Spar-Weihnachten: Trend zu weniger Geschenken besorgt Handel

Einzelhandel
Von Erich Reimann, dpa

Berlin (dpa) – Weniger Geschenke, kleinere Weihnachtsbäume und preiswerteres Festessen: Viele Menschen in Deutschland müssen angesichts der hohen Inflation zu Weihnachten den Gürtel enger schnallen. Im Handel sorgt das für Unruhe. Rund 70 Prozent der Händler rechnen nach einer Branchenumfrage des Handelsverbandes Deutschland (HDE) mit einem schlechteren Weihnachtsgeschäft als im Vorjahr.

Tatsächlich scheint sich Deutschland auf Spar-Weihnachten einzustellen: Mehr als die Hälfte der Verbraucherinnen und Verbraucher wollen in diesem Jahr angesichts der hohen Energie- und Lebensmittelpreise weniger Geld für Weihnachtsgeschenke ausgeben oder sogar ganz darauf verzichten. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur hervor.

Die Hälfte will weniger oder nichts ausgeben

Jeder Fünfte will demnach «deutlich weniger» Geld für Weihnachtsgeschenke in die Hand nehmen. Weitere 22 Prozent planen «etwas weniger» auszugeben. Immerhin 8 Prozent gaben an, im Gegensatz zu früher sogar ganz auf Geschenke verzichten zu wollen. Aber nicht nur bei den Geschenken, auch rund um das Fest wollen viele den Gürtel enger schnallen. Jeder Fünfte (18 Prozent) will dieses Jahr auf einen Weihnachtsbaum verzichten oder zumindest ein kleineres Exemplar kaufen. Rund 17 Prozent der Befragten wollen weniger für das Weihnachtsessen ausgeben. Weiterlesen

Ikea erholt sich von Corona-Dämpfer

Hofheim (dpa) – Ikea Deutschland hat nach Umsatzeinbußen in der Corona-Pandemie wieder bessere Geschäfte gemacht. Der Möbelhändler führte den Umsatzanstieg auf die Rückkehr von Kunden in die Filialen sowie eine gestiegene Nachfrage nach Möbeln für das Homeoffice zurück. Der Erlös im Geschäftsjahr 2021/2022 (bis Ende August) stieg um gut 7 Prozent auf fast 5,7 Milliarden Euro, wie das Unternehmen in Hofheim am Taunus mitteilte.

Ikea hatte im Dezember auch Preiserhöhungen von neun Prozent im weltweiten Schnitt angekündigt und auf Lieferengpässe und teurere Rohstoffe verwiesen. Wie stark die Preise in Deutschland anzogen, wollte Deutschland-Geschäftsführer Walter Kadnar nicht sagen und hielt sich auch zu künftigen Schritten bedeckt. Weiterlesen

Handel hofft auf Rückkehr der Kunden vor Weihnachten

Berlin (dpa) – Die stark gestiegenen Preise haben vielen Menschen die Lust auf einen Einkaufsbummel genommen. Doch vor dem Weihnachtsgeschäft keimt im Handel etwas Hoffnung. Nach einer Branchenumfrage sind die Menschen wieder etwas eher bereit, sich etwas anzuschaffen.

Der monatelange Abwärtstrend der Verbraucherstimmung halte nicht mehr an, teilte der Handelsverband Deutschland in Berlin mit. Beim eigenen Einkommen und der Wirtschaftsentwicklung sind die Menschen demnach etwas optimistischer als zuletzt. Zugleich wollten die Menschen aber auch mehr sparen als zuvor. Weiterlesen

Starbucks meldet Rekordumsatz – Gewinn bricht trotzdem ein

Seattle (dpa) – Trotz höherer Preise bleibt Starbucks gefragt – die weltgrößte Café-Kette hat im Sommer Rekordumsatz gemacht. Im Geschäftsquartal bis Anfang Oktober legten die Erlöse gegenüber dem Vorjahreswert um drei Prozent auf den bisherigen Höchstwert von 8,4 Milliarden Dollar (8,6 Mrd Euro) zu, wie Starbucks am Donnerstag nach US-Börsenschluss mitteilte. Gestiegene Ausgaben etwa für höhere Löhne ließen den Gewinn dennoch kräftig sinken. Unterm Strich verdiente Starbucks 878 Millionen Dollar – nur rund halb so viel wie vor einem Jahr. Trotzdem übertrafen die Zahlen die Erwartungen. Die Aktie machte nachbörslich zunächst einen Kurssprung um vier Prozent.

 

Galeria-Schieflage: Forderungen nach Benko-Beteiligung

Essen (dpa) – Nachdem Galeria Karstadt Kaufhof erneut ein Schutzschirmverfahren angemeldet hat, fordern Gewerkschafter und Politiker eine starke finanzielle Beteiligung des Eigentümers René Benko an der Rettung des angeschlagenen Warenhauskonzerns. Die Belegschaft frage sich, «wo der Eigentümer ist in dieser existenziell höchst bedrohlichen Situation für 17.400 Menschen und ihre Familien», sagte Verdi-Bundesvorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger. Es müsse jetzt zusätzliches Geld ins Unternehmen. «Da gibt es klare Erwartungen an den Eigentümer.»

Vor dem Hintergrund der Energiekrise und der Konsumflaute hatte das Management am Montag bekanntgegeben, dass mindestens ein Drittel der 131 Kaufhäuser in Deutschland geschlossen werden sollen und betriebsbedingte Kündigungen unvermeidlich sind. Gewerkschafterin Nutzenberger forderte den Erhalt möglichst vieler Arbeitsplätze. Die Konzernführung müsse ein tragfähiges Zukunftskonzept präsentieren. «Die Beschäftigten haben viele konkrete Vorschläge für eine erfolgreiche Zukunft gemacht, die im Management wenig Gehör gefunden haben.» Weiterlesen

Elektronikhändler Ceconomy übertrifft Erwartungen

Düsseldorf (dpa) – Der Elektronikhändler Ceconomy hat sich mit seinen Ketten Media Markt und Saturn in der Konsumflaute bislang besser behauptet als erwartet – nicht zuletzt dank zusätzlicher Werbung. Insgesamt steigerte der Handelsriese seinen Umsatz im Ende September abgelaufenen 4. Quartal des Geschäftsjahres 2021/22 im Vergleich zur Vorjahresperiode um 1,3 Prozent auf gut 5,2 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Mittwoch in Düsseldorf mitteilte. Der Konzern übertraf dadurch sowohl die eigenen Prognosen, als auch die Erwartungen der Analysten. Diese hatten mit einem Umsatzrückgang gerechnet.

«Unsere robuste Entwicklung zum Ende des abgelaufenen Geschäftsjahres zeigt, dass unsere Maßnahmen greifen», sagt Ceconomy-Chef Karsten Wildberger. Dies sei nicht zuletzt auf verstärkte und fokussierte neue Marketingkampagnen zurückzuführen. Allerdings hinterließ die Verkaufsoffensive Spuren beim Gewinn. Das operative Ergebnis (bereinigtes Ebit) liege im 4. Quartal unter dem Vorjahresniveau, berichtete der Konzern. Der positive Effekt der gestiegenen Umsätze werde durch die niedrigeren Produktmargen mehr als wettgemacht. Weiterlesen

Post rechnet im Weihnachtsgeschäft mit großen Paketmengen

Bonn (dpa) – Die Deutsche Post DHL blickt trotz drohender Rezession mit etwas Optimismus auf das anstehende Weihnachtsgeschäft. Man rechne an einzelnen Spitzentagen vor Heiligabend mit jeweils bis zu 11 Millionen Sendungen, teilt der Konzern in Bonn mit. Das ist der gleiche Maximalwert wie Ende 2021.

Sollte die Prognose stimmen, würde sich die Post gut schlagen. Konkurrent DPD rechnet für sein Geschäft mit einem niedrigeren Tageshöchstwert als 2021 und begründet dies mit der hohen Inflation und konjunkturellen Schwächen, wodurch weniger Pakete verschickt werden.

Das Weihnachtsgeschäft ist die wichtigste Zeit für die Paketbranche. Je nach Definition sind damit das vierte Jahresquartal gemeint oder die letzten zwei Monate des Jahres. In dieser Zeit kaufen die Menschen besonders viel im Online-Handel ein, Rabatt-Aktionen wie der Black Friday kurbeln den Konsum zusätzlich an. Corona-Einschränkungen waren in der Weihnachtszeit 2020 und 2021 ein Wachstumstreiber, in diesem Jahr dürfte dies nicht mehr der Fall sein. Weiterlesen

Konsumflaute setzt Handel zu – Ideen für Innenstädte gesucht

Preise
Von Christine Schultze, dpa

Berlin/Hanau (dpa) – Steigende Energiekosten und Umsatzausfälle wegen der Konsumflaute bringen den stationären Einzelhandel weiter unter Druck. Vor allem in den Innenstädten könnte sich das Ladensterben in den kommenden Monaten beschleunigen, fürchtet der Handelsverband Deutschland (HDE).

Die von der Bundesregierung in Aussicht gestellten Milliardenhilfen gegen hohe Energiekosten müssten deshalb auch den Einzelhändlern zugutekommen. «Ansonsten könnten wir ein Desaster in vielen Innenstädten erleben», sagt ein HDE-Sprecher und mahnt: «Stirbt der Handel, stirbt die Stadt.» Gerade in der Krise gelte es zudem, mit Investitionen gegenzusteuern. Weiterlesen

Galeria Karstadt Kaufhof «erneut in bedrohlicher Lage»

Essen (dpa) – Deutschlands letzte große Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof befindet sich nach den Worten ihres Vorstandschefs Miguel Müllenbach «erneut in bedrohlicher Lage». In einem Mitarbeiterbrief, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, berichtete der Manager, der Krieg in der Ukraine und die hohe Inflation hätten Galeria schwer getroffen und das Unternehmen bei seinen zunächst vielversprechenden Sanierungsbemühungen stark zurückgeworfen.

In dem Brief beschrieb der Galeria-Chef nachdrücklich die Probleme der Warenhauskette. Allein für Energie müsse das Unternehmen in den kommenden zwei Jahren über 150 Millionen Euro mehr aufwenden als bislang geplant. Außerdem schränkten sich die Menschen in ihrem Konsum auf das Nötigste ein. Das gefährde die Zukunft des Unternehmens. Weiterlesen

Amazon-Beschäftigte in Koblenz weiter im Streik: Kundgebung

Koblenz (dpa/lrs) – Beschäftigte bei Amazon in Koblenz haben am Mittwoch ihren 48-stündigen Streik fortgesetzt. Dieser werde noch bis Mitternacht dauern, sagte eine Sprecherin der Gewerkschaft Verdi. Insgesamt werde mit etwa 500 streikenden Menschen gerechnet. Am Mittwoch trafen sie sich zu einer Kundgebung vor dem Eingangstor des Unternehmens. Dort bekräftigten Gewerkschaftsvertreter in ihren Ansprachen noch einmal die Verdi-Forderungen. «Wir sind es wert», stand etwa auf Transparenten. Weiterlesen

Bei Bio wird gespart – In Fachmärkten bleiben die Kunden weg

Von Erich Reimann, dpa

Immer mehr Reformhäuser, Naturkostläden und Bio-Supermärkte kämpfen ums Überleben. Denn die Deutschen greifen zwar auch in der aktuellen Krise gerne zu Bio-Produkten. Aber sie achten dabei mehr auf den Preis.

Düsseldorf (dpa) – In der Corona-Pandemie gehörten Bio-Supermärkte, Reformhäuser und Naturkostläden noch zu den Krisengewinnern. Doch seitdem infolge des Ukrainekrieges die Energie- und Lebensmittelpreise explodieren, hat sich das Bild gewandelt. Die Kunden bleiben weg. Selbst traditionsreiche Biohändler kämpfen mittlerweile ums Überleben.

«Bio-Supermärkte, Reformhäuser und Naturkostläden erleiden zurzeit deutliche Umsatzeinbußen», sagte der Handelsexperte Robert Kecskes vom Marktforschungsunternehmen GfK der Deutschen Presse-Agentur. Der Grund: Angesichts knapper Kassen kaufen viel Verbraucherinnen und Verbraucher Bioprodukte immer öfter im Supermarkt oder beim Discounter. Weiterlesen

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