Archivare warnen vor zu viel Energiesparen

Koblenz/Berlin (dpa) – Empfindlichen historischen Dokumenten kann bei falscher Klimatisierung zum Beispiel Schimmelbildung drohen. Schimmel kann etwa dann entstehen, wenn die Kühlung nicht mehr ausreichend gewährleistet ist, weil Archive oder Museen Energie einsparen müssen. Der Präsident des Bundesarchivs warnt daher vor negativen Folgen der explodierenden Energiepreise als Folge des Ukraine-Krieges. «Ich mache mir große Sorgen, ob wir die Kosten tragen können», teilte Michael Hollmann der Deutschen Presse-Agentur mit.

Die Arbeit des Bundesarchivs mit Hauptsitz in Koblenz und weiteren 22 Standorten in Deutschland müsse sichergestellt werden, denn es sei eine besondere und auf Dauer angelegte Kultureinrichtung. Längst werde hier schon überall Energie gespart, wo es möglich sei. «Wir sind verantwortlich für ein wichtiges Stück Kulturerbe, das wir erhalten und weitervererben müssen. Das darf nicht in Gefahr geraten», mahnte Behördenchef Hollmann. Er erwarte die Unterstützung der Politik, «damit wir steigende Kosten ausgleichen können, das Archivgut bestmöglich geschützt bleibt und wir nicht am Ende die Türen für die Nutzerinnen und Nutzer schließen müssen». Weiterlesen

«Wandern für den Wiederaufbau»: Solidarität mit Flutgebiet

Bad Neuenahr-Ahrweiler (dpa/lrs) – Nach der Ahr-Flut mit mindestens 134 Toten im Juli 2021 blüht der Wandertourismus in dem Flusstal wieder auf – und finanziert den Wiederaufbau mit. Ausflügler können auch noch am letzten Samstag und Sonntag im Oktober auf rund 15 Kilometern auf dem Rotweinwanderweg zwischen Marienthal und Altenahr bei 15 bis 20 eigens aufgebauten Wein- und Gastronomieständen pausieren. «Wandern für den Wiederaufbau» heißt die Aktion, bei der Wanderer als Andenken und Zeichen der Unterstützung sogenannte SolidAHRitäts-Armbänder und SolidAHRitäts-Weingläser kaufen können. Der Erlös kommt zum Beispiel der Wiederrichtung von flutgeschädigten Gebäuden zugute. Die Sturzflut hatte Tausende Häuser verwüstet. Weiterlesen

Fahrerflucht nach Kollision mit Hauswand

Ralingen (dpa/lrs) – Ein Unbekannter ist im Kreis Trier-Saarburg nach Polizeiangaben mit einem Fahrzeug gegen eine Hauswand gekracht und hat sich dann unerlaubt davon gemacht. Wie die Polizei am Samstag mitteilte, hatte eine Bewohnerin der Gemeinde Ralingen am Freitag gegen 21.45 Uhr einen lauten Knall und das Geräusch eines davonfahrenden Autos gehört. Wie sich herausstellte, war ein Fahrzeug von der Straße vor ihrem Haus abgekommen und gegen zwei einbetonierte Blumenkübel und eine Hauswand gestoßen. Die Polizei stellte vor Ort eine Frontstoßstange sicher, die den Angaben zufolge wahrscheinlich von einem Audi S-Line stammt. Die Beamten vermuten, dass das Fahrzeug stark beschädigt ist, und bitten Zeugen, sich bei der Polizei zu melden.

 

Steag nimmt Reserve-Kohlekraftwerke im Oktober in Betrieb

Essen/Völklingen (dpa) – Der Essener Stromerzeuger Steag wird die beiden saarländischen Steinkohlekraftwerke Bexbach und Weiher Ende Oktober wieder in Betrieb nehmen. Das Kraftwerk Bexbach werde am 28. Oktober aus der Netzreserve heraus an den Markt zurückkehren, das «Schwesterkraftwerk» Weiher dann am 31. Oktober folgen, wie die Steag am Freitag in Essen mitteilte. Rechnerisch können die Anlagen demnach bis zu vier Millionen Haushalte mit Strom versorgen. Weiterlesen

Brand von Flüchtlingsunterkunft beschäftigt den Staatsschutz

Groß Strömkendorf/Wismar (dpa) – Nach dem Brand einer Flüchtlingsunterkunft in Mecklenburg-Vorpommern sollen heute Zeugen vernommen und Proben vom Brandort im Labor untersucht werden. Erste Ergebnisse der Ermittlungen seien frühestens Anfang kommender Woche zu erwarten, sagte der Vizepräsident des Polizeipräsidiums Rostock, Michael Peters.

Bei dem Feuer am Mittwochabend war in Groß Strömkendorf bei Wismar das ehemalige Hotel, in dem 14 ukrainische Geflüchtete untergebracht waren, fast komplett zerstört worden. Verletzt wurde niemand. Die Polizei geht von Brandstiftung aus und vermutet einen politischen Hintergrund. Der Staatsschutz ermittelt. Weiterlesen

Ministerpräsidenten erörtern Details der Gaspreisbremse

Hannover (dpa) – Wie wird die Gaspreisbremse ausgestaltet und vor allem, wann kommt sie? Am zweiten Tag der Ministerpräsidentenkonferenz wollen die Regierungschefs der Länder heute mit Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) über die Energiekrise sprechen.

Mehrere Ministerpräsidenten pochen auf mehr Tempo bei den Entlastungen. Nordrhein-Westfalens Regierungschef Hendrik Wüst (CDU) fordert, die Gaspreisbremse auf Januar vorzuziehen.

Bei dem Treffen am Vormittag in Hannover erhoffen sich die Länder mehr Klarheit. Allerdings ist Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) nicht dabei. Deswegen werden keine konkreten Beschlüsse erwartet. Die könnte es aber bei den nächsten Bund-Länder-Gesprächen am 2. November geben. Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) sagte, Mitte November könnten sie dann Thema im Bundestag sein. Weiterlesen

Behörde vorsichtig optimistisch bei Gasversorgung im Winter

Bonn (dpa) – Die Bundesnetzagentur blickt mit leichtem Optimismus auf Deutschlands Gasversorgung im anstehenden Winter. Die Bonner Behörde veröffentlichte ein Prognosepapier mit verschiedenen Szenarien zu der Frage, wie lange die Speicher reichen könnten.

Die Autoren schreiben, dass die Gasspeicher derzeit sehr gut und schneller als erwartet gefüllt seien und dass sich staatliche Anstrengungen zur Vorsorge gelohnt hätten. «Wir sind noch nicht am Ziel, aber schon ein ordentliches Stück gegangen.» Zugleich wird betont, dass weiterhin ein sparsamer Umgang mit Gas nötig sei, damit Deutschland gut durch den ganzen Winter komme.

Die Experten rechneten vier verschiedene Szenarien durch, wie sich der Gasspeicher-Stand entwickeln würde. Alle Annahmen setzen voraus, dass der Gasverbrauch um 20 Prozent reduziert wird und dass drei neue Flüssiggas-Terminals an der deutschen Küste zum Jahreswechsel ihre Arbeit aufnehmen. Weiterlesen

Flüchtlingsunterkunft abgebrannt – vermutlich Brandstiftung

Groß Strömkendorf (dpa) – Durch einen Brand ist eine Unterkunft für Geflüchtete aus der Ukraine in der Gemeinde Groß Strömkendorf in Mecklenburg-Vorpommern in der Nacht fast vollständig zerstört worden. «Nach jetzigem Stand konnten alle 14 Bewohner unverletzt aus der Einrichtung gebracht werden. Den drei Mitarbeitern ist auch nichts passiert», sagte ein Sprecher des Landkreises Nordwestmecklenburg.

Ein Brandgutachter soll die Ursache klären. Der Löscheinsatz dauere noch an, sagte ein Polizeisprecher am Morgen. Der Sachverständige komme im Auftrag der Staatsanwaltschaft zum Einsatz, wenn es die Standsicherheit der Brandruine ermögliche. Bisher wird wegen des Verdachts der Brandstiftung ermittelt. Weiterlesen

Deutschland muss Gasverbrauch um 30 Prozent reduzieren

Berlin (dpa) – Die Menschen in Deutschland müssen ihren Verbrauch von Gas künftig noch deutlich stärker einschränken als bisher. Das ist das zentrale Ergebnis einer umfassenden Energiestudie von 30 Forscherinnen und Forschern aus dem vom Bund geförderte Kopernikus-Projekt Ariadne, das in Berlin veröffentlicht wurde.

«30 Prozent des Gasverbrauchs aus Vorkrisenzeiten müssen runter», erklärte Gunnar Luderer, Vize-Leiter des Ariadne-Projekts vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung.

Mit Einsparungen in dieser Größenordnung könne man nicht nur eine Gasmangellage mit Lieferunterbrechungen vermeiden. «Wir können damit auch die Gaspreise und verbleibenden Importabhängigkeiten auf ein erträgliches Maß begrenzen.» Kurzfristig sei dies der wichtigste Baustein, um Deutschlands Energiesouveränität und geopolitische Widerstandskraft wieder zu erhöhen. Weiterlesen

SEK-Einsatz in Dresden: Mann tot aus Wohnung geborgen

Dresden (dpa) – Bei dem SEK-Einsatz der Polizei in Dresden wegen eines Bewaffneten ist gestern Abend ein Toter aus der betroffenen Wohnung geborgen worden. Dessen Identität konnte zunächst nicht zweifelsfrei geklärt werden, wie die Polizei mitteilte. In der Wohnung war am späten Abend ein Feuer ausgebrochen, woraufhin das SEK und die Feuerwehr sich Zutritt zu der Wohnung verschafften.

Zuvor war ein offenbar bewaffneter Mann am Nachmittag von Passanten an einem Wohnungsfenster im Stadtteil Leipziger Vorstadt gesehen worden. Weil er mit einer mutmaßlichen Pistole hantierte, alarmierten sie die Beamten. Als die Einsatzkräfte eintrafen, habe er die Pistole mehrfach abgefeuert und sie dann in Richtung der Beamten geworfen, teilte die Polizei später mit. Weiterlesen

Berlin will mehr Einfluss auf Gas- und Fernwärmeversorgung

Berlin (dpa) – Das Land Berlin will mehr Einfluss auf die Gas- und Fernwärmeversorgung in der Stadt. Der Senat erwäge daher, sowohl das Berliner Fernwärmegeschäft von Vattenfall (Vattenfall Wärme Berlin) als auch Anteile des schwedischen Konzerns am Berliner Energieversorger Gasag zu übernehmen, teilte das Presse- und Informationsamt des Landes am Mittwochabend mit.

Berlin habe sein Interesse an einem gebündelten Erwerb bekundet. Die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) und weitere Senatsmitglieder hätten in einem Gespräch mit der Vattenfall- Vorstandsvorsitzenden Anna Borg die Zielsetzung des Landes verdeutlicht, «das Fernwärme- und das Gasnetz für eine effektive Wärmewende zusammen zu denken».

«In Kooperation mit erfahrenen industriellen Partnern sollen zeitnah die Weichen für eine Beschleunigung der Energie- und Wärmewende gestellt und die strategische Weiterentwicklung vorangetrieben werden», hieß es in der Mitteilung weiter. Hierzu sei das Land in intensiven Gesprächen mit den weiteren Gasag-Anteilseignern Eon und Engie und habe bereits Eckpunkte einer gemeinsamen Zusammenarbeit definiert. Berlin strebe eine Mehrheitsbeteiligung an der Gasag an. Weiterlesen

Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen
Eifelzeitung E-Paper Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen