Trotz Inflation: Die Reiselust der Deutschen steigt wieder

Berlin (dpa) – Der Reisekonzern Tui ist in Deutschland mit Tempo ins laufende Jahr gestartet. «Der Buchungsauftakt zum Jahresstart ist so stark wie lange nicht, die Neubuchungszahlen liegen deutlich über den Vorjahreswerten und teilweise über 2019», berichtet Tui-Deutschlandchef Stefan Baumert heute auf der Internationalen Tourismus-Börse (ITB) in Berlin.

Der Januar sei erstmals seit der Corona-Pandemie wieder der Top-Buchungsmonat mit den höchsten Eingängen. «Dabei gehen 80 Prozent der Neubuchungen in den Sommer.» Weiterlesen

Habeck: Wärmefrage soll nicht zu sozialer Frage werden

Berlin (dpa) – Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat Haushalten staatliche Unterstützung beim Abschied von Öl- und Gasheizungen zugesagt. Die Wärmefrage soll nicht zu einer sozialen Frage werden, sagt der Grünen-Politiker am Dienstag bei einer Tagung des Stadtwerkeverbands VKU in Berlin.

Habeck kündigt an, die Heizungspläne sollen mit einer «großen sozialpolitischen Unterstützungsmaßnahme» flankiert werden – so lange Wärmepumpen deutlich teurer seien als Gasheizungen. Habeck sprach von öffentlichen Zuschüssen zumindest für Haushalte, die sich sonst einen Austausch nicht leisten könnten. Weiterlesen

Verbände: Klimaneutrales Fliegen wird bis 2050 möglich

Berlin/Frankfurt (dpa) – Klimaneutrales Fliegen wird nach Auffassung der Luftfahrtindustrie bis zum Jahr 2050 möglich werden. Ein heute vorgestellter Fahrplan sieht vor, schrittweise in einen sauberen Luftverkehr überzugehen. Der Aufbruch zum klimaneutralen Fliegen biete große Chancen für Deutschland und Europa, zum Vorreiter einer Zukunftsindustrie zu werden. So heißt es in dem gemeinsamen Papier der Verbände der Luftverkehrswirtschaft (BDL) und der Luft- und Raumfahrtindustrie (BDLI) mit der Denkfabrik Zentrum Liberale Moderne. Gefragt seien die Produktion klimaneutraler Kraftstoffe im großtechnischen Maßstab ebenso wie Innovationen bei Flugzeugbau und Antriebstechnik. Zuerst hatten die Zeitungen der «Funke Mediengruppe» darüber berichtet. Weiterlesen

Schaeffler zieht es stärker nach China und in die USA

Herzogenaurach (dpa) – Der Auto- und Industriezulieferer Schaeffler will stärker Chancen in China sowie den USA nutzen und vor allem dort auch die Möglichkeiten des Investitionsprogrammes der US-Regierung ausloten. Das kündigte Konzernchef Klaus Rosenfeld heute bei der Bilanz-Pressekonferenz der Schaeffler AG in Herzogenaurach an.

«Es gibt global unterschiedliche Regulierungsansätze. Der sehr akzentuierte Inflation Reduction Act in den USA könnte zu einem Umdenken auch in Europa führen», sagt Rosenfeld. «Wir wollen ganz bewusst die Chancen, die wir in Amerika haben, nutzen.»

In China wolle Schaeffler künftig «mehr selbst machen», sagt Rosenfeld. «Ein Rückzug aus China ist für Schaeffler keine Alternative», betont er. China stehe derzeit für einen Anteil am Umsatz von 23 Prozent, Amerika für 22 Prozent. Rosenfeld sieht in beiden Fällen Luft nach oben, gerade bei der E-Mobilität. «Die Investitionen gehen dahin, wo die Zukunfts-Wachstumschancen sind», sagt er. Die USA böten da im Moment bessere Chancen als Europa. Weiterlesen

Autofahrer stürzt in die Tiefe: Hintergründe weiter unklar

Die Hintergründe zu einem Unfall auf der A44, bei dem ein Autofahrer an einer abgerissenen Brücke in die Tiefe stürzte, sind weiter unklar. Das teilte die Polizei am Dienstagmorgen mit. Der 54 Jahre alte Fahrer war am Montag mit seinem Wagen bei Würselen auf einen gesperrten Abschnitt der Autobahn gefahren und abgestürzt. Der Wagen flog gut 25 Meter weit, überschlug sich in der Luft und blieb gut fünf Meter tiefer auf dem Dach liegen. Der Mann wurde leicht verletzt, verbrachte nach Polizeiangaben aber die Nacht zu Dienstag im Krankenhaus. Derzeit vermutet die Polizei, dass jemand Absperrungen und Umleitungsschilder in Richtung der Ersatzbrücke entfernt hat und es dadurch zu dem Unfall kam.

Staatsanwaltschaft will Haftstrafe für Ex-NPD-Anwalt Mahler

Potsdam (dpa) – In einem weiteren Prozess gegen den ehemaligen NPD-Anwalt Horst Mahler hat die Staatsanwaltschaft 4 Jahre und 8 Monate Haft für den 87-Jährigen gefordert.

Mahler habe sich der Aufstachelung zum Hass und der Leugnung des Holocaust schuldig gemacht sowie die nationalsozialistische Willkürherrschaft gerechtfertigt, sagte der Staatsanwalt in seinem Plädoyer vor dem Potsdamer Landgericht. Von der beantragten Gesamtstrafe sollten 4 Monate wegen jahrelanger Verzögerung des Verfahrens als verbüßt gelten, so der Staatsanwalt.

Mahler wurde bereits mehrfach wegen Volksverhetzung und Leugnung des Holocausts verurteilt. Weiterlesen

Aktivisten bespritzen Verkehrsministerium mit Farb-Wasser

Berlin (dpa) – Mit einer Aktion vor dem Bundesverkehrsministerium in Berlin haben Klimaschutz-Aktivisten gegen die Verkehrspolitik der Bundesregierung protestiert. Die Gruppe Letzte Generation teilte mit, man habe das Gebäude mit Wasser aus einem Feuerwehrauto bespritzt und Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) «eine kalte Dusche» verpasst.

Nach Angaben eines dpa-Reporters kam zunächst orangefarbene Flüssigkeit aus dem Schlauch, dann Wasser. Vier Menschen seien gegen 9.30 Uhr mit dem Feuerwehrauto vorgefahren, sagte eine Polizeisprecherin. Zunächst war unklar, woher das Fahrzeug stammte. Polizeikräfte seien vor Ort, so die Sprecherin. Weiterlesen

Deutsche Industrie mit überraschendem Auftragsplus

Wiesbaden (dpa) – Die deutsche Industrie ist überraschend mit einem Auftragsplus ins neue Jahr gestartet. Im Januar zog der Auftragseingang im Vergleich zum Dezember um 1,0 Prozent an, wie das Statistische Bundesamt mitteilt. Analysten hatten dagegen im Schnitt mit einem Rückgang um 0,7 Prozent gerechnet. Der bereits kräftige Auftragszuwachs im Vormonat wurde nachträglich von 3,2 auf 3,4 Prozent angehoben.

«Auf den ersten Blick ein guter Start ins Jahr», kommentierte Ökonom Jens-Oliver Niklasch von der Landesbank Baden-Württemberg. Auch Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank, kommentierte die Zahlen zuversichtlich: «Die Auftragseingänge starten ordentlich in das neue Jahr.»

Auf den zweiten Blick falle die Entwicklung sogar noch besser aus, denn ohne die Berücksichtigung der volatilen Großaufträge stehe ein Zuwachs von 2,9 Prozent zu Buche. Weiterlesen

Pistorius: Schutz der Baltikum-Partner «ohne Wenn und Aber»

Pabrade (dpa) – Deutschland steht nach den Worten von Verteidigungsminister Boris Pistorius «ohne Wenn und Aber» zum militärischen Schutz der Nato-Partner im Baltikum. Bei einem Besuch einer Militärübung auf dem Truppenübungsplatz Pabrade in Litauen dankte er deutschen Soldaten für ihren Dienst, der ein wichtiger Beitrag zur Abschreckung sei.

Er sagte: «Bis 1990 war die Bundesrepublik Deutschland die Ostflanke. Unsere Sicherheit wurde gewährleistet durch die Nato und ihre Verbündeten.» Und heute seien «Polen, das Baltikum und andere Länder die Ostflanke».

Pistorius besuchte die litauisch-deutsche Militärübung «Griffin Lightning» in einem verschneiten Waldgebiet. Die Soldaten waren seit einigen Tagen bei Minustemperaturen unterwegs. «Wir stehen ganz klar mit sehr, sehr starken Kräften hier. Keiner der anderen Nationen hat mehr als wir hier, soweit ich das überblicken kann und auch vor allen Dingen so beständig», sagte Pistorius zum deutschen Engagement im Baltikum. Weiterlesen

Der letzte Torero: Neues von Helge Schneider

Von Helge Toben, dpa

Mülheim/Ruhr (dpa) – Helge Schneider bleibt sich treu: Der Jazzmusiker und Multiinstrumentalist greift auch auf seinem neuen Album «Torero» Alltagsepisoden auf – musikalisch ausgefeilt und natürlich nicht ohne schräge Schneidersche Brüche mitten im Stück.

Trotz des unverwechselbaren Sounds gibt es Überraschungen: Etwa «The Wizard», eine Art Hörspiel. Eingebettet in einen süßlichen Klangteppich schildert Schneider darin akustisch-hyperrealistisch die Begegnung eines müssenden Mannes mit dem Toilettenpersonal einer Autobahn-Raststätte. «Junger Mann, sie können hier nicht durchgehen, ich wische hier, sie sehen es doch», heißt es darin.

Warum nicht Chopin auf Autobahn-Toiletten?

«The Wizard» sei eine kritische Auseinandersetzung mit der «Muzak» genannten Hintergrundmusik, erklärt Schneider im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur dpa. «Diese Musik hörst du als Berieselung auf Autobahn-Toiletten, mit Regenwaldgeräuschen und Kakadus und so etwas.» Er habe einfach mal darauf hinweisen wollen, wozu Musik auch missbraucht werde. «Ich weiß nicht so genau, was ich als Musiker selber davon halten soll, ehrlich gesagt. Weil man ja auch Beethoven oder Chopin auflegen könnte.»

Der Name der neuen Schallplatte – Schneider sagt immer «Schallplatte» zu seinen Alben – greift den Titel des ersten Songs auf: «The Last Torero». Das Cover zeigt Schneider in einem Stierkampf-Kostüm. «Den Toreroanzug habe ich in Berlin in einem Secondhandshop gekauft. Der Verkäufer hat noch gesagt: Der letzte Torero. Und da habe ich gedacht, da muss ich einen Song draus machen.» Es sei ein echtes Kostüm. «Die Ärmel kann man ganz abziehen. Bei einer Verletzung kann man sofort dran. Man muss nicht die Jacke ausziehen.»

Das Album enthält acht Stücke, darunter auch ein Instrumental. Es geht etwa um Menschen, die gerne essen (The Eater), oder um einen ganzen Berufsstand, der immer an allem Schuld ist (The Guilty Doctor). Auch (unerfüllte) männliche Sehnsüchte sind gerne Thema:In «American Bypass» etwa singt Schneider, wie sich ein Mann am Strand «ad hoin eine schöne Frau verliebt: «Ich wollte zeigen, was ich kann, ich zog mich aus, dann sprang ich in das wilde Meer, es war sehr kalt. Du – schautest weg.»

Als nächstes plant er eine Jazzplatte

Auch in einem Stück mit dem verheißungsvollen Titel «L.O.T.C.» für «Love on the couch» gibt es kein klassisches Happy-End: «Wir haben es uns gemütlich gemacht auffe Couch. Du nimmst zärtlich meine Hand und führst sie – in die Tüte mit Erdnussflips.» Später kommt dann noch eine selbstgestickte Decke von Tante Erna von 1959 ins Spiel. Bloß keine Romantik.

Mitgemacht hat erneut der Musiker Sandro Giampietro, mit dem der Mülheimer schon viele Jahre zusammenarbeitet. «Ich wollte gar nicht unbedingt eine Platte machen, aber dann haben wir erstmal so zwei Stücke gemacht, die wir schon kannten. Er spielt also Gitarre, die Akkorde, den Rhythmus. Und ich spiele dazu Klavier und singe. Die restlichen Instrumente habe ich nachher drauf gespielt.» Im Background von zwei Stücken ist auch der frühere Wallenstein-Sänger Kim Merz («Charline») zu hören.

Die neuen Songs gibt es auch live. Seit Mitte Februar tourt Schneider mit einer Band durch Deutschland. <<Der letzte Torero.Big L.A. Show>> ist der Titel der Tournee. Rund 80 Auftritte sind geplant. Auch außerhalb der Tour will Schneider spielen: Am 7. Juli plant der Jazz-Musiker mit dem Folkwang Jazz Orchestra einen Open-Air-Auftritt an der Villa Hügel in Essen, dem einstigen Wohnsitz der Industriellenfamilie Krupp. Das nächste Album ist auch schon in Arbeit: Eine «Jazzplatte» soll es werden, sagt er.

Schneider ist jetzt 67 Jahre alt. Ans Aufhören denkt er aber noch lange nicht: «Eigentlich bin ich ja Rentner, aber ich liebe meinen Beruf. Ich kann mir nicht vorstellen, damit jemals aufzuhören.» Für sein Publikum spielt sein Alter auch keine Rolle: «Die Leute, die zu meinen Konzerten kommen, denken, ich wäre genauso alt wie sie, egal wie alt sie sind.»

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Mordverdächtiger im Fall Bramsche in U-Haft

Bramsche (dpa) – Im Fall der getöteten 19-Jährigen in Bramsche sitzt der Mordverdächtige in der Jugendanstalt Hameln in Untersuchungshaft. Im Rahmen der Ermittlungen werde ein Gutachten eingeholt, ob bei dem 20 Jahre alten mutmaßlichen Täter eine Reifeverzögerung vorliege, sagte Alexander Retemeyer, Sprecher der Staatsanwaltschaft Osnabrück, am Dienstag. Bei 18- bis 21-jährigen Heranwachsenden kann das Jugend- oder das Erwachsenenstrafrecht Anwendung finden. Nur bei Erwachsenen sieht das Gesetz für Mord eine lebenslange Freiheitsstrafe vor. Weiterlesen

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