Wiesenbewässerung in der Pfalz soll Unesco-Kulturerbe werden

Landau/Mainz (dpa/lrs) – Die Wiesenbewässerung an der Queich ist Teil eines internationalen Antrags für die Kulturerbeliste der Unesco. Österreich koordiniert den am Mittwoch eingereichten Antrag aus sieben Ländern mit dem Titel «Traditionelle Bewässerung in Europa: Wissen, Technik und Organisation», wie das in Rheinland-Pfalz zuständige Innenministerium in Mainz mitteilte. In Rheinland-Pfalz gibt es die Wiesenbewässerung noch zwischen Landau und Germersheim. Bei dem Antrag sei aus Deutschland nur noch Franken dabei.

«Die traditionelle Bewässerung ist eine landwirtschaftliche Bewässerungsart, die auf handgemachte Konstruktionen wie Kanäle und Gräben sowie auf die Schwerkraft setzt, um Wasser aus verschiedenen natürlich vorkommenden Quellen in die Felder zu leiten», erläuterte Innenminister Roger Lewentz (SPD). «Es bedarf eines umfangreichen Verständnisses der Landschaft, des Wasserflusses und der Wetterbedingungen, um diese Methode nachhaltig und effizient anwenden zu können.»

Die «Interessensgemeinschaft Queichwiesen» aus Vertretern von Landwirtschaft, Naturschutz, Kommunalverwaltungen und Bürgern setze sich seit 25 Jahren dafür ein, die Kulturform der Wiesenbewässerung in der Pfalz zu erhalten oder wieder zu beleben. An dem Antrag für die Unesco-Liste sind neben Österreich auch Belgien, Italien, Luxemburg, die Niederlande und die Schweiz beteiligt. Mit einem Ergebnis über die Aufnahme ist nach einem Bewertungsprozess der Unesco voraussichtlich im Dezember 2023 zu rechnen.

 

 

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