Wahlbeobachter äußern vor Türkei-Wahl «große Besorgnis»

Istanbul (dpa) – Einen Monat vor den Präsidentschafts- und Parlamentswahlen in der Türkei sehen Beobachter ein «schwieriges Wahlumfeld». «Es gibt aus unserer Sicht ganz viele Merkmale bei diesen Wahlen und dem Zustand der Türkei, die große Besorgnis hervorrufen», sagte Frank Schwabe (SPD), Leiter der Wahlbeobachtungsmission des Europarats der dpa am Freitag. Dazu gehöre der Grad der Demokratie, die Medien-, Meinungs- und Versammlungsfreiheit, über die der Europarat bereits zuvor Besorgnis geäußert habe.

«Trotzdem ist die türkische Demokratie erstaunlich resilient», so Schwabe. Es gebe eine aktive Zivilgesellschaft, die wisse, wie sie eine Wahl beobachte. Am Wahltag könne man darum ein «gewisses Vertrauen haben, dass die Wahl der Menschen an der Urne sich auch im Ergebnis so abbildet.» Weiterlesen

Das sind die Streaming-Trends 2023

Von Wilfried Urbe, dpa

Cannes (dpa) – Die wichtigsten Fernseh-Macher der Welt treffen sich nächste Woche drei Tage an der Côte d’Azur. Auf der Branchenmesse MIPTV in Cannes entscheidet sich, was im Herbst über den Bildschirm läuft. Nie war das Thema Streaming so präsent wie dieses Mal. Dabei zeichnen sich fünf wichtige Trends – nicht nur für Deutschland – ab.

Immer mehr Anbieter auf dem Markt: Streaming ist aus dem Medienalltag nicht mehr wegzudenken. Kein Wunder, dass die Zahl der Anbieter immer weiter steigt: Inzwischen gibt es über 50 – als Bezahlmodell oder auch werbefinanziert. Erst Ende des Jahres ist Paramount+ gestartet. In diesem Jahr kommt in Deutschland möglicherweise noch HBO Max dazu. Auch das schwedische Unternehmen Viaplay, das etwa schon in den USA und den Niederlanden aktiv ist, könnte noch dieses Jahr dazustoßen.

Werbefinanzierung wird wichtiger: Abonnieren und dann schauen, was man will? Das ist inzwischen nur noch einer von mehreren Wegen, um zeitunabhängig an die gewünschten Filme oder Serien zu kommen. Der Grund: Nur allein durch Abos lassen sich noch bei keinem Anbieter die kostspieligen Inhalte finanzieren. Die Alternative sind kostenlose oder deutlich vergünstigte Abos, bei denen Werbeclips eingeblendet werden. Freevee von Amazon etwa kostet nichts. Netflix indessen offeriert eine preisgünstigere Version seit Ende letzten Jahres, Disney+ wird bald folgen und Paramount+ voraussichtlich ebenfalls.

FAST-Channels boomen: Während die Werbung Einzug hält, haben die Medienmacher das gute alte lineare TV-Modell fürs Internet wiederentdeckt, mit Inhalten, die nur zu bestimmten Zeiten laufen: Die Plattform Joyn zum Beispiel nimmt auch Anbieter wie ARD oder ZDF in ihren Live-Stream. Ein weiteres von vielen Beispielen für FAST (Free Ad Supported Streaming) ist das US-Streamingportal Pluto TV.

Streamer haben das Geschäft mit den Daten entdeckt: Auch wenn Werbung den Kunden finanzielle Entlastung verheißt – zahlen müssen sie trotzdem. Und zwar mit den eigenen Daten. Denn hier liegt der wirklich lukrative Vorteil für die Streaminganbieter. Als beispielsweise Disney+ in den Vereinigten Staaten im Dezember sein Werbeangebot startete, waren direkt 46 Unternehmen am Datengeschäft beteiligt, darunter Amazon Web Services, Google und Microsoft.

Mehr Dokus:Hochwertige fiktionale Serien sind teuer. 200 Millionen Dollar hat zum Beispiel «The Gray Man» gekostet. Das können sich die Videoportale immer weniger leisten. Die Lösung: gut gemachte serielle Dokumentationen. Die Kosten können sich zwar immer noch auf zwei Millionen Euro pro Stunde belaufen, sind damit aber immer noch günstig im Vergleich zu Serien und können auf ähnlichen Sendeplätzen wie Fiction laufen. «MH370: Das verschwundene Flugzeug» etwa war im März auf Netflix in den deutschen Serien-Top-Ten vertreten.

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Deutsch-französischer Triebwagen für Ende 2024 geplant

Trier (dpa) – Rheinland-Pfalz, das Saarland und die ostfranzösische Region Grand Est wollen ab Dezember 2024 den grenzüberschreitenden Zugverkehr verbessern. Dazu werden 30 deutsch-französische Triebwagen hergestellt, die auf beiden Seiten der Grenze eingesetzt werden können. Auch Baden-Württemberg ist an diesem Projekt beteiligt. Weiterlesen

Frankreich: Erneut große Proteste gegen Rentenreform

Paris (dpa) – In Frankreich haben erneut Zehntausende Menschen gegen Präsident Emmanuel Macrons Rentenreform protestiert – über deren Rechtmäßigkeit der Verfassungsrat morgen urteilen will. In vielen Städten hatten die Gewerkschaften zum inzwischen zwölften Mal zu Kundgebungen aufgerufen, wozu die Behörden 400.000 bis 600.000 Teilnehmer erwarteten.

Der Einsatz von 11.500 Polizisten war geplant, 4200 davon in Paris. Bei den zunächst über viele Wochen friedlichen Protesten war es zuletzt immer wieder zu Gewalt und Auseinandersetzungen gekommen. In Paris sicherten Banken und teure Geschäfte ihre Schaufenster vorsorglich mit Holzplatten ab.

Landesweit kam es zu Blockaden von Straßen, Bahngleisen und Raffinerien – die Beeinträchtigungen blieben am Ende aber überschaubar. Die Müllabfuhr in Paris begann erneut einen Streik und die Gewerkschaft CGT drohte an, die Hauptstadt in eine öffentliche Müllkippe zu verwandeln, bis die Reform zurückgezogen werde. Ebenfalls in Paris drangen Demonstranten in die Zentrale des französischen Luxuskonzerns LVMH ein und zündeten Feuerwerkskörper. Aus Nantes und Rennes wurden Auseinandersetzungen von Protestierenden mit der Polizei gemeldet. Weiterlesen

Wim Wenders im Wettbewerb um Goldene Palme Filmfestival

Paris (dpa) – Zuletzt gewann Wim Wenders 1984 für «Paris, Texas» die Goldene Palme in Cannes. Mit «Perfect Days» hat es der 77-Jährige in diesem Jahr erneut in den Wettbewerb des berühmten französischen Filmfestivals geschafft, wie dessen Leiter Thierry Frémaux am Donnerstag mitteilte. Der Film sei in Japan gedreht worden – mehr gab Frémaux über den Film nicht preis. In der Nebenreihe «Séances spéciales» wird von Wenders zudem «Das Rauschen der Zeit» präsentiert, ein Porträt über den deutschen Künstler Anselm Kiefer.

Zu den Filmen, die auf dem vom 16. bis 27. Mai dauernden Festival um die Goldene Palme konkurrieren, gehört auch «Club Zero» der Österreicherin Jessica Hausner. Der Film handelt von Schülern, die aus Protest gegen eine auf Leistung und Erfolg basierende Gesellschaft ihre Ernährung radikal reduzieren. Die 50-Jährige wurde bereits 2019 mit «Little Joe – Glück ist ein Geschäft» in den Hauptwettbewerb eingeladen. Wie Frémaux weiter bekannt gab, ist die Liste noch nicht vollständig. Weiterlesen

Mützenich zu Taiwan-Äußerung: Macron hat recht

Berlin (dpa) – SPD-Bundestagsfraktionschef Rolf Mützenich hält die viel kritisierten Äußerungen des französischen Präsidenten Emmanuel Macron zu Europas Rolle im Taiwan-Konfklikt für berechtigt. «Wir müssen aufpassen, dass wir nicht Partei in einem Großkonflikt zwischen den USA und der Volksrepublik China werden. Europa muss schon versuchen, eine eigenständige Rolle soweit wie möglich zu formulieren und nicht als Anhängsel der USA dort in der Region auch zu erscheinen.» Daher «hat Macron recht», sagte Mützenich im ARD-«Morgenmagazin» über den Präsidenten, der eine ähnliche Position vorgetragen hatte. Zugleich relativierte der Fraktionschef das Gewicht Europas: «Wir sind zweit-, drittrangig vielleicht sogar in dieser Region. Wichtig sind die USA und die umliegenden Staaten.» Weiterlesen

Paris weist Kritik an Macrons Taiwan-Aussagen zurück

Paris (dpa) – Eine Sprecherin des Élyséepalasts hat die heftige Kritik an Äußerungen des französischen Präsidenten Emmanuel Macron zu Taiwan und den USA zurückgewiesen. Macron habe oft gesagt, dass Frankreich nicht gleich weit von den USA und China entfernt sei, sagte sie. «Die USA sind unsere Verbündeten, wir teilen gemeinsame Werte.»

China hingegen sei Partner, Konkurrent und systemischer Rivale, mit dem man eine gemeinsame Agenda schaffen wolle, um Spannungen zu reduzieren und globale Fragen anzugehen, sagte die Sprecherin. Frankreich unterstütze beim Thema Taiwan zudem den Status quo. Macron habe Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping klar gesagt, dass die Taiwan-Frage durch Dialog geklärt werden müsse.

Angesichts der Kritik wurde Macrons Rede zur Souveränität Europas am Nachmittag (16.10 Uhr) in Den Haag mit Spannung erwartet. Weiterlesen

Wieder Streiks und Proteste gegen Frankreichs Rentenreform

Paris (dpa) – Nach dem ergebnislosen Gespräch zwischen den französischen Gewerkschaften und der Regierung zur Rentenreform wird in Frankreich abermals gegen das Vorhaben gestreikt und protestiert.

Demonstrantinnen und Demonstranten versperrten Berichten zufolge den Zugang zu einem Teil des Pariser Flughafens Charles de Gaulle, auch Straßen und Hochschulen wurden an verschiedenen Orten blockiert. Die Behörden rechnen landesweit mit bis zu 800.000 Demonstrantinnen und Demonstranten gegen die schrittweise Anhebung des Renteneintrittsalters von 62 auf 64 Jahre. Weiterlesen

Frankreichs Marine rettet Flüchtlinge aus Ärmelkanal

Boulogne-sur-Mer (dpa) – Die französische Marine hat im Ärmelkanal 41 Flüchtlinge gerettet, die bei der Überfahrt Richtung Großbritannien mit ihren kleinen Booten in Seenot geraten waren.

In einem ersten Fall trieben am Mittwoch Gekenterte bereits im Wasser, als die Marine und ein Seenotrettungsschiff zur Hilfe eilten, wie die Meerespräfektur mitteilte. Mit einem Hubschrauber wurde das Wasser nach weiteren Betroffenen abgesucht. Wenig später rettete ein anderes Marineschiff eine andere Gruppe Flüchtlinge von ihrem Boot. Die 41 Geretteten, von denen vier an einer Unterkühlung litten, wurden in die Häfen von Boulogne-sur-Mer und Calais gebracht. Weiterlesen

Macron sucht «größere Rolle» Chinas für Frieden in Ukraine

Peking (dpa) – China kann aus Sicht von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron eine «größere Rolle» auf dem Weg zu einer Friedenslösung im Ukraine-Konflikt spielen. Zum Auftakt seiner Gespräche mit der chinesischen Führung stand am Donnerstag zunächst ein Treffen mit dem neuen Regierungschef Li Qiang auf dem Programm.

Später wollte Macron zu einem bilateralen Gespräch mit Staats- und Parteichef Xi Jinping sowie einer Dreier-Runde mit der europäischen Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen zusammentreffen. Der Ukraine-Konflikt und die angeschlagenen Beziehungen zwischen China und der Europäischen Union stehen im Mittelpunkt. Weiterlesen

Oberrheinregion präsentiert sich als «Land der Burgen»

Straßburg (dpa) – Ein neues Kultur- und Tourismusprojekt stellt die Oberrheinregion grenzüberschreitend als «Land der Burgen» heraus. Das Vorhaben laufe bis Ende 2025 und bringe Akteure aus Deutschland, Frankreich und der Schweiz zusammen, teilte die elsässische Gebietskörperschaft CEA am Mittwoch in Straßburg mit.

Es gehe darum, das Kulturerbe über die Grenzen hinweg für die Menschen bekannt zu machen, berichtete die CEA. In der Region gebe es rund 300 mittelalterliche Burgen. Aushängeschilder sind etwa Burg Rötteln im südbadischen Lörrach, Burg Trifels in Rheinland-Pfalz, die Haut-Koenigsbourg (Hohkönigsburg) im Elsass und die Habsburg in der Schweiz. Weiterlesen

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