Opel-Chef erwartet in diesem Jahr stärkeren Absatz

Rüsselsheim (dpa) – Der neue Opel-Chef Florian Huettl rechnet in diesem Jahr mit einem höheren Absatz. «Es zahlt sich aus, dass Opel voll auf elektrische Antriebe setzt», sagte der Manager am Stammsitz Rüsselsheim der Deutschen Presse-Agentur. Dazu werde auch das Kompaktmodell Astra beitragen, das erstmals über ein ganzes Jahr im Verkauf stehe und zudem ab Frühjahr auch in einer vollelektrischen Version bestellbar sei.

Im vergangenen Jahr habe die Stellantis-Tochter unter anderem wegen des Teilemangels ihr Potenzial nicht voll umsetzen können. «Viele Kunden warten noch auf ihr Auto», sagte Huettl. «Ich bin mir sicher, dass 2023 hinsichtlich der Verfügbarkeit von Komponenten und Logistikkapazitäten besser laufen wird.»

2022 wurden von der einzigen deutschen Marke im Stellantis-Konzern in Europa (EU, EFTA, UK) gut 428 000 Pkw neu zugelassen worden, ein Minus von 12 Prozent. Der Marktanteil ging dem europäischen Autoverband Acea zufolge um 0,3 Punkte auf 3,8 Prozent zurück. Der aus den Herstellern PSA und Fiat-Chrysler fusionierte Mutterkonzern Stellantis hatte am Mittwoch trotz eines leicht geschrumpften Absatzes starke Zahlen präsentiert. Bei einem Rekordumsatz von fast 180 Milliarden Euro machte der hinter Volkswagen zweitgrößte Autokonzern Europas unter dem Strich 17 Milliarden Euro Gewinn. Weiterlesen

Tesla bricht Rekorde – Musk erwartet «schwierige Rezession»

Von Hannes Breustedt, dpa

Austin (dpa) – Tesla hat 2022 trotz hoher Inflation, Konjunktursorgen und Lieferkettenproblemen so viel verdient wie nie zuvor in einem Geschäftsjahr. Der Elektroautokonzern von Starunternehmer Elon Musk steigerte den Gewinn gegenüber dem Vorjahr um 128 Prozent auf 12,6 Milliarden Dollar (11,5 Mrd Euro), wie Tesla nach US-Börsenschluss mitteilte. Die Erlöse wuchsen demnach um 51 Prozent auf 81,5 Milliarden Dollar. «Es war ein fantastisches Jahr, unser bislang bestes», verkündete Musk bei der Präsentation der Zahlen.

Doch wie sieht es für 2023 aus? «Wir werden wahrscheinlich eine sehr schwierige Rezession haben», warnte Musk. Sollte es so kommen, dürften jedoch auch Teslas Materialkosten deutlich sinken. So oder so ist der Ausblick nicht rosig – ohne eine stärkere Konjunkturflaute könnten anhaltende Leitzinserhöhungen der großen Notenbanken die Finanzierung bei Autokäufen weiter erschweren. Das Management wisse, dass es Fragen wegen des «ungewissen Wirtschaftsumfelds» gebe, hieß es in Teslas Brief an die Aktionäre. Dennoch gab der Marktführer im E-Auto-Segment auch für das laufende Jahr ambitionierte Ziele aus.

Tesla will die Produktion 2023 «so schnell wie möglich» erhöhen und sieht sich auf Kurs, im Gesamtjahr rund 1,8 Millionen Autos auszuliefern. Das tatsächliche Potenzial sehe er eher bei zwei Millionen, erklärte Musk. Doch bestimmte externe Faktoren könne Tesla nicht beeinflussen. Der Konzern bekräftigte, auf längere Sicht weiter ein Jahreswachstum von 50 Prozent anzupeilen. Doch schon 2022 verfehlte Tesla dieses Ziel – die Auslieferungen legten um 40 Prozent auf 1,3 Millionen E-Autos zu. In den drei Monaten bis Ende Dezember wuchsen sie gegenüber dem Vorjahreswert nur noch um 31 Prozent.

Konzern rüstet sich für rasantes Wachstum

Zuletzt hatten Preissenkungen des Unternehmens bei Investoren weitere Bedenken hinsichtlich einer womöglich schwindenden Nachfrage und abnehmender Gewinnspannen ausgelöst. Auch zeigten sich einige Besitzer älterer Teslas wegen sinkender Restwerte ihrer Autos verärgert. Musk verteidigte die Verbilligung in einer Web-Konferenz mit Analysten und Investoren jedoch – es sei immer schon Teslas Ziel gewesen, Elektroautos für die breite Masse erschwinglich zu machen. Auch den Nachfragesorgen trat er entschieden entgegen – die Bestellungen stiegen zurzeit deutlich stärker als Teslas Produktion.

Der Konzern rüstet sich weiter für rasantes Wachstum hoch – die Produktionskapazität wurde 2022 in etwa verdoppelt. Musk plant weitere Modelle, so soll der seit Langem mit Spannung erwartete Cybertruck dieses Jahr endlich in die Produktion starten und Tesla den lukrativen US-Markt für Pick-up-Trucks erschließen. Für die Fertigungs- und Auslieferungsprobleme im vergangenen Jahr machte das Unternehmen vor allem die Situation in China verantwortlich, wo Covid-Lockdowns das große Werk in Shanghai stark belasteten.

Musk verärgerte Anleger mit Twitter-Kauf

Im vierten Quartal erhöhte Tesla das Nettoergebnis im Jahresvergleich um 59 Prozent auf 3,7 Milliarden Dollar. Der Umsatz legte um 37 Prozent auf 24,3 Milliarden Dollar zu. Damit erreichte das Unternehmen auch zum Jahresabschluss neue Bestmarken. Die Zahlen übertrafen die Erwartungen der Analysten – beim Nettoergebnis deutlich, bei den Erlösen leicht. Anleger reagierten zunächst verhalten, Musks Aussagen bei der Konferenzschalte hievten die Aktie nachbörslich letztlich aber doch noch deutlich ins Plus.

Tesla hatte am Finanzmarkt im vergangenen Jahr einen schweren Stand. Der Aktienkurs brach 2022 um rund 65 Prozent ein, zuletzt ging es aber wieder ein bisschen bergauf. Elon Musks Eskapaden rund um die umstrittene Übernahme der Online-Plattform Twitter und seine Tesla-Aktienverkäufe zur Finanzierung des rund 44 Milliarden Dollar teuren Deals kamen bei Anlegern schlecht an. Es gab bereits Beschwerden von einflussreichen Großaktionären, dass der Tech-Multimilliardär – der nebenher auch noch die Weltraum- und Raketenfirma SpaceX leitet – Tesla zu sehr vernachlässige.

Weiterlesen

IG Metall verlangt Ladesäulen-Pflicht für Einkaufszentren

Berlin (dpa) – Die Industriegewerkschaft Metall setzt sich für eine Pflicht von Einkaufszentren ein, Ladesäulen für Elektroautos aufzustellen. «Großparkplätze von Einkaufszentren und an Autobahnen sollten zwingend mit Ladesäulen ausgestattet werden müssen», sagte IG-Metall-Chef Jörg Hofmann den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Dies solle über das Ordnungsrecht geschehen.

Ob das Ziel von 15 Millionen Elektroautos in Deutschland bis zum Jahr 2030 erreicht werde, hänge von der Ladesäulen- und Netzinfrastruktur ab, sagte der Gewerkschaftsvorsitzende. Weiterlesen

Musk verteidigt Tweets in Prozess zu Anlegerklage

San Francisco (dpa) – Tesla-Chef Elon Musk hat vor Gericht seine umstrittenen Tweets aus dem Jahr 2018 verteidigt, die ihm eine potenziell teure Anlegerklage eingebrockt haben. Er sei damals ehrlich gewesen, versicherte Musk in San Francisco. Verhandelt wird eine Sammelklage von Anlegern zu Musks überstürzter Ankündigung, den Elektroauto-Hersteller von der Börse nehmen zu wollen. Die Kläger werfen Musk Betrug vor, der sie um Geld gebracht hat. Nach einer stundenlangen Befragung am Montag muss er am Dienstag zum dritten Mal in den Zeugenstand steigen.

Speziell stehen zwei Behauptungen in Musks Tweets im Mittelpunkt. Er schrieb nicht nur, dass er erwäge, Tesla zum Preis von 420 Dollar pro Aktie von der Börse zu nehmen. Er behauptete auch, dass für einen solchen Deal die Finanzierung «gesichert» und die Unterstützung von Investoren bestätigt sei. Später stellte sich heraus, dass es keine schriftlichen Finanzierungsvereinbarungen gab und einflussreiche Anleger für den Verbleib an der Börse waren. Weiterlesen

Nächstes VW-Batteriezellwerk kommt – Produktion in Spanien

Wolfsburg/Valencia (dpa) – Die Region Valencia in Spanien steht nun endgültig als nächster Ort für das europäische Batteriezell-Netz des VW-Konzerns fest. 2026 solle dort ein Werk mit über 3000 Beschäftigten seinen Betrieb aufnehmen, kündigte der Autobauer am Mittwoch an.

Zum Jahreswechsel sei ein passendes Grundstück in Sagunto gekauft worden. Die Stadt liegt rund 300 Kilometer südwestlich von Martorell, wo die Tochter Seat ihren Hauptsitz hat. Außerdem soll die neue Zellfabrik das Fahrzeugwerk in Pamplona mitversorgen. Im Zentrum Valencias hat die VW-Batteriesparte PowerCo jetzt auch eine eigene Niederlassung, um von dort aus die Aktivitäten in Spanien zu koordinieren. Weiterlesen

Elektro-Industrie auf Rekordkurs – Starkes Stromnetz nötig

Frankfurt/Main (dpa) – Deutschlands Elektro- und Digitalindustrie dringt auf einen schnelleren Ausbau des deutschen Stromnetzes. Die Infrastruktur sei auf die Anforderungen der Energiewende nicht ausgelegt, sagte der Vorsitzende der Geschäftsführung beim Fachverband ZVEI, Wolfgang Weber, am Mittwoch in Frankfurt.

Die Industrie-Experten rechnen bis 2045 mindestens mit einer Verdoppelung des jährlichen Strombedarfs von heute 550 auf bis zu 1200 Terawattstunden. Unter anderem geht der Verband von 15 Millionen Ladepunkten für Elektroautos und sechs Millionen Wärmepumpen aus. Bei den erneuerbaren Energien müsse dafür die Erzeugungskapazität um das 4,5-Fache gesteigert werden. «Ohne starkes Stromnetz wird es keine Klimaneutralität geben. Das künftige Stromnetz muss zu einem Klimaneutralitätsnetz umgebaut werden», sagte Weber. Weiterlesen

Prozess zu Anlegerklage gegen Musk in San Francisco begonnen

San Francisco (dpa) – Über Elon Musks voreilige Ankündigung vom Sommer 2018, die Elektroauto-Firma Tesla von der Börse zu nehmen, wird seit Dienstag vor Gericht in San Francisco verhandelt. Anleger werfen dem Tech-Milliardär in einer Sammelklage vor, die dadurch ausgelösten Kursschwankungen hätten sie um Geld gebracht.

Im Mittelpunkt des Verfahrens stehen damalige Tweets von Musk, in denen er unter anderem behauptete, die Finanzierung für den Aufkauf der Aktien mit einem Aufschlag auf den damaligen Kurs sei «gesichert». Später stellte sich heraus, dass es keine endgültigen Zusagen gab, ein Rückzug von der Börse wurde nie konkret. Weiterlesen

Ford-Betriebsrat: Keine Zusage von Investor für Standort

Saarlouis (dpa/lrs) – Mehr als ein halbes Jahr nach dem angekündigten Rückzug des Ford-Konzerns aus der Autoproduktion in Saarlouis Mitte 2025 ist die Zukunft des Standortes Saarlouis weiter ungewiss. Bis heute liege noch keine Zusage oder Absichtserklärung eines möglichen Investors vor, teilte der Betriebsratsvorsitzende von Ford Saarlouis, Markus Thal, am Dienstag in einer Mitteilung an die Belegschaft mit.

Der Prozess der Investorensuche bleibe weiter «sehr dynamisch». Stetig kämen Interessenten dazu, Werkbesuche fänden statt, Zahlen, Daten, Fakten würden ausgetauscht. «Auch wir als Betriebsrat reden mit den Investoren, ebenso die Landesregierung. Es springen aber auch Interessenten ab», schrieb Thal. Weiterlesen

Siemens: Milliardenauftrag aus Indien für 1200 Lokomotiven

München (dpa) – Die Bahnsparte von Siemens hat aus Indien den größten Lokomotivauftrag ihrer Geschichte erhalten. Insgesamt geht es um die Lieferung von 1200 Elektroloks über einen Zeitraum von elf Jahren sowie deren Wartung und Instandhaltung für 35 Jahre, wie Siemens Mobility am Montag mitteilte. Auftraggeber der Order mit einem Volumen von rund drei Milliarden Euro vor Steuern ist die Bahngesellschaft Indian Railways. Weiterlesen

Recycling: Rohstoffe aus der urbanen Mine immer wichtiger

Von Katharina Redanz, dpa

Berlin (dpa) – Hat das Smartphone ausgedient, landet es oft in der Schublade – «kann man ja immer noch einmal gebrauchen». Rund 210 Millionen Alt-Handys lagerten im vergangenen Jahr nach Angaben des Digitalverbandes Bitkom in Haushalten in Deutschland. 87 Prozent der Bürgerinnen und Bürger verfügten demnach über mindestens ein ausrangiertes Handy. Seit 2015 habe sich diese Zahl mehr als verdoppelt.

Die Schubladenhandys zählen zur sogenannten urbanen Mine. Sie beschreibt im Gegensatz zur klassischen Rohstoffmine die menschengemachten Rohstoffvorkommen: «Alle Güter, die wir Menschen jemals geschaffen haben», erklärt Britta Bookhagen von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR). Diese sogenannten anthropogenen Lager umfassen etwa Brücken, Autos, Häuser, Waschmaschinen – und eben auch Smartphones. Aus den Handys lassen sich zum Beispiel Gold, Kupfer und Nickel gewinnen, aus Autos und Brücken vor allem Stahl.

Bei der strategischen Betrachtung der urbanen Mine spiele es zunächst keine Rolle, «ob die Güter noch aktiv genutzt und erst in absehbarer Zukunft freigesetzt werden oder ob sie bereits das Ende ihres Nutzungshorizonts erreicht haben», schreibt das Umweltbundesamt (UBA) auf seiner Webseite. Gerade Metalle und Baumineralien verblieben oftmals lange Zeit in Infrastrukturen, Gebäuden und Gütern des täglichen Gebrauchs. «Über Jahrzehnte hinweg haben sich auf diese Weise enorme Materialbestände angesammelt, die großes Potenzial als zukünftige Quelle für Sekundärrohstoffe bergen.»

Große Abhängigkeit vom Import

Rund 1,3 Milliarden Tonnen an Materialien setzt die deutsche Volkswirtschaft nach UBA-Angaben jährlich im Inland ein – hier sind sowohl Produkte wie Autos als auch reine Rohstoffe mitgezählt. Vor allem bei Metall- und Energierohstoffen ist die Bundesrepublik dabei stark von Importen abhängig, wie aus dem jüngsten Rohstoffsituationsbericht der BGR von Dezember hervorgeht. Besonders bei neu gewonnenen Metallen ist Deutschland dabei so gut wie vollständig importabhängig.

Aber: Die Rohstoffe auf der Welt sind endlich, der internationale Wettbewerb wächst, die Kosten steigen – ebenso wie der Belastungsdruck auf Naturräume und ihre Ökosysteme. Wiederaufbereitung von etwa Metallen oder Baumaterialien kann daher dazu beitragen, die natürlichen Ressourcen der Erde zu schonen – und dabei auch Treibhausgasemissionen, Grundwasserbeeinträchtigung und Biodiversitätsverlust zu reduzieren, sagt Felix Müller, beim Umweltbundesamt für das Thema Urban Mining zuständig.

Und ein Ausbau hilft nicht nur der Umwelt: «Die Vision ist, unabhängiger von Rohstoffimporten zu werden, vielmehr sollten wir mit der sekundären Gewinnung zu veritablen Rohstoffproduzenten werden. So können wir auch ein neues wirtschaftliches Feld erschließen», sagt Müller. Mit rund 550 Millionen Tonnen Material pro Jahr werden ihm zufolge die anthropogenen Lager Deutschlands angereichert.

Weit entfernt von Nachhaltigkeit

Der Experte sagt: «Solange die Materialbestände so stark wachsen, sind wir von einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft noch weit entfernt. Aber das wachsende Lager birgt das immense Potenzial, Stoffkreisläufe in Zukunft weitaus besser zu schließen als uns dies bislang gelingt. Dafür müssen wir jetzt die Weichen stellen und Rahmenbedingungen anpassen.» Derzeit werde daher auch von der Bundesregierung an einer nationalen Urban-Mining-Strategie gearbeitet.

«Abgebaut» wird in der urbanen Mine nicht mit Schaufelradbagger und Spitzhacke, sondern durch Recycling – und somit ist es bis zu einem gewissen Teil auch eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, sagt die Geologin Bookhagen. Sie stellt aber klar: «Urban Mining bezieht sich auf Produkte am Ende ihres Lebens.» Erst wenn alle anderen Wege, etwa reparieren oder weiterverkaufen, ausgeschöpft sind, geht es ums Recycling – «bitte nicht in die Schublade», sagt Bookhagen.

Derzeit liegt in den deutschen Schubladen ein wahrer Goldschatz. In einer Untersuchung von 2020 kamen Bookhagen und ihre Kolleginnen und Kollegen zu dem Ergebnis, dass in den rund 200 Millionen Smartphones in deutschen Schubladen unter anderem rund 3,4 Tonnen Gold, 1300 Tonnen Kupfer und 520 Tonnen Nickel stecken.

Material für zehn Jahre Produktion

Forscherinnen des Instituts der deutschen Wirtschaft in Köln errechneten in einem am Montag veröffentlichten Bericht, dass der Wert des Metalls der ungenutzten Handys rund 240 Millionen Euro beträgt. Mit Blick auf den Materialwert der im Jahr 2021 verkauften Smartphones von 23,5 Millionen Euro könnten demnach die Schubladenhandys den Materialbedarf für neue Smartphones für über zehn Jahre decken. Die Autorinnen schränken die Berechnung allerdings selbst ein: Die Realität sehe anders aus, «da nicht alle Schubladenhandys dem Recycling zugeführt werden und außerdem komplett recycelbar sind».

Genau das ist auch die größte Schwierigkeit beim Urban Mining, sagt Expertin Bookhagen: «Es ist sehr schwer abzuschätzen, welche Rohstoffe wie und wann zu uns zurückkommen.» Zum einen sei gar nicht klar, etwa wie viel Stahl oder Aluminium vor 50 Jahren in einem Auto oder einer Waschmaschine verbaut worden sei, noch wie das am sinnvollsten zurückzugewinnen sei und aufbereitet werde. Notwendig sei hier eine bessere Datenlage. «Fest steht: Das urbane Lager wächst und hat einen hohen Wertstoffgehalt.»

Das Gewinnen von Rohstoffen aus der urbanen Mine hat viel Potenzial, um unabhängiger von Rohstoffimporten und von steigenden Kosten zu werden, sagt auch Bookhagen. Deutschland und Europa seien im Vergleich zu anderen Teilen der Welt gut dabei. «Aber man darf nicht vergessen: Selbst wenn wir alles aus der urbanen Mine herausholen könnten, würde das unseren Rohstoffbedarf nicht decken», so die Expertin weiter. Dafür sei der Rohstoffhunger zu groß.

Weiterlesen

Flammenstrahl auf Bergehalde für Ford-Standort

Saarlouis (dpa/lrs) – Mit einem Licht- und Flammenstrahl auf der 150 Meter hohen Bergehalde Ensdorf hat die IG Metall Völklingen am Samstag ein weithin sichtbares Zeichen für den Kampf um die Ford-Arbeitsplätze in Saarlouis gesetzt. «Symbolisch steht der brennende Berg dabei für den Zustand des Ford-Standortes Saarlouis und den Unmut und den Widerstand der Beschäftigten auch im Jahr 2023», sagte der Erste Bevollmächtigte Lars Desgranges vor der Aktion.

Mit der «Aktion Feuerberg» wollten die Gewerkschafter ein weiteres Signal im Rahmen der Kampagne «Saarlouis muss leben» setzen. Die Bergehalde in Ensdorf gilt mit ihrem Saarpolygon als eines der Industriewahrzeichen des Saarlandes. Weiterlesen

Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen
Eifelzeitung E-Paper Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen