Warnstreiks möglich: Bei den Metallern wird es ernst

Löhne
Von Christian Ebner, dpa

Frankfurt/Berlin (dpa) – Zum Ende der Woche wird es ernst für den Kern der deutschen Industrie. In den Tarifverhandlungen der Metall- und Elektroindustrie mit ihren fast vier Millionen Beschäftigten läuft am Freitag die Friedenspflicht aus.

Ab Samstag sind Warnstreiks beispielsweise bei Autoherstellern, Maschinenbauern oder anderen Metallbetrieben möglich. Die Aktionsplanungen der IG Metall, die 8,0 Prozent mehr Geld fordert, laufen bereits auf Hochtouren. Schon in der Nacht zum Samstag (29. Oktober) könnten erste Schichten ausfallen.

Zuvor treffen sich am Donnerstag die regionalen Verhandler in den Tarifgebieten Bayern, Baden-Württemberg, Küste und Mitte (Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland) zur jeweils dritten Runde. Der Arbeitgeberverband Gesamtmetall hat bislang offen gelassen, ob und wo ein erstes Angebot auf den Tisch gelegt oder weiter an der Forderung nach einer Nullrunde festgehalten wird. Am Freitag folgen dann die Gespräche in den übrigen Tarifgebieten, doch bereits am Donnerstag dürfte die Richtung feststehen. Weiterlesen

ADAC fordert mehr E-Kleinwagen aus Deutschland

Berlin (dpa) – Der ADAC fordert mehr günstigere E-Autos von deutschen Produzenten. Es sei «auffällig, dass deutsche Hersteller viele Basismodelle mit schwachen Motorisierungen und wenig Ausstattung aus ihrem Angebot streichen und stattdessen auf teurere und besser ausgestattete Varianten setzen», schrieb ADAC-Technik-Präsident Karsten Schulz in einem Gastbeitrag für die «Welt am Sonntag». Hinzu komme, dass die Suche nach einem deutschen E-Kleinwagen fast vergeblich sei. «Die deutschen Autobauer haben sich aus dem Segment fast vollständig zurückgezogen und überlassen es momentan europäischen und zunehmend chinesischen Herstellern.» Weiterlesen

Tesla fährt Produktion in deutscher Fabrik weiter hoch

Grünheide (dpa) – Der US-Elektroautobauer Tesla hat seine Produktion im europaweit einzigen Werk in Grünheide bei Berlin seit dem Sommer verdoppelt. Die Produktion fahre stetig hoch und habe mittlerweile die Schwelle von 2000 Model Y pro Woche überschritten, hieß es am Freitag aus dem Unternehmen.

Damit ist Tesla allerdings noch von seiner Zielmarke entfernt: Die genannten rund 2000 Autos pro Woche entsprechen etwa einem Fünftel der geplanten vollen Auslastung. Das Unternehmen will in seiner Fabrik mit 12.000 Mitarbeitern 500.000 Elektroautos im Jahr herstellen, wenn die Produktion komplett hochgefahren ist. Im Sommer wurden 1000 Autos pro Woche gebaut. Weiterlesen

Tesla verdoppelt Gewinn – Umsatz trotzdem unter Erwartungen

Austin (dpa) – Trotz hoher Inflation und weltweiter Konjunktursorgen hat Tesla den Gewinn im dritten Quartal kräftig gesteigert. Unterm Strich verdiente der Elektroautobauer in den drei Monaten bis Ende September 3,29 Milliarden Dollar (3,38 Mrd Euro) und damit mehr als doppelt so viel wie vor einem Jahr. Das teilte Tesla nach US-Börsenschluss mit.

Die Erlöse nahmen um 56 Prozent auf den Rekordwert von 21,45 Milliarden Dollar zu, blieben aber unter den Markterwartungen. Analysten hatten mit einem Umsatz von 22 Milliarden Dollar gerechnet. Die Aktie gab nachbörslich um 5 Prozent nach. Weiterlesen

Starker August für deutsche Elektroindustrie

Frankfurt/Main (dpa) – Ein zweistelliges Auftragsplus und eine deutlich anziehende Produktion haben der deutschen Elektro- und Digitalindustrie einen starken August beschert. Die Neubestellungen erhöhten sich nach Angaben des Branchenverbandes ZVEI im Vergleich zum Vorjahresmonat um 13,4 Prozent, wobei vor allem das Auslandsgeschäft zulegte.

Die reale, also preisbereinigte Produktion elektrotechnischer und elektronischer Güter wuchs binnen Jahresfrist um 9,3 Prozent, wie der Verband der Elektro- und Digitalindustrie in Frankfurt mitteilte. Weiterlesen

175 Jahre Siemens: Vom Zeigertelegraf zum Digitalisierer

Unternehmen
Von Christof Rührmair, dpa

München/Berlin (dpa) – Eigentlich könnten am 1. Oktober vier deutsche Dax-Konzerne ihren 175. Geburtstag feiern. Denn dann jährt sich der Gesellschaftervertrag, mit dem Siemens seinen Anfang nahm. Was als Hinterhofwerkstatt für den Bau verbesserter Zeigertelegrafen begann, hilft heute weltweit Unternehmen bei der vierten industriellen Revolution, baut intelligente Infrastruktur und einen Marktplatz für digitale Dienstleistungen. Auf dem Weg dorthin hat sich der Konzern immer wieder gewandelt und dabei drei weiteren Dax-Konzernen auf die Welt geholfen.

Es ist schwierig geworden, Siemens anschaulich zu erklären, denn Digitalisierung und Software für Industrie und Infrastruktur spielen eine immer größere Rolle im Konzern. Und vieles, was man einst mit Siemens verband, wie Handys, Telefone, Kühlschränke oder Kraftwerksturbinen, produzieren die Münchner heute nicht mehr. Weiterlesen

Wenig E-Ladepunkte in Rheinland-Pfalz, Hessen und Saarland

Bad Ems (dpa) – In Rheinland-Pfalz, Hessen und dem Saarland ist es schwieriger eine Ladestation für ein Elektroauto zu finden als in anderen Bundesländern. Wie das Statistische Landesamt am Dienstag in Bad Ems mitteilte, kommen in Rheinland-Pfalz auf 1000 Elektroautos im Schnitt 74 Ladepunkte. Im Vergleich der Bundesländer wiesen nur das Saarland und Hessen genauso niedrige Werte aus. Am höchsten sei in Sachsen die Versorgungsdichte mit 145 Ladepunkten je 1000 Elektro-Pkw. Bundesweit liege der Schnitt bei 89 Ladestationen. Weiterlesen

Tesla plant weiter Batteriefabrik in Deutschland

Grünheide (dpa) – Der US-Elektroautobauer Tesla setzt weiter auf eine Batteriefertigung in Deutschland – legt aber wegen der Aussicht auf Steueranreize die Priorität erstmal auf die USA. Das stellte das Unternehmen am Freitag gegenüber Partnern in der Region Grünheide bei Berlin klar. Auf Anfrage äußerte sich Tesla nicht.

Das sogenannte Inflationsbekämpfungsgesetz von US-Präsident Joe Biden führt demnach dazu, dass Tesla die Batteriefertigung im Werk in Austin in Texas schneller hochfahren will als geplant. Aus Deutschland könne dies mit der Lieferung von Teilen und mit Ingenieuren unterstützt werden. Der konkrete Zeitplan für die Fabrik in Grünheide ist offen. Weiterlesen

Legt Tesla die Batterieherstellung in Grünheide auf Eis?

Grünheide (dpa) – Die weiteren Pläne des Elektroautobauers Tesla für die Fertigung eigener Batterien in Deutschland bleiben angesichts möglicher Steuererleichterungen in den USA unklar. Das «Wall Street Journal» schrieb, Tesla pausiere mit dem Vorhaben, eigene Batterien in der neuen Autofabrik Grünheide bei Berlin herzustellen. Die Herstellung von mehr Batterien in den USA könne Tesla helfen, sich für zusätzliche Steuererleichterungen aus dem sogenannten Inflationsbekämpfungsgesetz von US-Präsident Joe Biden zu qualifizieren. Das Unternehmen äußerte sich zunächst nicht.

Brandenburg weiß von nichts

Das Brandenburger Wirtschaftsministerium geht weiter davon aus, dass Tesla die Batteriefabrik für eine eigene Zellfertigung errichten wird. Das Ministerium habe am Donnerstag erste Informationen dazu erhalten, sagte Sprecherin Irene Beringer. «Möglich scheint, dass Tesla einzelne Prozessschritte in den Werken neu priorisiert, der Standort Grünheide jedoch in Aufbau und mit seinen Arbeitsplätzen so erhalten bleibt.» Den Bericht wollte sie nicht kommentieren. Weiterlesen

Tesla wegen angeblich falscher Versprechen verklagt

San Francisco (dpa) – Der Elektroautobauer Tesla hat weiteren rechtlichen Ärger wegen seiner unter Namen wie «Autopilot» und «Full Self-Driving» vermarkteten Fahrassistenzprogramme. Eine US-Kanzlei reichte am Mittwoch (Ortszeit) Klage im Auftrag eines Tesla-Besitzers ein, der dem Unternehmen von Tech-Milliardär Elon Musk irreführende Werbeversprechen vorwirft. Eine Stellungnahme von Tesla dazu lag zunächst nicht vor.

Tesla habe die Öffentlichkeit beim Bewerben der Programme getäuscht, heißt es in der Klage. Der Hersteller habe seit 2016 suggeriert, dass seine Technologien für selbstfahrende Autos schon voll funktionsfähig seien oder kurz davorstünden. Doch tatsächlich sei die Software noch unausgereift und unsicher. Die Versprechen hätten sich «wieder und wieder als falsch herausgestellt». Kunden, die Updates der Programme erhielten, seien quasi als «ungelernte Test-Ingenieure» unterwegs. Weiterlesen

Metall-Tarifrunde: Streit über Konsequenzen hoher Inflation

Hannover (dpa) – Unter dem Eindruck der rasanten Teuerung starten heute die Tarifgespräche für die deutsche Metall- und Elektrobranche.

Arbeitnehmer und Arbeitgeber kommen zum bundesweiten Auftakt in Hannover zusammen, zunächst wird hier für den Bezirk Niedersachsen/Sachsen-Anhalt verhandelt. Vor Beginn der Beratungen wollen Vertreter der IG Metall und des Verbands Niedersachsen-Metall am frühen Nachmittag noch einmal ihre Erwartungen erläutern.

Es zeichnet sich ein zähes Ringen um die Höhe der künftigen Löhne in der Schlüsselindustrie ab. Die Region ist diesmal die erste in Deutschland, in der die Tarifpartner konkret miteinander sprechen. Weiterlesen

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