Städte in Bayern rüsten sich für Flut von Kirchenaustritten

München (dpa) – Nach der Vorstellung eines Gutachtens zu sexueller Gewalt gegen Kinder und Jugendliche im katholischen Erzbistum München und Freising müssen Standesämter in Bayern sich für eine Flut von Kirchenaustritten rüsten.

Allein in München wurden nach Angaben des Kreisverwaltungsreferates (KVR) seit Veröffentlichung des Gutachtens am vergangenen Donnerstag rund 650 Termine für Kirchenaustritte gebucht. Das sind deutlich mehr als doppelt so viele wie üblicherweise zu erwarten gewesen wäre, wie ein KVR-Sprecher sagte. Weiterlesen

Kardinal Wetter bestreitet Umfang seines «Fehlverhaltens»

München/Speyer (dpa/lrs) – Der in Landau geborene frühere Erzbischof von München und Freising sowie Bischof von Speyer, Kardinal Friedrich Wetter, hat sich für seine «falsche Entscheidung» in einem prominenten Missbrauchsfall entschuldigt. Der betreffende Pfarrer hätte nicht mehr in der Seelsorge eingesetzt werden dürfen, hieß es in einer Erklärung, die das Erzbistum am Dienstag in Wetters Auftrag veröffentlichte. «Es tut mir von Herzen leid» In anderen Fällen bestreitet er ein ihm vorgeworfenes Fehlverhalten allerdings vehement. Weiterlesen

«Maria 2.0» macht Benedikt XVI. weiter schwere Vorwürfe

Berlin (dpa) – Auch nach dem Eingeständnis einer Falschaussage hält die katholische Reformbewegung «Maria 2.0» an der massiven Kritik am emeritierten Papst Benedikt XVI. fest.

Ihm sei nichts anderes übrig geblieben, als seine Teilnahme an der Sitzung zuzugeben, sagte die Initiatorin der Bewegung, Lisa Kötter, den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Allerdings passiere nun, was immer passiere: Benedikt habe wieder sofort den Sündenbock gefunden – die redaktionelle Bearbeitung seiner Stellungnahme. «Nun allerdings stürzt das ganze Lügengebäude des alten Mannes zusammen» Weiterlesen

Ackermann fordert Verantwortungsübernahme von Benedikt

Trier (dpa/lrs) – Nach dem Münchener Missbrauchsgutachten hat der Trierer Bischof Stephan Ackermann den früheren Papst Benedikt XVI. zur Übernahme von Verantwortung aufgefordert. Dass hier auch einem ehemaligen Papst schwere Verfehlungen vorgeworfen würden, sei für viele Gläubige kaum mehr zu fassen und zu ertragen, sagte Ackermann am Montag der Internetausgabe der Tageszeitung «Trierischer Volksfreund». Weiterlesen

Kohlgraf zeigt sich bestürzt nach Missbrauchsgutachten

Mainz (dpa) – Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf hat sich erschüttert über das Missbrauchsgutachten des Erzbistums München und Freising gezeigt. «Namen von versagenden Verantwortlichen, die jetzt genannt werden, waren für mich viele Jahre, bei aller Distanz, immer auch Persönlichkeiten, die mein Kirchenbild geprägt haben», erklärte er am Montag in einer Stellungnahme. Das augenscheinliche Versagen kirchlicher Amtsträger habe seinen Glauben erschüttert. «Aus dem Stolz, für Jesus Christus unterwegs zu sein, ist bei mir immer wieder auch Scham geworden und der Wunsch, die Erde möge sich unter mir auftun» Weiterlesen

Missbrauchsgutachten: Schuldgeständnis Benedikts gefordert

Aachen/Trier (dpa) – Der Aachener Bischof Helmut Dieser fordert angesichts des Münchner Missbrauchsgutachtens ein öffentliches Schuldeingeständnis des emeritierten Papstes Benedikt XVI..

«Es kann nicht dabei bleiben, dass Verantwortliche sich flüchten in Hinweise auf ihr Nichtwissen oder auf damalige andere Verhältnisse oder andere Vorgehensweisen. Denn deswegen wurden doch damals Täter nicht gestoppt und Kinder weiter von ihnen missbraucht!», sagte Dieser. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, beklagte «desaströses Verhalten» auch von den Spitzen der Kirche und mahnte: «Verdeckt und vertuscht wurde lange genug, jetzt ist die Zeit der Wahrheit» Weiterlesen

Chef der Bischofskonferenz: Ich schäme mich

Trier (dpa/lrs) – Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Limburgs Bischof Georg Bätzing, hat eine «schonungslose» Aufklärung des Missbrauchsskandals in der katholischen Kirche versprochen. «Ja, manchmal schäme ich mich auch, dass wir eine solche Vergangenheit gehabt haben», sagte er am Freitagabend in einem Gottesdienst vor dem Neujahrsempfang des Deutschen Journalisten-Verbands (DJV) im Bezirk Trier.

«Damit die Welt glaubt, deshalb müssen wir tun, was gestern auch wieder geschehen ist: Schonungslos die Wahrheit sehen, wie wir gewesen sind in der Kirche», sagte Bätzing. Man müsse klar sehen, was an «desaströsem Verhalten» auch von der Führung und den Spitzen der Kirche «bis hin zu einem emeritierten Papst angerichtet» worden sei. Die Kirche müsse sich «der Wahrheit stellen, so schmerzlich das auch ist». Weiterlesen

Münchner Missbrauchsgutachten erschüttert katholische Kirche

München (dpa) – Das neue Gutachten zu sexuellem Missbrauch im Erzbistum München und Freising erschüttert die katholische Kirche. Betroffene erheben schwere Vorwürfe und die Justiz prüft, ob kirchliche Verantwortungsträger sich womöglich strafbar gemacht haben.

Die Staatsanwaltschaft München I untersucht derzeit 42 Fälle von mutmaßlichem Fehlverhalten kirchlicher Verantwortungsträger, bestätigte die Sprecherin der Behörde, Anne Leiding, der Deutschen Presse-Agentur. Weiterlesen

Papst-Kritikerin: Ratzinger bereit, «öffentlich zu lügen»

München/Köln (dpa) – Die Autorin und Ratziger-Kritikerin Doris Reisinger hofft nach der Vorstellung des Münchner Missbrauchsgutachtens auf eine andere Betrachtung des emeritierten Papstes Benedikt XVI.

«Der Hammer dieses Gutachtens ist: Wir wissen jetzt, dass Ratzinger bereit ist, öffentlich zu lügen, um sich seiner Verantwortung zu entledigen», sagte Reisinger dem «Kölner Stadt-Anzeiger» (Freitag). «Wie dreist oder wie verzweifelt muss man sein, um so etwas zu tun?» Weiterlesen

«Bilanz des Schreckens» – Gutachten belastet Benedikt

München (dpa) – Eine neues Gutachten über sexuellen Missbrauch im Erzbistum München und Freising erhebt schwere Vorwürfe gegen den emeritierten Papst Benedikt XVI.

Der damalige Kardinal Joseph Ratzinger habe in seiner Zeit als Münchner Erzbischof Missbrauchstäter «mit hoher Wahrscheinlichkeit» wissentlich in der Seelsorge eingesetzt und darüber die Unwahrheit gesagt. So beurteilt es die vom Bistum beauftragte Anwaltskanzlei Westpfahl Spilker Wastl (WSW). In insgesamt vier Fällen werfen ihm die Gutachter Fehlerverhalten vor. Weiterlesen

Verdacht auf sexuellen Missbrauch: Ermittlungen eingestellt

Speyer (dpa/lrs) – Die Staatsanwaltschaft in der Pfalz hat Ermittlungen gegen eine Nonne wegen des Verdachts des sexuellen Missbrauchs eines Jungen vor fast 30 Jahren in Speyer eingestellt. Das mutmaßliche Opfer, ein heute 36-jähriger Mann, habe seine Aussage geändert, teilte ein Justizsprecher am Dienstag in Frankenthal mit. Er sei damals von der Frau in einem Kinderheim zwar geschlagen, aber nicht sexuell missbraucht worden, sagte der Mann demnach. Über das Einstellen der Ermittlungen hatte auch der SWR berichtet. Das Bistum Speyer hatte in den vergangenen Jahren zahlreiche Missbrauchsfälle aus den 1960er und 1970er Jahren eingeräumt.

 

 

 

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