Kartellamt: Leag kann Pellet-Hersteller übernehmen

Bonn/Schwerin (dpa) – Der Energiekonzern Leag in Cottbus kann den Holzverarbeiter Wismar Pellets übernehmen. Das Bundeskartellamt gab den Erwerb frei, wie die Behörde in Bonn am Freitag mitteilte. Das Wismarer Unternehmen produziert nach eigenen Angaben jährlich etwa 250 000 Tonnen Holzpellets und gehört zu den führenden Herstellern in Deutschland. Es ging aus dem Holzverarbeiter German Pellets hervor, der 2016 Insolvenz anmelden musste.

Der Lausitzer Energieerzeuger Leag, der Kohlekraftwerke betreibt, will sein Geschäft mit nachwachsenden Brennstoffen ausbauen. Im März hatte die Leag bereits angekündigt, die insgesamt 110 Mitarbeiter der Wismar Pellets GmbH zu übernehmen. Weiterlesen

ArcelorMittal setzt auf Hamburg als Wasserstoff-Metropole

Hamburg (dpa) – Mit Blick auf den in Hamburg geplanten Bau einer Pilotanlage zur klimaneutralen Stahlproduktion setzt Europas größter Stahlkonzern ArcelorMittal auf den raschen Ausbau der Hansestadt zur Wasserstoff-Metropole. Ohne grünen Wasserstoff, «der bezahlbar und verfügbar ist», werde es nicht gehen, sagte der CEO von ArcelorMittal Hamburg, Uwe Braun, am Freitag bei einem Besuch von Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard (SPD) in dem Werk. «Noch sehen wir dafür keine Lösung.» Weiterlesen

Schmitt: 340.000 EUR für die Entwicklung einer Drohne mit Wasserstoffantrieb

Daniela Schmitt/FDP, Ministerin für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau

Mit einem Innovationszuschuss in Höhe von 340.000 EUR unterstützt das Land Rheinland-Pfalz die AeroDCS GmbH bei der Entwicklung der Drohne „Air Barrow Fuel Cell“. Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt hat den entsprechenden InnoTop-Förderbescheid an das Koblenzer Unternehmen überreicht. Weiterlesen

Ampel-Haushaltsstreit: Mützenich kritisiert Lindner

Berlin (dpa) – Im Haushaltsstreit der Ampel-Koalition hat SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich neue Vorschläge gemacht und zugleich Finanzminister Christian Lindner (FDP) kritisiert.

Mützenich sagte der Deutschen Presse-Agentur (dpa): «Ich erwarte Seriosität in den Beratungen gerade auch von den Kabinettsmitgliedern, die für die Aufstellung des Haushalts verantwortlich sind und sich dennoch selbst immer wieder mit umfangreichen Ausgabenwünschen zu Wort melden – während sie gleichzeitig auf die Disziplin anderer pochen. Wasser predigen und Wein trinken, passt nicht zusammen.»

FDP weist Aussagen Mützenichs zurück

Die FDP weist die Aussagen von Mützenich zurück. «Das Ziel der FDP ist Wohlstand für alle und das geht nur mit mehr Wettbewerbsfähigkeit. Wir müssen die Betriebe und Arbeitsplätze im Land halten. Wir stellen sicher, dass linke Politik Deutschland nicht deindustrialisiert. Die FDP erwartet, dass die Koalitionspartner sich für Wirtschaftswachstum und Arbeitsplätze einsetzen. Denn die Wirtschaft und Menschen finanzieren den Sozialstaat», sagte FDP-Fraktionsvize Christoph Meyer der dpa: Es gelte: erst erwirtschaften, dann verteilen. Weiterlesen

Exit Games als Standbein der Spielebranche

Von Valeria Nickel, dpa

Stuttgart (dpa) – Eine Pappschachtel, Karten, ein bebildertes Textheftchen und etwas Fantasie: Mehr braucht es nicht, um Spielefans vom Wohnzimmertisch in verlassene Hütten oder mysteriöse Museen zu befördern. Entkommen können sie den Orten im Spiel nur, wenn sie Rätsel unterschiedlicher Art lösen und dadurch Codes knacken. Diese sogenannten Escapespiele oder Exit Games sind in den vergangenen Jahren zum Brettspiel-Trend geworden.

Seit 2020 bringen Escapespiele mehr Geld ein als der Klassiker Monopoly, sagt Joachim Stempfle vom Marktforschungsinstitut Circana. Die Deutschen geben seinen Angaben zufolge 380 Millionen Euro im Jahr für Spiele aus, 20 Prozent mehr als in den Jahren vor der Corona-Pandemie. Zwar ebbte das Interesse im vergangenen Jahr ab, sowohl auf dem gesamten Spielemarkt als auch sehr deutlich im Bereich der Exit Games. Dennoch sei das Wachstum bei den Rätselspielen über mehrere Jahre gesehen extrem stark.

Die Exit-Produkte des Stuttgarter Kosmos-Verlages verzeichneten Circanas Daten zufolge seit 2019 ein Plus von 40 Prozent. «Das wird ein fester Bestandteil im Bereich Spielwaren bleiben», schätzt Stempfle. Der Kosmos-Verlag veröffentlichte die ersten Escapespiele 2016. Seitdem haben sie sich zu einem wichtigen Standbein für das Unternehmen entwickelt. Mit 18 Millionen verkauften Exemplaren weltweit sind die Exit Games laut eigenen Angaben mittlerweile eine Kernmarke von Kosmos. Sie bringen neben dem Spieleklassiker Catan die meisten Einnahmen, wie eine Sprecherin des Unternehmens mitteilt.

Populärer Name setzt sich durch

Das Spielfeld bei Escape Games gehört jedoch nicht nur Kosmos. «Eigentlich hat jeder in diesem Exit-Bereich Produkte auf den Markt gebracht», beobachtet Marktexperte Stempfle. 2018 präsentierte beispielsweise der Spielehersteller Ravensburger das erste Exit-Puzzle. Obwohl international die Bezeichnung Escape geläufig ist, wählte Ravensburger einer Sprecherin zufolge in Deutschland den gleichen Namen wie Kosmos, weil dieser hierzulande so populär sei.

Zu Spitzenzeiten während der Pandemie haben Escapespiele über zehn Prozent des Brettspielmarkts eingenommen, schätzt Hermann Hutter, Vorsitzender des Branchenverbands Spieleverlage. Trotz der rückläufigen Verkaufszahlen im vergangenen Jahr sei das Interesse «immer noch auf einem hohen Niveau». Kooperative Spiele haben laut Hutter seit einigen Jahren einen besonderen Stellenwert. Rätsel- und Krimispiele seien unabhängig von den Exit Games auf dem Vormarsch.

Der Trend sei weiterhin da, sagt auch eine Sprecherin von Ravensburger. Das Unternehmen habe nach dem ersten Exit-Puzzle über 30 weitere Produkte zu dem Thema auf den Markt gebracht. Im laufenden Jahr sei unter anderem ein Adventskalender geplant. Mit einem solchen ist Kosmos bereits auf dem Markt, genauso wie mit Büchern und mittlerweile eigenen Puzzles. Im Herbst soll dem Verlag zufolge das 30. klassische Exit-Spiel erscheinen, das sich um einen Gefängnisausbruch dreht.

Beim Mittagessen fing es an

Angefangen hat bei Kosmos nach eigenen Angaben alles mit einer Idee beim Mittagessen im Kollegiumskreis, im September 2014. Der Spieleredakteur Ralph Querfurth gab damals den Anstoß für das Projekt, wie er erzählt. Inspiriert wurde er von einem neu eröffneten sogenannten Escaperoom in Stuttgart – einem besonders eingerichteten Raum, in dem Spielende vor Ort gemeinsam Rätsel und Codes finden und entschlüsseln müssen. Direkt tauchte der Gedanke auf, nach diesem Vorbild ein Brettspiel für zuhause zu entwickeln, erzählt Querfurth.

Der Verlagsleiter Spielware, Heiko Windfelder, war bei dem Mittagessen dabei und begleitete die Entwicklung des Spielkonzepts. Zwei Jahre lang feilte der Verlag an den Details von Markenanmeldung über die Schachtelgröße bis hin zu wiederkehrenden Illustrationselementen. «Bei Exit ging es von Anfang an darum: Wie kann man dieses Thema, diese Spielewelt als Marke aufbauen?», erklärt Windfelder. Nun dauere es vom Prototyp bis zum fertigen Spiel nur noch sechs Monate, berichtet Redakteur Querfurth: «Das ist nicht normal bei Spielen, aber bei den Exits hat sich diese Routine und dieser Rhythmus ganz gut eingefunden – aber entspannt ist er keinesfalls.»

Den Erfolg der Spiele sieht Konzeptentwickler Querfurth darin, dass die Rätsel einen unterschiedlichen Fokus haben. Mal sind mathematische Fähigkeiten gefordert, mal sprachliche, einige Rätsel setzen wiederum auf Optik oder Geschicklichkeit. «Das ist sicher ein ganz großer Erfolgsfaktor, dass das Spielprinzip ganz viele Talente anspricht», vermutet Querfurth.

Dass aus dem Mittagessen vor neun Jahren ein so großes Projekt wird, hätte niemand gedacht, erzählt Querfurth. Von einem «Glücksfall» spricht Spieleverlagsleiter Windfelder. So etwas komme einmal in 10 bis 20 Jahren vor.

Gemeindebund: Energiesparverordnung hat gewirkt

Berlin (dpa) – Der Deutsche Städte- und Gemeindebund (DStGB) hält das Ende der Energiesparverordnung des Bundes am 15. April für angemessen. «Derzeit besteht keine Gasmangellage, so dass ein Auslaufen der Energiesparverordnung über kurzfristig wirksame Maßnahmen sachgerecht ist», teilte ein Verbandssprecher mit. Städte und Gemeinden werden sich demnach weiter mit Möglichkeiten beschäftigen, um Energie zu sparen. Als Beispiel nannte der Sprecher etwa die Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED.

Der Bund hatte im Spätsommer 2022 mit Sparvorgaben für Städte und Kommunen auf die Energiekrise reagiert. Nach der Verordnung zu kurzfristigen Energiesparmaßnahmen sollte etwa die maximale Raumtemperatur in öffentlichen Arbeitsstätten auf 19 Grad gesenkt werden. Warmwasser fürs Händewaschen sollte es in der Regel nicht mehr geben. Auch sollten Gebäude, Denkmäler und Werbeflächen zu bestimmten Zeiten nicht mehr beleuchtet werden. An diesem Samstag (15.4.) enden diese Vorgaben. Weiterlesen

Niedersachsen will Galeria-Standorte sichern

Auch in Niedersachsen sind mehrere Städte von den geplanten Schließungen der Galeria-Kaufhäuser betroffen. Die Landesregierung führt nun Gespräche, um die Auswirkungen einzudämmen. Dafür seien langfristige Perspektiven gefragt.

Niedersachsens Landesregierung will sich für den Erhalt von Standorten der insolventen Handelskette Galeria Karstadt Kaufhof einsetzen. «Unser Ziel ist es, Standorte und damit Arbeitsplätze möglichst zu sichern», sagte Wirtschaftsminister Olaf Lies der Deutschen Presse-Agentur. Am Freitagnachmittag (16.00 Uhr) trifft sich der SPD-Politiker mit Vertretern von Kommunen, Verbänden, Gewerkschaften und Unternehmen, um über die geplanten Schließungen zu sprechen. Weiterlesen

Großhandelspreise sinken im März weiter

Wiesbaden (dpa) – Der Preisauftrieb im deutschen Großhandel hat sich im März weiter abgeschwächt. Er ist so gering wie seit mehr als zwei Jahren nicht mehr. Im Jahresvergleich stiegen die Großhandelspreise um 2,0 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte. Es ist der sechste Rückgang in Folge und die geringste Jahresrate seit Anfang 2021.

Im Februar hatte die Jahresrate noch bei 8,9 Prozent gelegen und im Januar bei 10,6 Prozent. Im vergangenen Frühjahr hatte der Anstieg der Großhandelspreise zeitweise mehr als zwanzig Prozent betragen, im April 2022 etwa 23,8 Prozent. Im Monatsvergleich sind die Großhandelspreise im März leicht gestiegen, wie das Bundesamt weiter mitteilte. In dieser Betrachtung ging es 0,2 Prozent nach oben. Weiterlesen

Holzeinschlag zur Energiegewinnung auf Rekordwert

Wiesbaden (dpa) – Noch nie seit der deutschen Wiedervereinigung ist in deutschen Wäldern so viel Holz zur Energiegewinnung eingeschlagen worden wie im vergangenen Jahr. 13,8 Millionen Kubikmeter bedeuteten eine Steigerung um 17,3 Prozent im Vergleich zu 2021, wie das Statistische Bundesamt am Freitag berichtete. Das sogenannte Energieholz machte damit 17,6 Prozent des gesamten Holzeinschlags aus. Weiterlesen

Wall-Street-Gewinne treiben Dax weiter hoch

Frankfurt/Main (dpa) – Gestützt von kräftigen Gewinnen an den US-Aktienmärkten ist der Dax am Freitag freundlich in den Handel gestartet. Neue Hoffnungen auf eine Pause im Zinserhöhungszyklus der US-Notenbank Fed hatten am Vortag die Kurse jenseits des Atlantiks befeuert. Der bekannteste Wall-Street-Index Dow Jones Industrial hatte erstmals seit zwei Monaten wieder die Marke von 34.000 Zählern übersprungen. Besonders deutlich aufwärts aber war es für die zinssensibleren Technologietitel gegangen. Weiterlesen

ARD-Deutschlandtrend: Mehrheit hält Atomausstieg für falsch

Berlin (dpa) – Eine Mehrheit der Deutschen steht dem am Samstag geplanten Atomausstieg laut Umfragen kritisch gegenüber. Deutlich mehr als die Hälfte (59 Prozent) hält die Entscheidung der Politik für falsch, lediglich rund ein Drittel (34 Prozent) für richtig, wie die Befragung Deutschlandtrend für das ARD-«Morgenmagazin» ergab.

Überwiegende Zustimmung für das Ende der Atomkraft gibt es der Infratest-Dimap-Erhebung zufolge ausschließlich in der Altersgruppe der 18- bis 34-Jährigen (50 zu 39 Prozent), bei den mittleren und älteren Jahrgängen überwiegt dagegen die Ablehnung. Weiterlesen

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