Edeka steigert Umsatz auf rund 66 Milliarden Euro

Hamburg (dpa) – Der Edeka-Verbund hat im vergangenen Geschäftsjahr den Umsatz um rund 5,6 Prozent auf 66,2 Milliarden Euro gesteigert. Die etwa 3500 selbstständigen Kaufleute der genossenschaftlichen Organisation erzielten in ihren Läden rund 36,5 Milliarden Euro, wie die Edeka-Zentrale in Hamburg mitteilte. Das seien 1,8 Milliarden Euro mehr als im Jahr zuvor.

Angesichts deutlich steigender Preise und einer hohen Inflation habe vor allem der Discounter Netto zugelegt. Dort stiegen die Umsätze den Angaben zufolge um 1,1 Milliarden auf 15,8 Milliarden Euro. Weiterlesen

Billigmodekette Primark setzt den Rotstift an

Essen (dpa) – Die Billigmodekette Primark will in Deutschland vier Geschäfte schließen und 420 Arbeitsplätze abbauen. Man sei in einigen Regionen «überrepräsentiert», und die Rentabilität in den deutschen Stores sei «auf einem inakzeptablen Niveau», hieß es in einem verschickten Schreiben des Managements an die Belegschaft.

Die Shops in Gelsenkirchen, Krefeld, Kaiserslautern und im Frankfurter Nordwestzentrum seien von der Neuausrichtung betroffen. Man werde Verhandlungen mit der Arbeitnehmerseite über die Schließungspläne aufnehmen. Weiterlesen

Einkaufsstraßen in der Krise: Das Ladensterben geht weiter

Von Erich Reimann dpa

Berlin (dpa) Verschlossenen Ladentüren, verklebte Schaufenster und abmontierte Leuchtreklamen: In immer mehr Einkaufsstraßen in Deutschland hinterlässt das Ladensterben unübersehbare Spuren. Und auch die weiteren Aussichten sind eher düster.

Allein in diesem Jahr werden nach einer Prognose des Handelsverbandes Deutschland (HDE) rund 9000 weitere Geschäfte aufgeben.Oft, weil die sinkende Kaufkraft der Menschen und die steigenden Kosten eine Weiterführung unattraktiv machen. Damit bleiben bundesweit – abgesehen von Kleinstbetrieben – laut HDE noch 311.000 Geschäfte übrig. Zum Vergleich: 2015 waren es noch fast 373.000.

«Angesichts der Zahlen der letzten Jahre müssen in allen Innenstädten und bei der Politik alle Alarmglocken läuten. Denn ohne erfolgreichen Einzelhandel haben die Stadtzentren kaum Zukunftsperspektiven», warnte am Montag HDE-Präsident Alexander von Preen. «Stirbt der Handel, stirbt die Stadt.»

Corona-Pandemie verstärkte Trend

Tatsache ist: Die Zahl der Läden in Deutschland schrumpft schon seit geraumer Zeit. Besonders stark war der Rückgang in den von der Corona-Pandemie geprägten Jahren 2020 bis 2022, als die Zahl der Geschäfte pro Jahr um 11.000 zurückging. Doch auch in den Vorkrisenjahren 2015 bis 2019 machten jährlich durchschnittlich 5000 Läden dicht.

Öffentliche Aufmerksamkeit bekommen dabei vor allem die Filialschließungen bekannter Ketten: die geplante Schließung von 47 Galeria-Karstadt-Kaufhof-Warenhäusern, die Abwickelung zahlreicher Filialen der Schuhhandelskette Görtz oder die angekündigte Verkleinerung des Filialnetzes der Modekette Gerry Weber. Doch der größte Teil der Schließungen entfällt laut HDE auf kleinere Fachhändler – auf Modeboutiquen, Schuhläden und Bäckereien.

Nicht zuletzt der Online-Handel hat in den vergangenen Jahren die Geschäftsgrundlage verändert. In der Corona-Krise haben sich noch mehr Kunden daran gewöhnt, auch über das Internet einzkaufen.

Große Ketten schließen Filialen

Es gebe viele mittelständische Händler, die ihre Boutiquen, Schuhläden, Sportfachgeschäfte oder Parfümerien sang- und klanglos abwickelten, sagte kürzlich der HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Gleichzeitig dünnten auch viele große Ketten ihre Filialnetze aus. «Das sieht man vielleicht noch nicht in den 1A-Lagen, aber man sieht es in den Stadtbezirken großer Städte, und man sieht es vor allem auch in kleineren und mittleren Städten und Gemeinden.»

Auch etliche Geschäftsmodelle, die vor kurzem noch angesagt und zukunftsorientiert wirkten, spüren angesichts der sinkenden Kaufkraft vieler Menschen plötzlich Gegenwind. «Bio-Fachgeschäfte und Hofläden stecken zum Teil in einer existenziellen Krise», sagte kürzlich der Handelsexperte Stephan Rüschen von der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) in Heilbronn. Auch viele Unverpackt-Läden mussten schließen.

Angesichts des Leerstands in vielen Städten drängt der HDE auf ein stärkeres Engagement der Kommunen. Er wünscht sich eine Gründungsoffensive, um das Ladensterben zu stoppen. «Unbürokratische und schnelle Genehmigungsprozesse für Umbauten und Umwidmungen müssen ganz oben auf die Prioritätenliste», sagte von Preen. Neuansiedlungen und Gründungen bräuchten optimale Bedingungen.

Lücken schnell schließen

Eine wichtige Rolle könne dabei der Einsatz von Ansiedlungsmanagerinnen und -manager in den Kommunen spielen. Es sei im Interesse aller Beteiligten, die Lücken in den Stadtzentren so schnell wie möglich wieder zu schließen. Ansonsten drohe eine Kettenreaktion mit noch mehr Leerständen und einer Spirale nach unten, sagte von Preen.

Dass es mit der Attraktivität vieler Innenstädte schon jetzt nicht mehr zum Besten steht, zeigte Ende vergangenen Jahres eine Befragung von fast 69.000 Menschen in 111 Innenstädten durch das Institut für Handelsforschung (IFH). Die Antworten auf die Frage: «Wie wahrscheinlich ist es, dass Sie diese Innenstadt Freund:innen oder Bekannten weiterempfehlen» waren alarmierend. In rund jeder zweiten Stadt überwog die Zahl derer, die die Innenstadt nicht weiterempfehlen würden. Nur jede vierte Stadt empfanden die Besucher als so attraktiv, dass sie Freunden zu einem Besuch raten würden. «Fakt ist, dass die Mehrzahl der deutschen Innenstädte, mehr Kritiker als überzeugte Fans hat», sagte IFH-Geschäftsführer Boris Hedde danach.

Nach Einschätzung des Hauptgeschäftsführers des Handelsverbandes Textil Schuhe Lederwaren (BTE), Rolf Pangels, bleibt nur noch wenig Zeit daran etwas zu ändern: «Wenn die Planungspolitik nicht endlich klar und deutlich gegensteuert, wird der weitere Niedergang der Innenstädte nicht mehr aufzuhalten sein.»

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Warnstreik bei Galeria-Filiale in Mainz

Mainz (dpa/lrs) – Im Tarifstreit mit dem insolventen Warenhaus-Konzern Galeria Karstadt Kaufhof sind in Mainz etwa 30 Mitarbeiter dem Aufruf der Gewerkschaft Verdi gefolgt und haben die Arbeit niedergelegt. Vor der Filiale fand am Mittwoch auch eine Kundgebung statt, wie eine Sprecherin der Gewerkschaft mitteilte. An den anderen Standorten des Unternehmens in Rheinland-Pfalz in Koblenz, Trier, Speyer und Bad Kreuznach fanden am Mittwoch keine Warnstreiks statt. Das Unternehmen teilte mit, dass alle Filialen trotz des Ausstands geöffnet seien. Weiterlesen

Schuhhändler HR Group stellt Insolvenzantrag

Osnabrück (dpa) – Zwei Wochen nach dem Insolvenzantrag des Osnabrücker Schuhhändlers Reno ist auch dessen frühere Muttergesellschaft, die HR Group, zahlungsunfähig. Das Unternehmen habe beim Amtsgericht Osnabrück für neun deutsche Gesellschaften den Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt, teilte ein Firmensprecher am Mittwoch mit. Weiterlesen

Verdi ruft zu weiteren Warnstreiks in Galeria-Filialen auf

Berlin (dpa) – Aus Protest gegen den harten Sanierungskurs beim insolventen Warenhaus-Konzern Galeria Karstadt Kaufhof hat die Gewerkschaft Verdi die Beschäftigten in zahlreichen Filialen für Mittwoch zu Warnstreiks aufgerufen. Betroffen seien Warenhäuser in Bayern, Berlin, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz, berichtete die Gewerkschaft.

Bereits am Karsamstag hatten nach Gewerkschaftsangaben knapp 1000 Galeria-Beschäftigte in Hamburg, Baden-Württemberg und Hessen die Arbeit niedergelegt. Sämtliche Filialen blieben aber nach Unternehmensangaben trotz der Warnstreiks geöffnet.

Hintergrund der Protestaktionen ist der von den Gläubigern gebilligte Sanierungsplan für das Unternehmen. Er sieht bundesweit die Schließung von 47 der 129 Filialen vor, was den Verlust von etwa 4000 Arbeitsplätzen bedeuten würde. Weiterlesen

40 Prozent der Beschäftigten bei Ikea Saarlouis im Streik

Saarlouis (dpa/lrs) – An einem Warnstreik beim Möbelhaus Ikea in Saarlouis haben sich am Donnerstag nach Gewerkschaftangaben bislang rund 40 Prozent der Beschäftigten beteiligt. «Die komplette interne Warenversorgung ist unterbrochen, weil 90 Prozent der Beschäftigten der Logistik mitmachen», sagte der Sekretär der Gewerkschaft Verdi, Thomas Müssig. «Wir sind sehr zufrieden mit der Beteiligung.» Die Kunden zeigten Verständnis für den Warnstreik, sagte er. Weiterlesen

Unverpackt-Läden in der Krise – Konzept ohne Zukunft?

Von Irena Güttel, dpa

Nürnberg (dpa) – Schon auf den ersten Blick sieht man: Hier geht etwas zu Ende. Ein leerer Lebensmittelspender reiht sich an den anderen. Bis auf getrocknete Bananenchips, Quinoa, einige Kräuter und Gewürze gibt es bei «ZeroHero» fast nichts mehr zu kaufen. Sobald alles weg ist, wird Arthur Koenig seinen Unverpackt-Laden in Nürnberg aufgeben. «Aus eigener Kraft schaffen wir das nicht mehr. Das ist finanziell nicht möglich», sagt er.

Dabei lief es eine Zeit lang so gut, dass «ZeroHero» 2019 eine zweite Filiale im nahe gelegenen Erlangen eröffnen konnte. Vielerorts in Deutschland machten damals Unverpackt-Läden auf. Doch wie Koenigs Laden stecken nun viele in der Krise. So musste Deutschlands erster Unverpackt-Laden in Kiel Ende vergangenen Jahres schließen. Auch «ZeroHero» in Erlangen ist bereits dicht. Der Passauer Laden «Tante Emmer» kämpft ums Überleben. Ist das Unverpackt-Konzept am Ende?

Ein Blick auf die Zahlen

Rund 270 geöffnete Geschäfte sind zurzeit beim Verband der Unverpackt-Läden in Deutschland registriert. Anfang 2022 waren es noch fast 340. Die Unverpackt-Branche stehe angesichts steigender Lebensmittelpreise und Kaufzurückhaltung genauso wie viele andere Fachgeschäfte vor Herausforderungen, heißt es vom Verband.

Bei «ZeroHero» begannen die Probleme mit Corona. «Davon haben wir uns eigentlich nie erholt», sagt Koenig. In der Zeit hätten sich die Menschen daran gewöhnt, schnell einkaufen zu gehen – oder online. «Der Einkauf im Unverpackt-Laden dauert natürlich länger.» Man müsse vorher überlegen, was man brauche, entsprechende Gefäße mitbringen, die Lebensmittel abfüllen und wiegen.

«Einkaufen ist etwas, das schnell gehen muss»

Aus Sicht der Nachhaltigkeitsexpertin Petra Süptitz vom Nürnberger Konsumforschungsunternehmen GfK ist das ein Grund für die Schwierigkeiten der Unverpackt-Läden. «Wir sind alle gestresst und haben viel zu tun. Einkaufen ist etwas, das schnell gehen muss.» Zudem kauften viele Menschen zurzeit sehr preisbewusst ein, sagt Süptitz. Nachhaltige Produkte seien ihnen zwar nach wie vor wichtig. «Sie kaufen diese aber nicht mehr im Fachhandel, sondern im Discounter oder als Handelsmarken.»

Marie Delaperrière, die ihren Unverpackt-Laden in Kiel wegen des schleichenden Rückgangs bei der Kundschaft seit Corona Ende 2022 schließen musste, sieht auch psychologische Gründe: «Die Leute haben die Assoziation, das ist ein schöner kleiner Laden, der muss teuer sein.»

Delaperrière hält diese Einschätzung nicht für gerechtfertigt. «Meine Preise waren dieselben wie im Bio-Markt oder auf dem Wochenmarkt.» Sie selbst erlebt aber eine Verschiebung der Prioritäten, wofür die Leute angesichts der Inflation ihr Geld ausgeben: «In den Restaurants ist am Wochenende immer alles ausgebucht.» Ähnlich sieht es auch Koenig. «Die Deutschen sparen bei den Lebensmitteln als erstes.» Freizeitaktivitäten, Reisen oder das Auto seien ihnen wichtiger.

«Der Hype ist nicht mehr da»

Bisher konnte Carola Böhm ihren Unverpackt-Laden «Tante Emmer» in Passau noch über Wasser halten – auch dank einer Spendenaktion im vergangenem Jahr. «Damit konnten wir uns über die Monate retten», sagt die Inhaberin. «Doch jetzt ist es wieder schwierig.» Als vor Corona überall Unverpackt-Läden eröffneten, sei das Interesse an dem neuen Konzept groß gewesen. Doch das habe stark nachgelassen, hat sie festgestellt. «Der Hype ist nicht mehr da. Es kommt keine neue Laufkundschaft.»

Dazu komme die Konkurrenz großer Supermärkte, die zum Teil auch Unverpackt-Stationen eingerichtet haben, sagt sie. Diese könnten aber zu ganz anderen Preisen einkaufen als ein kleiner Laden und seien von der Lage her meist besser mit dem Auto erreichbar. Außerdem habe sich auch bei den Verpackungen viel getan, sagt Böhm. Viele seien nachhaltig oder würden zumindest damit werben – und das reiche manchen Menschen auch schon, wenn sie umweltbewusster konsumieren wollten.

Sie selbst will nun das Konzept ihres Ladens umstellen – wie genau überlegt sie gerade. «Das reine Unverpackt-Konzept ist bei uns hier am Standort nicht mehr durchführbar», sagt sie.

Ist die Unverpackt-Idee also gescheitert? Nein, meint die GfK-Expertin Süptitz. «Die Unverpackt-Läden treffen vom Grundkonzept den Nerv der Zeit. Es ist eher eine Frage, wie man es richtig macht und seine Kundschaft begeistert.» Auch beim Verband der Unverpackt-Läden blickt man trotz allem optimistisch in die Zukunft: 115 neue Läden sind demnach gerade in Planung.

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Onlinehändler spüren weiter Gegenwind

Berlin (dpa) – Der Onlinehandel leidet weiter unter der Kaufzurückhaltung vieler Menschen in Deutschland. Im ersten Quartal 2023 lagen die Online-Umsätze bei Waren mit 19,4 Milliarden Euro um 15 Prozent unter dem Vorjahresniveau, wie der E-Commerce-Verband bevh mitteilte. Besonders stark waren die Einbußen demnach beim Verkauf von Schuhen und Bekleidung, Schmuck und Uhren sowie bei Computern und anderen Elektronikartikeln.

«Nicht dringend benötigte Einkäufe etwa von Mode, Schmuck und Unterhaltungsartikeln werden von den Menschen zurückgestellt», sagte der stellvertretende bevh-Geschäftsführer Martin Groß-Albenhausen. Besser sehe es in Sortimenten aus, die der täglichen Versorgung oder dem häuslichen Alltag dienten. Unter allen 20 vom Verband untersuchten Warenkategorien war der Online-Lebensmittelhandel mit einem Plus von 3,7 Prozent die einzige Bestellkategorie mit einem leichten Wachstum. Weiterlesen

Kette Wasgau meldet Rekordumsatz und Gewinnrückgang

Pirmasens (dpa/lrs) – Der Pirmasenser Lebensmittelkonzern Wasgau hat seinen Umsatz im vergangenen Jahr um 7,5 Prozent auf den Rekordwert von 607 Millionen Euro erhöht. Der Gewinn nach Steuern fiel aber um 29 Prozent auf 5,6 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. Als Grund nannte es die Energiepreise und zunehmende Versorgungsstörungen in den globalen Lieferketten. Für 2023 erwartet Wasgau einen leichten Umsatzanstieg, aber einen weiteren deutlichen Rückgang des Betriebsergebnisses. Wasgau gehört mit 3647 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu den größten Arbeitgebern der Region.

Galeria Karstadt Kaufhof bekommt neuen Chef

Essen (dpa) – Der schwer angeschlagene Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof bekommt einen neuen Chef. Nach dem Ende des laufenden Insolvenzverfahrens soll der frühere Kaufhof-Chef Olivier van den Bossche die Leitung des letzten großen deutschen Warenhauskonzerns übernehmen, wie das Unternehmen mitteilte.

Der bisherige Galeria-Chef Miguel Müllenbach wechselt nach drei Jahren an der Konzernspitze in die Geschäftsführung der Galeria-Muttergesellschaft Signa Retail. Außerdem wird er künftig im Galeria-Aufsichtsrat sitzen. Mit dem Abschluss des Insolvenzverfahrens rechnet der Konzern Anfang Mai. Weiterlesen

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