Zahl der Apotheken schrumpft im Rekordtempo

Berlin (dpa) – Die Zahl der Apotheken in Deutschland sinkt immer weiter. Ende vergangenen Jahres zählte die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (Abda) 18.068 Betriebsstätten. Der Rückgang um 393 sei der größte jährliche Verlust in der Geschichte der Bundesrepublik, teilte der Verband mit.

Dabei sei nicht nur die Zahl der selbstständigen Apothekerinnen und Apotheker gefallen, sondern erstmals auch die Zahl der von ihnen betriebenen Filialen. Die Apothekendichte in Deutschland liege bei 22 Apotheken pro 100.000 Einwohnern und damit weit unter dem europäischen Durchschnitt von 32. Weiterlesen

Sanierung von Galeria nimmt wichtige Hürde

Essen (dpa) – Die Sanierungsbemühungen beim schwer angeschlagenen Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof haben eine wichtige Hürde genommen. Das Amtsgericht Essen eröffnete das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung für den Handelsriesen, wie aus einer Mitteilung des Gerichts hervorging. Zuvor hatte Unternehmensangaben zufolge der vorläufige Gläubigerausschuss einstimmig für die Fortsetzung der Eigenverwaltung gestimmt.

Das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung schließt an das bisherige Schutzschirmverfahren an. Galeria hatte dem Gericht zuvor den in den vergangenen Monaten erarbeiteten Insolvenzplan mit den Details des Sanierungskonzeptes vorgelegt. Weiterlesen

Einzelhandel rechnet mit schwierigem Jahr

Berlin (dpa) – Die Konsumstimmung in Deutschland hat sich angesichts schnell steigender Preise und sinkender Realeinkommen stark eingetrübt. Der Einzelhandel rechnet deshalb in diesem Jahr mit dem heftigsten Nachfrageeinbruch seit mehr als zehn Jahren. Zwar dürften die Umsätze wegen der Inflation nominal um zwei Prozent steigen, wie der Handelsverbandes Deutschland (HDE) am Dienstag prognostizierte. Real – also inflationsbereinigt – rechnet die Branche jedoch mit Umsatzrückgängen von drei Prozent. Einen solchen Einbruch hat es laut HDE seit der Finanzkrise 2009 nicht mehr gegeben.

Warnsignal Weihnachten

Dass die Situation ernst ist, bekam der Einzelhandel schon im Weihnachtsgeschäft zu spüren. Sonst eine sichere Bank für gute Geschäfte, enttäuschte die Geschenksaison die Erwartungen diesmal auf breiter Front. Die Umsätze lagen dem Statistischen Bundesamt zufolge im Dezember real um 6,4 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Selbst der erfolgsverwöhnte Internet- und Versandhandel verzeichnete ein reales, kalender- und saisonbereinigtes Minus von 7,2 Prozent. «Das Weihnachtsgeschäft ist nicht so gelaufen, wie wir es uns gewünscht hätten», sagte HDE-Präsident Alexander von Preen. Weiterlesen

Einzelhandel rechnet mit schwierigem Jahr

Berlin (dpa) – Angesichts von Inflation und Konsumflaute rechnet der Einzelhandel in Deutschland in diesem Jahr mit eher schlechten Geschäften. Der Umsatz werde preisbereinigt voraussichtlich um drei Prozent zurückgehen, prognostizierte der Handelsverband Deutschland (HDE) am Dienstag. Nur wegen der Inflation werde der Umsatz nominal – mit Preiserhöhungen eingerechnet – um zwei Prozent steigen. Weiterlesen

Einzelhändler verlieren Geschäft

Wiesbaden (dpa) – Der deutsche Einzelhandel hat im vergangenen Jahr weniger umgesetzt als 2021. Preisbereinigt lagen die Umsätze 0,6 Prozent unter dem Vorjahreswert, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag berichtete.

Einzig die starken Preiserhöhungen waren letztlich dafür verantwortlich, dass zum Jahresende ein nominaler Rekordumsatz in den Kassen landete, der das bisherige Rekordjahr 2021 um 7,8 Prozent übertraf. Das Bundesamt korrigierte mit den Angaben vorläufige Berechnungen vom 6. Januar nach unten. Weiterlesen

Auch Onlinehandel leidet unter Konsumflaute

Berlin (dpa) – Auch online haben sich die Menschen in Deutschland im vergangenen Jahr weniger geleistet. Im vergangenen Jahr sank der Umsatz im E-Commerce um rund 5 Prozent auf 101,7 Milliarden Euro, wie der Branchenverband bevh mitteilte.

«Besonders bei Mode, Hobby und Freizeit sowie Unterhaltungselektronik brechen aktuell Spontaneinkäufe weg», sagte der stellvertretende Hauptgeschäftsführer des Verbandes, Martin Groß-Albenhausen. Umsätze mit Konsumgütern wie Lebensmitteln, Beautyprodukten und Medikamenten seien dagegen stabil.

Der Brutto-Umsatz mit Waren sank im E-Commerce 2022 laut bevh nominal – also nicht inflationsbereinigt – sogar um 8,8 Prozent auf 90,4 Milliarden Euro. Gleichzeitig konnten allerdings die Umsätze mit digitalen Dienstleistungen wie Urlaubsbuchungen oder Konzertticketverkäufen nach den Lockdowns der ersten Pandemiejahre wieder deutlich um 39,9 Prozent auf 11,25 Milliarden Euro gesteigert werden. Weiterlesen

Milliardengeschäft mit gefälschten Uhren

Von Christiane Oelrich, dpa

Biel (dpa) – Es knirscht gewaltig, wenn eine gigantische Walze Tausende Uhren plattmacht: Glas splittert, Gehäuse bersten. Solche Zerstöraktionen veranstaltet der Schweizer Uhrenindustrieverband FH. 15.000 Stück waren es vor zwei Jahren. Die Ware? Gefälschte Markenartikel wie von Rolex, Breitling oder Patek Philippe. Der Kampf gilt kriminellen Banden, die damit Milliarden verdienen. Schweizer Uhren werden gern kopiert, weil sie weltweit gefragt sind.

Der Verband legt Exportzahlen für das vergangene Jahr vor. 2021 schaffte die Branche Rekordexporte von gut 22 Milliarden Franken (heute etwa gleich Euro). Es gab einmal Schätzungen, wonach doppelt so viel gefälscht wie exportiert wird, aber die wahre Zahl weiß niemand.

Mit dem wachsenden Onlinehandel nähmen auch die illegalen Geschäfte zu, sagt Yves Bugmann, Leiter der FH-Rechtsabteilung. Das habe in der Pandemie, als noch mehr Leute den Onlinehandel entdeckten, noch einen Schub bekommen. Die Detektive des Verbands entdeckten jährlich rund eine Million unseriöse Angebote, die dann über die Plattformbetreiber aus dem Netz genommen würden.

Verein will Verbraucher sensibilisieren

Ein Klassiker bei Touristen ist die Rolex für 20 oder 30 Dollar vom Straßenmarkt oder Strand in Asien. So etwas zu kaufen, sei kein Kavaliersdelikt, wie viele meinten, sagt Eveline Capol, Leiterin der Geschäftsstelle des Schweizer Vereins Stop Piracy. «Sie unterstützen damit die organisierte Kriminalität.» Der Verein will Verbraucher sensibilisieren. Viele kämen ins Nachdenken, wenn sie erführen, dass Fälscherware unter übelsten Bedingungen hergestellt werde. Kinderarbeit kann nicht ausgeschlossen werden.

Die Industriestaatenorganisation OECD hat für die Schweizer Uhren- und Schmuckhersteller 2021 Milliardenverluste durch Fälschungen errechnet. Schon 2018 seien ihnen 1,7 Milliarden Euro entgangen. Die EU schätzt, dass nachgeahmte Produkte – also auch Kleidung, Werkzeug oder Medikamente – fast sieben Prozent ihrer Einfuhren ausmachen. «Sie sind eine bedeutende Einnahmequelle für kriminelle Vereinigungen», berichtete sie 2021.

Für den Uhrenverband sind laut Bugmann weltweit Hunderte Anwälte und Ermittler tätig, auch bei der Fußballweltmeisterschaft in Katar. «Wir konnten die Märkte reinigen.» Vor dem Start der WM hätten Detektive gefälschte Ware in Läden ausfindig gemacht. Die Polizei sei dann mit Razzien gefolgt. «Zusammen mit unseren Partnern beschlagnahmen wir jedes Jahr zwei bis drei Millionen Uhren und Begleitmaterial wie Schatullen oder Garantiescheine», sagt Bugmann.

Es ist eine gigantische Zahl, aber der Fachjournalist Thomas Gronenthal, der sich seit Jahren mit dem illegalen Markt beschäftigt und nach eigenen Angaben Fälscherfabriken in China besucht hat, lacht darüber. «Das ist die Spitze eines Eisbergs», sagt er. «Für jeden Hersteller oder Händler, dem das Handwerk gelegt wird, tauchen gleich drei neue am Horizont auf.» Nach seiner Beobachtung wird viel Gefälschtes in geschlossenen Gruppen in sozialen Medien verkauft. «Manchen Leuten machen Dinge, die kriminell riechen, auch Spaß. Das ist ein bisschen wie Steuerhinterziehung.»

«Superklone» und «Frankenwatch»

In solchen Gruppen geht es nicht um die Strand-Rolex, sondern oft um «Superklone»: Fälschungen von hoher Qualität, die auch mal ein paar Tausend Euro kosten. Das ist immer noch ein Bruchteil des Preises vieler echter Uhren. Manche Teilnehmer besäßen sogar auch Originale. «Die haben es nicht nötig, mit einer Fälschung auf dicke Hose zu machen», sagt Gronenthal. Sie bestellten etwa, um die falsche Rolex im Urlaub zu tragen. Das echte Stück sei im Safe. Neben den Superklonen gibt es auch die «Frankenwatch» – in Anlehnung an das Monster von Frankenstein, das aus Leichenteilen geschaffen wurde: Uhren, die teils aus echten, teils aus nachgemachten Teilen bestehen.

Der Uhrenverband schult Polizei und Zollbehörden in vielen Ländern, damit sie mehr Gefälschtes erkennen und aus dem Verkehr ziehen. Beim Schweizer Zoll steigen die Zahlen zwar deutlich: 2020 wurden gut 50 Prozent mehr Warensendungen abgefangen als im Jahr davor. 2021 waren es erneut 35 Prozent mehr. In absoluten Zahlen waren es etwa 2021 vergleichsweise wenig: 5959 Sendungen – angesichts von Hunderttausenden Paketen, die allein die Post jeden Tag bearbeitet.

Der Zoll sei überall überfordert, sagt Gronenthal. Er schult selbst Pfandhäuser oder Juweliere, die gebrauchte Ware verkaufen, damit sie Gefälschtes erkennen können. Er nutze zu Demonstrationszwecken selbst Plagiate. «Ich habe in den letzten Jahren sicher 300 Stücke bestellt – nicht ein einziges Mal ist eine Sendung konfisziert worden.» Die Ware werde aus China oft über Länder nach Europa gebracht, die für laxe Zollkontrollen bekannt seien, Spanien etwa.

Hotspots für den Umschlag gefälschter Uhren sind nach Angaben von Bugmann die Arabischen Emirate, die Türkei und Länder in Asien. «Auch überall, wo es Tourismus gibt.» Hersteller sitzen nach Angaben der OECD vor allem in China (gut 53 Prozent) und Hongkong (24 Prozent). Mit weitem Abstand folgen Singapur und die Türkei.

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Rewe trennt sich Ende 2024 von Payback

Köln (dpa) – Der Handels- und Touristikkonzern Rewe beendet zum Jahresende 2024 die Kooperation mit dem Kundenbindungsprogramm Payback. Der Handelsriese und das Loyalty-Programm hätten ihre Zusammenarbeit noch einmal um zwei Jahre verlängert, teilte eine Rewe-Sprecherin am Montag mit. Danach werde der Konzern aber «andere und/oder eigene Wege gehen». Zuvor hatte die «Lebensmittel Zeitung» darüber berichtet. Weiterlesen

Galeria soll in ein paar Jahren profitabel sein

Essen (dpa) – Der schwer angeschlagene Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof soll nach den Plänen des Generalbevollmächtigten Arndt Geiwitz in drei bis vier Jahren wieder schwarze Zahlen schreiben. Voraussetzung dafür seien aber harte Einschnitte im Filialnetz und eine spürbare Verringerung der Mitarbeiterzahl, sagte Geiwitz der «Wirtschaftswoche» und der «Lebensmittel-Zeitung». Genaue Zahlen zu den Filialschließungen und dem Stellenabbau nannte er nicht. Weiterlesen

Studie: Preisanstieg bei Bio-Lebensmitteln geringer

Berlin (dpa) – Ob Butter, Möhren oder Eier: Die Preise für etliche Bio-Lebensmittel sind nach einer aktuellen Studie in den vergangenen Monaten deutlich weniger stark gestiegen als die Preise für konventionelle Produkte. «Bio wirkt als Inflationsbremse», fasste der Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) das Ergebnis einer Untersuchung zusammen, die die Preise von Grundnahrungsmitteln im Herbst 2022 mit denen im Herbst 2021 verglich. Ihr Fazit: Während sich die Preisschraube bei konventionell erzeugten Produkten teils drastisch nach oben drehte, zeigte sich Bio preisstabiler.

Beispiel Butter: Für konventionell erzeugte Butter mussten Kundinnen und Kunden der Studie zufolge im Herbst 2022 im Lebensmittelhandel fast 60 Prozent mehr zahlen als ein Jahr zuvor. Die Preise für Bio-Butter erhöhten sich dagegen bei den Discountern um 35 Prozent und in Supermärkten um 29 Prozent. Weiterlesen

Galeria: Mehrere Interessenten für Warenhausfilialen

Essen (dpa) – Bei der vor großen Einschnitten in ihr Filialnetz stehenden Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof haben mittlerweile «mehrere Bieter» Interesse an der Übernahme von Geschäften geäußert. «Aufgrund der laufenden Gespräche mit Vermietern und möglichen Erwerbern steht zum jetzigen Zeitpunkt nicht fest, welche Filialen weiterbetrieben oder geschlossen werden», teilte Deutschlands letzte große Warenhauskette am Dienstag mit. Zu den Interessenten machte das Unternehmen keine Angaben.

Doch hat die Dortmunder Modehandelskette Aachener bereits berichtet, dass sie mit der Warenhauskette Gespräche über die Übernahme «einer größeren Zahl von Galeria-Standorten» führe. «Sollte es zu Übernahmen kommen, wird allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der betroffenen Filialen das Angebot gemacht, den Arbeitsplatz zu behalten», kündigte die Kette an. Zur Frage, welche Standorte für sie in Frage kommen, äußerte sich Aachener nicht. Weiterlesen

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