Polizei stoppt betrunkenen S-Bahn-Fahrer nach Chaostrip

An manchen Stationen ließ er die Türen geschlossen, an anderen fuhr er gleich ganz vorbei: Nahe Stuttgart hat die Bundespolizei einen S-Bahn-Fahrer aus dem Verkehr ziehen müssen. Zuvor hatte er per Durchsage erklärt, was er von seinem Job und Arbeitgeber hält.

Mit satten 2,8 Promille im Blut ist ein sturzbetrunkener S-Bahn-Fahrer in Korntal-Münchingen bei Stuttgart von der Bundespolizei aus dem Verkehr gezogen worden. Der 43-Jährige hatte zuvor an mehreren planmäßigen Stationen nicht gehalten, wie ein Polizeisprecher sagte. Teilweise soll er die Türen auch gar nicht oder erst mit Verspätung geöffnet haben. Bei Durchsagen habe sich der negativ über seinen Job und Arbeitgeber geäußert, sagte der Sprecher. Weiterlesen

Bundesverwaltungsgericht weist Klagen zu Riffen am Ostseetunnel ab

Vom Bau des Fehmarnbelt-Tunnels sind geschützte Riffe in der Ostsee betroffen. Umweltschützer setzen sich vor Gericht für einen besseren Ausgleich ein. Jetzt hat das Bundesverwaltungsgericht entschieden.

Umweltschützer sind mit ihren Klagen gegen eine Zerstörung von Ostsee-Riffen am Fehmarnbelt-Tunnel gescheitert. Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig entschied am Mittwoch, dass eine Befreiung von dem Verbot erteilt werden durfte, die Riffe zu zerstören oder zu beeinträchtigen. Auch die dafür vorgesehenen Ausgleichsmaßnahmen stuften die Bundesrichter als rechtmäßig ein. (Az.: BVerwG 9 A 17.21 und 9 A 18.21)

Schon vor zwei Jahren hatte das Bundesverwaltungsgericht die Planungen für den deutsch-dänischen Ostseetunnel weitgehend bestätigt. Damals wurden aber die Riffe ausgeklammert, weil sie erst nach Abschluss der Planungen entdeckt worden waren. Weiterlesen

Mindestens 16 Tote bei Erdrutsch in Malaysia

Kuala Lumpur (dpa) – In Malaysia sind bei einem Erdrutsch mindestens 16 Menschen ums Leben gekommen. 17 weitere wurden zunächst noch vermisst, wie der örtliche Katastrophenschutz mitteilt.

Ein Campingplatz in Batang Kali, etwa 50 Kilometer nördlich der Hauptstadt Kuala Lumpur, war in der Nacht von dem Erdrutsch erfasst worden. Unter den Todesopfern ist nach Polizeiangaben auch ein fünf Jahre altes Kind.

Mehr als 60 Menschen konnten zunächst gerettet werden, wie die Behörde auf Twitter weiter mitteilte. Ihre Verletzungen reichten von leichten Schürfwunden bis hin zu schweren Verletzungen der Wirbelsäule, teilte Gesundheitsministerin Zaliha Mustafa mit. Mehr als 400 Helfer suchten nach den Vermissten. Offizielle Angaben zu den Nationalitäten der Opfer gab es zunächst nicht. Weiterlesen

Züge für Bahn-Expresskreuz im Nordwesten kommen später

Der geplante Ausbau des regionalen Bahnverkehrs zwischen Bremen und Hannover kann wegen der verspäteten Auslieferung neuer Doppelstockzüge nur mit Einschränkungen beginnen. Statt 34 neuer Züge könne der Hersteller Alstom bis Ende 2024 nur 10 Züge liefern, teilte die Landesnahverkehrsgesellschaft (LNVG) in Hannover mit. Alstom mache dafür Probleme beim Produktionsbeginn an verschieden Standorten, Lieferkettenschwierigkeiten wegen des Krieges in der Ukraine und Auswirkungen der Pandemie verantwortlich. Weiterlesen

Kein Flugverkehr in München wegen Glättegefahr

München/Offenbach (dpa) – Wegen Glättegefahr durch gefrierenden Regen konnten am Mittwochnachmittag am Münchner Flughafen vorläufig keine Flugzeuge starten und landen. 133 Flüge seien abgesagt, 26 umgeleitet worden, sagte ein Sprecher des Flughafens der Deutschen Presse-Agentur. Die gesamte Crew des Airports sei mit 150 Räumfahrzeugen im Einsatz, um die beiden Start- und Landebahnen schnellstmöglich wieder freigeben zu können. Allerdings sei man dabei auf die Hilfe der Natur angewiesen. «Wenn kein gefrierender Regen mehr fällt, ist so eine Start- und Landebahn innerhalb von 20 bis 25 Minuten wieder benutzbar», sagte der Sprecher. Wann dies der Fall sein könnte, blieb zunächst unklar.

Auch auf den Straßen im Süden Deutschlands dürfte es am Mittwoch wegen Eisregens und Schnee gefährlich werden. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnte vor teilweise langanhaltendem, oft gefrierendem Regen.

Vom Schwarzwald bis nach Niederbayern und südlich davon rechnen die Meteorologen mit verbreitet Glatteis und hohem Unwetterpotenzial. Regional sei auch extremes Unwetter nicht ausgeschlossen. Der DWD rechnet mit starken Verkehrsbehinderungen und Schäden an der Versorgungsinfrastruktur. Weiterlesen

Mehr Reisenachfrage – Tui «dankbar und zufrieden»

Von Jan Petermann, Steffen Weyer und Marco Rauch, dpa/dpa-AFX

Hannover/London (dpa) – Sehnsucht nach dem Sommerurlaub: Die wiedererwachte Reiselust der Verbraucher verschafft Tui mehr finanzielle Luft und soll den staatlich geretteten Konzern nach der Corona-Krise stabilisieren. Mehr Kunden entschieden sich in den vergangenen Monaten für eine Buchung beim Branchenprimus – trotz der Rekordinflation und eines drohenden Wirtschaftsabschwungs, der auf die Einkommen der Haushalte durchschlagen könnte. Noch profitierte Tui von höheren Preisen vieler eigener Angebote, und die Nachfrage nach längeren sowie höherwertigen Aufenthalten zog an.

2023 soll es weiter aufwärtsgehen. Die Buchungseingänge werden kurzfristiger, weil Kunden bei Bedarf oft noch vor dem Urlaubsantritt umplanen wollen. Für den laufenden Winter entwickelten sich die Buchungen gut, hieß es am Mittwoch. Tui sieht aber auch verschiedene Risiken.

Coronahilfen sollen zurückgezahlt werden

Der Vorstand um den neuen Konzernchef Sebastian Ebel will dennoch bald die Rückzahlung der Hilfen angehen, mit denen der Bund den Touristikriesen während der Pandemie vor dem Untergang bewahrt hatte. Die erwarteten Gewinne aus dem Reisegeschäft reichen dafür noch nicht aus. Deshalb sollen Aktionäre erneut frisches Geld zuschießen. Die Börse gab sich zunächst wenig überzeugt, der Tui-Kurs rutschte ab.

Unterm Strich fiel 2021/2022 (bis Ende September) zwar immer noch ein Verlust von 277 Millionen Euro an – dieser konnte jedoch auf etwa ein Zehntel des Vorjahreswerts gedrückt werden. Ohne Zinsen, Steuern und weitere Faktoren blieben 409 Millionen Euro als Gewinn, 2020/2021 hatte Tui auf dieser Basis mehr als 2 Milliarden Euro verloren.

Die Menschen wollen wieder verreisen

Durch das Comeback des Sommerurlaubs bei den Europäern arbeitete sich das Unternehmen schrittweise aus den Problemen heraus. «Der Sommer war stark», sagte Ebel in London. «Wir sind dankbar und zufrieden, dass wir ein wirklich gutes Quartal hatten. Und wir sehen, dass die Bereitschaft zu reisen so hoch ist wie vor Corona.» Die Teuerung verringere in manchen Kundengruppen die Konsumneigung, Flugausfälle verursachten Sonderkosten. Einen neuen Einbruch erwarte Tui aber nicht: «Der Kunde wird gucken, dass er in seinen Budgets bleibt.»

Im Vergleich dazu hätten die Reisebeschränkungen in vielen Ländern im Vorjahr das Geschäft noch «ziemlich lahmgelegt. Jetzt sehen wir eine Rückkehr zur Normalität.» Tui erreichte im Sommer 2022 inzwischen 93 Prozent des Gästeaufkommens aus der Vor-Corona-Zeit, die erzielten Preise waren im Schnitt knapp ein Fünftel höher als zur Hauptsaison 2019. Im zurückliegenden Gesamtjahr lag der Umsatz mit 16,5 Milliarden Euro rund dreieinhalb Mal so hoch wie im Jahr davor.

«Wenn man bedenkt, dass auch der letzte Winter ein Komplettausfall war, ist unser Ergebnis doch sehr erfreulich», sagte Ebel. In allen Sparten – Hotels, Airlines, Kreuzfahrten und Veranstaltungen – erholte sich das Geschäft. Für die eigene Fluggesellschaft Tuifly hatte Ex-Konzernchef Fritz Joussen ein Sparprogramm aufgelegt, das intern hoch umstritten war und die Flottengröße an der Kapazität im schwächeren Winter ausrichtet. «Das heißt, dass wir jetzt besser atmen können, wenn es Nachfragerückgänge gibt», erklärte Ebel. Außerdem besitzt Tui zahlreiche Hotels nicht mehr direkt selbst, sondern organisiert in erster Linie nur noch deren Betrieb.

Nicht nur Pauschalreisen im Angebot

Neue Chancen sehen die Hannoveraner in individuell buchbaren Direktangeboten zum Beispiel für Flüge, Unterkünfte, Rundreisen, Ausflüge oder Mietwagen. Diese sollen die klassische Pauschalreise ergänzen. «Deutschland war der erste Markt dafür, auch in anderen Ländern werden wir das ausrollen», so Ebel. Bei der Vorstellung des nächsten Sommerprogramms hatte Tui kürzlich erklärt, dass viele Kunden zudem besonders an All-Inclusive-Paketen interessiert seien.

Das Jahr 2023 könne solide und gut werden, glaubt die Tui-Führung. Ebel betonte, man sei sich der «externen Marktfaktoren sehr bewusst» – dazu gehören die konjunkturellen Folgen des Ukraine-Krieges ebenso wie die Corona-Nachwehen, der allgemeine Preisschock und starke Währungsschwankungen. Doch Erlös und Betriebsergebnis sollen zulegen. Finanzchef Mathias Kiep schränkte ein: «Die Unsicherheiten erlauben uns heute noch nicht, eine konkrete Orientierung zu geben.»

Die Job-Situation scheint sich wieder zu entspannen. Ende September lag die Zahl der Beschäftigten mit rund 61 000 um gut ein Fünftel über dem Vorjahr. Tui hatte in der Krise aber auch viele Stellen gestrichen und kommt daher von einem geringeren Ausgangsniveau.

Nach der Rettung durch den Staat 2020 musste der Konzern zusätzliche Zinskosten für Darlehen schultern. Nun kündigte er die nächsten Schritte zur Rückzahlung der Hilfen an. Bis Ende 2023 sollen mindestens 730 Millionen Euro plus Zinsen zurückfließen, das nötige Geld will Tui mit der Ausgabe neuer Aktien zusammenbekommen.

Der Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) des Bundes hatte in der Hochphase der Corona-Pandemie unter anderem auch die Lufthansa gestützt. Die Tui will überdies ihren Kreditrahmen bei der Staatsbank KfW, der sich derzeit auf 2,1 Milliarden Euro beläuft, reduzieren.

Die Nettoverschuldung sank zuletzt deutlich um etwa 1,5 Milliarden auf 3,4 Milliarden Euro. «Wir wollen die Kapitalerhöhung auch nutzen, um unsere Verbindlichkeit bei der KfW zurückzuführen», erklärte Kiep. Zunächst müsse man auf die tatsächliche Lage im Winter schauen: «Wie viel brauchen wir, wie viel Puffer müssen wir im Unternehmen haben?»

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Neue Fahrpläne für den Zugverkehr in Rheinland-Pfalz

Mainz (dpa/lrs) – Auch die Verkehrsverbünde in Rheinland-Pfalz stellen in der Nacht zum Sonntag ihre Fahrpläne um. Zum Jahreswechsel werden dann zum Teil auch höhere Ticketpreise fällig.

Im Regionalverkehr der Bahngesellschaft vlexx kommt eine neue Morgenverbindung von Alzey nach Kirchheimbolanden hinzu: Die RB 31 ab 7.33 Uhr wird von montags bis freitags unterwegs sein, wie das Unternehmen mitteilte. Noch früher fährt die RB 33 von Mainz nach Bad Kreuznach los. Dieser Zug ab 4.08 Uhr fährt ab Bad Kreuznach weiter nach Saarbrücken. Zudem verkehrt der RE 13 ab 7.55 Uhr von Kirchheimbolanden nach Mainz nicht mehr nur am Wochenende, sondern täglich. Weiterlesen

Städtetag zu 49-Euro-Ticket: Umsetzung «hartes Stück Arbeit»

Berlin (dpa) – Vor der endgültigen Einführung des 49-Euro-Tickets kommt nach Einschätzung des Deutschen Städtetags noch viel Arbeit auf die Kommunen zu. «Die Umsetzung in den Regionen und Städten wird ein hartes Stück Arbeit, denn das Tarifsystem und der Verkauf der Tickets wird vollkommen neu aufgestellt. Und der Bund muss schnell dafür sorgen, die europarechtlichen Zustimmungen herbeizuführen», sagte Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy der Funke Mediengruppe (Freitag).

Das bundesweit nutzbare Ticket für Busse und Bahnen im Nahverkehr soll mit einem Einführungspreis von 49 Euro im Monat kommen. Ziel ist es, an das beliebte 9-Euro-Ticket aus dem Sommer anzuknüpfen. Weiterlesen

Klimaaktivisten blockieren Münchner Flughafen

München (dpa) – Wegen eines Klimaprotests ist nach Angaben des Münchner Flughafens eine der beiden Start- und Landebahnen des Airports gesperrt worden.

Laut einem Sprecher des Flughafens haben sich Aktivisten am Rollfeld im Norden des Flughafens festgeklebt. Mit Beeinträchtigungen im Luftverkehr sei zu rechnen. Die Polizei rückte zu einem Großeinsatz aus. Laut Airport hatten die Aktivisten auch versucht, an der Südseite des Flughafens auf das Gelände zu kommen, sie seien aber von der Polizei daran gehindert worden.

Die Klimaschutz-Demonstranten habern nach eigenen Angaben auch versucht, den Betrieb am Berliner Flughafen zu stören. Nach Angaben des Flughafens gelang ihnen das zunächst nicht. Der Flughafen betonte: «Der Flugbetrieb ist aktuell nicht eingeschränkt.» Es habe einen Einsatz im Sicherheitsbereich «wegen unbefugten Zutritts» gegeben. Mehr sei noch nicht bekannt. Eine Sprecherin der Bundespolizeidirektion Berlin sagte, einige Personen hätten sich Zugang zum Sicherheitsbereich verschafft. Der Einsatz dauere noch an. Weiterlesen

Ex-«Königin der Lüfte»: Letzte Boeing 747 wird ausgeliefert

Everett (dpa) – Nach mehr als 50 Jahren ist Schluss: Der letzte Jumbo-Jet vom Typ 747 hat gestern Abend (Ortszeit) das große Boeing-Werk in Everett bei Seattle verlassen. Damit ist das Ende des einst als «Königin der Lüfte» gefeierten Flugzeug-Klassikers besiegelt.

Die Maschine soll zunächst noch Testflüge absolvieren und umlackiert werden, bevor sie Anfang kommenden Jahres an den Kunden Atlas Air Worldwide übergeben wird. Boeing hatte 2020 angekündigt, die 747-Produktion einzustellen. Überraschend kam dies nicht: Der Konzern hatte schon lange erwogen, den Jumbo mangels Nachfrage einzustampfen. Weiterlesen

Rheinland-Pfalz bleibt bei Maskenpflicht im ÖPNV

Mainz (dpa/lrs) – Anders als in Bayern oder Sachsen-Anhalt müssen Fahrgäste in Bussen und Bahnen in Rheinland-Pfalz weiterhin einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Das Bundesland halte an der Maskenpflicht im ÖPNV fest, teilte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums am Dienstag in Mainz mit. Auch Hessen behält die Maskenpflicht im Öffentlichen Personennahverkehr bei. Sozialminister Kai Klose (Grüne) hatte diese Haltung bereits Mitte November damit begründet, dass die Menschen in Bussen und Bahnen teilweise sehr eng zusammenkommen. In Bayern und Sachsen-Anhalt hingegen fällt die Verpflichtung zum Wochenende weg, es gibt dann nur noch die Empfehlung, im ÖPNV eine Maske zu tragen.

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