Marco Weber gibt Schweinezucht nach mehr als 50 Jahren auf

Mainz (dpa/lrs) – Der Parlamentarische Geschäftsführer der rheinland-pfälzischen FDP-Landtagsfraktion und Landwirt, Marco Weber, gibt seine Schweinezucht in der Vulkaneifel zum Jahresende auf. Der 1965 gegründete Familienbetrieb, den er zusammen mit seinem Bruder führe, lasse sich angesichts eines Defizits von rund 4000 Euro pro Woche nicht mehr weiter führen, sagte Weber am Montag in Mainz. Dies sei vor allem auf die Landwirtschaftspolitik der noch geschäftsführenden Bundesministerin Julia Klöckner (CDU) zurückzuführen. Sie habe viele Projekte angefangen, aber keines vollendet und sich etwa bei der Ferkelkastration für einen deutschen Alleingang und damit einen Wettbewerbsnachteil entschieden.

Rund 60 Prozent der Milch- und Schweinebauern in Deutschland stünden wegen der «politischen Rahmenbedingungen und der desaströsen Marktpreise» vor dem Aus. «Das ist ein Desaster für Deutschland», sagte Weber. «Regionale Versorgung» sei damit nur noch ein «Klischeewort». Seit 1. Januar 2021 ist die betäubungslose Ferkelkastration in Deutschland verboten. Ferkel können seitdem nur noch unter Vollnarkose kastriert werden. Anders als in anderen Mitgliedstaaten reicht eine lokale Betäubung oder Schmerzlinderung hierzulande nicht aus.

 

 

 

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