Durchsuchungen wegen Missbrauch von digitaler Lernplattform

Braunschweig/Göttingen (dpa) – Die Polizei hat vier Wohnungen in drei Bundesländern wegen des Verdachts auf Internetkriminalität durchsucht. Wie die Kriminalpolizei Braunschweig am Freitag mitteilte, durchsuchten die Beamten am Donnerstag sowie am 19. Januar Anschriften in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. Die Verdächtigen sollen Schüler-Konten auf der digitalen Lernplattform Iserv übernommen und mit ihnen unter anderem Drohmails verschickt haben.

Den Angaben nach wurden im August 2021 hunderte Iserv-Konten gekapert. Darüber verschickten die mutmaßlichen Täter unter anderem Drohungen zu Amokläufen, Bomben und Mord an 31 Schulen in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein, Hamburg und Baden-Württemberg. Die Staatsanwaltschaft Göttingen ermittelt seitdem gemeinsam mit der Abteilung «Cybercrime» der Braunschweiger Kriminalpolizei gegen die Verdächtigen. Die Ermittler werfen ihnen die Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten, Bedrohung, Ausspähens von Daten und übler Nachrede vor.

Bei den Durchsuchungen stellte die Polizei Computer, Laptops, Handys und Speichermedien sicher. Der Verdacht gegen die mutmaßlichen Täter habe sich durch die Auswertung der Geräte erhärtet. Nach derzeitigem Ermittlungsstand gab es keine Sicherheitslücke beim Server der Plattform Iserv.

 

 

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