Saarland: Anklage gegen Hauptbeschuldigten im Mordprozess

Saarbrücken (dpa) – Der Hauptangeklagte im Mordprozess um die tödlichen Schüsse auf zwei Polizisten in Rheinland-Pfalz soll sich auch im Saarland vor Gericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft Saarbrücken habe den 39-Jährigen unter anderem wegen des Verdachts der Jagdwilderei und der versuchten gefährlichen Körperverletzung angeklagt, teilte die Justiz im Saarland am Mittwoch mit.

Den Ermittlungen zufolge soll der Mann 2017 ohne Berechtigung im Saarland ein Reh geschossen haben. Ein Zeuge habe sich dem Fahrzeug des heute 39-Jährigen in den Weg gestellt und sei beinahe überrollt worden. Danach habe der Beschuldigte zwei entlastende Alibi-Zeugen präsentiert, von denen einer seine Aussage aber zurückgezogen habe.

Eine Neubewertung der Beweise habe zur Anklage geführt, hieß es. Der Beschuldigte habe sich zu den Vorwürfen nicht mehr geäußert. «Wegen möglicher weiterer Taten der Jagdwilderei wird gegen den Angeschuldigten in einem gesonderten Verfahren ermittelt. Diese Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen», teilte die Staatsanwaltschaft Saarbrücken mit.

Der 39-Jährige steht seit Juni in Kaiserslautern vor Gericht. Er soll bei einer nächtlichen Verkehrskontrolle auf einer Kreisstraße bei Kusel eine Polizistin und ihren Kollegen erschossen haben. Die Anklage geht davon aus, dass der Mann Jagdwilderei vertuschen wollte.

 

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