Verbände schlagen Alarm: Wohnungsneubau vor dem Kollaps

Berlin (dpa) – Die Wohnungsbauwirtschaft hat vor einem Absturz des Wohnungsneubaus gewarnt und eine Milliarden-Förderung vom Bund gefordert. «Wenn jetzt nichts passiert, dann gibt es beim Wohnungsbau keine Talfahrt, dann erleben wir beim Neubau von Wohnungen einen regelrechten Absturz», sagte Dietmar Walberg vom Bauforschungs-Institut ARGE (Kiel) am Donnerstag beim Wohnungsbautag in Berlin. Weiterlesen

Autoindustrie: Geplante EU-Chip-Förderung reicht nicht aus

Brüssel (dpa) – Ein geplantes EU-Gesetz zur Förderung der europäischen Mikrochipproduktion stellt nach Einschätzung des Verbands der Automobilindustrie (VDA) nicht genug Geld bereit. Das sogenannte Chip-Gesetz sei zwar ein erster Schritt, um eine leistungsfähige Mikrochipindustrie in Europa aufzubauen, sagte ein Sprecher des Verbands der Deutschen Presse-Agentur in Brüssel. «Die Höhe der aktuellen Förderung ist jedoch nicht ausreichend, mit Blick auf die internationalen Wettbewerber braucht es deutlich höhere Summen.» Weiterlesen

Milliarden für Aktionäre: Unternehmen geben Rekord-Dividende

Von Friederike Marx, dpa

Düsseldorf (dpa) – Die Aktionäre in Deutschland können für das abgelaufene Geschäftsjahr auf eine Rekordsumme an Dividenden hoffen. Trotz zahlreicher Belastungen infolge des Ukraine-Krieges wollen börsennotierte Unternehmen insgesamt rund 75 Milliarden Euro in diesem Jahr an ihre Anteilseigner ausschütten, wie aus Berechnungen der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) und des isf Institutes for Strategic Finance an der FOM Hochschule hervorgeht.

Damit werde die Bestmarke des Vorjahres um 9 Prozent übertroffen. Ob sich dieser Trend fortsetzt, ist aus Sicht der Aktionärsvertreter angesichts zahlreicher Herausforderungen unsicher.

27 Dax-Konzerne erhöhen Dividende

Vor allem Aktionäre der Dax-Konzerne profitieren vom Dividendensegen. Die 40 Konzerne der obersten deutschen Börsenliga schütten geschätzt 52,5 Milliarden Euro aus – und steuern damit den Löwenanteil bei. Allein die drei Autobauer Mercedes Benz, BMW und Volkswagen kommen den Angaben zufolge zusammen auf rund 15,5 Milliarden Euro. Insgesamt erhöhen 27 Dax-Konzerne ihre Dividende. Vier Börsenschwergewichte zahlen keine Dividende.

Bei mittleren und kleineren Werten zeigen sich der Auswertung zufolge Bremsspuren. Im MDax schüttet nur knapp die Hälfte der 50 Unternehmen mehr aus als im Vorjahr. Dabei ist allerdings auch der Aufstieg von Schwergewichten wie Airbus vom MDax in den Dax zu berücksichtigen. Im SDax erhalten die Aktionäre von lediglich 24 der 70 Firmen mehr Geld. Bei 19 Unternehmen gehen die Anteilseigner leer aus.

An der Spitze als größter Einzelzahler liegt die Traditions-Reederei Hapag Lloyd, die aufgrund des geringen Streubesitz-Anteils in keinem Index gelistet ist, mit 11,1 Milliarden Euro. Die Dividende soll auf 63 Euro je Aktie fast verdoppelt werden.

Die Beteiligung der Aktionäre am Gewinn wird von der Hauptversammlung beschlossen und jeweils für das abgelaufene Geschäftsjahr gezahlt. In diesem Jahr erhalten Anteilseigner der 644 ausgewerteten börsennotierten Firmen also die Dividende für das Geschäftsjahr 2022. Das fiel teils besser aus als nach Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine am 24. Februar 2022 zunächst befürchtet.

Nach einer Auswertung des Prüfungs- und Beratungsunternehmens EY legte der Umsatz der Dax-Konzerne im vergangenen Jahr gegenüber dem Vorjahr in der Summe um 15,5 Prozent auf 1,8 Billionen Euro zu und erreichte damit den höchsten Wert seit Beginn der Auswertung 2013. Der operative Gewinn (Ebit) der 40 Konzerne verbesserte sich um 3,4 Prozent auf insgesamt 171 Milliarden Euro.

Mehrzahl der Dax-Unternehmen gab hohe Kosten weiter

Den meisten Dax-Unternehmen sei es gelungen, hohe Kosten bei Personal, Beschaffung und Energie an ihre Kunden weiterzugeben, analysierte Henrik Ahlers, Vorsitzender der EY-Geschäftsführung Deutschland unlängst. Einige Unternehmen hätten zudem von einem komfortablen Auftragspolster aus der Zeit der Corona-Pandemie profitiert.

Nach Einschätzung von DSW-Hauptgeschäftsführer Marc Tüngler dürfte sich in diesem Jahr zeigen, welche Firmen angesichts der Herausforderungen unter anderem aus hoher Inflation, Energiekrise, gestörten Lieferketten und Digitalisierung auf die Zukunft ausgerichtet sind. «2023 wird ein echter Lackmustest», sagte Tüngler.

Immobiliensektor steht unter Druck

Aktuell größter Verlierer ist den Angaben zufolge der Immobiliensektor. Hatten im Vorjahr die neun in den Indizes vertretenen Branche-Firmen insgesamt 2,3 Milliarden Euro Dividende gezahlt, sind es aktuell 800 Millionen Euro. Der Immobiliensektor steht angesichts gestiegener Zinsen und hoher Baukosten unter Druck.

Wenig Freude bereitet Aktionären hier häufig auch die Kursentwicklung. Nach einer unlängst veröffentlichten Auswertung der Aktionärsvertreter zählen zu den größten «Kapitalvernichtern» der vergangenen Jahre die Corestate Capital Holding SA und die Adler Group. So habe sich beispielsweise der Börsenkurs des Immobilien-Investmentmanagers und Co-Investors Corestate Capital Holding in den vergangenen fünf Jahren nahezu atomisiert.

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Record Store Day lockt mit limitierten Vinyl-Editionen

Berlin (dpa) – Schallplatten-Fans können sich am Samstag (22.4.) auf über 400 limitierte Vinyl-Releases anlässlich des Record Store Day freuen. Rund 240 Läden nehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz an der internationalen Verkaufsaktion teil, wie der Veranstalter mitteilte. «Wir möchten erreichen, dass die Leute wieder in die Plattenläden gehen und die Kultur vor Ort erleben. Mit dieser Idee ist der Record Store Day ja auch entstanden», sagte der Projektmanager Carsten Wetzl.

Der Record Store Day wird von Musikfans, Bands sowie Plattenläden jedes Jahr gefeiert. Entstanden ist der Aktionstag 2008 in den USA, in Deutschland nehmen Schallplattenläden seit 2011 teil. «Es gibt diese besonderen Releases nur an diesem Tag, die werden dafür auch extra produziert», erklärte Wetzl. Die limitierten Platten umfassen dann beispielsweise unveröffentlichte Songs, Bonustracks, Liveaufnahmen oder sie sind in verschiedenen Designs verfügbar. Weiterlesen

Dax startet mit Minus

Frankfurt/Main (dpa) – Der Dax ist am Donnerstag mit einem Minus in den Handel gestartet. In den ersten Handelsminuten gab der deutsche Leitindex um 0,14 Prozent auf 15.872,98 Punkte nach. Der MDax der 50 mittelgroßen Börsenwerte fiel um 0,42 Prozent auf 27.774,75 Zähler. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 zeigte sich hingegen moderat im Plus.

Landsberg fordert «Zeitenwende in der Migrationspolitik»

Der Deutsche Städte- und Gemeindebund fordert von Bund und Ländern langfristige Lösungen, um die starke Zunahme der nach Deutschland kommenden Flüchtlinge zu bewältigen. «Wir brauchen eigentlich eine Zeitenwende in der Migrationspolitik», sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg am Donnerstag im ZDF-«Morgenmagazin». Die Kommunen seien am Ende der Unterbringungsmöglichkeiten. Notwendig seien langfristige Strategien und eine langfristige Finanzierung. Denn klar sei, dass Migrationsbewegungen andauern, aus welchen Gründen auch immer. Weiterlesen

US-Republikaner: Vorschlag zur Anhebung der Schuldengrenze

Washington (dpa) – Der Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses, Kevin McCarthy, hat seinen Vorschlag zur Anhebung der Schuldengrenze vorgelegt. Demnach müsse die Erhöhung des Schuldenlimits mit einer Reduzierung der Staatsausgaben einhergehen, sagte der Republikaner gestern im Parlament.

Der Staatshaushalt müsse zum Niveau von 2022 zurückkehren, von dort dürften die Ausgaben pro Jahr höchstens um ein Prozent steigen. So würde etwa die Inflation gesenkt. Außerdem forderte er massive Einschnitte beim Investitions- und Klimaschutzprogramm von US-Präsident Joe Biden. Biden sagte gestern bei einer Ansprache im Bundesstaat Maryland, die Pläne McCarthys würden vor allem sozial schwächere Amerikaner benachteiligen. Weiterlesen

Studie: Chinas Bedeutung für deutsche Exporte könnte sinken

Berlin (dpa) – Die Bedeutung Chinas für deutsche Exporte könnte in den kommenden Jahren nach einer Studie abnehmen. Der chinesische Markt könnte demnach von deutschen Investoren zunehmend durch Produktion vor Ort bedient werden – mit möglichen Folgen für Jobs in Deutschland. Außerdem gibt es eine zunehmende «Systemrivalität» mit China, wie aus der Studie unter anderem des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) weiter hervorgeht.

In der Bundesregierung gibt es eine Debatte über eine neue China-Strategie. Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt steht im Westen wegen Menschenrechtsverletzungen, des Säbelrasselns gegenüber Taiwan und des forscheren außenpolitischen Auftretens in der Kritik. Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hatte deutlich gemacht, einseitige Abhängigkeiten zum Beispiel bei wichtigen Rohstoffen sollten vermieden, Lieferwege breiter aufgestellt und neue Märkte abseits von China erschlossen werden. Der konservative SPD-Flügel hingegen warnte vor einer «Anti-China»-Strategie. Weiterlesen

Schwimmende Solaranlagen: Streichung von Begrenzungen

Berlin/Haltern (dpa) – Die Solarwirtschaft dringt auf Erleichterungen für die Installation schwimmender Photovoltaik-Anlagen. Die seit Jahresbeginn geltenden Flächenbegrenzungen für die sogenannten Floating-PV-Anlagen seien unverhältnismäßig restriktiv, sagte der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW), Carsten Körnig, der Deutschen Presse-Agentur.

Die Nutzung dieser neuen Anlagenkategorie werde durch die Novelle des Wasserhaushaltsgesetzes stark behindert. Seit Januar dürfen solche Anlagen nicht mehr als 15 Prozent der Gewässerfläche bedecken und müssen mindestens 40 Meter vom Ufer entfernt sein. Körnig sprach sich für eine Streichung der Neuregelung aus.

Nach Ansicht des BSW werden mögliche Umweltauswirkungen geplanter Anlagen bereits im kommunalen Genehmigungsprozesses hinreichend betrachtet. Genehmigungen würden mit den aus naturschutz- oder wasserhaushaltsrechtlicher Sicht erforderlichen Auflagen versehen. Der BSW verwies auf eine Studie eines Mitgliedsunternehmens, wonach das theoretische technische Potenzial in Deutschland bei 20 bis 25 Gigawatt Erzeugungskapazität liegt. «Die Novelle senkt das Potenzial auf rund ein Gigawatt.» Weiterlesen

Streit um Rügener LNG-Terminal – Scholz und Habeck kommen

Binz (dpa) – Pläne der Bundesregierung für ein Flüssigerdgas-Terminal am Standort Rügen sorgen seit Monaten für Widerstand auf der Insel. Heute wollen Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) persönlich vor Ort die Wogen glätten.

Zu einem Treffen mit Vertretern von Gemeinden, aus der Wirtschaft und von Verbänden in Binz (17.00 Uhr) hat sich auch Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) angekündigt. Von der Bundesregierung wird vor allem der Nachweis eines tatsächlichen Bedarfs für das Terminal erwartet.

Unter dem Eindruck der Energiekrise nach dem russischen Angriff auf die Ukraine treibt die Bundesregierung den Aufbau einer eigenen Importstruktur für Flüssigerdgas (LNG) energisch voran. So sollen ausbleibende Gaslieferungen aus Russland ersetzt werden. In kürzester Zeit wurden Importterminals gebaut – an der Nordsee, aber auch in Vorpommern. In Lubmin eröffneten Schwesig und Scholz bereits Mitte Januar ein privatwirtschaftlich betriebenes Terminal. Weiterlesen

Snapchat setzt auf Geschäft mit digitaler Anprobe im Laden

Los Angeles (dpa) – Die Macher der Foto-App Snapchat wollen digitale Spiegel zur virtuellen Anprobe in Einkaufsläden bringen. Die Idee dahinter sei, dass man sich besser eine Liste potenzieller Käufe zusammenstellen könne, bevor man sie in einer Kabine anprobiert, sagte die zuständige Snap-Managerin Jill Popelka.

Die Snapchat-Software Snap kann es auf dem Bildschirm so aussehen lassen, als würde man ein Kleidungsstück tragen. Die Funktion wurde in der Corona-Pandemie populär. Jetzt soll sie über Snapchat hinaus breiter verfügbar sein.

Aktuell sind mehrere der digitalen Spiegel testweise bei Nike und der US-Ladenkette Men’s Warehouse im Einsatz. Das Projekt steht noch am Anfang. So gibt es derzeit keine Möglichkeit, Artikel direkt über die Geräte zu kaufen. Das werde aber erwogen, sagte Popelka. Welche Kleidungsstücke zur virtuellen Anprobe angeboten werden, entscheiden die Händler. Weiterlesen

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