Ausbildungsende, Ukraine-Konflikt: Arbeitslosigkeit steigt

Saarbrücken (dpa/lrs) – Die Arbeitslosigkeit im Saarland ist im Juli erneut leicht gestiegen. Wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit am Freitag mitteilte, waren im Juli 33.000 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, das waren 1400 oder 4,4 Prozent mehr als im Juni. Im Vergleich zum Vorjahr wurden 2700 Arbeitslose weniger gezählt (minus 7,6 Prozent).

Die Arbeitslosenquote lag im Juli bei 6,3 Prozent. Vor vier Wochen betrug sie 6,0 Prozent und vor einem Jahr 6,7 Prozent. Der Anstieg geht nach Angaben der Bundesagentur vor allem auf die seit Juni laufende Erfassung der aus der Ukraine geflüchteten Menschen und auf das Ausbildungsende junger Menschen zurück, die nicht nahtlos in eine Beschäftigung übernommen wurden. Weiterlesen

Zu wenig Fachkräfte-Nachwuchs – Helfen Azubi-Appartements?

Wohnen
Von Jörg Ratzsch, dpa

Berlin (dpa) – Zum Start ins neue Ausbildungsjahr am kommenden Montag haben Experten und Verbände ihre Warnungen vor einem Nachwuchsmangel in vielen Branchen bekräftigt und für die Berufsausbildung geworben.

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) schlug als eine mögliche Gegenmaßnahme die flächendeckende Schaffung von Azubi-Apartments vor. «Wenn unsere Gesellschaft mehr Fachkräfte braucht, dann muss sie auch dafür sorgen, dass die Auszubildenden mobiler sein können und sich in der Nähe des Ausbildungsbetriebs eine Miete leisten können», sagte DGB-Vorstandsmitglied Stefan Körzell der Deutschen Presse-Agentur. Weiterlesen

Experten erwarten erneut Anstieg der Arbeitslosigkeit

Mainz (dpa/lrs) – Die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit stellt heute (9.55 Uhr) die rheinland-pfälzischen Arbeitsmarktdaten für Juli vor. Experten rechnen mit einem weiteren Anstieg der Arbeitslosigkeit.

Die Arbeitslosigkeit war zuletzt im Juni nach einem mehrmonatigen Rückgang wegen der Erfassung ukrainischer Flüchtlinge wieder gestiegen. So waren im Juni in Rheinland-Pfalz 100.400 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet. Das waren 5000 Personen oder 5,2 Prozent mehr als im Mai, aber 12.800 Menschen oder 11,3 Prozent weniger als im Juni 2021. Die Arbeitslosenquote lag im Juni bei 4,5 Prozent. Im Mai betrug sie 4,2 Prozent und vor einem Jahr 5,0 Prozent.

 

Arbeitsagentur stellt Zahlen für Juli vor

Mainz (dpa/lrs) – Die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit stellt heute die rheinland-pfälzischen Arbeitsmarktdaten für Juli vor. Die Arbeitslosigkeit war zuletzt im Juni nach einem mehrmonatigen Rückgang wegen der Erfassung ukrainischer Flüchtlinge wieder gestiegen. So waren im Juni in Rheinland-Pfalz 100.400 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet. Das waren 5000 Personen oder 5,2 Prozent mehr als im Mai, aber 12.800 Menschen oder 11,3 Prozent weniger als im Juni 2021. Die Arbeitslosenquote lag im Juni bei 4,5 Prozent. Im Mai betrug sie 4,2 Prozent und vor einem Jahr 5,0 Prozent.

 

Arbeitgeberpräsident warnt vor «ausufernden» Sozialabgaben

Berlin (dpa) – Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger hat vor ausufernden Sozialabgaben gewarnt und grundlegende Reformen gefordert. Dulger sagte der Deutschen Presse-Agentur: «Wir brauchen ein Belastungsmoratorium für die Betriebe. Die Lohnnebenkosten müssen auf 40 Prozent gedeckelt werden, denn es droht eine ausufernde Beitragserhöhung.»

Beitragserhöhungen seien «das Schlechteste, was wir im Moment tun können», argumentierte der Arbeitgeberpräsident. «Sie belasten nicht nur die Betriebe, sondern auch die Beschäftigten. Es muss jetzt in dieser schwierigen Situation mehr Netto vom Brutto in den Lohntüten bleiben. Die guten Steuereinnahmen des Bundes geben das her.» Weiterlesen

Fachkräftestrategie bis 2026: Alle sollen ihren Platz finden

Mainz (dpa/lrs) – Lebendigere Praktika für Schüler, Ausbildung in Teilzeit und Berufsberatung für Erwerbstätige: Das sind drei Punkte der neuen Fachkräftestrategie in Rheinland-Pfalz von Landesregierung, Gewerkschaften, Kammern, Arbeitgeberverbänden und der Bundesagentur für Arbeit. Weiterlesen

Zwei Wochen Produktionspause in Tesla-Fabrik in Grünheide

Grünheide (dpa/bb) – Knapp vier Monate nach dem Start geht die Tesla-Autofabrik in Brandenburg am Montag in eine zweiwöchige Produktionspause. Dies sei den Mitarbeitern schon vor längerer Zeit angekündigt worden, teilte die IG Metall am Freitag auf Anfrage mit. Solche Betriebsferien seien nicht unüblich.

Gewerkschaftssprecher Markus Sievers berichtete dennoch von Unmut in der Belegschaft, und das trotz einer von Tesla angekündigten Lohnerhöhung um sechs Prozent. Hintergrund sei, dass neu eingestellte Mitarbeiter heute mehr Geld bekämen als Einsteiger vor einigen Monaten. Das wiederum gehe auf zunehmende Probleme zurück, Fachkräfte zu finden. Weiterlesen

Bitkom: IT-Fachkräfte aus Russland für Deutschland

Berlin (dpa) – Der Digital-Branchenverband Bitkom hat sich dafür ausgesprochen, auswanderungswillige IT-Fachkräfte aus Russland und Belarus gezielt nach Deutschland zu holen. Dadurch könne auch der erhebliche Fachkräftemangel in der Bundesrepublik gelindert werden.

«Indem wir Fachkräfte aus Russland und Belarus zu uns holen, wird der Aggressor spürbar geschwächt – und gleichzeitig der Standort Deutschland gestärkt», sagte Bitkom-Präsident Achim Berg am Montag. Weiterlesen

Spanien verzeichnet niedrigste Arbeitslosenzahl seit 2008

Madrid (dpa) – Die Erholung am Arbeitsmarkt in Spanien setzt sich trotz der Folgen des Ukraine-Krieges und der Energiekrise fort.

Die Zahl der registrierten Arbeitslosen ging im Juni im Vergleich zum Vormonat um gut 42.000 auf etwa 2,88 Millionen zurück, wie das Ministerium für Soziale Sicherheit in Madrid mitteilte. Der Wert liegt erstmals seit Ausbruch der Finanz- und Immobilienkrise vor 14 Jahren unter der 2,9-Millionen-Marke.

Höhepunkt der Euro-Krise: Fünf Millionen Arbeitslose

Vor etwas mehr als einem Jahr, im Februar 2021, waren bei den Behörden noch über vier Millionen Bürger als arbeitslos gemeldet. Die Zahl der Jobsuchenden lag auf dem Höhepunkt der Euro-Krise im Frühjahr 2013 sogar bei gut fünf Millionen. Seitdem gab es einen Rückgang der Arbeitslosigkeit um mehr als 40 Prozent. Weiterlesen

Beschäftigungspiloten für Ukrainer am Start

Mainz (dpa/lrs) – Mit einem krisenerprobten Instrument will Rheinland-Pfalz Flüchtlingen aus der Ukraine den Weg auf den Arbeitsmarkt ebnen: Beschäftigungspiloten sollen ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen – und das nicht nur bei der unmittelbaren Suche nach einer Stelle, sondern auch in anderen Lebensbereichen. Das Projekt steht nun in den Startlöchern. Vorreiter ist Koblenz. Rheinland-Pfalz wiederum ist mit dem Projekt Vorreiter in Deutschland, wie Arbeitsminister Alexander Schweitzer erklärte.

«Wir spüren ein reges Interesse an den Beschäftigungspiloten», sagte Schweitzer der Deutschen Presse-Agentur. Sein Ministerium habe viele Gespräche mit Landkreisen und kreisfreien Städten geführt und Fragen beantwortet. «Bislang liegen fünf Anträge für eine Projektpartnerschaft vor, weitere sind in Vorbereitung», berichtete er. Weiterlesen

Arbeitslosigkeit im Juni gestiegen: Erfassung von Ukrainern

Nürnberg (dpa) – Die Ukraine-Flüchtlinge tauchen im Juni erstmals in der deutschen Arbeitsmarktbilanz auf. Die Arbeitslosigkeit steigt, der statistische Effekt treibt die Quote um 0,3 Prozent auf 5,2 Prozent nach oben.

Wer sich das, was der Vorstandschef der Bundesagentur für Arbeit, Detlef Scheele, am Donnerstag letztmalig in seiner nach sieben Jahren endenden Amtszeit vorlegte, genauer ansieht, dem wird schnell klar: Die Ukraine-Flüchtlinge sind nicht das Problem des deutschen Arbeitsmarktes. Sie sind aber auch nicht die Lösung der Probleme.

111 000 ukrainische Kriegsflüchtlinge – in der überwiegenden Mehrheit Frauen – tauchen in der Juni-Statistik auf. 10.000 bis 12.000 Neuankömmlinge aus dem Land sind bereits in Jobs, schätzt Scheele. Dem stehen 877 000 offene Stellen gegenüber – 184.000 mehr als noch vor einem Jahr. Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger forderte umgehend eine konzertierte Aktion von Bund und Ländern, um angesichts der Not – nicht nur auf Flughäfen – gezielt viel mehr Arbeitskräfte aus dem Ausland zu holen. «Das Motto der Zukunft auf dem Arbeitsmarkt muss doch sein: “Gekommen, um bleiben zu wollen”», sagte Dulger. «Das muss uns gelingen, und ist das dringende Gebot der Stunde.»

Heil: Anfang ist gemacht

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) zeigte sich zufrieden. «In jedem Fall ist der Anfang gemacht, die Tür zum Arbeitsmarkt steht den Menschen aus der Ukraine offen», sagte er. «Nun müssen wir ihnen dabei helfen, über die Schwelle zu treten.»

Im Juni war die Arbeitslosigkeit in Deutschland wegen der Erfassung ukrainischer Flüchtlinge erstmals seit Monaten wieder gestiegen. Bundesweit waren 2,363 Millionen Menschen ohne Job. Das sind 103.000 mehr als im Mai, aber immer noch 251 000 weniger als vor einem Jahr. Für ihre Juni-Statistik griff die Bundesagentur auf Datenmaterial zurück, das bis zum 13. Juni vorlag.

Die Zahl der Erwerbstätigen in Deutschland ist dagegen weiter steigend. Mit 45,50 Millionen Personen fiel sie im Vergleich zum Vorjahr um 772.000 höher aus, teilte die Bundesagentur unter Berufung auf Daten des Statistischen Bundesamtes mit. Die Negativ-Effekte der Corona-Pandemie sind damit erst einmal abgeschüttelt.

Kein Grund zur Sorge

Der Sorge, Zuwanderer könnten Deutschen die Arbeitsplätze streitig machen, nimmt Scheele den Wind aus den Segeln. «Es muss sich niemand Sorgen machen, dass irgendjemand im Arbeitsmarktgeschehen verdrängt wird», sagte er. Auch wenn die Arbeitslosigkeit in den nächsten Monaten sicher noch weiter steigen werde. Von den derzeit im Ausländerzentralregister erfassten mehr als 650.000 Ukrainerinnen und Ukrainern waren im Juni erst 267.000 in den Jobcentern angekommen. «Das, was wir an Fachkräften brauchen, ist viel mehr, als das, was wir aus der Ukraine schöpfen können», sagte Scheele.

«Die Musik spielt da, wo Menschen länger arbeitslos sind», sagte Scheele mit Blick auf die Zukunft der Arbeitsmarktpolitik. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen sei in seiner Amtszeit phasenweise unter 700.000 gedrückt worden, in der Pandemie aber wieder auf über eine Million hochgeschnellt. Derzeit liege sie bei rund 900.000.

Scheele scheidet in einem Monat nach sieben Jahren aus dem Amt. Nachfolgerin wird von August an die frühere SPD-Parteichefin und Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles, die sich gerade in Nürnberg einarbeitet.

Unternehmen brauchen sichere Perspektive

Die Kurzarbeit ist trotz der Folgen des Ukraine-Krieges weiter rückläufig. Im April wurde für 401.000 Menschen Kurzarbeitergeld gezahlt. Neuere Zahlen liegen nicht vor. Zwischen 1. und 26. Juni seien Anzeigen für weitere 35.000 Personen eingegangen. Ob für diese tatsächlich Kurzarbeit in Anspruch genommen wird, ist noch offen.

Trotz dieser Entwicklung bräuchten die Unternehmen eine sichere Perspektive, sagte Bundesarbeitsminister Heil. «Deshalb haben wir die Zugangserleichterungen für das Kurzarbeitergeld um drei Monate bis Ende September 2022 verlängert», betonte er.

Seiner Nachfolgerin Nahles gibt Scheele eine Reform der Kurzarbeit mit auf den Weg: Es müsse ein Weg gefunden werden, der es erlaube, schnell zu reagieren, ohne dass jede einzelne Person einzeln im Detail abgerechnet werden müsse.

Von Michael Donhauser, dpa

 

 

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