Mehr als 400 Digitalbotschafter in Rheinland-Pfalz

Mainz (dpa/lrs) – Trotz der Einschränkungen durch die Pandemie haben die Digitalbotschafter in Rheinland-Pfalz im vergangenen Jahr mehr als 5100 ältere Menschen im Umgang mit dem Internet unterstützt. Zwei Drittel von ihnen waren über 70 Jahre alt, wie aus einem am Freitag vorgelegten Bericht zu den ersten Erfahrungen mit dem 2018 gestarteten Projekt hervorgeht. Fast alle – 97 Prozent – hatten zuvor wenige bis gar keine Erfahrungen mit digitalen Medien.

Bei Hausbesuchen, in offenen Treffs oder Sprechstunden vermitteln die Digitalbotschafter die Bedienung von digitalen Geräten, Online-Kommunikation, digitales Fotografieren oder den Kauf von Online-Tickets. Zwei Drittel der unterstützten Menschen sind Frauen gewesen.

«Wir haben ganz viele Menschen, die sagen: “Ich sehe die Chancen der Digitalisierung, aber ich habe noch manche Unsicherheit”», sagte Digitalisierungsminister Alexander Schweitzer (SPD). Deswegen bilde die digitale Teilhabe einen besonderen Schwerpunkt seiner Arbeit. Mit mehr als 400 Digitalbotschafterinnen und -botschaftern sei das bis Ende 2023 gesetzte Ziel von 300 ehrenamtlichen Kräften schon jetzt übertroffen. Das Projekt solle weiter unterstützt werden, um bis 2026 möglichst flächendeckend in allen Kommunen Digitalbotschafter vor Ort zu haben. Im laufenden Haushaltsjahr stellt das Land 140 000 Euro dafür zur Verfügung.

Digitalbotschafter sind im Schnitt 69 Jahre alt, 41 Prozent von ihnen sind Frauen. Einen Bedarf an weitereren Digitalbotschaftern gebe es noch in den Kreisen Altenkirchen, Donnersberg und Kusel, sagte der Mitautor des Evaluationsberichts, Florian Tremmel, von der Medienanstalt Rheinland-Pfalz.

«Ich mag die leuchtenden Augen der Teilnehmer, wenn sie irgendwas geschafft haben, was sie vorher nicht konnten», sagte die Landauer Digitalbotschafterin Birgit Pfirrmann zu ihrer persönlichen Motivation bei dieser ehrenamtlichen Arbeit. Am Anfang der Vermittlungsarbeit gebe es oft die Reaktion: «Brauch ich nicht!» Das ändere sich dann, wenn der ältere Mensch versuche, bei der Stadtverwaltung einen Termin zu bekommen und dann erkenne, dass dies nur noch online möglich sei.

 

 

 

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