Minister Habeck: Weltklimakonferenz muss Ergebnisse bringen

Berlin (dpa) – Kurz vor dem Beginn der Weltklimakonferenz in Ägypten hat Bundesklimaminister Robert Habeck (Grüne) die Dringlichkeit von Maßnahmen gegen die Erderwärmung betont. «Die Weltgemeinschaft bewegt sich nicht schnell genug in Richtung Klimaneutralität», sagte Habeck in einer am Samstag auf Twitter veröffentlichten Videobotschaft. Die Tendenz sei «eher so, dass man wirklich vor der Größe der Aufgabe langsam erschauert». Beim Klimaschutz gehe es nicht darum, das Klima selbst zu schützen, sondern um das Überleben der Menschheit, betonte Habeck. «Klimaschutz ist Menschenschutz – und das ist, glaube ich, nicht allen in der Dringlichkeit klar.» Weiterlesen

SOS Humanity widerspricht Darstellung Italiens

Rom (dpa) – Die deutsche Hilfsorganisation SOS Humanity hat der Darstellung von Italiens Innenminister Matteo Piantedosi widersprochen, wonach das Schiff «Humanity 1» die Einfahrt in italienische Gewässer forciert habe. «Wir hatten nie die Absicht, ohne die Zuweisung des Hafens der zuständigen Behörden nach Catania zu fahren», sagte Sprecherin Petra Krischok der Deutschen Presse-Agentur am Samstag.

Das Schiff mit knapp 180 geretteten Bootsmigranten an Bord sei vor der Ostküste Siziliens wegen des schlechten Wetters in die Gewässer Italiens gefahren, so Krischok. Allerdings erst nachdem die Hafenbehörde Catanias dies «ausdrücklich erlaubt» habe. Die Behörden hätten verlangt, dass die «Humanity 1» nicht näher als sechs nautische Meilen an die Küste heranfahren dürfe, woran sich die Crew gehalten habe. Weiterlesen

Tafeln verzeichnen Anstieg um 50 Prozent

Düsseldorf (dpa) – Die Tafeln in Deutschland haben noch nie so vielen bedürftigen Menschen geholfen wie zurzeit. «Seit Jahresbeginn verzeichnen wir einen Anstieg der Kundinnen und Kunden von 50 Prozent», sagte der Vorsitzende des Dachverbands Tafel Deutschland, Jochen Brühl, der Düsseldorfer «Rheinischen Post» (Samstag). Insgesamt kämen etwa zwei Millionen Menschen.

Gleichzeitig seien die Lebensmittelspenden zurückgegangen. «Rund ein Drittel der Tafeln sind so überlastet, dass sie Aufnahmestopps verhängen mussten», sagte Brühl. Hilfesuchende Menschen wegzuschicken sei für Helfer aber psychisch enorm belastend.

Auffällig seien die Einzelschicksale, so Brühl: «Die Menschen haben große Existenzängste und Sorgen, wie sie Lebensmittel, Wohnen, Heizen zahlen können.» Die Tafeln könnten aber nicht auffangen, «was der Staat nicht schafft». Die staatlichen Hilfen seien «unzureichend» und kämen zu spät. «Menschen, die zu den Tafeln kommen, haben keine Reserven. Armutsbetroffene Menschen brauchen jetzt schnelle Hilfen.» Weiterlesen

Werft verlassen: Ems-Überführung eines Kreuzfahrtschiffs

Papenburg (dpa) – Die Papenburger Meyer-Werft hat am Samstag mit der Ems-Überführung des neu gebauten Kreuzfahrtschiffes «Arvia» begonnen. Hunderte Menschen verfolgten schon am Morgen das Verlassen des Werftgeländes, wie ein Unternehmenssprecher sagte. Die Überführung habe planmäßig begonnen und die Ankunft im niederländischen Eemshaven werde weiterhin für Sonntag erwartet, sagte der Werftsprecher. Weiterlesen

Bürgergeld vs. Gehalt: Arbeit lohnt sich weiterhin

Faktencheck
Von Sebastian Fischer und Katja Räther, dpa

Berlin (dpa) – Im Januar will die Bundesregierung das neue Bürgergeld einführen. Die Grundsicherung für Arbeitslose soll dann etwa 50 Euro höher sein als die bisherigen Hartz-IV-Leistungen und mit weniger Druck vom Jobcenter verbunden. Bereits vor den endgültigen Entscheidungen in Bundestag und Bundesrat wird diskutiert: Lohnt es sich dann überhaupt noch, arbeiten zu gehen?

Das Bürgergeld stellt mitunter Arbeitslose finanziell besser als Arbeitnehmer in Vollzeit.

Ein Vergleich von Bürgergeld allein mit dem Nettolohn einzelner Geringverdiener ist häufig irreführend. Denn finanzielle Ansprüche für Niedriglohnbezieher werden dabei nicht berücksichtigt. Weiterlesen

Klimaaktivisten setzen Protest nach Tod von Radfahrerin fort

Unfall
Von Marion van der Kraats, dpa

Berlin (dpa) – Ungeachtet des Todes einer Radfahrerin nach einem Lastwagen-Unfall in Berlin haben Klimademonstranten ihren Protest in der Hauptstadt mit Straßenblockaden fortgesetzt. Die Gruppe «Letzte Generation» veröffentlichte am Freitag bei Twitter Fotos zu den Aktionen und schrieb: «Wir setzen die Blockaden in Berlin fort.» Zugleich bat sie: «Habt Courage. Unterstützt uns!».

Die Gruppe steht nach dem Unfall, in dessen Folge die Frau starb, stark in der Kritik. Zahlreiche Politiker fordern ein härteres Vorgehen, in sozialen Netzwerken werden die Aktivisten angefeindet.

Hintergrund ist, dass ein Spezialfahrzeug, das am vergangenen Montag helfen sollte, die Verletzte unter dem Lkw zu befreien, nach Angaben der Feuerwehr in einem Stau stand. Dieser soll durch eine Aktion der «Letzten Generation» ausgelöst worden sein. Weiterlesen

Start der Weihnachtsmarktsaison: Früh, früher, Duisburg

Brauchtum
Von Gregor Tholl, dpa

Duisburg (dpa) – Da reiben sich manche ungläubig die Augen: 44 Tage vor Heiligabend eröffnet am Donnerstag (10.11.) die Stadt Duisburg ihren großen Weihnachtsmarkt in der Innenstadt. Das ist für einen so weiträumigen Weihnachtsmarkt wie den der Großstadt an Rhein und Ruhr so früh wie noch nie – ein Tag vor Sankt Martin beziehungsweise Karnevalssaisonbeginn (11.11.), 17 Tage vor dem Ersten Advent (27.11.) und eben einen Monat und zwei Wochen vor Heiligabend.

Klar: Kleinere Märkte wie etwa der «City-X-Mas» am Frankfurter Opernplatz, die Winterwelt am Potsdamer Platz in Berlin oder aber das Bayreuther Winterdorf öffneten sogar schon im Oktober. Im Essener Stadtteil Steele läuft schon seit 3. November ein Markt, in Hamburg der Wandsbeker Winterzauber seit 4. November, ebenso der Markt in Berlin-Lichtenberg.

Nach den Ausfällen der Corona-Krise sehen sich die Weihnachtsmärkte dieses Jahr mit der Energiekrise konfrontiert. Viele haben effizientere oder weniger Beleuchtung angekündigt sowie manchmal auch kürzere Tagesöffnungszeiten. Insgesamt gibt es einen Trend, die Märkte nicht mehr vor Heiligabend zu beenden, sondern auch noch zwischen den Jahren oder sogar bis Januar hinein geöffnet zu halten. Weiterlesen

Der Sumpf-Haubenpilz ist Pilz des Jahres 2023

Karlsruhe (dpa) – Er ähnelt einem Streichholz mit seinem gelben bis orangen Köpfchen: Der Sumpf-Haubenpilz ist von der Deutschen Gesellschaft für Mykologie (DGFM) mit Sitz in Karlsruhe zum Pilz des Jahres 2023 gekürt worden.

Der etwa zwei bis vier Zentimeter große Pilz mit glasig-weißem Stiel wächst vor allem in naturnahen, sumpfigen Bereichen. Dabei heben die Stile das drei bis sechs Millimeter lange Kopfteil aus dem Wasser. Der Pilz zersetzt Pflanzenreste wie Laub, Nadeln und Fichtenzapfen. Er kommt den Angaben zufolge in ganz Europa vor, in Deutschland ist der Sumpf-Haubenpilz vor allem im Bayerischen Wald, im Harz, Thüringer Wald und Schwarzwald verbreitet. Weiterlesen

Mit mäßiger Bilanz: Deutschland bei der Klimakonferenz

Klimakrise
Von Martina Herzog, dpa

Berlin (dpa) – Die Klimakonferenz in Glasgow vor rund einem Jahr hat sie noch als Greenpeace-Chefin absolviert, nun ist sie die rechte Hand von Außenministerin Annalena Baerbock im internationalen Klimaschutz: Bei der Klimakonferenz im ägyptischen Scharm el Scheich hält Jennifer Morgan die Fäden in der deutschen Delegation zusammen. Ihren Zielen bleibt sie dabei nach eigener Einschätzung treu. «Ich kämpfe für jedes Zehntelgrad weniger Erwärmung», sagte Morgan dem «Spiegel». «Daran hat sich nichts geändert.»

Dabei bringt die heutige Staatssekretärin Morgan aus Deutschland eine Klimaschutzbilanz mit, die sie in ihrem früheren Job als Aktivistin wohl mit deutlichen Worten kritisiert hätte. Nur zwei Tage vor dem Start der Beratungen in Ägypten hat der unabhängige Expertenrat die aktuellen deutschen Klimaschutzbemühungen als unzureichend abgewatscht – auch wenn die um Nüchternheit bemühten Fachleute das nie so formulieren würden. Ihr Fazit: Unwahrscheinlich, dass Deutschland sein Ziel, den Ausstoß an Treibhausgasen bis 2030 um mindestens 65 Prozent im Vergleich zu 1990 zu senken, noch schaffen kann. Weiterlesen

Abgasnormen: Industrie warnt vor Nachteilen für Verbraucher

Brüssel (dpa) – Der Verband der Automobilindustrie (VDA) warnt angesichts einer geplanten Verschärfung der EU-Abgasnormen vor Einschränkungen für Autokäuferinnen und -käufer. Bei einer Regelung «ohne Augenmaß» bestünde beispielsweise die Gefahr, dass bestimmte Modelle nicht mehr angeboten werden könnten, sagte ein VDA-Sprecher der Deutschen Presse-Agentur. Die EU-Kommission präsentiert voraussichtlich am Mittwoch Vorschläge zur neuen Abgasnorm Euro 7. Die Vorgaben sollen dafür sorgen, dass Fahrzeuge weniger Schadstoffe wie Feinstaub ausstoßen. Weiterlesen

Älteste Holzkirche Deutschlands erhält neue Orgel

Clausthal-Zellerfeld (dpa) – Die älteste Holzkirche Deutschlands erhält eine neue Orgel. Weil das alte Instrument marode war, wird in der Marktkirche zum Heiligen Geist im niedersächsischen Clausthal-Zellerfeld seit Pfingsten die neue Orgel eingebaut, wie die Vorsitzende des Kirchenvorstandes Dorothee Austen mitteilte. Am ersten Advent soll sie eingeweiht werden. Weiterlesen

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