Barbarei oder Tradition: Frankreich streitet über Stierkampf

Verbotsantrag
Von Michael Evers, dpa

Paris (dpa) – Für die einen sind die Stierkämpfe in den Arenen Südfrankreichs lebendige Kultur und Tradition, für die anderen schlicht Barbarei. Ein Vorstoß zum Verbot der sogenannten Corrida, der in der nächsten Woche im Parlament in Paris beraten werden soll, führt in Frankreich zu heftigen Diskussionen.

Das Thema polarisiert, auch wenn seit Jahren immer wieder um die Stierkämpfe gestritten wird, die in Städten wie Arles, Nîmes oder Perpignan auch ein gewaltiger Wirtschaftsfaktor sind. In die Diskussion um Tierschutz und Tradition mischt sich Empörung, in der fernen Hauptstadt wolle man den Menschen im Süden diktieren, was richtig und falsch ist.

Zu Beginn einer Debatte im Parlamentsausschuss am Mittwoch geißelte der Linken-Abgeordnete Aymeric Caron, der den Verbotsantrag vorantreibt, den Stierkampf als eine «heuchlerische Zeremonie, bei der das angeblich geehrte Tier mit einer Präzision und Raffinesse geschlachtet wird, die an Sadismus grenzt». Der Druck von Lobbys verhindere, dass die Kämpfe nicht längst verboten seien. In Nîmes indes, wo die Stierkampffeste Millioneneinnahmen generieren, brachte das Stadtparlament eine Petition zum Erhalt der Kämpfe auf den Weg, die «universelle Werte» vermittelten, berichtete der Sender France 3. Weiterlesen

Rekord-Weinkönigin bereut kein Jahr: «Ich bin da völlig zu Hause»

Tamara Elbl hat als Württembergische Weinkönigin einen ungewöhnlichen Rekord aufgestellt: Sie hatte die Krone drei Jahre lang auf und ist württembergische Rekord-Monarchin mit der längsten Amtszeit. Corona und Wein-Werbung? War’s ein Vorteil oder auch mal langweilig?

Pfedelbach (dpa/lsw) – Ihre ungewöhnlichen drei Jahre als Württembergische Weinkönigin nimmt Tamara Elbl mit Humor. «Wenn man sich in einer solchen Zeit in etwas üben kann, dann in Optimismus», sagt sie, bevor sie am Donnerstagabend nach der Wahl in ihrem Heimatort Pfedelbach (Hohenlohekreis) die Krone an ihre Nachfolgerin weiterreichen darf. Der Anruf der Deutschen Presse-Agentur erreicht die 24-Jährige – wo sonst – im Weinkeller.

Frage: Sie hatten drei Jahre lang die Krone der Württembergischen Weinkönigin auf, sozusagen. Das dürfte ein Rekord für die Ewigkeit bleiben, oder?

Antwort: Das kann gut sein, ja. Ich habe diese lange Amtszeit aber vor allem als Chance wahrgenommen, weil man so wirklich die Möglichkeit hatte, mit den Betrieben tiefer in den Dialog einzusteigen. Und ich glaube, wir sind da auch zusammengewachsen in den schwierigen Zeiten. Zeiten, in denen Weinfeste und etliche andere Veranstaltungen weggebrochen sind und wir uns gemeinsam neue kreative Formate wie Online-Tastings, Live-Kochen und Social Media-Kommunikation überlegen mussten. Dadurch ist meine Zeit als Weinkönigin viel intensiver geworden als wenn es nur ein Jahr gewesen wäre. Weiterlesen

Schausteller vor dem Weihnachtsgeschäft

Weihnachtsmärkte
Von Lukas Fortkord, dpa

Dortmund (dpa) – Ein Laster fährt die mit Holz verkleideten und mit Zapfhahn, Theke und Spüle ausgestatteten Container am frühen Morgen in die Dortmunder Innenstadt. Mit einem schweren Baukran bauen Rudi Isken und rund ein halbes Dutzend Helfer den zweistöckigen Glühweinstand auf. «Bisher läuft alles nach Plan», ruft der 49-Jährige durch den Regen und die Dunkelheit, während er schwere Holzblöcke unter das Fundament des Stands schiebt.

Zum 50-jährigen Jubiläum im Jahr 2019 schaffte er einen neuen doppelstöckigen Stand an. «Mehr als eine halbe Million hat das gekostet». Doch nach diesem einen Weihnachtsmarkt war schon wieder Schluss – Corona-Pause. «Ich dachte eigentlich immer, dass Jobs, die in der Freizeit anderer Menschen stattfinden, wie beispielsweise Volksfeste, immer funktionieren», schildert der Schausteller. Corona habe seine Meinung allerdings geändert.

«Wir sind nicht die Leute, die den Kopf in den Sand stecken», sagt Isken über seine Branche und mit Blick auf zwei Jahre Pandemie. Schausteller seien berufsbedingte Optimisten, «wir denken immer positiv». Trotz eines guten Geschäftsjahres 2022 muss er das nun auch, denn mit Energiekrise und Inflation steht bereits die nächste schwere Zeit für Schausteller ins Haus. Weiterlesen

Das Christkind antwortet nun auch auf Ukrainisch

Engelskirchen (dpa) – Das Christkind hat rund sechs Wochen vor Weihnachten seine Arbeit aufgenommen. Es beantwortet Wunschzettel nun auch auf Ukrainisch, wie die Deutsche Post am Montag zur offiziellen Eröffnung der sogenannten Christkindpostfiliale in Engelskirchen im Bergischen Land mitteilte.

In der weihnachtlich geschmückten Schreibstube östlich von Köln werden Briefe von Kindern aus vielen Ländern gesammelt, die an das Christkind geschrieben haben – und von diesem und seinen Helfern anschließend beantwortet. Bereits am ersten Arbeitstag stapelten sich nach Angaben der Post rund 9000 Wunschzettel. Weiterlesen

Karnevalsstart: In Düsseldorf friedlich, in Köln ruppig

Köln/Düsseldorf (dpa) – Nach dem Start in die neue Karnevalssession hat die Polizei im Rheinland eine erste Bilanz gezogen. Zehntausende haben in den Hochburgen Köln und Düsseldorf ausgelassen gefeiert. Während in Düsseldorf das traditionelle Hoppeditzerwachen vor dem Rathaus quirlig, aber durchweg friedlich verlief, löste in Köln der Andrang der Massen die Sperrung eines Bahnhofs aus. Die Polizei bilanzierte zudem eine Reihe Straftaten.

So gab es am 11.11. insgesamt 335 Einsätze im Kölner Stadtgebiet, rund 80 mehr als im Vorjahr. Die Beamten erteilten 75 Platzverweise und nahmen 28 betrunkene oder randalierende Menschen in Gewahrsam. 145 Straftaten wurden in der Domstadt verzeichnet, davon 51 Körperverletzungsdelikte. Bei Widerstandshandlungen wurde sieben Polizisten verletzt, drei waren anschließend nicht mehr dienstfähig. Weiterlesen

Das Böllern an Silvester kehrt zurück – Überall?

Jahreswechsel
Von Ann-Kristin Wenzel, dpa

Berlin (dpa) – Nach zwei Jahren ohne Raketen- und Böllerverkauf wird Silvester in diesem Jahr voraussichtlich wieder lauter und bunter. Trotzdem sind auch am 31. Dezember bestimmte Bereiche für Feuerwerk tabu, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergeben hat.

In Berlin soll es wie in den vergangenen Jahren auf dem Alexanderplatz eine Böllerverbotszone geben, außerdem im sogenannten Steinmetzkiez in Schöneberg nahe der Pallasstraße und in einigen Straßen in Alt-Moabit. Die endgültige Entscheidung falle voraussichtlich im Dezember, teilte die Senatsinnenverwaltung mit.

Der Senat hatte 2019 erstmals Böllerverbotszonen erlassen, Absperrgitter aufgestellt und dort Hunderte Polizisten postiert, die den Zugang kontrollierten. Zuvor habe es dort immer wieder Verletzungen und Auseinandersetzungen gegeben. Die Verbote hätten sich bewährt. Weiterlesen

«Weitestgehend friedlich»: Polizei zieht Bilanz zum 11.11.

Mainz (dpa/lrs) – Die Mainzer Polizei hat eine insgesamt positive Bilanz zum Fastnachtsauftakt am 11.11. gezogen. Bis zu 7500 Narren hätten «ausgelassen und weitestgehend friedlich» gefeiert, teilte die Polizei am Freitagabend mit.

Die eingesetzten Polizeikräfte seien nur selten eingeschritten, etwa bei «strafrechtlich nicht relevanten verbalen Auseinandersetzungen», hieß es im Polizeibericht. Allerdings seien auch fünf Fälle von Körperverletzungen festgestellt worden. Nach Abschluss des Bühnenprogramms auf dem Schillerplatz zogen die Feiernden in die Weinstuben und Kneipen der Mainzer Altstadt weiter. Weiterlesen

Fastnachtszug: Ludwigshafen bedauert Absage in Mannheim

Ludwigshafen/Mannheim (dpa) – In Mannheim ist der gemeinsam mit Ludwigshafen stattfindende Karnevalsumzug im kommenden Jahr abgesagt worden – das sorgt jenseits des Rheins für Bedauern. Die Umzüge wechseln sich zwischen der pfälzischen und der nordbadischen Stadt ab, turnusgemäß war jetzt Mannheim an der Reihe. «Der letzte gemeinsame Fasnachtszug führte 2020 durch Ludwigshafen, dass jetzt die Fasnachter bis 2024 warten müssen, bedauern wir sehr», erklärte Christoph Keimes, Geschäftsführer der Ludwigshafener Kongress- und Marketing-Gesellschaft LUKOM, am Freitag. Weiterlesen

Enormer Andrang zum Karnevalsauftakt in Köln

Köln/Düsseldorf (dpa) – Der Karnevalsauftakt zum 11.11. hat in Köln wie erwartet zu einem Massenandrang geführt. Die Stadt bat am Freitagmittag alle Feiernden, sich nicht mehr auf den Weg ins Studentenviertel Zülpicher Viertel zu machen, sondern auf andere Orte in der Stadt auszuweichen.

An den Zugängen zu den Veranstaltungsflächen in der Kölner Altstadt war der Einlass schon vorher wegen Auslastung gestoppt worden. Die Kölner Verkehrs-Betriebe hätten den Großteil des Verkehrs der Stadtbahnlinien im Innenstadtbereich eingestellt, teilte die Stadt mit. Auch die Polizei sprach von großem Andrang.

In Köln, Düsseldorf und anderen Hochburgen des närrischen Frohsinns ist am Freitag um 11.11 Uhr die neue Karnevalssession eröffnet worden. Allein in Köln feierten Zehntausende Kostümierte ausgelassen auf den Straßen und in den Kneipen. «In Köln klappt nicht alles, aber was wir definitiv können, ist Feiern», sagte Entertainer Guido Cantz im WDR Fernsehen. Weiterlesen

Karneval und Fastnacht als Unesco-Kulturerbe?

Berlin (dpa) – Sollten Karneval und Fastnacht weltweites Unesco-Kulturerbe werden? Gut ein Viertel der Bundesbürger (28 Prozent) beantwortet diese Frage mit Ja, wie das Meinungsforschungsinstitut Yougov ermittelt hat. Knapp die Hälfte der Befragten (47 Prozent) sind demnach gegen eine solche Auszeichnung, 25 Prozent machten keine Angabe, wie Yougov am Freitag mitteilte. Weiterlesen

Karneval beginnt – Köln bereitet sich auf Jecken-Ansturm vor

Köln/Düsseldorf (dpa) – Die Jecken starten am 11.11. in den Karnevalshochburgen in ihre neue Session. In Köln dürften schon vor dem offiziellen Beginn um 11.11 Uhr Zehntausende Kostümierte in die Altstadt und ins Studentenviertel strömen, um nun wieder ohne Corona-Auflagen zu feiern. Weil der 11.11. diesmal auf einen Freitag fällt und zudem noch das Wetter gut werden soll, werden besonders viele Feiernde von auswärts erwartet. Knapp 1100 Polizisten und 150 Ordnungsamt-Mitarbeiter sollen im Einsatz sein.

Für das Studentenviertel haben Stadt und Polizei ein neues Sicherheitskonzept erarbeitet. Dort hatte es in der Vergangenheit stets einen kaum zu bewältigenden Ansturm junger Feiernder sowie massive Probleme mit Alkoholexzessen und Wildpinklern gegeben. Dieses Mal sollen Besucher nur über einen einzigen Zugang in den Bereich rund um die Zülpicher Straße gelangen, die Wartenden sollen sich auf einer Ausweichfläche aufhalten können. Weiterlesen

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