Provisorische Straßen im Flutgebiet sollen winterfest werden

Mainz/Sinzig (dpa/lrs) – Rund vier Monate nach der tödlichen Flutkatastrophe im Ahrtal nehmen Experten beim Wiederaufbau der zerstörten Straßen zunehmend den Winter in den Blick – und suchen händeringend nach neuen Kollegen. Die rheinland-pfälzische Verkehrsministerin Daniela Schmitt (FDP) teilte der Deutschen Presse-Agentur mit: «An allererster Stelle steht nun, die Straßen winterfest zu machen und so die Verkehrssicherheit gerade in der kälteren Jahreszeit zu gewährleisten»

Immer noch müssen im Ahrtal Autofahrer vielerorts über Schotterpisten fahren. Zahlreiche Flussbrücken hat das Hochwasser hier am 14. und 15. Juli nach extremem Starkregen mit 134 Todesopfern weggerissen – und Fahrbahnen und Böschungen verwüstet. Neben einem Tunnel bei Altenahr ist die Rotweinstraße (B 267) bis heute so zerstört, dass hier nicht einmal notdürftig Autos fahren können. Weiterlesen

Ministerium: Bauinvestitionen für eine Milliarde Euro

Saarbrücken (dpa/lrs) – Im Saarland werden nach Ministeriumsangaben in den nächsten Jahren 61 Projekte für den Hochschul-, Klinik- und Landesbau für rund eine Milliarde Euro realisiert. «Das heißt, die Investitionsoffensive greift», bilanzierte Bauminister Klaus Bouillon (CDU) am Freitag in Saarbrücken. Zufrieden zeigte er sich auch mit der Entwicklung im Sozialwohnungsbau. So seien im vergangen Jahr insgesamt 132 Wohnungen mit einem Gesamtbetrag von 11,4 Millionen Euro gefördert worden. Zu seinem Amtsantritt vor vier Jahren seien es lediglich 23 Wohnungen für etwa 1,3 Millionen Euro gewesen. Weniger erfolgreich verlaufen laut Bouillon Förderprogramme für junge Familien und der Bau von Studentenwohnungen.

 

Erste neue Wohnflächen im flutgeschädigten Ahrtal bestimmt

Koblenz (dpa/lrs) – Wer im flutgeschädigten Ahrtal sein Haus verloren hat oder nicht wieder mitten im Hochwasserrisiko bauen will, kann womöglich auf neu bestimmte Flächen ausweichen. Die AG Wiederaufbau bei der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord in Koblenz hat nach einer Prüfung die ersten insgesamt 5,7 Hektar in den Dörfern Altenahr, Ahrbrück und Rech in der Verbandsgemeinde (VG) Altenahr dafür bestimmt. «Auf diesen Flächen könnten etwa 85 Wohneinheiten realisiert werden. Hinzu kommen sechs weitere Ersatzwohnbauflächen, die allerdings nur bedingt für eine Wohnbebauung geeignet sind», teilte SGD-Nord-Präsident Wolfgang Treis am Donnerstag mit. Weiterlesen

Steinverkleidung am Rathaus muss schnell demontiert werden

 Mainz (dpa/lrs) – Um Schäden zu verhindern, muss die aus Naturstein bestehende Verkleidung am denkmalgeschützten Mainzer Rathaus zügig entfernt werden. Die Stadt erteilte einer Firma einen entsprechenden Auftrag, wie die Kommune am Mittwoch mitteilte. Rund 10.000 Quadratmeter würden nun eingerüstet sowie mit einem Durchfall- und Staubschutz verhängt. Den Angaben zufolge hatte sich eine Platte an dem prägnanten Gebäude am Rheinufer gelöst. Ein daraufhin erstelltes Gutachten habe ergeben, dass die Demontage kurzfristig zwingend erforderlich sei. Jede Platte wiegt laut Stadt etwa 30 Kilogramm. Weiterlesen

Jede fünfte Brücke in kritischem Zustand

Speyer (dpa/lrs) – Der Rechnungshof Rheinland-Pfalz hat den Städten und Gemeinden in Rheinland-Pfalz bei der Erhaltung von Brücken ein schlechtes Zeugnis ausgestellt. Nach einem am Mittwoch in Speyer veröffentlichten Gutachten befindet sich jede fünfte dieser kommunalen Brücken in einem kritischen Zustand. Der Investitionsbedarf ist seit 2013 von 800 Millionen auf mehr als 1,4 Milliarden Euro gestiegen. Allerdings habe es bei der Prüfung zum Zustand der Brücken seit dem letzten Gutachten von 2013 erkennbare Fortschritte gegeben. Weiterlesen

Auch Fachwerkhäuser von Flut betroffen: Rettung für viele

Bad Neuenahr-Ahrweiler (dpa/lrs) – Die tödliche Sturzflut im Ahrtal hat auch Hunderte historische Fachwerkhäuser beschädigt oder zerstört – Bewohner und Behörden versuchen möglichst viele zu retten. An manchen Orten stehen diese Gebäude nur noch als entkerntes Gerippe in dem Flusstal. «Fachwerkhäuser haben einen ganz unverwechselbaren Charme, das ist typische Baukultur für diese Region», betont die Architektin Angelika Petrat von der Kreisverwaltung Ahrweiler. Für diesen «Schatz an Baukultur» müsse noch mehr Bewusstsein geweckt werden.

Viele Fachwerkhäuser an der Ahr stehen laut Petrat nicht unter Denkmalschutz. Vom Wiederaufbaufonds von Bund und Ländern bekämen Eigentümer solcher Gebäude maximal 80 Prozent der Kosten erstattet. «Da ist die Gefahr groß, dass nur funktional aufgebaut wird», sagt Petrat. Auch manche Versicherungen seien bei alten Fachwerkhäusern zurückhaltend mit voller Kostenübernahme und verwiesen beispielsweise auf preiswertere Fensterrahmen aus Kunststoff statt aus Holz. Weiterlesen

DIHK: Hohe Energiepreise belasten Unternehmen zunehmend

Berlin (dpa) – Lieferengpässe, hohe Energie- und Rohstoffpreise, Mangel an Fachkräften: Das macht vielen Unternehmen in Deutschland zunehmend zu schaffen.

Zwar sei die wirtschaftliche Lage nach dem Einbruch in der Corona-Krise wieder besser, die Aussichten aber seien enttäuschend, sagte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK), Martin Wansleben, am Donnerstag in Berlin.

Firmen kämen zunehmend in die Klemme zwischen garantierten Preisen für Kunden und gestiegenen Rohstoffpreisen. Firmen, die eigentlich wieder Vollgas geben wollten, kämen in eine unvorhergesehene Lage. Er habe ein wenig Angst davor, dass die Stimmung besser werde als tatsächliche Lage, sagte Wansleben. Er machte klar, das müsse bei den Koalitionsverhandlungen von SPD, Grübnen und FDP eine Rolle spielen. Weiterlesen

Baupreise im Saarland ziehen kräftig an

Saarbrücken (dpa/lrs) – Bauherren müssen auch im Saarland für die eigenen vier Wände tiefer in die Tasche greifen. Nach Angaben des Statistischen Amtes in Saarbrücken lag der Preisindex für den Neubau von Wohngebäuden im Bundesland im August 2021 um 12,7 Prozent über dem vergleichbaren Vorjahreswert. Allein gegenüber dem Vorquartal (Mai 2021) kam es demnach zu einem Anstieg um 3,9 Prozent auf einen Indexstand von 122,4 Prozent. Weiterlesen

Baugewerbe: Viele Aufträge, wenig Material

Wiesbaden (dpa) – Ungeachtet stark gestiegener Baupreise hat das deutsche Bauhauptgewerbe im August sehr viele Aufträge erhalten. Die Order lagen wertmäßig 18,9 Prozent über dem Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt berichtete.

Bereinigt um Kalendereffekte und die starken Preissteigerungen blieb immer noch ein reales Plus von 5,7 Prozent. Im Vergleich zum Juli 2021 kletterten die Aufträge um 7,3 Prozent, wenn auch hier kalendarische und saisonale Effekte sowie die Preisentwicklung herausgerechnet werden. Weiterlesen

Bestands- und Neubauwohnungen in Deutschland immer teurer

Frankfurt/Berlin (dpa) – Käufer von Eigentumswohnungen und Bauherren müssen immer tiefer in die Tasche greifen. Der Durchschnittspreis für Eigentumswohnungen in Deutschland ist einer Studie zufolge im vergangenen Jahr weiter gestiegen.

Hinzu kommen steigende Baupreise. Im August des laufenden Jahres verteuerte sich der Neubau von Wohnungen nach Angaben des Statistischen Bundesamtes vom Donnerstag so stark wie seit 1970 nicht mehr.

Die Preise für Eigentumswohnungen erhöhten sich im Schnitt von 2019 auf 2020 um 10,2 Prozent auf 225.242 Euro, wie aus einer ebenfalls am Donnerstag veröffentlichten Analyse des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) und des Immobiliendienstleister Accentro hervorgeht. In Berlin, München, Hamburg, Düsseldorf, Stuttgart, Köln und Frankfurt/Main kletterten die Preise demnach mit 10,8 Prozent überdurchschnittlich stark, dort mussten Käufer im Schnitt 429.007 Euro für eine Eigentumswohnung auf den Tisch legen.

Für die Studie wurden die Kaufpreise für Wohnungen in 81 deutschen Städten ausgewertet. Vom Einzimmer-Appartement bis zum großen Luxusloft wurden alle Wohnungen berücksichtigt, die in einem aufgeteilten Wohnhaus liegen und von Privatpersonen erworben werden können.

 München und Hamburg Spitzenreiter

Besonders teuer sind dem Eigentumsreport zufolge Wohnungen in München. Im Jahr 2020 lag der Preis für eine Eigentumswohnung in der bayerischen Landeshauptstadt durchschnittlich bei fast 580.000 Euro.

Knapp dahinter rangiert Hamburg mit knapp 503.000 Euro. Der günstigste Standort im Vergleich der 81 untersuchten Städte ist die Universitätsstadt Gera im Osten Thüringens. Dort kostet eine Eigentumswohnung den Angaben zufolge durchschnittlich 58 511 Euro.

Einen starken Preisanstieg bei Eigentumswohnungen gab es im Vergleich zum Vorjahr der Auswertung zufolge in Osnabrück, Oldenburg, Koblenz und Heidelberg. Dort kletterten die Preise jeweils um 30 Prozent und mehr. Mit weitem Abstand am stärksten gingen die Preise für Eigentumswohnungen in Wolfsburg nach oben: um fast 86 Prozent. Dieser Anstieg sei vor allem auf den Verkauf sehr hochwertiger Wohnungen zurückzuführen.

Zugleich steigen die Preise für den Neubau konventionell gefertigter Wohngebäude. Sie lagen nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im August um 12,6 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Ein stärkerer Anstieg wurde nach Angaben der Wiesbadener Behörde zuletzt im November 1970 mit 13,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat gemessen.

Einfluss der Mehrwertsteuer

Bei dem aktuellen Anstieg spielt auch die Rücknahme der temporären Mehrwertsteuersenkung eine Rolle. Um den Konsum in der Corona-Krise anzukurbeln, hatte der Bund die Mehrwertsteuer befristet vom 1. Juli 2020 bis zum 31. Dezember 2020 gesenkt. Seit Januar 2021 gelten wieder die regulären Mehrwertsteuersätze. Ohne diesen Effekt wären die Baupreise dem Bundesamt zufolge rein rechnerisch um 9,7 Prozent gestiegen.

Hinzu kommen gestiegene Materialkosten. Bauholz etwa war nach Angaben der Statistiker wegen der erhöhten Nachfrage im In- und Ausland im August dieses Jahres 46,5 Prozent teurer als ein Jahr zuvor. Vor allem bei bereits laufenden Bauprojekten sorgten gestiegene Materialkosten für Schwierigkeiten, berichtete IW-Immobilienexperte Michael Voigtländer: «Es gibt Projektentwickler, die Probleme haben, weil sie vor einiger Zeit zu Festpreisen verkauft haben und jetzt feststellen, dass die Kosten aus dem Ruder laufen» Weitere Belastungen seien Fachkräftemangel im Handwerk sowie teure Baugrundstücke.

«Durch die steigenden Baupreise, die historisch hoch sind, wird eine Bestandsimmobilie wesentlich interessanter für die Bevölkerung als ein Neubau», bilanzierte Lars Schriewer von Accentro. An den hohen Baukosten werde sich so schnell nichts ändern, solange die etwa durch Corona verursachten Logistik-Probleme bestehen blieben.

 

 

 

Flutgeschädigte Rotweinstraße noch lange unterbrochen

Altenahr (dpa/lrs) – Schlechte Nachricht für Autofahrer im flutgeschädigten Ahrtal: Die Rotweinstraße wird hier noch lange eine markante Lücke haben. Das Hochwasser im Juli hat die landschaftlich reizvolle Strecke (B 267) bei Altenahr neben einem Tunnel völlig weggerissen. Nahe Ausweichstraßen unten im Flusstal gibt es nicht. Zwei beschädigte Häuser neben der Schadensstelle wurden schon abgerissen. Das rheinland-pfälzische Verkehrsministerium rechnet mit einer provisorischen Auffüllung der Straßenlücke für den Verkehr noch «in diesem Jahr». Die endgültige Reparatur der Fahrbahn werde aber erst im Frühjahr 2022 erwartet. Weiterlesen

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