Solidaritätsaktion mit Missbrauchsopfern

Aschaffenburg (dpa) – Bei einer Solidaritätsaktion in Aschaffenburg mit den Missbrauchsopfern der katholischen Kirche haben Betroffene öffentlich von ihrem Schicksal berichtet.

«Die Tür schloss sich hinter dem Täter. Ich lag am Boden, geschändet und liegen gelassen wie Müll», erzählte eine Betroffene in der Kirche Maria Geburt. Eine weitere sprach von «Seelenmord an Kindern».

«Kardinal Marx hat die vergangenen zwölf Jahre viel zu wenig genutzt, um sich den Betroffenen persönlich zuzuwenden», begründete Pfarrer Markus Krauth den Impuls, statt des laut Konzilskonstitution vorgeschriebenen Sonntagsgottesdienstes den Betroffenen ein Forum zu bieten. «Wir wollen Nächstenliebe nicht nur predigen, sondern auch leben» Weiterlesen

Abschlussbericht zu Gewalt in früherem katholischen Internat

Trier (dpa/lrs) – Ein kirchenunabhängiges Projekt hat Gewalttaten an Schülern in einem seit fast vier Jahrzehnten geschlossenen katholischen Internat in Gerolstein in der Eifel aufgearbeitet. An diesem Freitag (17.00 Uhr) legt die Projektleitung in Trier ihren Abschlussbericht vor. Nach Hinweisen von früheren Bewohnern des einstigen Jungeninternats Albertinum auf sexuellen Missbrauch und körperliche Misshandlungen hatte das Bistum Trier eine unabhängige Aufarbeitung beauftragt. Das Internat existierte von 1946 bis 1983. Weiterlesen

Haltung Benedikts XVI. zum Missbrauchsgutachten spaltet

Rom/München (dpa) – Auch nach der neuen Erklärung des emeritierten Papstes Benedikt XVI. zum Münchner Missbrauchsgutachten reißt die Debatte um die Bewertung seiner Rolle nicht ab.

Die Reaktionen auf die lange erwartete Stellungnahme reichten von Wut und enttäuschter Kritik bis hin zu «menschlich und geistlich tief bewegend».

Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) nannte die Entschuldigung Benedikts unzureichend. Er bleibe «relativ allgemein», sagte die Präsidentin des ZdK den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Bei seinem Schuldbekenntnis gehe sein Blick nicht zu den Brüdern und Schwestern und den Betroffenen. «Die Empathie gegenüber den Betroffenen fehlt» Deshalb überzeuge die zweite Reaktion von Papst Benedikt «leider nicht», sagte die Präsidentin der Laienvertretung. Weiterlesen

Papst Benedikt XVI. entschuldigt sich und streitet ab

Nach Missbrauchsgutachten
Von Manuel Schwarz, Johannes Neudecker und Britta Schultejans, dpa 

Rom/München (dpa) – Wochenlang mussten die Katholiken in Deutschland auf eine Stellungnahme ihres bayerischen Papstes Benedikt XVI. zu den Vorwürfen aus dem Münchner Missbrauchsgutachten warten.

Jetzt ist sie da: Der emeritierte Papst hat Opfer sexuellen Missbrauchs in der katholischen Kirche zwar ganz generell – wie auch schon in der Vergangenheit – um Verzeihung gebeten. Konkrete Vertuschungsvorwürfe gegen sich aber weist er entschieden zurück und sein Anwalt erhebt schwere Vorwürfe gegen das Münchner Gutachter. Weiterlesen

Deutsche Katholiken für Reformen – Aber was sagt der Papst?

Synodaler Weg
Von Eva Krafczyk und Christoph Driessen, dpa

Frankfurt/Main (dpa) – Schwester Philippa Rath ist eine Nonne, aber eine höchst unangepasste. Seit vielen Jahren kämpft sie gegen die «klerikale Männerkirche».

Sie nimmt kein Blatt vor den Mund, und das hat dazu geführt, dass man jedesmal aufhorcht, wenn sie in der Synodalversammlung der deutschen Katholiken in der Frankfurter Messe das Wort ergreift. Weiterlesen

Katholische Reformer nach gewonnener Abstimmung optimistisch

Frankfurt/Main (dpa) – Nach zwei wichtigen Abstimmungserfolgen haben sich die Reformer unter den deutschen Katholiken am zweiten Tag der Synodalversammlung in Frankfurt/Main optimistisch gezeigt.

«Die Bischöfe haben den Schuss gehört», versicherte Beate Gilles, die Generalsekretärin der Deutschen Bischofskonferenz. «Das ist beileibe noch nicht der Durchbruch zu einer anderen und erneuerten Kirche, aber ich glaube, es ist ein gutes Fundament, das da jetzt gegossen worden ist» Ihr sei «ein Stein vom Herzen gefallen». Weiterlesen

Ministerin Puttrich: Kirchen sollten sich selbst finanzieren

Wiesbaden (dpa/lhe) – Die hessische Ministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten, Lucia Puttrich (CDU), wünscht sich von den Kirchen einen freiwilligen Rückzug aus der staatlichen Finanzierung. In einem persönlich gehaltenen Gastbeitrag für die Zeitungen der Verlagsgruppe VRM (Mainz) befasst sich die katholische Politikerin mit der Vertrauenskrise ihrer Kirche: «Ich bange um die Zukunft meiner Kirche und ich glaube kaum noch daran, dass die handelnden Vertreter reformfähig bzw. reformwillig sind» An anderer Stelle schreibt sie: «Kirche sind wir alle und deshalb begehre ich auf» Weiterlesen

Missbrauchsskandal: Entschuldigung von Benedikt gefordert

Berlin (dpa) – Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, hat von dem emeritierten Papst Benedikt eine Entschuldigung für sein Verhalten im Missbrauchsskandal der katholischen Kirche gefordert.

«Er muss sich äußern, und er muss sich über seine Berater hinwegsetzen und im Grunde den schlichten, einfachen Satz sagen: «Ich habe Schuld auf mich geladen, ich habe Fehler gemacht, ich bitte die Betroffenen um Verzeihung» Anders geht das nicht», sagte Bätzing am Sonntagabend in der ARD-Talkshow «Anne Will». Weiterlesen

Stadtrat beschäftigt sich mit Vertuschungsvorwürfen

Trier (dpa/lrs) – Der Trierer Stadtrat beschäftigt sich erneut mit Vertuschungsvorwürfen gegen den früheren Bischof Bernhard Stein (1904-1993). An diesem Mittwoch (2. Februar) werden drei Experten gehört, die ihre Einschätzung zur Rolle Steins bei der Ahndung von sexuellem Missbrauch in seiner Amtszeit abgeben, sagte der Sprecher der Stadt Trier. Weiterlesen

Kardinal Marx: «Wir sehen ein Desaster»

München (dpa) – Erschütterung, Entschuldigung, aber keine konkreten Konsequenzen: Nach seiner Stellungnahme zum aufsehenerregenden Gutachten über den Missbrauch von Kindern und Jugendlichen im Erzbistum München und Freising muss Kardinal Reinhard Marx aus Sicht vieler Beobachter nun Taten folgen lassen.

Ein erneutes Rücktrittsgesuch an den Papst lehnte Marx allerdings ab. «Jetzt geht er einfach aus dem Feld und macht sich vom Acker» – so würde es sich andernfalls für ihn anfühlen, sagte Marx in München. Zugleich betonte er: «Ich klebe nicht an meinem Amt»

Betroffene wie Gläubige bat Marx erneut um Entschuldigung. «Wir sehen ein Desaster», bilanzierte er das vor einer Woche vorgelegte Gutachten. «Wer jetzt noch systemische Ursachen leugnet und einer notwendigen Reform der Kirche in Haltungen und Strukturen entgegentritt, hat die Herausforderung nicht verstanden» Weiterlesen

Kirchenaustritt: Standesämter melden gesteigertes Interesse

Mainz (dpa/lrs) – Nach der Vorstellung eines Gutachtens zu sexueller Gewalt im katholischen Erzbistum München und Freising haben erste Städte in Rheinland-Pfalz ein gesteigertes Interesse an Kirchenaustritten registriert. Das hierfür zuständige Standesamt in Mainz könne aktuell nicht alle Austrittswünsche zeitnah bedienen, teilte ein Sprecher mit. Es werde noch einige Zeit dauern, bis alle Anträge entgegengenommen seien. Der Kirchenaustritt müsse persönlich erklärt werden, allerdings werde dabei nicht nach Gründen gefragt. Bislang sind demnach im Januar dieses Jahres 209 Menschen sowohl aus der katholischen als auch der evangelischen Kirche ausgetreten. Im Januar des vergangenen Jahres waren es 134 Austritte. Das Bistum Mainz äußerte sich hierzu auf Anfrage nicht. Weiterlesen

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