Hollywoods gefallener Star – Doku über Charlton Heston

Von Philip Dethlefs, dpa

London (dpa) – Charlton Heston war 27 Jahre alt und schon drauf und dran, Hollywood zu verlassen. Da begegnete er auf dem Parkplatz eines Filmstudios dem Starregisseur Cecil B. DeMille und winkte ihm freundlich zu. Weil DeMille die Art des Winkens gefiel, engagierte er den bis dato erfolglosen Schauspieler Heston für «Die größte Schau der Welt» und danach für sein Monumentalepos «Die zehn Gebote», das 1956 ins Kino kam. Die Rolle als Moses machte Heston zum Superstar.

Es war der Beginn einer Weltkarriere, die Heston Anfang der 2000er wegen einer Alzheimer-Erkrankung endgültig aufgeben musste. Seine letzten Jahre waren geprägt von einer Rolle, die ihm viel Kritik einbrachte: als Präsident der National Rifle Association (NRA).

Die Arte-Doku «Von Moses zum Waffennarr» beleuchtet das bewegte Leben des 1,90 Meter großen Hollywood-Hünen, der 1923 in einer Kleinstadt in Illinois geboren wurde und 2008 in Beverly Hills starb.

Er war zunächst ein Liberaler

«Als Heston das Kostüm anlegte, das Gewand, den Stab und den Bart, wurde er zu Moses», sagt Biograf Marc Eliot, Autor des Buchs «Charlton Heston: Hollywood’s Last Icon». Fortan war der gut gebaute, gut aussehende Schauspieler, der in seinen Filmen viel Haut zeigte, einer der gefragtesten Männer in Hollywood. Es folgten Erfolge wie «Weites Land», sein wohl berühmtester Film «Ben Hur» oder «El Cid».

Als Heston seinen Oscar als Bester Hauptdarsteller für «Ben Hur» erhielt, dankte er einem Autor, der am Drehbuch beteiligt war, jedoch nicht offiziell gelistet wurde. Hollywood horchte auf. Der überzeugte liberale Demokrat, der häufig den tapferen, gerechten Helden spielte, war auch abseits der Leinwand bekannt für seinen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn. Er ignorierte dafür die Regeln Hollywoods.

1958 setzte er durch, dass Orson Welles, der in der McCarthy-Ära als angeblicher Kommunist auf der Schwarzen Liste stand, beim Hollywood-Film «Im Zeichen des Bösen» erstmals nach Jahren wieder Regie führen durfte. «Es zeugte von der moralischen Integrität Hestons», erklärt der Autor und Politologe Stephen Schlesinger in der Doku. «Damit gefährdete er seine eigene Zukunft in Hollywood.»

In den 1960er Jahren war Heston einer der ersten prominenten Weißen, die sich für die Bürgerrechtsbewegung einsetzten, was damals nicht ohne Risiko für Schauspieler war. 1963 nahm er mit anderen Stars an der Seite von Martin Luther King am Marsch auf Washington teil. Wichtig sei ihm gewesen, der Anführer dieser Hollywood-Delegation zu sein, berichten Zeitzeugen. Moralische Verpflichtung oder großes Ego? Bei Heston war es wohl beides.

Wenn er nicht vor der Kamera stand oder sich engagierte, mied Heston, der sich Chuck nannte, allerdings das Rampenlicht. Der zweifache Familienvater war 64 Jahre mit seiner Frau Lydia verheiratet.

Wechsel zu den Republikanern

Sein Besuch bei den US-Truppen während des Vietnam-Kriegs führte 1966 zum Bruch mit den Demokraten. Die mangelnde Unterstützung für die jungen Soldaten an der Front und die Anti-Kriegs-Bewegung in Amerika schockierten Heston. Er wechselte zu den Republikanern.

Auch in Hollywood erfand er sich neu – mit Rollen in actionreichen Science-Fiction-Filmen wie «Planet der Affen», «…Jahr 2022 … die überleben wollen» (auch bekannt als «Soylent Green») oder «Der Omega-Mann». Fast 100 Filme drehte der einstige Theaterschauspieler in seiner Karriere. Fast vergessen ist sein nicht so glamouröses Comeback im Fernsehen in der «Denver Clan»-Fortsetzung «Die Colbys». Dass es später an Rollenangeboten mangelte, setzte Heston schwer zu.

Als Altstar verstärkte er sein Engagement für die Republikaner. Die Ansichten des einstigen Linken wurden ultrakonservativ. Ein politisches Amt für die Partei lehnte er zwar ab, doch ab 1998 wurde er Präsident der mächtigen Waffenlobby NRA. «Moses wird es richten», hieß es damals in der NRA. Mehrere Amokläufe mit vielen Toten konnten Heston nicht von der reaktionären Haltung abbringen. Im Gegenteil.

Damit wurde der einstige Gerechtigkeitskämpfer zu einer tragischen Figur, die nur noch von überzeugten Waffenbesitzern ernst genommen und gefeiert wurde. Der Gedanke liegt nahe, dass es für Heston eine Ersatzrolle war, die er nicht mehr loswurde, selbst als er sein Amt mit 78 Jahren wegen einer Alzheimer-Erkrankung aufgeben musste.

Der Satz «Nur aus meinen kalten, toten Händen», den Charlton Heston mit einem Gewehr in der Hand im Tonfall seines Moses oder Judah Ben Hur bei einer NRA-Versammlung sprach, mag vielen Menschen mehr in Erinnerung geblieben sein als einige seiner großen Filmrollen. Der Dokumentarfilm «Von Moses zum Waffennarr» erinnert daran, dass es nur ein Teilaspekt eines faszinierenden und widersprüchlichen Lebens war.

Weiterlesen

Banküberfall mit zwei Verletzten – drei Täter auf Flucht

Sandersdorf-Brehna (dpa) – Bei einem Überfall auf eine Bank in Sandersdorf-Brehna (Anhalt-Bitterfeld) in Sachsen-Anhalt sind zwei Mitarbeiter verletzt worden. Drei maskierte Männer stürmten am Donnerstagabend gegen 17.25 Uhr in die Filiale, wie die Polizei mitteilte.

Ein 52-jähriger Mitarbeiter und eine 52-jährige Mitarbeiterin befanden sich demnach zum Tatzeitpunkt im Haus. Sie wurden nach der Tat verletzt in ein Krankenhaus gebracht. Weiterlesen

Heidi Klum verpasst «GNTM»-Entscheidung wegen Corona

Berlin/Los Angeles (dpa) – Model Heidi Klum (49) hat die große Entscheidung in der dritten Episode ihrer Castingshow «Germany’s Next Topmodel» nach eigenen Angaben wegen einer Corona-Infektion verpasst. Weil ihr Test zwei Streifen gezeigt habe, habe sie darauf verzichtet, zum Dreh zu erscheinen, sagte Klum.

Sie bewertete die Kandidatinnen in der am Abend ausgestrahlten Sendung stattdessen vom heimischen Pool aus mit einem Tablet in der Hand. Weil die Entscheidung in der zweiten Show in der vergangenen Woche wegen eines Unwetters ausgefallen war, gab es in dieser Episode gleich zwei davon – eine zu Beginn und eine klassisch zum Schluss. Weiterlesen

Regnerisches Wochenende bei Temperaturen bis zu 11 Grad

Offenbach (dpa/lrs) – Das Wochenende in Rheinland-Pfalz und im Saarland wird überwiegend regnerisch, mitunter schneit es auch. Freitagvormittag sei ein leichter Sprühregen nicht ausgeschlossen, im Tagesverlauf werde es aber heiter und teils sonnig, teilte der Deutsche Wetterdienst (DWD) mit. Die Höchstwerte liegen bei sechs bis elf Grad, im Norden bei zwei bis fünf Grad.

In der Nacht zum Samstag wird es laut Prognose stark bewölkt und teils neblig. Es kann zu Sprüh- und Schneeregen kommen. Die Temperaturen sinken auf null bis minus drei Grad ab, im Bergland auf bis zu minus vier Grad. Der DWD warnte vor lokaler Glätte. Weiterlesen

Kundgebung in Flughafen für Reduzierung des Luftverkehrs

Frankfurt/Main (dpa) – Mit einer Kundgebung im Terminal 1 des Frankfurter Flughafen wollen Lärmgegner an diesem Samstag eine Reduzierung des Luftverkehrs fordern. Hintergrund seien neben Fluglärm auch die Emissionen der Flugzeuge, die Anwohner und Klima belasteten, sagte Organisator Wolfgang Heubner vom Bündnis der Bürgerinitiativen (BBI) gegen einen weiteren Flughafenausbau. So seien Kurzstreckenflüge nicht nötig, weil der Weg mit dem Zug zurückgelegt werden könne.

Die Kundgebung am größten deutschen Flughafen soll auch auf die Gründung des Bündnisses vor 25 Jahren hinweisen. Bis zu 50 Initiativen seien derzeit Mitglied. «Die Belastung im Rhein-Main-Gebiet war immer größer geworden», sagte Heubner zu den Gründen des Zusammenschlusses Anfang März 1998. Millionen Menschen seien von Fluglärm betroffen. «Wir brauchen diesen großen Flughafen nicht», sagte Heubner. Weiterlesen

Massenschlägerei mit Messern: Zwei junge Männer verletzt

Neunkirchen (dpa/lrs) – Bei einer Massenschlägerei in einem Einkaufszentrum in Neunkirchen (Landkreis Neunkirchen) sind zwei junge Männer durch Messer leicht verletzt worden. Die 23 und 19 Jahre alten Männer aus Schiffweiler seien im Krankenhaus behandelt worden, teilte die Polizei am Donnerstagabend mit. Den Angaben zufolge kam es gegen 17.30 Uhr zu einer Auseinandersetzung zwischen zwei Gruppen mit insgesamt etwa 15 Menschen. Gegen alle Beteiligten seien Strafverfahren wegen Landfriedensbruch und gefährlicher Körperverletzung eingeleitet worden. Der Grund für den Streit war zunächst unklar.

Vogelgrippe bei Lachmöwen nachgewiesen

Mainz/Wiesbaden (dpa) – Bei fünf toten Lachmöwen am Rhein zwischen Mainz und Wiesbaden ist die Vogelgrippe festgestellt worden. Die Tiere wurden unterhalb der Theodor-Heuss-Brücke an einem Brückenpfeiler gefunden. Die Stadt Wiesbaden hat deswegen für alle Geflügelhaltungen im Stadtgebiet Schutzmaßnahmen verfügt, wie die Pressestelle am Donnerstag mitteilte. Weiterlesen

Rauchen – wie gelingt die Abkehr vom ungeliebten Hobby?

Rauchen ist eine schlechte Angewohnheit. Viele gehen dem Tabakkonsum nach und möchten diesen eigentlichen beenden. Solche Vorhaben scheitern oft, denn Tabak erzeugt über das Nikotin eine Abhängigkeit. Dennoch gelingt es auch langjährigen Rauchern immer wieder erfolgreich, den blauen Dunst hinter sich zu lassen. Weiterlesen

Missbrauch durch Schwimmlehrer – Mann schweigt im Prozess

Baden-Baden (dpa) – Ein wegen Kindesmissbrauchs in mehr als 130 Fällen verurteilter Schwimmlehrer hat zum Auftakt eines Prozesses um seine Sicherungsverwahrung geschwiegen. Sein Mandant mache keine Angaben, sagte der Anwalt des 38-Jährigen am Donnerstag vor dem Landgericht Baden-Baden. Eine Jugendkammer dort muss nach einer Entscheidung des Bundesgerichtshofs (BGH) prüfen, ob der Verurteilte nach Absitzen seiner Haftstrafe frei kommt oder weiter hinter Schloss und Riegel bleiben muss. Eine Entscheidung könnte nach den bisherigen Planungen kommende Woche Freitag (10. März) fallen.

Im November 2018 hatte eine andere Kammer des Gerichts den Mann wegen teils schweren sexuellen Missbrauchs zu zwölf Jahren Haft verurteilt und die anschließende Sicherungsverwahrung angeordnet. Diese verhängen Gerichte im Gegensatz zur Haft nicht als Strafe, sondern als präventive Maßnahme. Sie soll die Bevölkerung vor Tätern schützen, die auch nach Verbüßung der Haft als gefährlich gelten. Weiterlesen

Neubauer: Ampel ist beim Klimaschutz zu zögerlich

Berlin (dpa) – Vor dem globalen Klimastreik von Fridays for Future morgen wirft die Aktivistin Luisa Neubauer der Regierungskoalition aus SPD, Grünen und FDP zu große Zögerlichkeit beim Klimaschutz vor.

«Statt einer Fortschrittkoalition erleben wir gerade eine Stillstandskoalition», sagte sie im Podcast «Stand der Dinge», der am Morgen veröffentlicht wurde. Auch Kanzler Olaf Scholz (SPD) sieht Neubauer persönlich in der Pflicht: «Auf das Machtwort des Kanzlers zur Klimakrise, zum richtigen Loslegen – darauf warten wir bis heute.»

Neubauer: Politik sträubt sich, «fühlbar etwas zu verändern»

Viele Menschen hätten sehr große Hoffnungen in die Ampel-Koalition gesetzt. Dass sich aber etwa beim Tempolimit und anderen Maßnahmen zum Klimaschutz so wenig tue, sorge bei vielen für «gewisse politische Resignation». Neubauer klagte, die Politik sträube sich «fühlbar etwas zu verändern». «Es passiert gerade so wenig, es wird so viel blockiert.» Das sei fatal, sagte sie. «Denn genau in diesen Jahren entscheiden wir ja darüber, wie viel Katastrophe noch zu verhindern ist.» Weiterlesen

Butterpreise sinken erneut

Düsseldorf (dpa) – Die Butterpreise in Deutschland sind erneut auf breiter Front ins Rutschen geraten. Zahlreiche Händler vom Discounter Aldi Nord über Norma und Kaufland bis zur Supermarktkette Rewe und ihrem Discounter Penny senkten einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur zufolge in dieser Woche die Preise für die billigste 250-Gramm-Packung Markenbutter von 1,59 auf 1,49 Euro. Auch Deutschlands größter Lebensmittelhändler Edeka und seine Discounttochter Netto kündigten an, bei den Preissenkungen mitzuziehen. Weiterlesen

Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen
Eifelzeitung E-Paper Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen