Grüne begrüßen CDU-Vorstoß zur Solarenergie

Mainz (dpa/lrs) – Eine Gesetzesinitiative der oppositionellen CDU-Fraktion für eine Solarpflicht auch beim privaten Hausbau hat im Regierungslager eine insgesamt reservierte Resonanz gefunden. «Eine PV-Anlage auf dem Dach muss das neue Normal werden», sagte am Donnerstag der CDU-Abgeordnete Markus Wolf im Landtag Rheinland-Pfalz.

Das erst vor einem Jahr verabschiedete Solargesetz sieht lediglich für gewerbliche Gebäude und große Parkplätze eine Verpflichtung zur Installation von Solaranlagen vor. Dieses Gesetz will die CDU nun verändern. Ihr Entwurf geht deutlich darüber hinaus und sieht eine Solarpflicht für alle neu zu errichtenden Gebäude mit mehr als 100 Quadratmetern Nutzfläche vor.

In einer Zeit explodierender Baukosten und langer Lieferzeiten stelle sich «die Frage, ob wir das Bauen mit einer neuen staatlichen Vorgabe erschweren sollten», sagte der SPD-Abgeordnete Patric Müller. Für die FDP sei es sehr schwierig, «dass man in das Eigentum des Privatbürgers eingreifen will», sagte Marco Weber. «Das geht einen Schritt zu weit.» Für die Grünen sprach Fabian Ehmann allerdings von einer «guten Diskussionsgrundlage» und erhielt dafür Beifall von der größten Oppositionspartei. Weiterlesen

Energieverbrauch der Industrie weiter gestiegen

Bad Ems (dpa/lrs) – Der Energieverbrauch der rheinland-pfälzischen Industrie ist im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2020 um knapp 3,5 Prozent gestiegen. Im Zehn-Jahres-Vergleich nahm der Verbrauch um 1,8 Prozent zu, wie das Statistische Landesamt am Donnerstag mitteilte. Insgesamt verbrauchte die Industrie im vergangenen Jahr 87.284 Gigawattstunden. 72 Prozent wurden von der wichtigen chemischen Industrie genutzt (plus 3,8 Prozent). Die Branche braucht einen beachtlichen Teil der Energieträger wie Öl und Gas allerdings nicht zur Energiegewinnung, sondern als Ausgangsstoff für Produkte. Wie im Vorjahr seien knapp 35 Prozent des Energieverbrauchs der Industrie auf diese Art der Verwendung entfallen, teilte das Landesamt mit.

 

 

Streit um EU-Gaspreisdeckel geht in die nächste Runde

Brüssel (dpa) – Die Mehrheit fordert ihn, andere verteufeln ihn, Experten warnen vor ihm: Seit Monaten wird in der EU über einen Gaspreisdeckel gestritten. Heute kommen die zuständigen EU-Minister in Brüssel zusammen, um weitere Maßnahmen gegen die gestiegenen Energiepreise zu beschließen. Dabei werden sie erstmals auch einen konkreten Vorschlag der EU-Kommission besprechen, unter bestimmten Umständen den Preis für Gas zu deckeln, das am Handelsplatz TTF verkauft wird.

Das dürfte für hitzige Diskussionen sorgen. Besonders Italien, Griechenland, Belgien und Polen dringen auf einen Deckel. Deutschland, die Niederlande und andere Staaten befürchten Engpässe bei der Versorgungssicherheit. Andere Maßnahmen, um gemeinsam Gas zu kaufen und Genehmigungen für Solaranlagen und andere erneuerbare Energien zu beschleunigen, sind weniger kontrovers. Es wird erwartet, dass sich die Minister auf diese zwei Initiativen einigen können – dann könnten sie in Kraft treten. Der Ausgang des Treffens ist angesichts des Streits über den Deckel aber unklar. Weiterlesen

Auch Kirchen müssen Energie sparen

Folgen des Ukraine-Kriegs
Von Carola Große-Wilde, Eva-Maria Mester, Lukas Fortkord und Silke Sullivan, dpa

Berlin (dpa) – Kalte Kirchen und weniger Lichterglanz: Die Advents- und Weihnachtszeit dürfte in vielen Gotteshäusern in diesem Jahr nicht ganz so heimelig werden wie sonst. Aufgrund der explodierenden Energiekosten aufgrund des Krieges in der Ukraine raten viele katholische Bistümer und evangelische Landeskirchen ihren Gemeinden, Energie zu sparen. Dazu wurden bereits Ratgeber mit Empfehlungen verschickt, um den Energieverbrauch zu reduzieren, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergeben hat.

Die Kirchen setzen dabei auf die Eigenverantwortlichkeit der Gemeinden und Pfarreien. Die Landeskirche könne Einsparungen nicht einfach verordnen, sagt etwa der Sprecher der Evangelischen Landeskirche in Württemberg. Die Gemeinden seien eigenständige Körperschaften, die selbstständig über ihre Ausgaben entschieden. Weiterlesen

Krieg gegen die Ukraine: So ist die Lage

Kiew (dpa) – Nach einem massiven russischen Raketenangriff haben ukrainische Techniker ein weiteres Mal die schwer angeschlagene Energieversorgung ihres Landes zu reparieren versucht.

«Die Besatzer tun alles, damit Menschen leiden, damit wir einander nicht einmal fühlen oder sehen», sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Er wurde auch zu einer Sitzung des UN-Sicherheitsrates in New York zugeschaltet und forderte dort, Moskau zu verurteilen. Russland müsse deutlich als terroristischer Staat bezeichnet werden.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) verurteilte die Bombardierung ziviler Infrastruktur in der Ukraine scharf. «Dieser Bombenterror gegen die Zivilbevölkerung muss aufhören – und zwar sofort», sagte er in Berlin. Heute dauert der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine genau neun Monate: Russische Truppen waren am 24. Februar in das Nachbarland einmarschiert. Weiterlesen

Gottesdienst mit Decke und Glühwein: Kirchen sparen Energie

Darmstadt/Fulda (dpa/lhe) – Die Kirchen in Hessen und Rheinland-Pfalz fürchten trotz vielerorts gedrosselter Heizungen keinen Besucherschwund in diesem Spätherbst und Winter. Bei den Gläubigen stießen die Sparmaßnahmen angesichts der hohen Energiepreise und Klimaschutzbestrebungen überwiegend auf Verständnis, hieß es in Bistümern und bei den evangelischen Kirchen. In vielen Gotteshäusern sind die Heizungsanlagen bereits heruntergedreht oder sogar nur auf Frostschutz gestellt, mancherorts werden Gottesdienste in Gemeindehäuser verlegt oder gleich ganz draußen veranstaltet. Für Kirchgänger empfiehlt sich also warme Kleidung in den kommenden Wochen ganz besonders.

Ein Sprecher der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau erklärte, man wolle die Kirchen weiterhin beheizen, um nach den zwei Pandemiejahren dem Bedürfnis vieler Menschen nach Trost und Gemeinschaft nachzukommen. Dabei werde man noch einmal auf die 15-Grad-Regel hinweisen, die zwar bereits seit Jahrzehnten gelte, aber in der Vergangenheit nicht immer so genau genommen worden sei. Zugleich habe man den Gemeinden empfohlen, in die «Winterkirche» im Gemeindehaus umzuziehen. «Gemeinden schaffen aber auch vermehrt Decken an oder überlegen, beim Gottesdienst Glühwein auszuteilen, hörte ich vereinzelt», so der Sprecher. Auch digitale Feiern könnten abgehalten oder Gottesdienste ganz ins Freie verlegt werden. Weiterlesen

Hochschule Koblenz: Energiesparen beschäftigt den Landtag

Koblenz (dpa/lrs) – Der FDP-Fraktionsvorsitzende Philipp Fernis hat einen Beschluss der Hochschule Koblenz kritisiert, aus Energiespargründen den Lehrbetrieb in Präsenz zeitweise auszusetzen. Er habe großes Verständnis, wenn Studierende dagegen protestierten, sagte Fernis am Mittwoch im Landtag von Rheinland-Pfalz. Studierende dürften nach den Einschränkungen in der Corona-Pandemie jetzt nicht die Leidtragenden in der Energiekrise sein. Fernis appellierte an die Hochschulen, andere Lösungen zu finden. Weiterlesen

Bistum Speyer will 2023 Kamera an Kohls Grab abstellen

Speyer (dpa) – Das Bistum Speyer will 2023 den Strom für die Überwachungskamera am Grab von Altkanzler Helmut Kohl abstellen.Schon vor Monaten hatte die Stadt Speyer zu der Ruhestätte in einem Park mitgeteilt, unmittelbar nach der Beisetzung 2017 seien die Wünsche von Witwe Maike Kohl-Richter nach einer Videoüberwachung und Umzäunung zur Verhinderung von Vandalismus nachvollziehbar gewesen. Nun sei es Zeit, beides abzubauen. Kohl-Richter hatte zuvor gesagt, mit der Gestaltung vollziehe sie den letzten Willen ihres Mannes. Weiterlesen

SPD: «Rheinland-Pfalz ist richtig gut im Energiesparen»

Mainz (dpa/lrs) – Angst vor einem Blackout in der Stromversorgung muss in Rheinland-Pfalz nach Ansicht der SPD-Fraktionsvorsitzenden im Landtag, Sabine Bätzing-Lichtenthäler, niemand haben. «Rheinland-Pfalz ist richtig gut im Energiesparen», sagte sie am Mittwoch im Parlament in Mainz. Ob beim Heizen in den eigenen vier Wänden oder bei der Beleuchtung auf Weihnachtsmärkten, überall werde der Verbrauch zurückgefahren. «Diese Rheinland-Pfalz-Power kann uns durch die Energiekrise tragen», sagte Bätzing-Lichtenthäler in der Aussprache zu einer Regierungserklärung von Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD). Ein Blackout in der Stromversorgung sei fast ausgeschlossen. Auch eine nationale Gasmangellage werde als unrealistisch betrachtet.

 

CDU warnt vor Folgen hoher Energiepreise für die Wirtschaft

Mainz (dpa/lrs) – Die rheinland-pfälzische Wirtschaft wird nach Einschätzung der CDU-Landtagsfraktion von den hohen Energiepreisen zunehmend belastet. Die Unternehmen bräuchten eine verlässliche Energieversorgung, um im internationalen Wettbewerb weiter bestehen zu können, sagte am Mittwoch der wirtschaftspolitischer Sprecher der Fraktion, Helmut Martin, als Antwort auf eine Regierungserklärung von Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD). Weiterlesen

Erstes Schiff zur Flüssigerdgas-Umwandlung in Deutschland

Mukran (dpa) – Das erste Spezialschiff zur Umwandlung von verflüssigtem Erdgas in den gasförmigen Zustand ist in Deutschland angekommen. Die «Neptune» liegt vor dem Hafen von Mukran auf Rügen. Das Schiff sollte nach Angaben des Unternehmens Deutsche Regas im Laufe des Vormittags einlaufen. Nach dortigen Vorbereitungen soll es in den Industriehafen von Lubmin bei Greifswald gebracht werden und als schwimmendes Terminal für Flüssigerdgas (LNG) dienen.

Der Weg der «Neptune» und ihre Aufgabe

Aus Wales kommend war die «Neptune» laut Schiffsortungsdiensten in den zurückliegenden anderthalb Wochen durch die Nordsee und um Norddänemark herum in die Ostsee gefahren. Zuletzt wurde sie von der «Bamberg», einem Schiff der Küstenwache, begleitet. Weiterlesen

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