Pflege: Kritik an Tätigkeitsverboten für Ungeimpfte

Saarbrücken (dpa/lrs) – Angesichts des Auslaufens der Corona-Impfpflicht für Pflegekräfte zum Jahresende hat die Saarländische Pflegegesellschaft (SPG) kürzlich ausgesprochene Tätigkeitsverbote für Ungeimpfte kritisiert. «Dass in dieser Situation für wenige Wochen oder gar Tage Beschäftigungsverbote für das dringend benötigte Pflegepersonal verhängt werden, ist überhaupt nicht nachvollziehbar», teilte der Vorsitzende der Gesellschaft, Holger Wilhelm, am Mittwoch in Saarbrücken mit.

Er appellierte an den saarländischen Sozialminister Magnus Jung (SPD), «dem Beispiel anderer Bundesländer zu folgen» und von Beschäftigungsverboten abzusehen. Die Pflegegesellschaft habe «kein Verständnis» dafür, dass kürzlich vom Regionalverband Saarbrücken sowie von den Landkreisen Merzig-Wadern und Saarlouis Verbote für ungeimpfte Pflegekräfte und andere ungeimpfte Beschäftigte in Pflegeeinrichtungen ausgesprochen wurden.

«Die Altenhilfeeinrichtungen können es sich nicht leisten, weitere Pflegekräfte zu verlieren», sagte Wilhelm. Als Folge der einrichtungsbezogenen Impfpflicht, die grundsätzlich seit März greift, seien im laufenden Jahr bereits zahlreiche Pflegekräfte aus dem Beruf ausgestiegen. Deshalb habe sich die bereits vor der Pandemie angespannte Personalsituation weiter verschärft.

Die SPG vertritt im Saarland stationäre und teilstationären Altenhilfeeinrichtungen, ambulante Dienste der Wohlfahrtsverbände und privat-gewerbliche Pflegedienste. Insgesamt betreuen über 13.600 Mitarbeiter in rund 340 Einrichtungen etwa 18.000 Menschen.

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