Ab aufs Land? Die knifflige Verteilung der Kriegsflüchtlinge

Ukraine-Krieg
Von David Hutzler, Anne-Beatrice Clasmann und Verena Schmitt-Roschmann, dpa 

Greiz/Berlin (dpa) – Da gab es lange Gesichter im ostthüringischen Greiz. Eigentlich hätte vorigen Donnerstag ein Bus mit 50 Ukraine-Flüchtlingen ankommen sollen, erzählt Landrätin Martina Schweinsburg.

Alles sei vorbereitet gewesen, Ehrenamtliche hätten sich extra frei genommen. Was dann nicht kam, war der Bus. Angerufen habe niemand, ärgert sich Schweinsburg. Irgendwann am späten Abend seien die Helfer unverrichteter Dinge abgezogen.

Während sich Metropolen wie Berlin wegen der vielen Geflüchteten aus der Ukraine schon am Limit sehen, kommen vergleichsweise wenige in unbekannte Orte in der Fläche – Greiz ist kein Einzelfall. So empfing etwa auch Offenburg in Baden-Württemberg zunächst viel weniger Menschen als angekündigt. Im fränkischen Diepersdorf wollten einige Geflüchtete gar nicht erst aus dem Bus aussteigen. Dabei gäbe es an einigen kleineren Orten auch mittelfristig Chancen – leere Wohnungen und freie Stellen, gerade in Ostdeutschland. Weiterlesen

Bündnis will mehr Förderung von Umschulungen – Geflohene integrieren

Alterung, Digitalisierung und Klimaschutz krempeln die Wirtschaft um – dazu jetzt noch die Kriegsfolgen in der Ukraine. Eine «Allianz der Chancen» aus Firmen und Gewerkschaften will dazu beitragen, möglichst viele Jobs zu erhalten. Die Erwartungen an die Politik sind hoch. 

Berlin/Hannover (dpa) – Ein Netzwerk aus 35 großen Unternehmen, Gewerkschaften und Institutionen fordert mehr Anstrengungen in der Weiterbildung von Arbeitnehmern und eine Aufwertung betrieblicher Ausbildungsgänge in Deutschland. Die «Allianz der Chancen» zog nach ihrer Gründung 2021 nun eine erste Zwischenbilanz in Berlin. Sie richtete sich dabei auch an die Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik. Weiterlesen

Drosten hört auf: Letzte reguläre Folge «Coronavirus-Update»

Berlin (dpa) – Mehr als zwei Jahre nach dem Start des Podcasts «Das Coronavirus-Update» bei NDR-Info sind die Virologen Sandra Ciesek und Christian Drosten vorerst zum letzten Mal in einer regulären Folge zu hören.

Die Wissenschaftler vom Universitätsklinikum Frankfurt am Main und von der Charité in Berlin sprechen am Dienstag laut NDR-Ankündigung noch einmal mit Wissenschaftsredakteurinnen über die Pandemie. Die beiden Fachleute waren zuletzt im Wechsel in dem Format zu Gast.

Bisher sind mehr als 100 Folgen erschienen. Die Zahl der Abrufe beläuft sich auf rund 135 Millionen, wie der NDR auf Anfrage mitteilte. Es seien im Podcast auch noch Sonderfolgen geplant. Weiterlesen

Protest in Kabul gegen Schulausschluss von Mädchen

Kabul (dpa) – Mehrere Dutzend Menschen haben in Kabul gegen die Entscheidung der militant-islamistischen Taliban protestiert, Mädchen den Besuch weiterführender Schulen in Afghanistan zu verwehren.

Videomaterial örtlicher Medien zeigte, wie am Samstag einige Dutzend Frauen und Mädchen ihr Recht einforderten, zur Schule zu gehen und arbeiten zu können.

Die Taliban hatten entgegen ihrer Zusage mitgeteilt, dass Schülerinnen ab der 7. Klasse die Teilnahme am Unterricht bis auf Weiteres untersagt bleibt. Die Demonstration gegen den Schulausschluss endete laut Organisatorenangaben friedlich. Bei früheren Protesten hatten die Taliban Teilnehmer und Journalisten eingeschüchtert und schikaniert. Weiterlesen

Tankstellen-Mord: Angeklagter gesteht tödlichen Schuss

Bad Kreuznach (dpa) – Im Prozess um den tödlichen Schuss auf einen Tankstellen-Mitarbeiter im Streit um die Corona-Maskenpflicht hat der Angeklagte die Tat gestanden. «Ich bereue sie zutiefst», erklärte der 50-Jährige am heutigen Freitag vor dem Landgericht Bad Kreuznach in einer schriftlichen Stellungnahme, die von seinem Anwalt verlesen wurde. Erklären könne er sich sein Handeln bis heute nicht. Er sei sich der Schwere der Tat bewusst und bitte die Angehörigen des 20 Jahre alten Opfers um Entschuldigung. Weiterlesen

Segen vom Bischof und Sekt für Ehejubilare

Mainz (dpa) – Einen besonderen Tag will das Bistum Mainz im September mit allen Ehepaaren begehen, die in diesem Jahr ihre Silber-, Gold- oder Diamanthochzeit haben. Am 24. und 25. September werde Bischof Peter Kohlgraf mit den Jubilaren einen Gottesdienst im Dom mit anschließender Segnung und Sektempfang feiern, teilte das Bistum am Donnerstag mit. Für die Teilnahme ist eine Anmeldung bei der Erwachsenen-Seelsorge des Bistums erforderlich. Dazu seien unter anderem Einladungskarten an die Pfarreien verteilt worden.

Kohlgraf hatte den «Tag der Ehepaare» nach Angaben der Pressestelle nach seinem Amtseintritt in dem Bistum eingeführt und erstmals 2019 gefeiert. Die Feier habe damals sehr großen Zulauf gehabt. Wegen der Corona-Pandemie fiel die Großveranstaltung in den vergangenen beiden Jahren aus.

 

 

Corona und Starkregen: Bürgerbeauftragte ist gefragt

Jahresbericht
Von Ira Schaible, dpa 

Mainz (dpa/lrs) – Ein über 60-Jähriger bekommt seinen Corona-Impftermin im Impfzentrum später als sein Sohn beim Hausarzt und ein Häftling hadert mit dem Stempel der Justizvollzugsanstalt in seinem Impfpass: Das Coronavirus, die Impfungen und die Schutzregeln wie Maskenpflicht und Testen gehören zu den häufigsten Themen, mit denen sich Rheinland-Pfälzer 2021 an die Bürgerbeauftragte des Landes gewandt haben.

«Die Änderungswünsche für die Corona-Schutzverordnungen gingen teilweise diametral auseinander», berichtete Barbara Schleicher-Rothmund bei der Vorstellung ihres Jahresberichts am Donnerstag in Mainz. Von den insgesamt 2060 Eingaben (minus 133 zum Vorjahr) drehten sich 257 um Corona (Vorjahr: 238). Weiterlesen

Prozess um tödlichen Masken-Streit wird Freitag fortgesetzt

Bad Kreuznach (dpa) – Der kurz nach Beginn unterbrochene Mordprozess um den tödlichen Schuss auf einen Tankstellen-Mitarbeiter im Streit um die Corona-Maskenpflicht wird an diesem Freitag (9.00 Uhr) fortgesetzt. Das teilte das Landgericht Bad Kreuznach am Donnerstag mit. Es wird damit gerechnet, dass sich der angeklagte 50-Jährige zu dem Tatvorwurf äußern wird. Weiterlesen

Taliban schließen Mädchen weiter von Sekundarschule aus

Kabul (dpa) – Entgegen ihrer Zusage haben die militant-islamistischen Taliban Mädchen in Afghanistan den Besuch weiterführender Schulen verwehrt.

Bis auf Weiteres bleibe Schülerinnen ab der 7. Klasse die Teilnahme am Unterricht untersagt, teilte das Bildungsministerium laut der staatlichen Nachrichtenagentur Bachtar mit. Zunächst solle für Mädchen eine Schuluniform entworfen werden, die sich nach den Werten der islamischen Scharia sowie der afghanischen Kultur und Tradition richte. Im Land selbst und international wurde Kritik laut.

Die Taliban hatten zuvor angekündigt, unter Auflagen dürften mit Beginn des neuen Schuljahres am Mittwoch auch Mädchen weiterführender Schulen ab der 7. Klasse wieder am Unterricht teilnehmen. Für die Rückkehr von Schülerinnen ab zwölf Jahren und Lehrerinnen müssten allerdings bestimmte Voraussetzungen geschaffen werden. Dazu gehöre, dass Mädchen den islamischen Hidschab tragen und in separaten Gebäuden von weiblichen Lehrkräften unterrichtet werden müssten. Weiterlesen

Projekt «Freiwillige Aufbau-Zeit Ahrtal» wird vorgestellt

Mainz (dpa/lrs) – Am Wiederaufbau des Ahrtals nach der Flutkatastrophe vom vergangenen Juli haben sich auch viele junge Erwachsene beteiligt. Die rheinland-pfälzische Landesregierung will gemeinsam mit der Handwerkskammer Koblenz dieses soziale Engagement mit dem Angebot einer handwerklichen Berufsorientierung verbinden. Dazu wurde das Projekt «Aufbau-Ahr – Freiwillige Aufbau-Zeit im Ahrtal» gegründet. Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Arbeitsminister Alexander Schweitzer (beide SPD) stellen das Projekt heute (14.00 Uhr) in einer Pressekonferenz gemeinsam mit Ralf Hellrich, dem Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Koblenz, vor.

 

 

Prozess um tödlichen Streit um Maskenpflicht beginnt

Bad Kreuznach (dpa) – Rund ein halbes Jahr nach dem tödlichen Schuss auf einen Tankstellen-Mitarbeiter im rheinland-pfälzischen Idar-Oberstein hat am Montag der Mordprozess gegen den mutmaßlichen Täter begonnen.

Laut Anklage soll der 50-Jährige den 20 Jahre alten Mitarbeiter Mitte September 2021 mit einem Revolver getötet haben, nachdem dieser den Kunden mehrfach auf die coronabedingte Maskenpflicht hingewiesen hatte. Die Tat hatte bundesweit für Entsetzen gesorgt. Weiterlesen

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