Kirchenrichter Wolf gibt Ämter ab

Nach Missbrauchsgutachten
Von Britta Schultejans, dpa

München (dpa) – Das Münchner Missbrauchsgutachten hat gut zwei Monate nach seiner Vorstellung personelle Konsequenzen: Der Kirchenrichter Lorenz Wolf gibt seine Ämter auf.

«Ich bin mir meiner eigenen Verantwortung in diesem Zusammenhang bewusst und stehe auch dafür ein», heißt es in einer 19 Seiten langen Stellungnahme Wolfs, die das Erzbistum München und Freising am Montag auf seiner Homepage veröffentlicht hat. «Ich anerkenne, dass mir eine gewichtige Rolle in der Erzdiözese und in der katholischen Kirche in Bayern und darüber hinaus zugekommen ist und damit von mir persönlich Verantwortung zu übernehmen ist.» Weiterlesen

Segen vom Bischof und Sekt für Ehejubilare

Mainz (dpa) – Einen besonderen Tag will das Bistum Mainz im September mit allen Ehepaaren begehen, die in diesem Jahr ihre Silber-, Gold- oder Diamanthochzeit haben. Am 24. und 25. September werde Bischof Peter Kohlgraf mit den Jubilaren einen Gottesdienst im Dom mit anschließender Segnung und Sektempfang feiern, teilte das Bistum am Donnerstag mit. Für die Teilnahme ist eine Anmeldung bei der Erwachsenen-Seelsorge des Bistums erforderlich. Dazu seien unter anderem Einladungskarten an die Pfarreien verteilt worden.

Kohlgraf hatte den «Tag der Ehepaare» nach Angaben der Pressestelle nach seinem Amtseintritt in dem Bistum eingeführt und erstmals 2019 gefeiert. Die Feier habe damals sehr großen Zulauf gehabt. Wegen der Corona-Pandemie fiel die Großveranstaltung in den vergangenen beiden Jahren aus.

 

 

Selenskyj lädt Papst Franziskus in die Ukraine ein

Kiew/Rom (dpa) – Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Papst Franziskus zu einem Besuch in die Ukraine eingeladen. Das berichtete Selenskyj in der Nacht in seiner Videoansprache über ein Telefonat mit dem Pontifex.

«Ich habe mit dem Papst über die Suche nach Frieden für die Ukraine gesprochen, über die Gräueltaten der Besatzer und über humanitäre Korridore für belagerte Städte», sagte Selenskyj. Weiterlesen

Marx entschuldigt sich bei queeren Menschen

München (dpa) – Der katholische Kardinal Reinhard Marx hat sich für den Umgang seiner Kirche mit queeren Menschen entschuldigt.

«Es ist eine Leidensgeschichte für viele Menschen», sagte der Erzbischof von München und Freising am Sonntag bei einem Gottesdienst zum 20-jährigen Bestehen der Queer-Gemeinde in der Münchner Kirche St. Paul. Die Kirche habe vielen lesbischen und schwulen Menschen das Leben schwer gemacht. Er forderte, «dass man sehen muss, welche Verletzungen wir angerichtet haben». «Sorry», sagte er in Anlehnung an ein Interview, das er vor einigen Jahren in Irland zu dem Thema gegeben hatte. Als queer bezeichnen sich nicht-heterosexuelle Menschen beziehungsweise Menschen, die sich nicht mit dem traditionellen Rollenbild von Mann und Frau oder anderen gesellschaftlichen Normen rund um Geschlecht und Sexualität identifizieren. Weiterlesen

EKHN beschließt Hilfe in Millionenhöhe für Geflüchtete

Darmstadt (dpa) – Die Synode der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) hat ein Hilfspaket in Millionenhöhe für Geflüchtete aus dem Kriegsland Ukraine beschlossen. Das teilte die EKHN am Samstag in Darmstadt mit. Mit der Aufstockung des seit 2015 bestehenden Flüchtlingsfonds um eine Million Euro wolle die Synode «ein deutliches Zeichen der Solidarität mit den Geflüchteten aus der Ukraine setzen», heißt es demnach in dem Beschluss des mit einem Kirchenparlament vergleichbaren Gremiums. Weiterlesen

Russischer Patriarch will nicht im Ukraine-Krieg vermitteln

Genf (dpa) – Der Patriarch der Russisch-Orthodoxen Kirche, Kyrill, ist auf die Bitte des Ökumenischen Rats der Kirchen um Bemühungen für ein Ende des Krieges in der Ukraine nicht eingegangen.

In einem Brief beschuldigte er dagegen «Kräfte, die Russland offen als ihren Feind betrachten», für den Konflikt verantwortlich zu sein. Er warf der Nato vor, ihre militärische Präsenz an Russlands Grenzen ausgebaut und Russlands Sorgen vor einem Angriff ignoriert zu haben. Weiterlesen

Bischöfe: Waffenlieferungen mit Friedenslehre vereinbar

Bad Staffelstein (dpa) – Die katholischen Bischöfe in Deutschland erwarten ein langes Ringen um ein freiheitliches Europa. Zugleich betonten sie, dass Waffenlieferungen für die Ukraine mit der katholischen Friedenslehre vereinbar seien.

Mit dem Angriff Russlands auf die Ukraine sei das Europa der Demokratie, der bürgerlichen Freiheit und der Menschenrechte attackiert worden, sagte der Augsburger Bischof Bertram Meier als Vorsitzender der Weltkirchen-Kommission der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) am Mittwoch im fränkischen Wallfahrtsort Vierzehnheiligen bei Bad Staffelstein. Weiterlesen

Bischöfe wollen gegen Missbrauch an Erwachsenen vorgehen

Bad Staffelstein (dpa) – Die katholischen Bischöfe wollen nun auch verstärkt gegen Missbrauch an Erwachsenen in ihrer Kirche vorgehen – und fordern härtere Strafen der staatlichen Justiz.

Ein «Seelsorgeverhältnis» sei «genau wie eine Therapiesituation», betonte der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf im fränkischen Wallfahrtsort Vierzehnheiligen auf der Frühjahrsvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz (DBK). Darum müssten Übergriffe in der Seelsorge ebenso geahndet werden wie bei Abhängigkeiten zwischen Therapeut und Patient. Weiterlesen

Kardinal Marx: Kirche muss sich neu orientieren

Bad Staffelstein (dpa) – Die katholische Kirche muss sich aus Sicht des Münchner Kardinals Reinhard Marx neu orientieren. «Wie können wir neu finden, wo es langgehen könnte?», fragte der Erzbischof von München und Freising am Dienstag bei einem Gottesdienst zur Frühjahrsvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) in der Wallfahrtsbasilika Vierzehnheiligen bei Bad Staffelstein. «Die Frage nach der wahren Kirche stellt sich ganz neu», betonte er.

Dabei dürfe es nicht nur um Dogmen gehen. «Was nützt mir ein Bekenntnis, dogmatisch sauber», sagte Marx. «Und in der Praxis wird eine Diktatur unterstützt» Die Kirche müsse sich fragen, «was ihre Wahrheit ist – nur ein dogmatischer Text oder ein Bekenntnis, das ich unterschreibe? Oder ist sie eine Lebenspraxis – oder ist sie beides?» Was nütze ein dogmatisches Bekenntnis, «wenn das Reich Gottes nicht wirklich in mir selbst ankommt, wenn der Glaube unterdrückt wird». Weiterlesen

Deutsche Bischöfe proben die Veränderung

Bad Staffelstein (dpa) – Katholische Bischöfe proben bei der Frühjahrsvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) im Wallfahrtsort Vierzehnheiligen bei Bad Staffelsteindie Veränderung.

Nach Ansicht des Vorsitzenden Georg Bätzing steht eins schon fest: «Ich glaube, die Resistenz der Kirche gegenüber Veränderungen hat nicht mehr länger Halt» Die Gläubigen wenden sich seinen Angaben zufolge «in Scharen» von der Kirche ab.

«Vielleicht will uns der Herr durch die gegenwärtige tiefe Krise der Kirche dazu bewegen, uns nicht mehr über andere zu erheben, sondern umzukehren», sagt er im Eröffnungsgottesdienst. Die Kirche müsse «wohl noch etliche Barrieren überwinden, Durchbrüche wagen und bisher gültige Denkweisen verändern». Weiterlesen

Bistum Limburg stellt Webseite zum Thema Missbrauch online

Limburg (dpa) – Das Bistum Limburg bietet Missbrauchsopfern auch über eine neue Internetseite Unterstützung an. Die Adresse sei seit Montag erreichbar, teilte die in Hessen und Rheinland-Pfalz liegende Diözese mit. «Mit der neuen Internetpräsenz zeigen wir, dass wir an der Seite der Menschen stehen, die durch Mitarbeitende in unserem Bistum sexualisierte Gewalt erfahren haben», sagte Sprecher Stephan Schnelle der Mitteilung zufolge. Im Vordergrund stehen demnach Informationen zu Hilfen und Leistungen der Diözese für Betroffene sowie der Verfahrensablauf bei einer Meldung von sexualisierter Gewalt.

Unter der Adresse www.gegen-missbrauch.bistumlimburg.de sollen Betroffene schnell und einfach die Kontaktdaten von Ansprechpartnern finden können. Zudem gebe es Themenseiten zur Aufarbeitung des Missbrauchsskandals im Bistum sowie zu Präventionsmaßnahmen.

 

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