Flughafen Manchester stellt zeitweise Betrieb ein

Manchester (dpa) – Der Flughafen Manchester hat am Donnerstag wegen starken Schneefalls zeitweise den Flugbetrieb eingestellt. Beide Start- und Landebahnen seien vorübergehend gesperrt worden, hieß es in einer Mitteilung des Airports der nordwestenglischen Stadt am Donnerstagmorgen auf Twitter. Sie müssten zuerst von Schnee befreit werden. Sicherheit gehe vor. Fluggäste wurden dazu aufgerufen, ihre Airline zum Status ihres Flugs zu kontaktieren. Rund zwei Stunden später konnte der Flugbetrieb wieder aufgenommen werden.

Neujahrsfest in China: Reisewelle verbreitet Virus rasanter

Von Andreas Landwehr, dpa

Peking (dpa) – «Drei Jahre war ich schon nicht mehr zuhause», sagt Herr Wang, der zum chinesischen Neujahrsfest erstmals wieder seine Eltern in der Heimat besucht. Die beiden sind über 70 Jahre alt, leben in Jingzhou, zweieinhalb Stunden entfernt von der zentralchinesischen Metropole Wuhan, wo Ende 2019 die weltweit ersten Infektionen mit dem Corona-Virus entdeckt worden waren.

Dass er bei seiner Reise das Virus mitbringen und Eltern oder Verwandte infizieren könnte, befürchtet er nicht. «Sie sind jetzt auch schon alle krank gewesen», sagt Wang, der in der Hauptstadt mit seiner Frau einen Kramladen betreibt. «Für ältere Menschen ist es echt gefährlich, aber sie haben es gut überstanden.»

Wie Wang reisen Hunderte Millionen Chinesen zum chinesischen Neujahrsfest erstmals wieder in ihre Heimatorte. Es ist traditionell die größte jährliche Völkerwanderung. Wegen der Lockdowns und anderer Einschränkungen durch die Null-Covid-Strategie hatte dieser familiäre Höhepunkt des Jahres für viele Chinesen seit 2020 ausfallen müssen.

Jahr des Hasen wird begrüßt

In diesem Jahr wird nach dem traditionellen Mondkalender in der Nacht zum Sonntag (MEZ: Samstag 17.00 Uhr) das Jahr des Hasen begrüßt. Chinesische Wahrsager erwarten ein Jahr mit Harmonie und Konfliktlösung. Alle Hoffnungen richten sich darauf, dass die Pandemie irgendwie überwunden werden kann.

Nach der abrupten Kehrtwende von Null-Toleranz zur völligen Lockerung Anfang Dezember sind jetzt alle Beschränkungen weggefallen, so dass die Chinesen wieder frei reisen können. Der Nachholbedarf ist groß: Zwei Milliarden einzelne Passagierreisen werden über die 40-tägige Hauptreisezeit vorhergesagt – das sind rund 70 Prozent des Reisevolumens im Vergleich zu der Zeit vor der Pandemie.

Von den bisher betroffenen Metropolen wie Peking, Shanghai und Guangzhou wird das Virus in kleine und mittelgroße Städte und ländliche Gebiete in den inländischen Regionen getragen. Die Reisewelle ist einer der Gründe, warum sich das Virus im bevölkerungsreichsten Land der Welt gerade noch viel schneller als ursprünglich erwartet ausbreitet.

Laufender Ausbruch eine «einzige große Welle»

«Die Geschwindigkeit, mit der der Höhepunkt erreicht und zur Normalität zurückgekehrt wird, war vergleichsweise schnell – auf eine Weise, die unsere Erwartungen übertrifft», berichtet Vizepremier Liu He. Hatten Experten wegen der Reisewelle zunächst nach dem Neujahrsfest einen zweiten Höhepunkt erwartet, formt sich der laufende Ausbruch jetzt zu einer einzigen großen Welle, wie das in London ansässige Forschungsinstitut Airfinity berichtet.

«Wir erwarten jetzt, eine größere, länger andauernde Welle, mit der die Infektionen einen höheren Spitzenwert erreichen», sagt Matt Linley von Airfinity. Nach den Städten sind jetzt medizinisch weniger gut versorgte Regionen betroffen, wo besonders viele alte Menschen leben. In den rückständigen, ländlichen Regionen kümmern sie sich meist um die Enkelkinder, während die Eltern als Wanderarbeiter in den Städten das Geld verdienen und heimschicken.

In China sind besonders alte Menschen nicht ausreichend geimpft. 25 Millionen sollen völlig ungeschützt sein. Ein Viertel der über 60-Jährigen ist laut Staatsmedien nicht geboostert. Oft sind die Impfungen viel zu lange her, um richtig wirken zu können. Moderne ausländische Impfstoffe lässt China aus politischen Gründen nicht zu.

Einige inländische Provinzen wie Hubei und Hunan könnten jetzt eine Nachfrage nach Intensivbetten erleben, die ihre Kapazitäten um das Sechsfache übersteigt, wie Airfinity-Direktor Linley warnt. «Unsere Vorhersagen rechnen mit einer bedeutenden Belastung für Chinas Gesundheitswesen in den nächsten zwei Wochen.» Er hält es für wahrscheinlich, «dass viele behandelbare Patienten wegen überfüllter Krankenhäuser und Mangels an Versorgung sterben».

Dramatische Lage

Die Lage ist dramatisch, aber die Regierung spielt das Ausmaß und die Schwere der Ansteckungswelle herunter. Nachdem fast drei Jahre eindringlich vor den Gefahren von Covid-19 gewarnt worden war, wird jetzt am liebsten nur noch von einer «Corona-Erkältung» gesprochen.

In dieser oder der nächsten Woche könnte nach den Modellrechnungen von Airfinity der Höhepunkt der Infektionswelle mit 4,8 Millionen Neuinfektionen pro Tag erreicht sein. Die Zahl der Toten dürfte demnach noch während der Neujahrsfeiertage nächste Woche auf den höchsten Stand von 36.000 am Tag steigen – deutlich mehr als bisher mit 25.000 vorhergesagt.

Hessische Landeshauptstadt tritt Kulturregion bei

Wiesbaden (dpa) – Die hessische Landeshauptstadt Wiesbaden ist mit Beginn des Jahres 2023 dem Verbund «KulturRegion FrankfurtRheinMain» beigetreten. Die Organisation wertete den Beitritt am Mittwoch als «wichtigen Lückenschluss sowohl territorial als auch inhaltlich». Mit Wiesbaden wächst die gemeinnützige GmbH auf 54 Mitglieder. Sie umfasst insgesamt über 3,6 Millionen Einwohner in Hessen, Rheinland-Pfalz und Bayern. Der Verbund will die Kulturvielfalt in der Region mit Museen, Bühnen, Parks und Gärten bis zu Orten der Industriekultur bekannter machen.

Tourismus in Europa nähert sich dem Vor-Pandemie-Niveau

Berlin (dpa) – Die europäische Tourismusbranche hat sich im vergangenen Jahr kräftig von der Pandemie erholt. Im Vergleich zum Vorjahr dürfte die Zahl der Übernachtungen in der Europäischen Union um 48 Prozent auf 2,72 Milliarden gestiegen sein, wie die Statistikbehörde Eurostat am Mittwoch auf Basis einer Schätzung mitteilte. Damit lag die Zahl der Übernachtungen nur noch knapp sechs Prozent unter dem Niveau von 2019. Weiterlesen

Tanz der Teufel auf Mallorca

Palma (dpa) – Auf Mallorca sind die Teufel los. Kostümierte Einwohner ziehen derzeit durch die Straßen der spanischen Urlaubsinsel. Nicht Karneval ist der Grund, sondern die Feierlichkeiten zu Ehren des Heiligen Antonius.

«Sant Antoni» wurde am Dienstag begangen. Bereits am Montagabend strömten Hunderte Menschen zum sogenannten Dimonis-Tanz. Erstmals seit einer zweijährigen Corona-Zwangspause wurde wieder ausgelassen gefeiert. Weiterlesen

Kurzfristiger Optimismus im Skitourismus

Wien (dpa) – Trotz des Schneemangels in den vergangenen Wochen blickt die Tourismusbranche in den Alpen optimistisch auf die bevorstehende Hochsaison im Februar. Wegen sinkender Temperaturen und aktueller Schneefälle sehe es «sehr gut» für den Februar aus, wenn traditionell viele deutsche Urlauber die Winterferien in die Alpen verbringen, sagte Martin Stanits von der Österreichischen Hoteliervereinigung.

Die Hotels in Österreich erwarteten Saison-Umsätze etwa auf dem Niveau des Vor-Corona-Jahres 2019. Die staatliche Marketingorganisation Schweiz Tourismus meldete trotz der ungewöhnlich milden Temperaturen für die bisherige Saison einen Anstieg von drei Prozent bei den Übernachtungen im Jahresvergleich. Weiterlesen

Frankfurter Flughafen erwartet 2023 schwieriges Wachstum

Frankfurt/Main (dpa) – Der Frankfurter Flughafen erwartet auch für das laufende Jahr wachsende Passagierzahlen. «Es wird fordernd bleiben», erklärte am Montag der Chef des Betreibers Fraport, Stefan Schulte, mit Blick auf die massiven Abfertigungsprobleme im vergangenen Jahr.

2022 zählte der größte deutsche Flughafen 48,9 Millionen Passagiere. Das waren zwar fast doppelt so viele wie im zweiten Pandemie-Jahr 2021, aber auch immer noch mehr als 30 Prozent weniger als im bisherigen Rekordjahr 2019, als 70,6 Millionen Fluggäste abgefertigt wurden.

Schulte schilderte die Probleme beim Wiederanlauf: «Lockdowns zu Beginn des Jahres, gefolgt von einer rasant ansteigenden Nachfrage, haben beim Hochlauf des Betriebs allen Prozesspartnern sehr viel abverlangt. Das komplexe System Luftverkehr kam dabei vielfach ins Stocken – auch in Frankfurt.» Weiterlesen

Keine Maskenpflicht mehr im ÖPNV ab 2. Februar

Mainz (dpa/lrs) – Nach der Entscheidung des Bundesgesundheitsministeriums zum Ende der Maskenpflicht im Fernverkehr muss auch in Rheinland-Pfalz ab 2. Februar kein Mund-Nasen-Schutz mehr in Bussen und Bahnen getragen werden. «Für uns war immer klar, dass die Grundsatzentscheidung des Bundes gilt und Rheinland-Pfalz diese mitträgt, solange sie Gültigkeit behält», erklärte Gesundheitsminister Clemens Hoch (SPD) am Freitag in Mainz. Weiterlesen

Maskenpflicht im Fernverkehr fällt zum 2. Februar

Berlin (dpa) – Die Maskenpflicht im öffentlichen Fernverkehr soll zum 2. Februar fallen. Das teilte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) am Freitag in Berlin mit. Die Bundesregierung kann die Maßnahme per Rechtsverordnung ganz oder teilweise aussetzen. «Wir müssen einfach mehr auf Eigenverantwortung und Freiwilligkeit setzen», sagte Lauterbach.

Die Forderungen für ein baldiges Ende der Maskenpflicht wurden zuletzt immer lauter, innerhalb der Bundesregierung pochte vor allem die FDP darauf. Laut Infektionsschutzgesetz sollte die Maskenpflicht im Fernverkehr eigentlich bis zum 7. April andauern. Weiterlesen

Deutschland-Tourismus unter Vorkrisenniveau

Wiesbaden (dpa) – Der Deutschland-Tourismus hat im November 2022 trotz kräftiger Zuwächse das Niveau vor der Corona-Krise nicht erreicht. Hotels, Pensionen und andere Beherbergungsbetriebe verbuchten 29,8 Millionen Übernachtungen in- und ausländischer Gäste, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte. Weiterlesen

Pauschalreisende können wegen Corona Geld zurückverlangen

Von Regina Wank, dpa

Luxemburg (dpa) – Pool und Strand gesperrt, Essen im Zimmer, Ausgangssperren – die Corona-Maßnahmen konnten den Urlaub unter Umständen ziemlich vermiesen. Aber dürfen Pauschalreisende deswegen unter Umständen ihr Geld zurückverlangen? Ja, sagt der Europäische Gerichtshof (EuGH) und stellt sich recht deutlich auf die Seite von Pauschalurlaubern.

Hintergrund des Urteils vom Donnerstag ist ein Fall aus Deutschland. Die zwei Kläger buchten für März 2020 eine zweiwöchige Reise auf die Kanarischen Inseln. Zwei Tage nach ihrer Ankunft wurden dort wegen der Corona-Pandemie die Strände gesperrt und eine Ausgangssperre verhängt. Im Hotel war der Zutritt zu Pools und Liegen verboten, das Animationsprogramm wurde komplett eingestellt. Nach sieben Tagen endete die Reise – also deutlich früher als geplant. Die Kläger wollten daraufhin nur noch 30 Prozent des Preises für den Urlaub zahlen. Der Reiseveranstalter verweigerte dies mit der Begründung, dass er nicht für ein solches «allgemeines Lebensrisiko» einstehen müsse. Daraufhin klagten die beiden vor dem Landgericht München.

Pauschalurlauber gut abgesichert

EU-Gesetzen zufolge haben Urlauber einen Anspruch darauf, dass der Preis reduziert wird, wenn die Reise nicht vertragsgemäß erfüllt wird – es sei denn, der Reiseveranstalter belegt, dass das Problem an den Reisenden lag. Reisende, die Flug und Unterkunft auf eigene Faust buchen, sind generell nicht so gut abgesichert wie Pauschalurlauber. Für sie gelten nicht dieselben Regeln. Der EuGH sollte nun klären, ob die Corona-Maßnahmen auf Gran Canaria gegen die vereinbarte Buchung verstoßen haben.

Die Luxemburger Richter nehmen die Reiseveranstalter nun in die Pflicht: Corona-Maßnahmen können einen Verstoß gegen den bei der Buchung abgeschlossenen Vertrag darstellen. Dafür müssten die Reiseveranstalter haften, unabhängig davon, ob ihnen die Probleme zugerechnet werden könnten. Ob der gesperrte Pool, das fehlende Animationsprogramm oder der fehlende Zugang zum Strand Gründe für eine Minderung sind und wie hoch der Betrag ausfällt, muss nun das Landgericht München entscheiden.

Veranstalter üben Kritik

Reiseveranstalter kritisierten das Urteil am Donnerstag als lebensfremd. «In der Ausnahmesituation einer Pandemie können allgemeine Lebensrisiken nicht weitgehend an Reiseanbieter ausgelagert werden», sagte der Torsten Schäfer vom Deutschen Reiseverband der dpa. «Hier hätte der Europäische Gerichtshof mehr Augenmaß walten lassen sollen, statt eine einseitige Entscheidung zu Lasten von Reiseanbietern zu fällen – zumal auch am Wohnort staatliche pandemiebedingte Grundrechtseinschränkungen galten.» Genau dieser Punkt, nämlich dass zur gleichen Zeit am Heimatort ähnliche Corona-Einschränkungen galten, spielt dem EuGH zufolge aber keine Rolle. Die Verbraucherzentrale NRW begrüßte die Entscheidung dagegen als ein positives Urteil für Verbraucherinnen und Verbraucher.

Es ist nicht das erste Mal, dass sich ein Gericht mit den Rechten von Reisenden während der Pandemie beschäftigt. Viele Verfahren drehen sich bislang um Rücktrittsfragen. Vor allem in den ersten Corona-Monaten haben Urlauber aus Sorge vor einer Ansteckung ihre Buchung zurückgezogen und blieben mitunter auf hohen Stornokosten sitzen. Ob solche Kosten in Anbetracht der Umstände gerechtfertigt sind, beurteilten die Gerichte zuletzt unterschiedlich.

Der Bundesgerichtshof (BGH) entschied im Sommer den Fall einer 84-Jährigen mit Lungenproblemen. Sie durfte demnach von einer Donaukreuzfahrt im Juni 2020 kurzfristig zurücktreten und musste keine Stornokosten zahlen. In einem anderen Fall haben die Karlsruher Richterinnen und Richter jedoch den EuGH eingeschaltet. Hier geht es darum, welcher Zeitpunkt für einen kostenlosen Rücktritt entscheidend ist – und welche Rolle etwa eine Reisewarnung spielt. Hier steht ein Urteil noch aus.

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