Antirassismus-Beauftragte: Nur Haltung zeigen reicht nicht

Berlin (dpa) – Die Beauftragte der Bundesregierung für Antirassismus, Reem Alabali-Radovan, wünscht sich bei rassistischen Anfeindungen im Alltag mehr Zivilcourage von Augenzeugen.

«Wir müssen uns bewusst machen, dass wir uns ganz klar auch laut gegen Rassismus, Antisemitismus und andere Formen von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit positionieren müssen – und nicht nur Haltung zeigen müssen, sondern auch im Alltag eingreifen, auch mal was sagen», sagte die SPD-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur. Weiterlesen

Große Mehrheit der Deutschen will Zeitumstellung abschaffen

Berlin (dpa) – Im Frühjahr vor und im Herbst zurück: Die Zeitumstellung ist für die Mehrheit der Menschen in Deutschland eine überflüssige Regelung.

Bei einer repräsentativen Forsa-Umfrage im Auftrag der Krankenkasse DAK gaben 72 Prozent an, dass die Zeitumstellung abgeschafft werden sollte. Nur 23 Prozent der Teilnehmer und Teilnehmerinnen hielten sie demnach generell für sinnvoll. Weiterlesen

Verein: Volksentscheide werden in Sachsen besonders selten genutzt

Dresden (dpa/sn) – In Sachsen gibt es im Bundesvergleich besonders selten Volksbegehren. In den vergangenen beiden Jahren sei keine einzige Initiative an den Start gegangen, teilte der Verein «Mehr Demokratie» am Donnerstag mit. «Die Hürden für Volksentscheide sind einfach viel zu hoch. Sachsen ist das Bundesland mit der höchsten Unterschriftenhürde für ganz Deutschland», sagte Peter Böhme vom Landesvorstand des Vereins in Sachsen. Unter solchen Voraussetzungen könne dieses Instrument nicht wirklich genutzt werden. Weiterlesen

China kämpft gegen Omikron – Ist ein Strategiewechsel nötig? Pandemie

Pandemie
Von Jörn Petring und Gisela Gross, dpa 

Peking (dpa) – Volkswagen bekommt derzeit zu spüren, wie angespannt die Corona-Lage in China plötzlich ist. Der deutsche Konzern musste in der nordostchinesischen Metropole Changchun für zunächst einige Tage die Produktion einstellen.

Die Behörden haben die Stadt sowie die gesamte Provinz Jilin in einen Lockdown geschickt. Für China und wohl auch für die gesamte Weltwirtschaft wäre es ein schwerer Schlag, sollten solche Maßnahmen bald im ganzen Land nötig werden.  Weiterlesen

Bleihaltige Munition gefährdet Greifvögel in Europa

Cambridge/Berlin (dpa) – Wegen der Verwendung bleihaltiger Jagdmunition sind Greifvogel-Populationen in Europa deutlich kleiner als sie eigentlich wären. Zu diesem Schluss kommt ein Team deutscher und britischer Forschender.

Seeadler, Mäusebussarde und andere Vögel nehmen das toxische Schwermetall auf, wenn sie mit derartiger Munition angeschossene oder erlegte Tiere fressen. Die daraus folgende Vergiftung habe dazu geführt, dass bei zehn Greifvogelarten rund 55.000 erwachsene Vögel aus dem europäischen Luftraum verschwanden, berichten die Wissenschaftler im Fachjournal «Science of the Total Environment». Weiterlesen

Streit um Maskenpflicht: Mutmaßlicher Mörder vor Gericht

Bad Kreuznach/Idar-Oberstein (dpa) – Ein Tankstellenmitarbeiter stirbt nach einem Hinweis auf die Corona-Maskenpflicht – mit dieser aufsehenerregenden Tat beschäftigt sich von diesem Montag (9.00 Uhr) an das Landgericht Bad Kreuznach in Rheinland-Pfalz. Verhandelt wird wegen Mordes. Angeklagt ist ein 50-Jähriger, der den 20-Jährigen im September in Idar-Oberstein (Landkreis Birkenfeld) erschossen haben soll. Die Tat hatte bundesweit für Entsetzen gesorgt. Weiterlesen

Marx entschuldigt sich bei queeren Menschen

München (dpa) – Der katholische Kardinal Reinhard Marx hat sich für den Umgang seiner Kirche mit queeren Menschen entschuldigt.

«Es ist eine Leidensgeschichte für viele Menschen», sagte der Erzbischof von München und Freising am Sonntag bei einem Gottesdienst zum 20-jährigen Bestehen der Queer-Gemeinde in der Münchner Kirche St. Paul. Die Kirche habe vielen lesbischen und schwulen Menschen das Leben schwer gemacht. Er forderte, «dass man sehen muss, welche Verletzungen wir angerichtet haben». «Sorry», sagte er in Anlehnung an ein Interview, das er vor einigen Jahren in Irland zu dem Thema gegeben hatte. Als queer bezeichnen sich nicht-heterosexuelle Menschen beziehungsweise Menschen, die sich nicht mit dem traditionellen Rollenbild von Mann und Frau oder anderen gesellschaftlichen Normen rund um Geschlecht und Sexualität identifizieren. Weiterlesen

Telefonseelsorge: Viele Anrufer haben Angst wegen des Kriegs

Köln/Bochum (dpa) – Wegen des Kriegs in der Ukraine rufen viele Menschen bei der Telefonseelsorge an.

Nahezu jedes fünfte Gespräch drehe sich um dieses Thema, sagte Ludger Storch, Leiter der Telefonseelsorge Bochum, der Deutschen Presse-Agentur. Etwa ein Drittel dieser Anrufer äußerten starke Ängste oder hätten Panikattacken, sagte der Vorsitzende der Arbeitsgruppe Statistik.

«Hauptsächlich geht es dabei um die Angst, dass der Krieg auch zu uns herüberkommt und unser Leben zerstört», sagte Annelie Bracke, Leiterin der katholischen Telefonseelsorge in Köln. Manche Anrufer hätten konkrete Bilder vor sich, etwa dass ihre Wohnung zerbombt oder ihre Liebsten getötet werden könnten. «Viele empfinden ein Ohnmachtsgefühl, weil sie nicht wissen, wie sich der Krieg weiterentwickelt.» Weiterlesen

Der Preis der Solidarität

Krieg in der Ukraine
Von Theresa Münch, dpa

Berlin (dpa) – Das Gefühl ist geradezu greifbar: An den Bahnhöfen, wo Züge voller ukrainischer Familien ankommen. Am Brandenburger Tor inmitten Hunderttausender Friedensdemonstranten.

Im Zug, wenn Durchsagen auf Ukrainisch kommen. Selten wurden so viele fremde Menschen hierzulande mit so offenen Herzen empfangen wie seit dem 24. Februar 2022, dem Tag, an dem Wladimir Putins Russland die Ukraine angriff. Man hat das Gefühl: Deutschland ist seit Kriegsbeginn ein Stück zusammengerückt. Doch langsam dämmert vielen auch, wie hoch der Einsatz sein könnte: Welchen Preis sind wir für unsere Solidarität zu zahlen bereit – oder gar imstande? Weiterlesen

Spendenbereitschaft für Ukraine teils so hoch wie nie zuvor

Berlin (dpa) – Die Spendenbereitschaft für die Kriegsopfer der Ukraine ist bei einigen Organisationen so hoch wie nie zuvor. Dies berichtet das Aktionsbündnis Katastrophenhilfe.

«Noch nie in der Geschichte des Aktionsbündnisses, also den letzten 21 Jahren, gingen in einem vergleichbaren Zeitraum so viele Spenden ein», sagte der Geschäftsführer Dominique Mann der Deutschen Presse-Agentur. Bisher seien über 76 Millionen Euro Spendengelder verbucht worden. Das Aktionsbündnis setzt sich aus Caritas international, dem Deutschen Roten Kreuz, der Diakonie Katastrophenhilfe sowie Unicef Deutschland zusammen.

Das Bündnis Aktion Deutschland Hilft sieht ebenfalls eine hohe Resonanz. Die Spendenbereitschaft sei sicher vergleichbar mit der für die Hilfe nach dem Tsunami 2004 und dem Hochwasser 2021, sagte Sprecherin Birte Steigert. Der Spendenstand nach dem Angriff auf die Ukraine liege bisher bei 55,9 Millionen Euro. Weiterlesen

Neue Richtlinien der WHO zu sicheren Abtreibungen

Genf (dpa) – Jedes Jahr sterben nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) weltweit etwa 39.000 Frauen bei unprofessionell durchgeführten Abtreibungen. Die WHO hat deshalb neue Richtlinien zu sicheren Abtreibungen veröffentlicht.

Die Hälfte der weltweit rund 50 Millionen Abtreibungen würden nicht nach empfohlener medizinischer Praxis durchgeführt, so die WHO. Etwa 20 Länder hätten bislang keine Gesetze, die Abtreibungen erlauben. Die meisten Frauen sterben bei einem Abbruch in Ländern mit niedrigen Einkommen, wie die WHO berichtete. Mehr als 60 Prozent der Todesfälle passierten in Afrika, rund 30 Prozent in Asien. Weiterlesen

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