Weitere Patronenhülse unweit des Tatorts von Kusel gefunden

Kaiserslautern (dpa) – Mehr als ein halbes Jahr nach den tödlichen Schüssen auf zwei Polizisten bei Kusel (Pfalz) ist in der Nähe des Tatorts eine weitere Patronenhülse gefunden worden. Es handele sich dabei um die 15. Hülse, die aus der Dienstwaffe des getöteten Polizisten abgegeben worden sei, berichtete ein Sachverständiger für Schusswaffen vom Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz am Mittwoch im Mordprozess vor dem Landgericht Kaiserslautern. Der Bodenstempel stimme mit den zuvor gefunden 14 Hülsen überein.

Gefunden worden sei die 15. Hülse Mitte August von Angehörigen der Familie der getöteten Polizistin, berichtete eine als Zeugin geladene Polizistin. Die Angehörigen hätten sie am Gedenkort vor einem aufgestellten Kreuz entdeckt. Die Hülse sei dort «unter mysteriösen Umständen» hingekommen. «Das wird man wohl auch nicht mehr aufklären», sagte der Opferanwalt.

Laut Gutachter war die 15. Hülse deutlich dunkler als die zuvor gefundenen. Das spreche dafür, dass sie länger im Freien gelegen habe und oxidiert sei.

Seit Ende Juni steht als Hauptangeklagter ein 39-Jähriger vor dem Gericht: Er soll Ende Januar bei einer nächtlichen Fahrzeugkontrolle eine Polizeianwärterin (24) und einen Polizeikommissar (29) mit Gewehrschüssen in den Kopf ermordet haben, um Jagdwilderei zu verdecken. Die Gewalttat sorgte bundesweit für Entsetzen.

Ein Komplize (33) ist wegen versuchter Strafvereitelung angeklagt. Er soll geholfen haben, Spuren zu verwischen. Beide Männer waren kurz nach der Tat im nahe gelegenen Saarland festgenommen worden.

 

 

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