österreichischen Behörden die Ermittlungen wieder aufgenommen. Die «inländische Gerichtsbarkeit» sei nach dem Suizid der 36-jährigen Hausärztin wieder gegeben, sagte der leitende Staatsanwalt Christian Hubmer am Freitag und bestätigte damit einen Bericht der «Oberösterreichischen Nachrichten». Man arbeite auf der Suche nach Verfassern von Morddrohungen in sozialen Medien nun mit den deutschen Anklagebehörden zusammen. Die Generalstaatsanwaltschaft München und die Staatsanwaltschaft Berlin ermitteln auch in dem Fall. Weiterlesen

RKI: Die Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 432,2

Berlin (dpa) – Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz heute mit 432,2 angegeben. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.00 Uhr wiedergeben.

Am Vortag hatte der Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 451,3 gelegen (Vorwoche: 607,0; Vormonat: 687,7). Allerdings liefern diese Angaben nur ein sehr unvollständiges Bild der Infektionszahlen. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus – vor allem weil bei weitem nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen. Weiterlesen

Gesundheitsminister Lauterbach hat Corona

Berlin (dpa) – Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat sich mit dem Coronavirus infiziert. Der 59-Jährige sei positiv getestet worden, teilte sein Ministerium mit. Ihm gehe es gut, er habe nur leichte Symptome und nehme seine Amtsgeschäfte vorübergehend aus der häuslichen Isolation war. Lauterbach ist nach Angaben seines Ministeriums vierfach geimpft. Weiterlesen

Krankenkasse: Ein Prozent der Krankheitstage wegen Corona

Mainz (dpa/lrs) – Nach Auswertungen der Techniker Krankenkasse (TK) sind 2021 etwa ein Prozent aller Krankheitstage auf eine Covid-Diagnose entfallen. TK-Versicherte in Rheinland-Pfalz waren im vergangenen Jahr durchschnittlich 15,4 Tage krankgeschrieben, teilte die Landesvertretung der Krankenkasse am Donnerstag in Mainz mit. Dabei blieben die Beschäftigten an 0,16 Tagen aufgrund einer Covid-Erkrankung zuhause. Weiterlesen

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