Scharfe Kritik von Scholz an Impfgegnern

Neunkirchen (dpa/lrs) – Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat die Gegner von Corona-Impfungen scharf kritisiert. Solidarität funktioniere nicht, wenn man nur an sich denke, sagte Scholz bei einer SPD-Wahlkampfveranstaltung am Freitag in Neunkirchen im Saarland. «Wir müssen für einander einstehen.» Es sei unsolidarisch, wenn es einem egal sei, ob man andere Leute anstecke.

Scholz, dessen Rede teilweise lautstark von sogenannten Querdenkern und Anhängern der Rechten gestört wurde, fügte unter großem Beifall der Mehrheit der Zuhörer hinzu: «Ich sage: Was für eine unvertretbare Haltung. Freiheit für uns funktioniert nur als Freiheit auch für alle anderen. Und wir müssen das miteinander hinkriegen.»

Scholz zeigte sich froh darüber, dass Deutschland «ziemlich gut» durch die Corona-Pandemie gekommen sei. «Das haben wir gemeinsam geschafft», betonte er. Ohne die Debatte über die Einführung einer Impfpflicht direkt zu erwähnen, sagte er in Richtung der lärmenden Gegendemonstranten: «Da mögen die einen oder anderen schreien wie sie wollen: Die Bürgerinnen und Bürger dieses Landes wissen genau, was zu tun ist. Und das machen wir auch.»

Die SPD-Spitzenkandidatin für die Landtagswahl, Anke Rehlinger, hatte der Gruppe von Störern zuvor zugerufen: «Wenn Sie so laut für das Impfen geworben hätten, dann bräuchten wir an dieser Stelle vielleicht keine Impfpflicht.» Ihre Rede war von Trillerpfeifen, Sirenen und «Lügner»-Rufen gestört worden.

Im Saarland wird am 27. März ein neuer Landtag gewählt. Das Saarland mit knapp einer Million Einwohnern wird seit 2012 von einer großen Koalition unter Führung der CDU regiert. Die CDU stellt seit 1999 den Ministerpräsidenten in dem kleinsten Flächenland Deutschlands.

 

 

 

Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen
Eifelzeitung E-Paper Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen