Mainzer Grüne schicken Christian Viering in den OB-Wahlkampf

Mainz (dpa/lrs) – Christian Viering (38) ist der Kandidat der Mainzer Grünen für die Oberbürgermeisterwahl. Die «soziale Frage und die Bekämpfung des Klimawandels» nannte der gelernte Chemikant und freigestellte Betriebsrat beim Pharmakonzern Boehringer Ingelheim als seine wichtigsten Themen. «Das sind zwei Seiten derselben Medaille», betonte er am Samstag in Mainz. Die Landeshauptstadt müsse zudem familienfreundlicher werden. Seine Kandidatur sei auch eine Kampfansage «an alle, die die Axt an die Demokratie anlegen wollen», betonte der Gewerkschafter.

Viering ist Mitglied der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IGBCE) und unter anderem Mitglied der Bundestarifkommission. «Ich kann diese Stadt in den nächsten acht Jahren bei den großen Herausforderungen führen, und ich kann auch diesen Wahlkampf gewinnen», gab sich der Kandidat überzeugt.

Familien-, Kultur- und Integrationsministerin Katharina Binz, die für die Mainzer Grünen bei der Landtagswahl als erste ein Direktmandat holte, sagte: «Er bringt wahnsinnig viel politische Erfahrung mit.» Viering habe unter anderem zehn Jahre im Stadtrat gesessen, vier Jahre die Partei geführt und alle drei Koalitionsverträge der Ampel in Mainz mitverhandelt. Er könne Organisationen strukturieren und Personal führen. Binz bezeichnete Viering auch als «Brückenbauer». «Er kann mit den Menschen, egal wo sie herkommen, sprechen, sie überzeugen und begeistern.» Darüber hinaus verkörpere der in Kirn geborene und im Hunsrück aufgewachsene Kandidat die offene und kommunikative Mainzer Lebensart.

Viering ist verheiratet und Vorsitzender des Fanprojekts beim Fußball-Bundesligisten Mainz 05. Als Vertreter der Fanabteilung sitzt er bei dem Verein auch im Aufsichtsrat. Der Grüne wurde vom Kreisvorstand und der Fraktion – der größten im Stadtrat – am Freitagabend einstimmig nominiert. Seine formale Aufstellung ist am 19. November geplant.

Die Mainzer wählen am 12. Februar 2023 und damit genau eine Woche vor dem Fastnachtswochenende ihr neues Stadtoberhaupt. Die Wahl ist notwendig geworden, weil Oberbürgermeister Michael Ebling Nachfolger des zurückgetretenen Innenministers Roger Lewentz (beide SPD) wurde.

Für die SPD, die seit mehr als 70 Jahren den Oberbürgermeister in Mainz stellt, kandidiert die Steuer- und Finanzpolitikerin Mareike von Jugenfeld. Die CDU schickt Wirtschaftsdezernentin Manuela Matz ins Rennen. Der parteilose Unternehmer Nino Haase tritt auch wieder an, diesmal aber nicht mit Unterstützung der CDU, sondern als unabhängiger Kandidat. Und für die FDP hat der Jurist Marc Engelmann seinen Hut in den Ring geworfen.

Im Stadtrat haben die drei Ampel-Parteien die Mehrheit. Die Grünen haben 17 Sitze, die SPD 12 und die FDP 4. Zweitstärkste Fraktion ist die CDU mit 14 Sitzen.

 

 

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