Barmer-Report: Pflegeheime besonders von Corona getroffen

Mainz (dpa/lrs) – Die Corona-Pandemie hat die Pflegeheime in Rheinland-Pfalz besonders getroffen – sowohl Bewohner als auch Pflegekräfte. Das geht aus dem aktuellen Barmer-Pflegereport hervor, der von Wissenschaftlern der Universität im Auftrag der Krankenkasse erarbeitet und am Freitag in Mainz vorgestellt wurde. Bei den Coronawellen im März und Juli 2022 meldeten sich demnach so viele Beschäftigte in Pflegeheimen wegen einer Corona-Infektion krank wie in den beiden Vorjahren nicht.

Unterschieden wurde dabei zwischen Pflegefachkräften mit einer dreijährigen Ausbildung und sogenannten Pflegehilfskräften. Mit rechnerisch 150 Corona-Krankmeldungen je 10.000 bei der Barmer versicherten Fachkräften in Pflegeheimen wurden im März und Juli 2022 Höchstwerte während der Corona-Pandemie erreicht. Bei den Pflegehilfskräften lag dieser Wert im März 2022 mit 176 je 10.000 Hilfskräften sogar noch einmal höher.

Auch Pflegebedürftige in Heimen waren der Untersuchung zufolge überdurchschnittlich stark von Corona-Infektionen betroffen. Nach Auswertung der Daten für die Jahre 2020 und 2021 waren im November 2020 etwa 8,5 Prozent der Pflegeheimbewohner an Corona erkrankt – ein Höchstwert. Der Vergleichswert in der Gesamtbevölkerung des Bundeslandes lag in diesem Monat bei 1,0 Prozent, der für Pflegebedürftige insgesamt bei 2,5 Prozent. Eine ähnliche Entwicklung zeigte sich auch für die übrigen Monate der Jahre 2020 und 2021.

Es sei nun entscheidend, die Beschäftigtenzahl im Sinne des im Juli dieses Jahres startenden Personalbemessungsverfahrens für Pflegeeinrichtungen zügig zu erhöhen, sagte die Landesgeschäftsführerin der Barmer, Dunja Kleis. «Nur so kann eine Abwärtsspirale aus Überforderung der Pflegebeschäftigten und erhöhten Arbeitsunfähigkeitszeiten verhindert werden.»

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