Verdi ruft zu weiteren Warnstreiks in Galeria-Filialen auf

Berlin (dpa) – Aus Protest gegen den harten Sanierungskurs beim insolventen Warenhaus-Konzern Galeria Karstadt Kaufhof hat die Gewerkschaft Verdi die Beschäftigten in zahlreichen Filialen für Mittwoch zu Warnstreiks aufgerufen. Betroffen seien Warenhäuser in Bayern, Berlin, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz, berichtete die Gewerkschaft.

Bereits am Karsamstag hatten nach Gewerkschaftsangaben knapp 1000 Galeria-Beschäftigte in Hamburg, Baden-Württemberg und Hessen die Arbeit niedergelegt. Sämtliche Filialen blieben aber nach Unternehmensangaben trotz der Warnstreiks geöffnet.

Hintergrund der Protestaktionen ist der von den Gläubigern gebilligte Sanierungsplan für das Unternehmen. Er sieht bundesweit die Schließung von 47 der 129 Filialen vor, was den Verlust von etwa 4000 Arbeitsplätzen bedeuten würde. Weiterlesen

Zahl neuer Ausbildungsverträge leicht gestiegen

Wiesbaden (dpa) – Im vergangenen Jahr haben mehr junge Menschen eine Ausbildung begonnen als 2021. Die Zahl neuer Ausbildungsverträge stieg leicht um 2700 auf 468.900, wie das Statistische Bundesamt nach vorläufigen Zahlen berichtet. Der starke Einbruch aus der Zeit der Corona-Krise wurde damit weiterhin nicht wettgemacht. Im Vorkrisenjahr 2019 hatten noch 510.900 junge Menschen eine Ausbildung begonnen.

Deutliche Rückgänge gab es bei den Handwerksberufen mit einem Minus von 2,3 Prozent. Im Bereich Industrie und Handel stieg die Zahl der Neuverträge in der Jahresfrist hingegen um 2,9 Prozent. Zum Jahresende 2022 befanden sich damit 1,22 Millionen Personen in den mehrjährigen Berufsausbildungen. Das waren noch einmal 3 Prozent weniger als im Jahr 2021. Weiterlesen

Baldauf hält den Atom-Ausstieg für einen «Riesenfehler»

Mainz (dpa/lrs) – Der rheinland-pfälzische CDU-Landesvorsitzende Christian Baldauf hält das Abschalten der letzten drei Atomkraftwerke in Deutschland für «einen Riesenfehler». «Das Aus für deutschen Atomstrom ist Energiepolitik ohne Sinn und Verstand», sagte Baldauf der Deutschen Presse-Agentur in Mainz. «Unsere Atomkraftwerke in Deutschland gehören zu den sichersten der Welt. Und sie sind klimaneutral.» Dass die Ampel-Bundesregierung in der aktuellen Krise trotzdem lieber auf dreckige Kohlekraftwerke setze, schade dem Klimaschutz.

Deutschlands europäische Nachbarländer und die EU setzten weiterhin auf Kernkraft. «Klimaschutz und Energiesicherheit, beides erreichen wir nur mit einem Mix verschiedener Technologien», betonte Baldauf. «Es gibt eine neue Generation von Kernkraftwerken, die dazu beitragen können. Wir dürfen Technologien der Kernspaltung und Kernfusion nicht sofort verteufeln, sondern müssen auch die Chancen in den Blick nehmen – offen und ideologiefrei.» Weiterlesen

Autos «Made in China» werden zum Exportschlager

Von Robin Wille und Jörn Petring, dpa

Shanghai (dpa) – China strebt an die Spitze des globalen Automarktes: Nach mehreren gescheiterten Versuchen, auf dem Weltmarkt Fuß zu fassen, feierte die Volksrepublik zuletzt bemerkenswerte Erfolge. Nach Angaben des chinesischen Automobilverbands CAAM haben sich die chinesischen Autoexporte allein seit 2020 auf rund 2,5 Millionen Fahrzeuge jährlich verdreifacht.

In der Weltrangliste der Exporteure ist China damit inzwischen auf den dritten Platz vorgerückt. Knapp davor liegt nur noch Deutschland und an der Spitze Japan. Der deutsche Verband der Automobilindustrie (VDA) meldet für das vergangene Jahr 2,61 Millionen exportierte Pkw aus Deutschland. Japan exportierte rund drei Millionen Pkw. Doch während es für die Fahrzeugausfuhren der alten Industrienationen nur noch langsam oder gar nicht mehr vorangeht, wächst die Nachfrage nach Autos aus China rasant. Die Aufholjagd wird ein zentrales Thema auf der Automesse in Shanghai sein, die am kommenden Dienstag beginnt.

In Teilen des Nahen Ostens und Lateinamerikas sind chinesische Hersteller schon Marktführer. Aber auch in Europa rollt bereits mehr «Made in China» über die Straßen. Hier wollten die Chinesen eigentlich schon vor mehr als einem Jahrzehnt präsent sein. Doch im Zeitalter des Verbrennungsmotors konnten sie die Lücke zur westlichen Konkurrenz nicht schließen. Sie blamierten sich bei Sicherheitstests und mit Fahrzeugen von zweifelhafter Qualität. Mit dem Elektroauto wurden die Karten neu gemischt. Hier gelten chinesische Hersteller plötzlich als Technologieführer.

Chinesische E-Auto-Marken wie BYD oder Nio werden beliebter

Laut Autoexperten hat China dank eines früheren Starts nicht nur beim Bau von Elektroautos die Nase vorn, auch in Sachen Konnektivität und beim autonomen Fahren seien einige chinesische Hersteller besser aufgestellt als etwa die deutsche Konkurrenz.

Geschickt hat der chinesische Konzern Geely schon vor Jahren die schwedische Marke Volvo übernommen und voll auf eine elektrische Zukunft ausgerichtet. Aber auch chinesische E-Auto-Marken wie BYD oder Nio werden zumindest langsam im Ausland beliebter: Die Chinesen starten mit ihren E-Autos gerade eine Globalisierungsstrategie, die nicht zuletzt Europa und Deutschland betreffe, sagt Branchenexperte Stefan Reindl, Leiter des Geislinger Instituts für Automobilwirtschaft. «Dem ein oder anderen chinesischen Hersteller traue ich in den nächsten fünf Jahren bis zu zwei Prozent Marktanteil in Deutschland zu», sagt Reindl.

Die heimische Industrie sei vor allem nicht in der Lage, in der Kompaktwagenklasse mit einigermaßen wettbewerbsfähigen Preisen zu agieren. Allerdings benötigten die chinesischen Hersteller etablierte Händler als Vertriebspartner, um vorhandene Händlernetze und Standorte zu nutzen. Diese seien besonders für den Fahrzeugservice von Bedeutung, denn auch E-Autos benötigten Wartung und Reparatur. «Viele chinesische Hersteller denken, sie könnten allein mit digitalen Strukturen den Vertrieb in Deutschland und Europa gestalten», sagt Reindl. Aber hierzulande sei die Kundenakzeptanz für solche Vertriebskonzepte noch gering ausgeprägt.

Chinesische Autos als Konkurrenz für Deutsche?

Selbst Beobachter in China bezweifeln, dass ihre Autos den Deutschen auf ihrem Heimatmarkt in absehbarer Zeit nennenswert Geschäft streitig machen werden. «Es wird lange dauern, bis chinesische Autofirmen in reifen Märkten Marktanteile gewinnen können», sagt der chinesische Autoanalyst Zeng Zhiling. In Südostasien, Südamerika und Afrika seien die Chinesen dagegen deutlich besser aufgestellt.

«Konkurrenz belebt das Geschäft», zeigt sich ein VDA-Sprecher gelassen. Die deutsche Autoindustrie gehe entschlossen voran: Allein in Deutschland böten die deutschen Hersteller derzeit mehr als 90 E-Modelle an, Ende 2024 sollen es 100 sein. Bei der Qualität der Produkte seien die deutschen Hersteller führend. In Deutschland sei 2022 mehr als jedes zweite neu zugelassene Elektroauto von einem deutschen Hersteller ausgeliefert worden. Der Marktanteil chinesischer Marken liege bei sechs Prozent.

«Das Auto der Zukunft kommt zu großen Teilen aus China», sagt dagegen Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer. Es sei eine kluge Strategie, erst auf dem Heimatmarkt stark zu werden und dann Schritt für Schritt zu expandieren. Die Chinesen tasteten sich vor. In Osteuropa seien sie schon relativ stark, auch in England hätten sie schon eine gewisse Stärke. «Nach Deutschland kommen sie erst jetzt», sagt Dudenhöffer.

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Teures Erbe: Rückblick auf 60 Jahre Kernenergie in Zahlen

Von Ulrike von Leszczynski, dpa

Berlin (dpa) – Rund sechs Jahrzehnte lang haben Atomkraftwerke in Deutschland Strom produziert. Bei der Suche nach einem Endlager für hochradioaktiven Müll aus diesen Anlagen geht es um eine Million Jahre. War es das wert? Versuch einer kleinen Bilanz in Zahlen.

ANZAHL: Seit 1962 gingen in Deutschland nach Angaben des Bundesministeriums für Wirtschaft 37 Kernkraftwerke ans Netz – Forschungsreaktoren nicht eingerechnet. Die erste Einspeisung in der Bundesrepublik gab es 1961 im Versuchsatomkraftwerk Kahl in Bayern. In der DDR ging 1966 die Anlage in Rheinsberg (heute im Land Brandenburg) in Betrieb.

LAUFZEITEN: Sehr lange am Netz waren mit 37 Jahren zum Beispiel die Atomkraftwerke in Grohnde (Niedersachsen), Gundremmingen (Bayern) und Obrigheim (Baden-Württemberg), aber auch andere Anlagen liefen über 30 Jahre. Nur ganz kurz in Betrieb war dagegen der rund sieben Milliarden Mark (3,6 Milliarden Euro) teure Meiler in Mülheim-Kärlich nahe Koblenz. Er lief nach dem Probebetrieb wegen fehlender Baugenehmigung nur 100 Tage. In den DDR-Anlagen Rheinsberg und Greifswald ging das Atomstrom-Zeitalter kurz nach der Wende wegen Sicherheitsbedenken zu Ende. Eine riesige Anlage nahe Stendal blieb eine Bauruine.

FEHLPLANUNG: Nicht alle Atomkraftwerke gingen ans Netz. Der «Schnelle Brüter» im nordrhein-westfälischen Kalkar war zum Beispiel 1985 fertig, ging aber wegen Bürgerprotesten und Sicherheitsbedenken nie in Betrieb. Die Investitionsruine kostete rund sieben Milliarden Mark (3,6 Milliarden Euro) und ist heute ein Freizeitpark.

STROMPRODUKTION: Nach Angaben des Vereins Kerntechnik Deutschland erzeugten deutsche Atomkraftwerke zwischen 1961 und Ende 2021 rund 5560 Milliarden Kilowattstunden Strom brutto. Mit einer Kilowattstunde Strom kann man zum Beispiel eine Stunde staubsaugen. Der Anteil der Kernenergie am deutschen Strommix lag viele Jahre bei rund einem Drittel. Der schrittweise deutsche Atomausstieg führte dazu, dass er 2022 nur noch 6,4 Prozent ausmachte. Zum Vergleich: Grüne Energie brachte es im vergangenen Jahr auf einen Anteil von 46,3 Prozent, Kohle lag bei 33,3 und Erdgas bei 11,4 Prozent.

ATOMSTROM IM VERGLEICH: Eine Kostenanalyse von Strom aus Kernenergie in Deutschland ist selbst für die Wissenschaftlichen Dienste des Bundestags ein Problem. Für die Zeit vor 2007 existierten beispielsweise keine umfassenden Daten zu den externen Kosten und dem Marktwert von Kernenergie, heißt es. Für 2021 hat der Dienst die gesamtgesellschaftlichen Stromkosten – also zum Beispiel inklusive Subventionen und möglichen Umweltschäden – verglichen. Mit 37,8 Cent pro Kilowattstunde war Atomstrom demnach mit Abstand am teuersten. Kohle liegt nach der Berechnung zwischen 23,3 und 25,6 Cent, Solar bei 22,8 Cent und Wind zwischen 8,8 und 18,5 Cent pro Kilowattstunde.

FOLGEKOSTEN: Allein die Menge hochradioaktiver Abfälle aus Brennelementen wird in Deutschland auf rund 10 500 Tonnen geschätzt. Eine Kommission hat die gesamten Entsorgungskosten für Deutschland 2016 auf rund 48,8 Milliarden Euro kalkuliert (mit Preisen von 2014). Ein Endlager in Deutschland gibt es noch nicht. In einer Broschüre für das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung heißt es, dass in Deutschland ein bis zwei Generationen von der Atomenergie profitiert hätten. Endlager beträfen das Leben von mehr als 33 000 künftigen Generationen.

NEUE RISIKEN: Mit dem Angriff Russlands auf die Ukraine sind kerntechnische Anlagen das erste Mal zum Ziel kriegerischer Auseinandersetzungen geworden. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung listet auf der gesellschaftlichen Kostenseite auch die Gefahr der Weiterverbreitung waffenfähigen radioaktiven Materials aus Atommeilern auf. Dazu kämen die bekannten Risiken radioaktiver Strahlung wie nach den großen Havarien in Harrisburg (USA/1977), Tschernobyl (Sowjetunion/Ukraine/1986) und Fukushima (Japan/2011). Der Verein Kerntechnik Deutschland, zu dem auch Energieversorger gehören, sieht den Nutzen der Kernenergie dennoch um das mindestens Achtfache höher als die gesellschaftlichen Kosten.

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Streit um Kindergrundsicherung: Lindner verweist auf Lohnabstandsgebot

Im Streit um die Kindergrundsicherung hat Bundesfinanzminister Christian Lindner die Bedeutung des Lohnabstandsgebots unterstrichen. «Wir müssen bei neuen Sozialleistungen nun darauf achten, dass sich Menschen nicht irgendwann fragen, ob es bei ihnen finanziell noch einen fairen Unterschied ausmacht, wenn sie arbeiten gehen oder nicht», sagte der FDP-Chef den Zeitungen der Mediengruppe Bayern (Mittwoch). «Das Lohnabstandsgebot ist hoch anerkannt. Die Sozialpolitik muss das beherzigen», betonte Lindner. Weiterlesen

Ringen bis zur letzten Minute: FDP will AKW-Reserve

Berlin (dpa) – Wenige Tage vor der Abschaltung der letzten deutschen Atomkraftwerke reißt der Unmut über die lange beschlossene Maßnahme nicht ab. Kritik kommt weiter aus der Wirtschaft, aber auch aus der FDP. Die Liberalen wollen die drei AKW zumindest in Reserve halten und nicht gleich zurückbauen. Der TÜV-Verband hält das Aus ebenfalls nicht für notwendig. Ex-Umweltminister Jürgen Trittin von den Grünen, der den ersten Atomausstieg mit verhandelt hatte, verteidigte das endgültige Ende der Atomkraft in Deutschland.

Am Samstag sollen die drei verbliebenen Kernkraftwerke – Isar 2 in Bayern, Emsland in Niedersachsen und Neckarwestheim 2 in Baden-Württemberg – in Deutschland endgültig vom Netz gehen. Eigentlich sollte dies schon Ende vergangenen Jahres passieren. Wegen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine und der dadurch ausgelösten Energiekrise beschloss die Ampel-Koalition im vergangenen Jahr jedoch, die Meiler über den Winter noch weiterlaufen zu lassen. Weiterlesen

LVU: Energiepreise auch nach Winter viel zu hoch

Mainz (dpa/lrs) – Nach Ansicht der Landesvereinigung Unternehmerverbände (LVU) Rheinland-Pfalz bleiben die Energiepreise auch nach dem Ende des Winters eine Herausforderung für die Firmen. Die Preise seien nach wie vor viel zu hoch, sagte LVU-Hauptgeschäftsführer Karsten Tacke der Deutschen Presse-Agentur in Mainz. «Die Preise müssen schnellstens sinken, damit unsere Unternehmen nicht den Anschluss verlieren.» Weiterlesen

Weiter Fahrerstreik auf Raststätte

Gräfenhausen/Berlin (dpa) – Der Streik osteuropäischer Lastwagenfahrer, die von ihrem polnischen Arbeitgeber ausstehenden Lohn fordern, dauert auf der Autobahnraststätte Gräfenhausen in Südhessen auch am Dienstag an. Nach Angaben von Gewerkschaftern stehen mittlerweile 63 Lastwagen auf der Raststätte an der A5. Die meist aus Georgien und Usbekistan stammenden Fahrer warten nach eigenen Angaben seit bis zu zwei Monaten auf ihr Geld. Unterstützt werden sie vom Beratungsnetzwerk Faire Mobilität und deutschen Gewerkschaftern.

Pascal Meiser, gewerkschaftspolitischer Sprecher der Linken im Bundestag, forderte am Dienstag mehr Kontrollen zur Durchsetzung des Mindestlohns im grenzübergreifenden Gütertransport und eine offensive Unterstützung ausländischer Fahrer. «Beim grenzübergreifenden Gütertransport ist der Ausbeutung der Kraftfahrer weiter Tür und Tor geöffnet», sagte er. Weiterlesen

Göring-Eckardt: «Strompreis wird natürlich günstiger»

Leipzig (dpa/sn) – Trotz der bevorstehenden Abschaltung der letzten deutschen Atomkraftwerke ist Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt zuversichtlich, dass Strompreise günstiger werden. «Der Strompreis wird natürlich günstiger werden, je mehr Erneuerbare wir haben», sagte die Grünen-Politikerin am Dienstag bei MDR Aktuell. Atomkraft sei «teuer, sowohl in der Herstellung, in der Produktion, als auch danach». Zudem sei die Frage der Endlagerung weiterhin ungeklärt.

Derzeit stehe der Atommüll in Zwischenlagern in der ganzen Republik. Auch das koste richtig viel Geld, sagte Göring-Eckardt. Die Kosten hierfür trügen die Steuerzahler und Steuerzahlerinnen «und vor allen Dingen die künftigen Generationen». Zudem sei für die Versorgungssicherheit in Deutschland keine Atomkraft mehr nötig. Sie habe «keine wesentliche Rolle mehr gespielt, auch nicht im letzten Winter». Weiterlesen

Kreditversicherer erwartet mehr Anstieg der Firmenpleiten

Hamburg/Frankfurt (dpa) – Die jüngsten Bankenturbulenzen werden nach Einschätzung des Kreditversicherers Allianz Trade im laufenden Jahr zu mehr Firmenpleiten führen. Für Deutschland rechnet Allianz Trade mit einem Anstieg um gut ein Fünftel (22 Prozent) zum Vorjahr auf etwa 17.800 Fälle.

«Durch die nun noch restriktivere Kreditvergabe der Banken dürften mehr Unternehmen in Schwierigkeiten geraten als noch zu Jahresbeginn erwartet», erläuterte Allianz Trade am Dienstag. Bislang war ein Anstieg der Unternehmensinsolvenzen hierzulande um 15 Prozent vorhergesagt worden. Schon vor den Turbulenzen wollten viele Banken einer Umfrage zufolge die Kreditvergabe herunterfahren.

«Eine Pleitewelle ist das weiterhin nicht, auch wenn ein zweistelliger Zuwachs zunächst den Anschein erweckt», ordnete der Vorstandschef von Allianz Trade in Deutschland, Österreich und der Schweiz, Milo Bogaerts, ein. Aus seiner Sicht hinterlassen die Probleme von Banken in den USA und der Schweiz auch Spuren in Deutschland: «Mit den deutlich steigenden Zinsen laufen eher schwach finanzierte Unternehmen Gefahr, in Schwierigkeiten zu geraten.» Weiterlesen

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