Oktoberfest startet nass – Hoffen auf besseres Wetter

München (dpa) – Nach zwei Jahren coronabedingter Zwangspause hat in München das Oktoberfest begonnen – bei nasskaltem Wetter und mit weniger Gästen als bei der letzten Wiesn vor der Pandemie. Rund700.000 Gäste kamen nach Schätzung der Festleitung am ersten Wochenende auf das Fest. 2019 hatte die Besucherzahl bei rund einer Million gelegen. Ein wesentlicher Grund für den verhaltenen Besuch vor allem am Sonntag dürfte das Wetter gewesen sein.

Wiesn-Chef Clemens Baumgärtner (CSU) sagte am Sonntag, er freue sich über einen gemütlichen Auftakt, aber: «Für die nächsten zwei Wochen wünschen wir uns noch, dass sich Petrus wieder daran erinnert, wie anständiges Wiesn-Wetter ausschaut.» Tausende säumten trotz des Wetters die Straßen, als Trachtler und Schützen in farbenprächtigen Gewändern zum Oktoberfest zogen, darunter Gruppen aus den USA und Kanada. Weiterlesen

Die Weltflucht-Wiesn und die Spielverderber

Volksfest
Von Sabine Dobel und Britta Schultejans, dpa

München (dpa) – Stundenlanges Warten vor den Eingängen, Ansturm auf die Bierzelte, glückliche Gesichter, ausgelassen singende und tanzende Menschen. Endlich wieder Wiesn. Nach zwei coronabedingt abgesagten Festen heißt es am Samstag: Ozapft is.

Obwohl es nasskalt ist und von dem eigentlich traditionellen Wiesn-Spätsommer keine Spur, strömen die Massen heran. Schon mittags bilden sich lange Schlangen vor den Zelten, nach dem Anstich am frühen Nachmittag ging an mehreren Zelten nichts mehr: wegen Überfüllung geschlossen. «Es ist, als wenn nichts gewesen wäre», sagt Mandelverkäufer Manfred Ziegler. Weiterlesen

Klimawandel macht vor Friedhöfen nicht Halt

Tag des Friedhofs
Von Andrea Löbbecke, dpa

Wiesbaden (dpa) – Der Klimawandel wird unsere Friedhöfe verändern. Manche typischen und womöglich liebgewonnenen Blumen, Stauden und Gehölze könnten seltener werden – dafür kommen neue Sorten hinzu. Die Spuren von Hitze und Dürre der zurückliegenden Monate werden auch dieses Wochenende zum «Tag des Friedhofs» bei einem Besuch an den Grabstätten vielerorts sichtbar sein. Für Friedhofsgärtner bedeuten Sommer wie 2022 eine große Herausforderung.

Welche Pflanzen mit Trockenheit gut klar kommen – das testen die Wiesbadener Friedhofsgärtner Matthew Lynch und Stefan Grob seit diesem Jahr: In Reih’ und Glied stehen 72 mit Holz eingefasste kleine Versuchsbeete auf dem Friedhof in Biebrich. Jede vierte Reihe wiederholt sich die Bepflanzung, mal wachsen rot blühende Blumen in den Kästen, mal Stauden oder Bodendecker. Manche bekommen pro Gießgang zehn Liter Wasser, manche fünf Liter und einige nichts. Die Kernfrage ist, wie ein Grab auch ohne viel Gießen gut aussehen kann. Weiterlesen

Trotz Inflation und Energiekrise: Optimismus zum Wiesn-Start

Oktoberfest
Von Sabine Dobel, dpa

München (dpa) – Die Bierzelte stehen, und auch das Riesenrad und die Olympia Looping-Achterbahn.

An den Buden hängen schon Filzhüte und Lebkuchenherzl, kiloweise gebrannte Mandeln liegen abgepackt bereit. Auf den Straßen der Stadt München sind viele in Dirndl und Lederhose unterwegs. Der Start des Oktoberfestes steht kurz bevor. Am Samstag heißt es erstmals nach zwei coronabedingt abgesagten Festen wieder: Ozapft is.

Er freue sich, aber anders als früher, sagt Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD). Die Stimmung sei anders. «Ich freu’ mich, dass sich viele tausend Menschen freuen.» Reiter wird am Samstag das erste Fass Bier anzapfen und damit das Volksfest eröffnen. Weiterlesen

«Layla»-Macher: Neuer Text für die Wiesn mit Humor

München (dpa) – Der Autor des umstrittenen Partysongs «Layla», Schürze, sieht Pläne für einen neuen Text auf dem Münchner Oktoberfest gelassen. «Ich denke, dass 99 Prozent des Publikums “Layla” in der Originalversion mitsingen werden, deswegen rege ich mich nicht auf», sagte er der Deutschen Presse-Agentur. «Wenn die Wiesn-Wirte der Meinung sind, den Song umdichten zu müssen, sollen sie das machen. Die Fans feiern den Song und singen ihn trotzdem mit.»

Schlagersänger Ikke Hüftgold nimmt das Ganze mit Humor: «Wir applaudieren aus der Ferne und lachen uns jetzt schon schief, wenn das ganze Zelt Kopf steht und trotzdem “Puff” singt», sagte der Produzent, der eigentlich Matthias Distel heißt und dessen Plattenfirma auch «Layla» herausgebracht hat. Weiterlesen

Tempo, Rolltreppe! U-Bahn wechselt in Oktoberfest-Modus

München (dpa) – Zum Start des Oktoberfests am Samstag stellt die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) um auf Wiesn-Modus. Dann fahren mehr U-Bahnen als sonst zur Theresienwiese – und die Rolltreppen werden schneller gestellt.

«Wir verdichten den Takt auf den Linien U4/U5 so, dass während der Wiesn je nach Tageszeit alle 2,5 bis 3,3 Minuten ein Zug zwischen Theresienwiese und der Innenstadt verkehrt», erläuterte ein MVG-Sprecher. Damit sei die Taktung in etwa verdoppelt. Wenn der Bahnsteig trotzdem voll ist, fährt auch mal eine U-Bahn ohne Halt bis zur nächsten Station durch. Weiterlesen

Bier, Zelt – Flirt? Die Wiesn und ihre Tücken

Volksfest
Von Sabine Dobel, dpa

München (dpa) – Oktoberfest – endlich! Am 17. September heißt es auf der Theresienwiese erstmals nach zwei coronabedingt wiesnlosen Jahren wieder: Ozapft is. Gut zwei Wochen soll gefeiert werden wie früher – und wie eh und je hat das Fest seine Tücken. Gut zu wissen:

Bier

Als erstes: Die Maß, mit kurzem a. Nicht das Maß oder die Mass. Die Maß ist das Maß für einen Liter. Dabei gilt eine gewisse Kulanz, der mit 0,9 Litern gefüllte Krug geht als Maß durch. Allzu rasch rinnt der Gerstensaft in der dumpfigen Schwüle der Zelte die Kehle hinab – Vorsicht! Das eigens für die Wiesn gebraute Bier ist besonders stark. Sein Alkoholgehalt liegt bei einer höheren Stammwürze bei 5,8 bis 6,4 Prozent, normales Helles hat etwa 4,8 Prozent. Eine Maß enthält so viel Alkohol wie acht Schnäpse, fünf Maß entsprächen einer Flasche Schnaps. Sie wäre teuer: Eine Maß kostet 12,60 Euro bis 13,80 Euro. Weiterlesen

Lebkuchenproduktion auf Hochtouren: Viertel für Export

Wiesbaden (dpa) – Noch sind es fast elf Wochen bis zum 1. Advent, doch die Lebkuchenproduktion in Deutschland läuft bereits auf Hochtouren. Denn die Naschereien heimischer Hersteller sind weltweit beliebt: 21.600 Tonnen des Weihnachtsgebäcks wurden im Jahr 2021 ins Ausland geliefert, wie das Statistische Bundesamt ausgerechnet hat. Weiterlesen

Wiesn-Countdown zwischen Corona, Inflation und Energiekrise

Oktoberfest
Von Sabine Dobel, dpa

München (dpa) – Die Bierzelte stehen, und auch das Riesenrad und die Olympia Looping-Achterbahn. Rundum rollen Lastwagen und Gabelstapler. Auf den Straßen in München sind viele schon in Dirndl und Lederhose unterwegs. Die letzten Vorbereitungen für das Oktoberfest laufen auf Hochtouren. Am 17. September heißt es auf der Theresienwiese erstmals nach zwei coronabedingt abgesagten Festen wieder: Ozapft is.

«Wir freuen uns sehr, wenn es losgeht. Es wird Zeit, dass wir wieder eine Wiesn feiern», sagt Wirte-Sprecher Peter Inselkammer. Trotz Inflation, Krieg, Energiekrise und Corona: Die Reservierungslage sei sehr gut, sogar mittags seien die Plätze in den Zelten teils ausgebucht. Wiesnchef Clemens Baumgärtner (CSU) prognostiziert, die Wiesn 2022 könnte sogar besser besucht werden als die letzte 2019. «Die Wiesnlust und Vorfreude sind enorm», sagt er. «Trachtengeschäfte sind oft nahezu ausverkauft.» Das Fest wird auch Geld in die Stadt spülen. Der Wirtschaftswert lag zuletzt bei 1,5 Milliarden Euro. Weiterlesen

Grippe, Corona und Co: Wie ansteckend ist das Oktoberfest?

Gesundheit
Von Sabine Dobel, dpa

München (dpa) – Ein paar Tage nach dem Wiesnstart begann in München regelmäßig das Gehuste: Wiesn-Grippe. Das war immer so, das gehörte dazu. Dann kam Corona – und jetzt auch noch die Affenpocken. Seit der letzten Wiesn 2019 hat sich die Welt verändert. Millionen Gäste aus aller Welt werden nun erstmals nach zwei abgesagten Oktoberfesten wieder in München erwartet – und mit ihnen auch diverse Erreger.

«Wir wissen seit langem, dass die erste Welle der grippalen Erkrankungen im Herbst sehr stark mit der Wiesn zusammenhängt», sagte kürzlich Johannes Bogner, Leiter der Sektion Klinische Infektiologie am LMU-Klinikum der Universität München. Das Phänomen sei seit über 100 Jahren bekannt. «Die erste Herbstgrippe, die holt man sich auf dem Oktoberfest.» Weiterlesen

Trend zur Tracht ungebrochen

München (dpa) – Knapp zwei Wochen vor dem Start des Münchner Oktoberfestes sehen Experten den Trend zur Tracht ungebrochen. «Das hat sich total etabliert und das ist kein Hype, der wieder vergeht», sagt Simone Egger vom Institut für Kulturanalyse an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt.

Alexander Wandinger vom Zentrum für Trachtengewand des Bezirks Oberbayern sieht gar ein gewisses Dirndl-Dogma, weil es inzwischen einfach dazu gehört, auf Volksfesten Tracht zu tragen. «Es hat sich ein gewisses Dogma entwickelt: Wiesn und Tracht sind ein Zwillingspärchen.» Weiterlesen

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