Sinkende Unternehmens- und steigende Verbraucherinsolvenzen

Bad Ems (dpa/lrs) – Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in Rheinland-Pfalz ist in den ersten neun Monaten dieses Jahres deutlich zurückgegangen. Allerdings gab es einen sehr hohen Anstieg der Verbraucherinsolvenzen, wie das Statistische Landesamt am Freitag in Bad Ems mitteilte.

Demnach stellten von Januar bis September 391 Unternehmen einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens. Das sind knapp 22 Prozent weniger als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Zum Rückgang der Unternehmensinsolvenzen habe sicherlich beigetragen, dass die Insolvenzantragspflicht wegen der Corona-Pandemie in bestimmten Fällen bis Ende April 2021 ausgesetzt war, erklärten die Statistiker. Allerdings sei auch seit Mai kein Anstieg der Unternehmensinsolvenzen festzustellen.

Bei den Verbraucherinsolvenzen machte sich dem Landesamt zufolge vermutlich weiter die Reform des Insolvenzrechts zum 1. Oktober 2020 bemerkbar. Privatpersonen können dadurch schon nach drei statt wie bisher nach sechs Jahren von ihren Restschulden befreit werden. Die Zahl der Anträge in Rheinland-Pfalz stieg in den ersten neun Monaten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 87 Prozent auf 2733.

Bei der Anzahl der insolventen Verbraucher je 10.000 Einwohner war der Wert in der kreisfreien Stadt Pirmasens mit 33,1 am höchsten, im Landkreis Südliche Weinstraße mit 2,7 am niedrigsten. Bei den Unternehmen gab es die größte Häufigkeit in der kreisfreien Stadt Worms mit 5,5 Insolvenzen je 1000 Unternehmen, am niedrigsten war sie in den Landkreisen Bad Kreuznach und Neuwied mit jeweils 1,2.

 

 

 

 

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